Ja, ich habe den Artikel gelesen, wenn auch die zweite Hälfte schon eher oberflächlich.
Der Artikel sagt, sehr zusammengefaßt: Alle meckern über Linux und Linux-Programme, daß viel davon nicht funktioniert oder unpraktisch ist, aber die Philosophie von Linux / -Programmen sei es ja gerade, nicht zu funktionieren und kompliziert zu sein ...
Dazu:
a) Leider ist es gerade das Problem, daß viele Linux-Programme von Leuten geschrieben werden, die anderen Spezialisten zeigen wollen, welch tolle und komplizierte Sachen sie programmieren können. Dies einmal erreicht, läuft man davon wie die Sau vom Trog, mit unwürdigen/trivialen Nebensächlichkeiten wie Benutzerfreundlichkeit, Manual schreiben usw. beschäftigt man sich nicht. Im Übrigen hat das Fußvolk die Programme so zu benutzen wie sie kommen: die Programmierer sind ja die Spezialisten und die Benutzer verstehen sie kaum; die Programme sind kostenlos; Motiv warum sie überhaupt geschrieben werden ist die Selbstdarstellung; usw . Bei manchen Programmieren mögen tls. auch wirtschaftliche Interessen vorliegen, etwa später ihr Programm zu verkaufen, oder damit höheres Ansehen für gewerbliche Tätigkeit im Bereich der Informatik zu bekommen - in diesen Fällen hängt der Erfolg aber noch unbedingter von Funktion und Nützlichkeit des Programmes für Andere ab (In sehr geringem Umfang liegen Gründe/Denkweisen im Sinne der Grundlagenforschung, des Anti-Positivismus, oder daß die Welt 'aus Prinzip' weitergehen muß vor; das mögen die einzelnen noch akzeptablen Ausnahmen zu der grundsätzlichen Forderung der unbedingten Nützlichkeit sein, die aber auch diesen nicht gerade schadet ...)
b) Jedenfalls der Linux -Kernel wird nicht aus diesem Grund aufrecht erhalten und fortentwickelt. Die genauen Gründe dafür entscheiden sich etwas bei: / dem Erfinder von Linux; / der FSF ; / Personen/Firmen die für 'open-source' plädieren. Der Erfinder mag anfangs Gründe ähnlich a) gehabt haben, mittlerweile ist es bei ihm aber wohl mehr die Tendenz, etwas einmal Entstandenes aufrecht zu erhalten, fortzuentwickeln, zu organisieren, also jedenfalls funktionsorientiert. Die FSF hat eher philosophisch-religiös-soziale Gründe -- und ich persönlich halte diese sehr wichtig, nämlich die Informatik frei von zu starken wirtschaftlichen / politischen Interessen und Manipulation zu halten und insbesondere jedermann zugänglich zu halten. open-software dagegen sind rein wirtschaftliche Gründe eher eigensinniger als gemeinnütziger Art, für viele 'dumme' Benutzer und das Kleingewerbe ist nur wichtig daß sie selbst kostenlos Programme nutzen können und sind ihnen die Armen in der 3.Welt wurst, ebenso für das Gewerbe (IBM ...) um den Preis ihrer Waren zu reduzieren. Wie auch immer, alle diese Interessen verlangen das möglichst praktische Funktionieren von System und Programmen. Firmen wie IBM tragen aus diesen Motiven mit Entwicklungs-Tools bei. Und ich selbst packe inzwischen übersetzte Programme zu Paketen und mache inzwischen ein Install-CD, weil das für mein eigenes System und für Installierungen für Bekannte usw. praktischer ist als eine Mischung source-code -übersetzter Programme und Pakete, bzw. als zur Installierung woanders jedesmal meine Festplatte rausschrauben, nach dem Kopieren jedesmal alles neu zu konfigurieren, meine privaten Dateien einzeln suchen, löschen zu müssen usw
c) Insbesondere aber benutzen evtl. Benutzer Linux nicht aus Gründen wie a), schon eher aus solchen wie b). (solche Benutzer die Linux benutzen um selbst zu basteln / hacken, ist halt nur die Zahl deren die Linux sowieso schon seit Jahren benutzen, nach Statistiken unter 0,5% der Bevölkerung). Für potentielle 'normale' Benutzer - insbesondere aus Wirtschaft und Verwaltung - ist ausschließlich die Funktionsfähigkeit und Bequemlichkeit maßgeblich, theoretische Gründe a), b) vielleicht für Beiträge zu Linux aber nicht für die eigene Benutzung von Linux. Programmierer, Erfinder und Förderer des Systemes a),b) können nicht ehrlicherweise bestreiten, daß sie aus ihren je unterschiedlichen Motiven die Zunahme und nicht die Abnahme der normalen Benutzer c) wollen. Daher sitzen auch die Benutzer letztendlich am längeren Hebel.
