Telekom plant offenbar Speed-Drosselung

Mögen doch Microsoft, Google und die komplette Spieleindustrie sich an den Infrastrukturkosten beteiligen.

Tun sie bereits schon heute, z.B. Facebook:

http://www.heise.de/newsticker/meld...senger-Nutzung-guenstiger-machen-1810254.html

Aber genau in derartigen Kooperationen liegt eine der Hauptgefahren für das freie Internet. Wer zahlt, der möchte natürlich auch, dass seine "App" immer Vorfahrt hat, sprich priorisiert wird.

Stattdessen ist hier der Gesetzgeber gefragt, der zwingend Netzneutralität verschreibt und z.B. der Bundesnetzagentur auch einen klaren Regelungsauftrag erteilt, um das dann auch zu kontrollieren und ggf. zu sanktionieren.

Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass nicht alle Dienste- bzw. Contentanbieter ein falsches Spiel treiben. Netflix ist hier z.B. eine der wenigen, rühmlichen Ausnahmen:

http://arstechnica.com/business/201...s-cry-foul-netflix-requirements-for-super-hd/
 
Danke für Deinen Post @ Tomasini. Genau das denke ich auch, konnte es allerdings nicht so schön und klar formulieren.
 
Hallo!

Für Altverträge soll es nicht gelten. Das wäre vertraglich auch ein echtes Problem bei Bestandskunden. Aktuell habe ich bei meinem VDSL25 Anschluss ein inklusiv Volumen 100GB. Danach könnte auf 6 MBit/s gedrosselt werden*.

Wenn aber im neuen Tarif nach 200 GByte auf 384 kBit/s gedrosselt würde, wäre dieser Anschluss für mich persönlich nicht mehr bestimmungsgemäß nutzbar (Telefon VoIP, Internet und Video Streaming).

Hier müsste der Anbieter wohl meine außerordentliche Kündigung akzeptieren.

* Die Dossellung wurde in der Vergangenheit nicht angewandt.

mfG
Thorsten
 
Unter der Voraussetzung, dass die Bandbreite aufgrund der hohen Nachfrage tatsächlich begrenzt ist, wäre eine Volumenbegrenzung gerechtfertigt. Aber auch nur, wenn dafür die Bandbreite garantiert ist und ich bei Nichtverfügbarkeit den Preis mindern kann.

Andererseits hatte ich zuletzt so einen Volumentarif etwa 2005. Wär also irgendwo auch ein Rückschritt.
 
Unter der Voraussetzung, dass die Bandbreite aufgrund der hohen Nachfrage tatsächlich begrenzt ist, wäre eine Volumenbegrenzung gerechtfertigt
Imho stellt ein nicht ausreichend ausgebautes und hoffnungslos überbuchtes Ortsnetz nicht einen technischen Grund dar. Im Mobilfunkbereich ist leicht argumentierbar dass es physikalisch nicht möglich ist die (recht engen) Frequenzbereiche zu beschleunigen aber die Backbones einer herkömmlichen Telco-Verzweigung kann durch den Auswechsel eines einzelnen Routers (respektiv dessen Fibre-Modulatoren) um das X-fache erhöht werden.
Wenn also der Anbieter hoffnungslos im Datenvolumen ersäuft soll er das überlegen bevor er 100Mbit/s Flatrates verspricht.
Interessanterweise hat die luxbg. P&T das ausnahmsweise wohl im Voraus verstanden und grabt wie wild bündelweise Glasfaserleitungen (wieviele Petabit Bandbreite erwarten die pro Dorf?!) neben allen Landstrassen.

Danach könnte auf 6 MBit/s gedrosselt werden
Das finde ich eigentlich einen sehr fairen Drosselstand. 6Mbit/s reichen aus um einen Privathaushalt mit Internet und Medien zu versorgen, wenn auch teilweise leicht eingeschränkt im Vergleich zu einer vollen Leitung.
Ab 3Mbit/s kann man akzeptabel streamen, Netflix und Co sind also nicht aussen vor -selbst Sony Gaikai sollten damit klappen.



Hier müsste der Anbieter wohl meine außerordentliche Kündigung akzeptieren.
Schön und gut. Aber was sind die Alternativen? Reseller des gleichen Anbieters mit womöglich ebenfalls Limitierungen? Es gibt kein Monopol, aber auch nicht wirklich einen freien Markt wie er immer bejubelt wird.


