Telekom plant offenbar Speed-Drosselung

rulaman

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http://www.chip.de/news/DSL-Telekom-plant-offenbar-Speed-Drosselung_61167711.html

Hallo,

also bisher empfand ich meinen T-Home / VDSL Anschluss aufgrund des hohen Uploads als die optimale Internetanbindung um meinen Server zu warten.
Sollte die Telekom diese Pläne wirklich in die Tat umsetzen, ist das dann wohl hinfällig. Generell halte ich solche Überlegungen sowieso für äußerst fragwürdig, dies ist ein gewaltiger Schritt rückwärts. Für mich hieße das die Kündigung sämtlicher Telekom Verträge, gar keine Frage.
Fragt sich nur noch, wie viele andere Anbieter diesem Beispiel folgen würden - ein grauenvoller Gedanke. :eek:

Gruß
rulaman
 
Ich habe mir ein paar wilde Gedanken dazu gemacht.

Volumentarife fände ich nicht per se schlecht, da ich Monate habe, in denen ich wenig surfe und dann (gerade in Semesterferien) glüht die Leitung schonmal, weil ich Maxdome und Youtube viel stärker nutze. Im Schnitt habe ich zirka 40-60 GB im Monat verbraucht, in Semesterferien oder wenn ein Steam sale war, gab es aber auch Monate, in denen ich zirka 150-200 GB Traffic verursacht habe.
Ich sehe ein, dass ich damit über dem Durchschnitt liege und meinetwegen zahle ich auch gerne für den Traffic. Das Problem wird aber sein: So wie ich die Telekom und Co kenne, werden das Mondpreise.

Ansonsten glaube ich aber, dass die Provider selbst auch keine echten Volumentarife wollen, da man die Kunden per Flatrate viel besser an sich bindet und eine feste Kalkulationsbasis hat, weil die Vertragsdauer 2 Jahre beträgt (last but not least zahlen die Wenigsurfer damit mehr als sie eigentlich müssten). Außerdem kann man die Kunden so dazu bringen, bitte doch die vom Provider bevorzugten Services zu benutzen (Telekom Cloud) oder Kooperationspartner, die ein Entgelt an den Provider bezahlen, damit sie bevorzugt transportiert werden.

Und das ist IMO auch der wirkliche Hintergrund von Trafficlimits: man möchte den Kunden an sich binden. Denn sind Deine Daten erst einmal in der Cloud eines Anbieters und hast Du erst einmal Videos bei einem bestimmten Unternehmen gekauft, möchtest Du das ja auch in Zukunft noch nutzen können. Bei Deinem neuen Provider könnte das aber schwierig werden, da Du dort vielleicht nur ein relativ kleines Inklusivvolumen hast und die Cloud/Videodienste des alten Anbieters (bzw. die Kooperationspartner) dort eben vollständig auf den Traffic angerechnet werden.

Und das eigentliche Problem: Wenn große Unternehmen wie Google (Youtube) für die bevorzugte Behandlung ihrer Plattformen bezahlen, werden die Markteintrittshindernisse für neue Mitbewerber noch viel größer.

Um das mal aus Unternehmenssicht zu beleuchten:
Klassische ISPs haben das Problem, dass die Preise für Flatrates kontinuierlich fallen. Also brauchen sie neue Geschäftsfelder wie zum Beispiel IP-TV. Nur haben viele Kunden eben schon von Haus aus einen Kabelanschluß (viele Mieter) und/oder nutzen Dienste wie Maxdome, weil man bei denen ohne Werbung nur das sieht, was man auch sehen möchte.
Also muss man als Provider irgendwie die eigenen Dienste attraktiver gestalten. Geht das nicht über den Dienst an sich, macht man es über negative Effekt für andere Dienste.

Alternativ bekommt man von den Konkurrenzdiensten Geld, dann ist das auch wieder in Ordnung. Spotify hat beispielsweise eine Kooperation mit T-Mobile, damit wird das Streaming nicht auf das Volumen der mobilen Datenflatrate angerechnet. Soweit ich weiß, gibt es auch schon Länder, in denen Youtube an Provider bezahlt.
 
