Hallo!
Äpfel, Birnen? Diskussionsgrundlage?
So weit hergeholt ist das nicht. Es ist schlichtweg so, dass wir nur endliche Ressourcen haben, egal ob wir über monetäre oder personelle Ressourcen sprechen.
Dazu kommt, dass der Fokus der Menschen i.A. nur bei sehr wenigen Dingen liegen kann, es geraten also durch die Angst vor dem Terrorismus wesentlich größere Gefahren aus dem Fokus. Das Beispiel Verkehrstote zeigt das sehr schön auf, da diese fast völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sind, obwohl es sich immerhin um die 3. häufigste Todesursache handelt.
Und ich kann verstehen, dass Du sehr emotional wirst aber der Verweis auf Kinder ist unpassend, da gerade diese sehr häufig Opfer im Straßenverkehr werden, rein logisch gesehen, müsste man also dort erst Recht sehr viel Energie und Zeit aufwenden, um unsere Kinder zu schützen. Es kann also gut sein, dass er Kinder hat und diese schützen möchte, dabei aber nach rein logischen Gesichtspunkten vorgeht, in dem er sich auf die größten Gefahren konzentriert. Es kann also gut sein, dass er tatsächlich ein sehr engagierter Vater ist, der seinem Kind beibringt, dass es sich gesund ernähren muss, nicht raucht und sich im Verkehr sehr vorsichtig verhält. Nur entscheidet er das eben nicht auf emotionaler, sondern rein rationaler Ebene.
Das "Kind"-Argument soll immer an unsere Emotionen appellieren aber genau das ist ein Problem: wenn man wirklich Kinder retten wollen würde, müsste man ganz andere Maßnahmen ergreifen. Das würde aber viele Menschen in ihrem bequemen Leben dann wirklich aufschrecken, in dem - beispielsweise - mehr Kontrollen im Verkehr durchgeführt werden (man beachte die Kausalität zu den endlichen Ressourcen) oder in dem man wesentlich strengere Tempolimits einführt. Auch kann man soweit gehen und Rauchen und ungesundes Essen vollständig verbieten, denn ersteres führt zu Schäden durch Passivrauchen und zweiteres führt zu Gewichtsproblemen, die mit massiven gesundheitlichen Problemen verbunden sind und direkt die Wahrscheinlichkeit an den zwei häufigsten Todesursachen zu sterben erhöhen: Herz-/Kreislauferkrankungen und Krebs.
Wie wir alle wissen, findet sich aber für keine dieser Maßnahmen eine Mehrheit, weil die Leute bequem sind (ich auch) und ihr gewohntes Leben nicht aufgeben wollen. Überwachung gegen den Terror klingt da gut, weil wir - im Prinzip - selbst überhaupt nichts ändern müssen und uns darauf verlassen, dass der Staat irgend etwas macht. Wir fühlen uns gut, weil wir davon ausgehen, dass Menschenleben gerettet wurden.
Die wirklichen Probleme unserer Zivilisation, die zu viel mehr Toten führen, als alle nachfolgenden Ursachen, gehen wir lieber nicht an, denn das wäre echte Arbeit.
Das war jetzt von mir ebenso plakativ, ich will damit nur aufzeigen, dass emotionale Appelle und Vorwürfe an Dritte nicht zielführend sind, weil man den Spieß mit Leichtigkeit umdrehen - und das sogar logisch begründen - kann.