Mögen doch Microsoft, Google und die komplette Spieleindustrie sich an den Infrastrukturkosten beteiligen. Denn mein Windows 7 Service Pack 3, mein Office 365 und das Neue SimCity kommen halt in der Regel direkt aus dem Netz.
Warum sollten sie? Du zahlst ja schon für den Anschluss mit Bandbreite - was genau soll Micrsoft denn noch bezahlen Die fehlgeschlagene Mischkalkulation der Anbieter? Veraltete Businessmodelle? Microsoft hat die eigene Infrastruktur zu bezahlen und kann nicht den DSL-Anschluss nochmal bezahlen. So oder so kommt es nachher für Endanwender auf genau das Gleiche raus; die Preise müssen erhöht werden. Ob dies nun 1x auf dem DSL-Vertrag oder 10x der gleicher Preis auf den unterschiedlichen Produkten ist...

In Richtung sog. "Diensteklassen". Den Kunden möchte man aktuell darauf vorbereiten, dass es in Zukunft nicht mehr nur das eine Produkt namens "Internet" geben wird. In Zukunft wird es zum Einstieg ein sog. "Basis-Internet" geben. Will ich aber "zusätzlich" z.B. noch Youtube und Facebook, dann kostet das extra
Lasst CompuServ doch in Frieden ruhen. [Der Rest des Beitrages ist nur gegen eine Gebühr von 0.99€ ersichtlich, bitte beteiligen Sie sich an den Infrastrukturkosten des Anbieters

Den Kunden möchte man aktuell darauf vorbereiten, dass es in Zukunft nicht mehr nur das eine Produkt namens "Internet" geben wird. In Zukunft wird es zum Einstieg ein sog. "Basis-Internet" geben.
Der DEUTSCHE Kunde. Aber Basis-Internet gibt es doch auch hier. Versuch mal Youtube-Videos auf zu rufen... GEMA. Versuch mal Netflix auf zu rufen. Versuch Google Music. Versuch Amazon VOD....
Das Basis-Internet wurde schon lange eingeführt. Aktuell heisst das Angebot für "volles" Internet VPN-Tunnel ins Nachbarland oder nach New York.
Eigentlich könnte mein DSL-Anbieter sich auf einen Bitstrom zum VPN-Dienstleister beschränken und es würde mir nicht auffallen...

Skypen zieht wahnsinnig viel Bandbreite wenn die Qualität so sein soll, dass man halbwechs was erkennt.
Schlimmer wird es dadurch dass Skype ein P2P Protokoll ist, du also Vermittlung und Hole-Punching sowie Proxy für andere Clients darstellst. Der Bandbreitenbedarf eines Skype Desktop-Clients liegt gut und gerne jenseits 2GB im Monat (habe selbst bereits Rekord von 9GB gemessen) wenn ausschliessliche idle.


Zusammengefasst: Die Anbieter haben höhere Kosten als erwartet. Die Kunden wollen stabiles Internet. Entweder Bandbreitenversprechen reduzieren oder ausbauen... Wenn die Telekom noch rausfindet was das Wort Service bedeutet ist die Welt perfekt
 
So nun ist es offiziell, 75 GB ab irgendwann bei der Telekom. Die anderen werden ja nicht anders können, als Mitziehen.
Zuerst mal muß ja ein Echtzeit Monitor für den Verbrauch implementiert werden, für jeden zu jeder zeit erreichbar, die können mir ja viel erzählen.
Dann klagen wir erstmal wegen ungenauer oder undurchsichtiger Abrechnung. Und nein, eiin MB oder 100KB sind nicht korrekt, es muß Bitgenau sein in Echtzeit, schließlich muß ich dafür womöglich zahlen. Also eine geeichte und überprüfte Methode, die wissen gar nicht was da auf sie zukommt.
Die Zeiten des Ungefähr sind lange vorbei und auch rechtlich nicht mehr haltbar.
Dann kommt unverlangte Werbung ins Spiel, Seiten die zu 50 bis 70 % aus unverlangter Werbung bestehen, sind dann auf jeden Fall Diebstahl, nämlich Trafficdiebstahl.
Ich sehe sehr viele interesante Prozesse und bis die Prozesse entschieden sind, die eigentümlichsten Auswüchse.
Bin gespannt, im Grunde können wir wieder auf BTX zurück gehen, war doch eine schöne Zeit.:)
 
Die anderen werden ja nicht anders können, als Mitziehen.
Anders können sehr wohl. Bei angemieteten Bitstrom-Zugängen über Telekom-Infrastruktur haben ja die meisten mir bekannten Anbieter bereits eine Volumenbegrenzung (zumindest in Theorie), bei eigener Terminierung können sie selbstverständlich komplett selbst entscheiden.
Dass sie es vermutlich trotzdem einführen werden liegt daran dass die Mischkalkulation der Anbieter mit AVG = 10GB nicht mehr aufgeht wenn selbst die Grossmutter Videos in Full-HD auf Youtube anschaut oder stundenlang mit Enkeln video-skypt.