Last edited by a moderator:
Ich kann diesen Schritt nachvollziehen und finde ihn auch ok.

Otto-Normal-User ist von der Drosselung nicht betroffen, das trifft heute schon auf den Mobilfunkmarkt zu und wird beim DSL nicht anders sein.

Diejenigen die jeden Monat deutlich mehr Up/Downloadtraffic benötigen, können/sollen auch ruhig mehr zahlen. Denn diese Leute möchten auch für mehr Arbeit mehr Geld in der Lohntüte sehen.

Eine Preiserhöhung der Grundtarife ist wegen dem enormen Wettbewerb fast unmöglich.

Festnetzflat und DSL-Flat sind heute Standard und die Preise sind gering. Das Telefonieren kosten kaum noch Geld und das Internet auch nur wenige Euros.

Das ein Unternehmen die Preise erhöhen muß, wenn die Angestellten mehr Lohn verlangen und meist nach Streiks auch erhalten, ist wohl jedem klar, sind doch 99,8% der Unternehmen keine charitativen Einrichtungen und somit gewinnorientiert.

Auch wenn ich jetzt von vielen hier gesteinigt werde, ich finde einen solchen Schritt nur fair und würde aus so einem Grund nie einen Vertrag kündigen.
 
Das es kein Unlimited (für die üblichen Cable und DSL Preise) geben kann, sollte hier doch wohl jedem klar sein. Ob an dem Kabelende nun ein Server beim Hoster oder ein Notebook in der privaten Wohnung hängt, ist irrelevant. Die Technik und das Prinzip bleibt nun mal das gleiche.

Mit Limits von 75, 200, 300 und 400 GB sind sie auch auf einem Niveau, was man für Privathaushalte durchaus als aktzeptabel betrachten kann.
Viele hier dürften ihren tatsächlichen Traffic ziemlich überschätzen.

Also mal schön entspannen und Traffic messen. Ich mutmaße mal, dass 90% der Telekom Kunden die 75GB nicht mal erreichen werden.
 
Das Problem wird nicht sein, dass die "Vielnutzer" nicht mehr zahlen wollen, sondern sie können schlichtweg nicht. Ich habe es ja oben geschrieben: gerne würde ich nach Volumen bezahlen, nur gibt es keinen Provider, der das anbietet. Und wenn sie es täten, wäre ich gespannt, wie hoch die Kosten für den Traffic dann wären. Flatrates wurden nie eingeführt, weil man es mit den Kunden so gut meint, sondern schlichtweg deshalb, weil man Kunden für 2 Jahre an sich bindet und die unabhängig von der Nutzung zahlen.

Die klassischen "By Call" Verfahren hatten aus Unternehmenssicht den Nachteil, dass der Kunde sehr schnell bei einem alternativen Anbieter war und außerdem konnte man nicht planen, da man nie wusste, wie lange die Kunden surfen. Außerdem war der Preisdruck noch viel größer, da man sich praktisch nur über den Preis definieren konnte.

Und zum Thema gewinnorientierte Unternehmen: absolut richtig aber umgekehrt wollen Menschen auch wenig bezahlen (Homo oeconomicus), das Spiel kann man in beide Richtungen betreiben. Nur neigt man heutzutage dazu, dem Kunden vorzuwerfen er sei ein "Billigheimer", wohingegen man das selbe Verhalten bei Unternehmen als vernünftig ansieht.
De Facto verhalten sich beide wirtschaftlich vernünftig.
 
Abrechnungen mit Traffic-Paketen wird aber die Masse der Privatkunden völlig verwirren. Die Mehrheit der Leute haben keine Ahnung wieviel Traffic sie im Monat verursachen und die meisten davon haben nicht mal die technische Möglichkeit es sinnvoll zu messen.
Nur weil wir hier eine Elitäre-Randgruppe sind, die ihre Bedürfnisse korrekt belegen kann, ist es eben nicht überall so.

