...Ja, das Internet und Alles was dazugehört sind ohne Frage wirklich tolle und bemerkenswerte Erungenschaften. Aber nicht Alles was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll. Streaming, Onlinegames, Cloud, IPTV, VOIP und sonstige Bandbreitenverschwender sind definitiv nicht sinnvoll, lediglich bequem.
Kann nicht etwas, was bequem ist auch gleichzeitig sinnvoll sein?
Wieso ist es sinnvoller, sich mit dem Auto, ÖPNV oder zu Fuß zur nächsten Videothek zu begeben, dort einen physischen Datenträger auszuleihen und den Weg zurück anzutreten, den Film anzuschauen und am nächsten Tag das ganze Retour? Das ist für mich Verschwendung von persönlich wertvoller Freizeit.
Ich finde es persönlich sinnvoller zu einer mir genehmen Zeit, z.B. bei Maxdome oder im PSN-Store einen Film auszuleihen und diesen sofort anschauen zu können. Ich halte das auch für ökologischer.
Ich halte es für sinnvoller über iTunes und Co. auf ein riesiges Repertoire an Musik zugreifen zu können, dass mir so kein Plattenladen anbieten kann. Ich habe meine gesamte CD-Sammlung digitalisiert und anschließend die Datenträger entsorgt, weil es für mich sehr viel praktischer ist und auch meinen veränderten Nutzungsgewohnheiten entspricht (alle meine Lieblingstitel und Alben auf dem Smartphone mit hochwertigen in-Ears).
Die Welt hat sich schon immer verändert und jeder und alles darin, musste sich anpassen. Mit welchem Recht nehmen sich veraltete Geschäftsmodelle davon aus bzw. beanspruchen ein besonderes Schutzrecht für sich?
Bevor das jetzt noch philosophischer wird - zum Thema Telekom und Volumenbegrenzung:
IMHO ist der eigentliche Kostentreiber, die lokale Infrastruktur also TAL und DSLAMs, da steckt auch der meiste Aufwand dahinter. Dagegen nimmt sich der Betrieb und die Erweiterung der Backbones vergleichsweise klein aus.
Kunden mit höheren Bandbreiten zahlen ja auch eine laufend monatlich höhere Gebühr als Kunden mit niedrigeren Bandbreiten, beteiligen sich als schon bisher stärker an den Kosten.
Wie man an Hetzner und Co. sieht, kostet zusätzlicher Traffic (1 TB ca. 7 EUR) relativ wenig. Offensichtlich macht Traffic in der Preiskalkulation tatsächlich nur Cent-Beträge aus. Warum wird das jetzt bei der Telekom auf einmal so teuer? Daher ist für mich die Argumentation der Telekom mit den erhöhten Kosten des Backbone-Ausbaus wenig nachvollziehbar.
Meiner Meinung nach hat man das dort in den letzten Jahren versäumt und stattdessen lieber die Gelder in anderen Geschäftsfeldern versenkt (T-Mobile USA), weshalb nun die Kohle fehlt. Andere bekommen doch auch hin, dass YT-Videos bei denen nicht ruckeln? Wie? Sie haben einfach die Peerings zu den Google-RZs ausgebaut und ein paar Kabel mehr angestöpselt anstatt mit Google über die Kosten zu diskutieren.
Nein, hier werden strategische Fehler der Vergangenheit auf die Kunden abgewälzt. Was durchaus nachvollziehbar ist aber den Kunden nicht gefallen muss. Wie gesagt, andere Provider bekommen es ja auch hin und machen Gewinn also scheint das Modell der Flatrate durchaus zu funktionieren.