Zuerst mal muß ja ein Echtzeit Monitor für den Verbrauch implementiert werden, für jeden zu jeder zeit erreichbar, die können mir ja viel erzählen.
Im Handynetz ist das genau so, hast du da die Klage schon am Laufen?
Nein, da ist es sogar schlimmer da bewiesen wurde dass man IMMER mehr Traffic bezahlt als man verbraucht weil die Anbieter empfangene/gesendete Bytes aber nicht tatsächlich verwertbare Informationen berechnen - was ein Bruchteil sein kann.
Echtzeit-Monitoring ist bei DSL aber genau wie bei Server sehr simpel, nur haben viele Anbieter wie Telefonica das momentan weder client- noch netzseitig implementiert.

Seiten die zu 50 bis 70 % aus unverlangter Werbung bestehen, sind dann auf jeden Fall Diebstahl, nämlich Trafficdiebstahl.
Das kannst du nur bei Spam und anderen dir zugestellten Informationen machen und das ist eh verboten. Beim Besuch der Webseite akzeptierst du die Anzeige...
 
Ich akzeptiere Werbung eben nicht oder sehe ich vor betreten, wie auf manchen Porno Seiten einen Button, dass die Seite Werbung enthält, betreten ja/Nein...
 

Die brauchen auch garnicht mehr drosseln.
Als unitymedia Kunde erreicht man eh nur selten die volle bezahlte Geschwindigkeit.

Seit der Übernahme durch LGI (Liberty Global) peeren die nicht mehr am DECIX usw. sondern gehen nur noch bezahlte private Peerings ein.
Viele große Provider wie OVH, Hetzner, usw haben aber noch kein Peering mit LGI.
Sonntagabend hat man dann häufig eine Latenz von >100ms und ne Geschwindigkeit von maximal 1mbit zu seinen Servern, und das bei einem 100mbit unitymedia Anschluss.

Meine Kündigung an unitymedia ist längst raus, leider gibt es da diese Mindestvertragslaufzeit.
 
Weil ich meine Lust nur auf Werbeverseuchten Seiten befriediegen kann?
Ich hätte einen Kommentar mit etwas mehr Halt von dir erwartet, Joe
 
Sonntagabend hat man dann häufig eine Latenz von >100ms und ne Geschwindigkeit von maximal 1mbit zu seinen Servern, und das bei einem 100mbit unitymedia Anschluss.


Kann ich nicht bestätigen. Hab fast immer meine vollen 32 MBit. 100/128 MBit ist bei mir nicht verfügbar.
Meine Latenz ist auch in Ordnung. Da ich abends öfters mal Onlinegames zocke, kann ich das beurteilen.
 
Stimmen die Aussagen, dass dann auf 384kbit wie bei Mobilfunk gedrosselt wird?
Das ist ja eine bodenlose Frechheit. Dass vielleicht bei extremen Highspeed Anschlüsseln (die wirklich Bandbreite ziehen) mal ein wenig gedrosselt wird (ein wenig!!) sehe ich ja noch bedingt ein (immerhin hätte auch die Grundversorgung gesichert werden können bevor Speed ausgebaut wird :mad:) Aber dass dann auch Kunden wie ich, welche dank marodem Netz nur einen 1000er DSL Anschluss haben (einen 6000er bezahlen!!!!!!) dann auch nochmal um mehr als die Hälfte gedrosselt werden ist ja unfassbar. Man sollte ernsthaft die Drosselgeschwindigkeit soweit anheben, dass das Internet sinnvoll nutzbar bleibt. Also eine Drosselgeschwindigkeit welche einem 2000er DSL Anschluss entspricht sollte doch auch für die Telekom Volumentechnisch kalkulierbar sein. Immerhin belasten die das Netz auch nicht mehr als vor 10 Jahren..... Und mit diesem Speed lässt sich das Netz zumindest noch "einigermaßen" vernünftig nutzen (wenn auch mit deutlicher Speed Keule). Eine Anhebung der Drosselgeschwindigkeit halte ich auch für Mobilfunk sinnvoll. Hier kommt die Drosselung fast einem Abschalten gleich....
 
Dann hoffe ich mal sehr, dass hier Einflussreiche Unternehmen protestieren.
Das wäre nämlich das Ende von Cloud und Co. Wir gehen riesen Schritte zurück... Gabs nicht erst Diskussionen zum Thema Netzneutralität?

Wenn man sich das mal Überlegt.... Home Office, Aussendienstmitarbeiter, etc... also VPN das geht dann alles in die Knie...
 
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Die einflussreichen Unternehmen -aka die mit viel Geld- wie Google werden eher dafür bezahlen dass ihre Inhalte nicht gezählt werden und somit durch die pöse Telekom ihr Geschäftsmodell und die Umgebung gesichert kriegen.
 
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