Produkte die Kunden verwirren werden nicht gekauft. Genau das ist der Grund warum in Produktbeschreibungen aller Produkte aller Branchen für Privathaushalte kaum noch mit tech. Specs um sich geworfen wird. Das ist viel zu kompliziert für die Masse. Die will kaufen und nutzen und keine wochenlange Markt- und Bedürfnissanalyse betreiben.
Dann reichen eine kleine Konkurenz die es einfacher macht und alle rennen zu ihr. Der Rest muss gezwungener Maßen nachziehen, damit er nicht Pleite geht. Markwirtschaft ist was tolles. ;)

Es gäbe viele Produkte, die man schöner gestallten könnte, damit wir sie besser nutzen könnten. Aber wir sind als Randgruppe nun mal nicht relevant genug, als das sich diese Änderung für den breiten Massenmarkt lohnen würden.
 
Du hast natürlich Recht, andererseits dürften wohl nicht nur Randgruppen Maxdome und Co nutzen, spätestens dann merkt es auch der Durchschnittsnutzer und muss sich zwangsweise mit dem Limit befassen.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Provider bewusst immer beworben haben, welche Möglichkeiten das Netz denn jetzt bietet.
Nur hätten sie eben gerne, dass der Kunde die von den Providern bevorzugten/bereitgestellten Dienste nutzt.

Playstation 4 und Co werden das Problem dann auch noch verschärfen, wenn Spielestreaming in HD ein Thema wird und viele Spiele dann direkt über das Netz gekauft werden (> 20 GB). Spätestens dann merkt der Durchschnittskunde es ebenfalls und es verbleiben nur 2 Möglichkeiten: er kann auch Zusatztraffic buchen oder die Telekom schließt mit Sony und Co Vereinbarungen ab, damit der so genutzte Traffic nicht angerechnet wird.

Wobei ich noch anmerken möchte, dass der "Durchschnittskunde" heute auch schon vor der Qual der Wahl steht: bei mobilen Tarifen muss er sich für eine bestimmte Paketgröße entscheiden.

Unabhängig davon wird man jetzt in Zukunft sowieso über das Inklusivvolumen differenzieren. Ich wechsle zum 1.6 sowieso zu KD (hat also mit dem Vorgang hier nichts zu tun), dort gibt es auch ein Limit aber das ist klar definiert: 10 GB/Tag und das auch nur für Filesharing. Das wären also 300 GB im Monat, was ich persönlich für akzeptabel halte, da ich damit auch mit Maxdome und dem Kauf eines Spiels noch weit drunter liege. Man müsste an dieser Stelle eben mal darüber diskutieren, wie man den/die Normalnutzer/-in definiert (was nutzt er/sie? und welches Limit wäre sinnvoll?).
 
Last edited by a moderator:
Dass eben entgegen der landläufigen Meinung die Kunden nicht nur billig haben wollen, beweist der Mobilfunkmarkt. Wenn wirklich so viele Kunden nur billig haben wollen würden, dann hätten die beiden Grossen (T-Mobile und Vodafone) eine erheblich kleinere Kundenzahl und E-Plus inklusive Reseller würden sich gute 90% des Marktes teilen. Dem ist aber komischerweise nicht so.
Also gibt es da draussen doch mehr als genug Otto-Normal die sich ihre Anbieter nicht nach dem billigsten Preis, sondern nach anderen Kriterien, wie etwa der Qualität aussuchen und dafür gerne auch deutlich tiefer ins Portemonaie greifen.

Das Gleiche ist ja auch im DSL-Markt der Fall, wird hier allerdings durch die Kabelanbieter torpediert. Wenn man die Kabelanbieter mal aussen vor lässt, dann haben auch hier die Billiganbieter das Nachsehen.

Die diskutierten neuen Traffiklimits der T-Com halte ich noch immer für viel zu hoch, denn Otto-Normal braucht nicht mehr als 1GB/Tag an Traffic, zumal sich immer mehr Traffic zum Mobilfunk hin und vom DSL weg bewegt.
Wer mehr Traffic benötigt, der sollte diesen auch zu marktüblichen Preisen zahlen und zwar nach tatsächlichem Verbrauch und nicht nach Marketingblabla. Das hat in den 1990ern/2000ern auch wunderbar funktioniert und war im Verhältnis so gar günstiger als heute mit den Pseudoflatrates.

