Das sie kein Gehäuse nutzen ist sehr bekannt. Leider benutzen viele durch ComputerBild ausgebildete Leser die Bezeichnung "Blech" für ein 19" Gehäuse oder gar Tower wo mit Edding "Server" drauf steht.
Mit Blech ist wahrlich Blech gemeint
Immerhin gibts bei OVH noch gefaltete Streben an den Seiten um die Bleche zu verstärken. Ein großer ISP der auch RZ hier in Karlsruhe hat, 2 Zahlen und so... nutzt wirklich "Bleche" im Sinne von maximal 1,5-2mm Stärke
Die Kostensenkung im Verhältnis fertige Server gegenüber Eigenmontage (Mitarbeiter) scheint mehr als rentabel zu sein denn an den Servern selbst verdient OVH wohl kaum was, die sind auf die Masse angewiesen.
Dadurch ist aber auch sicher gestellt das immer Ersatzhardware vor Ort ist und, bei dieser Bauweise, sehr schnell getauscht werden kann. WaKü abklemmen (das System sieht sehr ausgeklügelt aus
), rausziehen, zum nächsten Tisch dackeln, RAM/CPU/Board/NT/HDD tauschen, zurück dackeln, reinschieben, anklemmen, weiter gehts. Da man, wie im Video zu sehen, in der Regel keine 20m zu einem Tisch läuft, ist das traumhaft für die Kunden aber auch die Angestellten. Besser als einen Tower oder Slimslade aus nem Regal zu rupfen, aufschrauben Hardware rauschrauben, wieder reinschrauben, Gehäuse wieder zu und wieder ins Regal frickeln.
Das Kühlverfahren der Gebäude, also des neuen zumindest, ist ebenfalls ziemlich genial. Von aussen ansaugen und in der Mitte nach oben durchdrücken lassen, fertig. Wie im Video erwähnt ist aber kaum aktive Klima notwendig, dank der WaKü Lösung (siehe Google und ihre Container Technik).
Das z.B. IP-Projects (das ist nichts persönliches und nicht bös gemeint aber von da kenne ich es) solche Preise mit den Atom Server in 10 Jahren nicht toppen kann, ist klar. Man hat weder solche Gebäudetechniken (da kein eigenes RZ), geschweige denn solche Möglichkeiten der Bleche, Inlets, Slades oder der eigenen Energiewirtschaft.
Was bei IPP dafür durchaus stimmen kann, ist der persönliche Service den man durchaus bekommt. Sowas hakt bei den größeren Anbietern leider dafür öfters mal. Server-für-Dich Kunden kennen das ja
Die Service Chats sind quatsch und der 1st Level Support macht seinem Namen alle Ehre. Bei IPP (so wars mal wies aktuell ist weiss ich nicht) konnte man auch abends nochmal fix den Chef per ICQ anhauen weil man fix nen Serverchen braucht oder nen HDD Tausch (davon hatte ich ja welche
).
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Ganz unabhängig von IPP.
Solche Preise und die genannten Vorzüge und Vorteile kann kein Anbieter wett machen der sich irgendwo einmietet, fertige Server beim Hersteller ordert, ggf. virtualisiert und eine nicht näher zu spezifizierende Anzahl Kunden drauf quetscht um am Markt am Ball bleiben zu können. Da hilft auch kein Marketing Gewäsch das sich alle Kunden ja die ultra-super-duper Hardware teilen wovon man dann profitieren würde. Das machen nicht wenige Anbieter auf dem Markt, sowas ist ja nun wahrlich kein Geheimnis. Der eine machts mehr der andere weniger erfolgreich. Schlussends kochen alle Anbieter auch nur mit Wasser, egal welche Hardware und Virtualisierung zum Einsatz kommt.
Nachtrag
OVH legt hier immerhin echte Innovationen an den Tag und verkauft nicht altbekanntes unter "eigenen Innovationen". Das Gesamtpaket ist das was hier wichtig ist. Ne WaKü ist nix neues, ebenso die Energie- und Klimatechnik. Aber alles so unter den Hut zu bekommen ist ECHTE Innovation. In meinen Augen ist niemand der vServer anbietet "innovativ" da es da schlichtweg keine Innovationen mehr gibt, ausser bei Hypervisortechniken selbst, allerdings sind in der Regel die Anbieter zu 0% daran beteiligt.
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Cloud ist in meinen Augen kein Trend sondern ein Hype, und dieser flacht inzwischen schon wieder stark ab. Schaut man sich nüchtern den Markt an, ist die EU den USA wie üblich mindestens 5-6 Jahre hinterher. In den USA ist Cloud eine reine Business Sache geworden. Es wird hier nicht anders laufen und läuft größtenteils ja sogar schon anders. HyperDrive und Konsorten lassen grüßen. Die Endkunden nutzen reine Speicherdienste beim eigenen (DSL) Provider oder greifen auf reine Speicherangebote wie Dropbox und Co zurück.
Bislang waren vServer nur für die Leute interessant die tatsächlich nicht so viel Leistung eines dedizierten Systems benötigten oder vor allem für die, die sich keinen dedizierten leisten konnten. Das junge Publikum unter den vServer Kunden belegt das tag täglich. Wenn ein Unternehmen einen Server mietet und selbst virtualisiert zählt es schließlich nicht
Angebote wie Amazons EC2 sind nichts für Endkunden sondern eher für Entwickler und Webappstartups geeignet, dafür funktionieren sie ja auch wunderbar. Diese Dienste bieten wieder weitaus mehr als man mit einem vServer bekommen könnte und erleichtern einem zugleich massiv die Arbeit.
Mal schauen welche Presche OVH mit den Angeboten jetzt in den Markt schlägt und wie es in 1-2 Jahren aussieht. Ich würde es ja fast wagen zu sagen das sich allgemein vServer ähnlich entwickeln wie die Cloud Hype Sache. In wenigen Jahren kräht da kein Hahn mehr nach bzw. es findet nur noch im Business Sektor Einsatz und da dann intern anstatt über einen Hoster.