Man muß sich dann auch als Betrachter fragen, was letztendlich der Zweck eines Betriebssystemes und des Linux-Zirkus ist. Bei W$ ist es klar: stns. der Hersteller rein wirtschaftliche Gründe, einschließlich dazu zweckgebunden die Kontrolle über Menschen und Informatik. Zumindest anfangs wurde alles darauf ausgelegt, maximal der Unbedarftheit und den potentiellen Anwendungen (Video, Spiele) des Großteiles der Leute anzupassen. Inzwischen läßt die Nutzbarkeit nach, und die Benutzer laufen davon. Bei Linux dagegen ist es einerseits die Eitelkeit der Programmierer, a); die Verwirklichung einer Religion stns. jesusartiger Leute wie Stallmann, b); reines Funktionieren evtl. Anwender. Aber auch diese Gründe kann man zweifelsohne zusammenfassen, daß sie nur dann erfüllt sind, wenn Linux und die Programme IN DER PRAXIS AUCH FUNKTIONIEREN. Daß dies auch für die Programmierer gilt, a), belegt, daß sie selbst nach erfolgreicher Selbstdarstellung bei anderen Hackern ganz enttäuscht sind, wenn niemand ihre doch so exzellenten Programme benutzt, daher kommt ausschließlich von ihnen (nicht von den Benutzern !) die Frage, wann denn endlich das Linux-Desktop-Jahr kommt ... Man könnte auch umgedreht fragen: wem der Gruppen a)-c) würde es schaden, wenn Linux und -Programme besser und allgemeintauglicher würden ? Anscheinend niemandem.
Zusammenfassend also: im Interesse ALLER liegt es, daß Linux und Programme maximal funktionsfähig und anwendungsfreundlich sind. Das Gegenteil behaupten zu wollen ist Quatsch.
Bei einem privaten, rein wirtschaftlichen Interessen dienenden System wie W$ oder Solaris macht sich kaum jemand außer aus unmittelbar eigenem Bedarf Mühe etwas zu verbessern, das wollten die Nutznießer (M$) nicht einmal. Open software incl. Linux, trotz der verschiedenen Gründe b), ist jedoch nicht nur eine Reformation der Informatik, sondern auch eine wirtschaftliche und gesellschaftliche. Daher ist es möglich und auch zu vertreten, daß man auch über den Eigenbedarf/Eitelkeit hinausgehende allgemeinnützliche, funktionierende Beiträge dazu macht.
Im Artikel der im vorigen Beispiel genannt wurde, ist ein Vergleich zwischen Auto, Motorrad, Fahrrad; sie haben betonte Unterschiede die ihre Benutzer wollen, so sei es auch zwischen Linux und Windows. Alldiese werden benutzt denn man kommt vorwärts mit ihnen; ein Auto was zusammenbricht ist dann nutzloser als ein Fahrrad. Im Gegensatz dazu sind viele Linux -Programme so anwendungsfremd oder funktionieren schlicht und einfach nicht, sodaß man selbst nach Stunden immer noch nicht selbst einfachste Sachen hinbekommt. Dies dient niemandem a)-c) sondern ist schlicht und einfach Müll, da nützt es überhaupt nichts wie man drumherumredet oder das zu rechtfertigen versucht. Aber genau diese Versuche Schlechtes gutzubesingen, ist der Grund warum es mit Linux viel langsamer weitergeht als eigentlich nötig. Um ein Problem zu beheben, ist es gut, es einmal ganz klar und schonungslos zu sagen und zu bemängeln.
Der im vorigen post zitierte Artikel ist wieder ein Artikel mehr, der Probleme nur rechtfertigen soll. Mit dieser Mentalität geht es mit Linux und mit keinem der Punkte a-c) oben vorwärts. Dieselbe Zeit hätte der Autor besser verwendet, wenn er ggf. eigene Programme benutzerfreundlicher gemacht hätte.
Mein SYS ist nur ein kleiner, aus der in der Praxis völligen Ersichtlichkeit was falsch/unpraktisch ist und Installierern wiederholte Arbeit und Benutzern Probleme bereitet, entstandener Beitrag das zu verbessern, was auch erst am Anfang steht. Was auch immer die Leute dazu/dagegen sagen werden (und ich mich dann bemühe zu verbessern), das Wichtigste macht es jedenfalls schon mal: auf 95% der 'normalen' heutzutage bei der Bevölkerung vhd. Rechner, incl. solchen wo W$ Probleme hat, binnen ca. 15 Min. maximal schmerz- und problemlos ein lauffähiges System installieren. Ebenso, bei 95 der 'normalen' Modems (eth, usb ist zumindest hier sehr selten) eine ADSL-Verbindung zustandezubringen