Im Supermarkt kauft ja auch jeder nur die Mengen an Hackfleisch, die er wirklich braucht und nicht pauschal 10kg weil eventuell 40 Nachbarn spontan vorbeikommen könnten um mitzuessen.

Es wird höchste Zeit, dass "Flatrates" verboten werden, damit sich die Kunden wieder bewusster werden, was sie überhaupt benötigen und wo sie gegebenenfalls ihren Verbrauch problemlos verringern können. Das gilt nicht nur für Traffic, sondern für jegliche Waren und Dienstleistungen.
Dann kann es auch endlich (wieder) einen echten Wettbewerb und damit Innovation geben. Das wiederum schafft Arbeitsplätze, erhöht die Kaufkraft, stärkt die Wirtschaft und sorgt für ausreichend Steuereinnahmen um die Staatsschulden abzubauen damit wir nicht zum nächsten Griechenland/Italien/Portugal/Spanien/Zypern/etc. werden.


/IMHO
 
Ich finde es sehr Fragwürdig, was hier zulande passiert.
Die Provider werben mit Bandbreiten, die eine durchschnittliche Privatperson bis jetzt eigentlich nicht benötigt und auch nicht ausschöpfen kann.

In anderen Ländern scheint ja bereits jetzt flächendeckend ein Highspeedanschluss möglich zu sein. Ich weiß, dass z.B. im Stadtzentrum von Umeå auch 1GBit-Anbindungen zur Verfügung stehen.

Engpässe, Kosten usw. sollten doch schon beim erstellen des Angebots berücksichtigt werden. Ich finde man sollte den Spielraum gesetzlich einschränken wie z.B. dass der Begriff Flatrate klar durch das Gesetz definiert wird und Einschränkungen der Bandbreite oder des Traffics nicht zulässig sind.

So würde man am Ende sehr klar unterscheiden können. Alles was keine Flatrate ist, kann Begrenzungen beinhalten. Dann wäre doch alles OK. Die Anbieter dürfen dann nicht mehr damit werben, dass sie eine Flatrate anbieten, wenn sie gegen ein der zwei genannten Punkte verstoßen.

Wie sie das Ganze finanzieren interessiert mich als Endkunde herzlich wenig. Das steht mir auch gar nicht zu Urteile über die Kosten der Provider zu fällen.
 
Ich *vermute*, dass es folgendermaßen ablief, mit den immer höheren Bandbreiten:
Du hast eine gewisse Bandbreite X. Die Kunden zahlen dafür Y.
Jetzt ist aber Y immer weiter gefallen, weil immer mehr Konkurrenten auf den Plan traten, die X in der selben Größe angeboten haben.

Also mussten "neue Produkte" her. ISPs haben aber lange Zeit NUR Internetanschlüsse angeboten, konnten also nur über eine höhere Bandbreite die Preise erhöhen. Jetzt kommen die ISPs langsam aus ihren Löchern mit IP-TV, Cloud, Sicherheitspakete im monatlichen Abo, etc...

Daher gehe ich persönlich davon aus, dass es genau darum geht: die eigenen Dienste an den Mann/die Frau bringen.
 
Es geht darum dass die Telekom nicht möchte, dass man andere Contentanbieter als die hauseigenen verwendet. Alle reden immer groß von Cloud und hier und da aber dann bitte nur die von der Telekom. Wie will man denn Cloudspeicher vernünftig nutzen oder Filme online gucken, Spiele live als Video auf das Handy streamen oder Spiele bei Steam kaufen, wenn bei jedem Blockbustertitel einfach mal 30GB weg sind?
 
Auf Facebook hat ein Nutzer gefragt, ob er denn auch 5 TB dazubuchen könne. Ginge es hier rein um die Kosten, müsste die Telekom eigentlich vor Freude in die Höhe hüpfen, da sie dann ja gut an der Person verdienen.
Darum scheint es aber nicht zu gehen, sondern - wie Jever schon sagte (und wie ich persönlich auch vermute) - dass man doch bitte die Dienste der Telekom in Anspruch nehmen solle.

Wenn aber in Zukunft die Unterscheidung von Internetanschlüssen über die daran hängenden Dienste getroffen wird, dann muss sich die Telekom aber mächtig ins Zeug legen.
 
Frag mal die Leute auf dem Land. Bekannte von mir im Osten kriegen nur UMTS und sie haben jetzt drei Verträge bei der Telekom, wo sie regelmäßig die SIM-Karte wechseln müssen damit sie nicht auf 64kbit rumkrebsen. Skypen zieht wahnsinnig viel Bandbreite wenn die Qualität so sein soll, dass man halbwechs was erkennt. Von Apple Upgrades oder YouTube mal ganz zu schweigen...
 
Ich habe es auch vorhin mal gelesen also mal ganz ehrlich das doch eine Frechheit wenn es danach geht dann würde ich lieber direkt Traffic bezahlen das würde mit Sicherheit günstiger sein als mein jetziger DSL Vertrag.

Dazu kommt noch die ganze LTE verarsche kann mich noch errinern High Speed low Latenz lach wenn 70 ms low sind dann weiss ich auch nicht mehr.

Aber was soll man sagen T-Schrott, halt gut das ich diesem Anbieter vor 8 Jahren den rücken zu gedreht habe.
 
Frag mal die Leute auf dem Land. Bekannte von mir im Osten kriegen nur UMTS und sie haben jetzt drei Verträge bei der Telekom, wo sie regelmäßig die SIM-Karte wechseln müssen damit sie nicht auf 64kbit rumkrebsen. [...]

Ich habe mir damals in Österreich eine Simkarte von Drei besorgt. Nicht nur, dass man die wirklich sinnvoll nutzen konnte, sondern auch die Tatsache, dass die selben Bedingungen im Ausland gelten (in diesem Fall Italien) war einfach super.
Ich meine mich zu erinnern, dass es 4 Euro für 1 GB waren, gab aber auch größere Pakete, welche dann relativ gesehen günstiger waren.

Ich frage mich nur wie Drei das macht, bzw. wieso die Tarife im Ausland tendentiell günstiger sind. Deutschland gehört ja bereits zu den Ländern mit einer sehr hohen Bevölkerungsdichte, daran kann es also nicht liegen. Das relative Einkommen der Bevölkerung scheidet als Faktor auch aus, da Österreich und die Schweiz dort genauso, bzw. besser da stehen.
 
AW: Telekom plant offenbar Speed-Drosselung

Mit welcher Berechtigung erhalten die Kunden eigentlich unterschiedliches Volumen? Sind manche nicht schon genug bestraft mit niedriger Bandbreite?
 
Hallo!

Ich kann mich doch als Quasi Monopolist nicht wirklich hinstellen und Millionen für eine VDSL Werbekampagne ausgeben, mit Slogans wie Das schnellste LTE Netz in Deutschland und grundsätzlich Internet ohne Limits werben und auf der anderen Seite Volumenkunden finanziell bestrafen.

Heute sagen viele, dass 200 GB Traffic im Monat vollkommen ausreichend sind. Wartet mal ab, was in 10 Jahren als ausreichend erachtet wird.

Auch Niek Jan van Damme sprach doch jüngst noch von ungenutzten Kapazitäten die für Projekte wie WLAN to go genutzt werden sollen.

mfG
Thorsten
 
Um den Traffic geht es hier doch gar nicht bzw. nur indirekt. Die aktuelle Geschichte ist ein erster konkreter Schritt in Richtung neuer Geschäftsmodelle im Telco-Bereich.

Der aktuelle Status Quo ist, dass der Markt gesättigt ist. Wachstumspotential gleich Null. Hier und da kann man dem Mitbewerber noch den ein oder anderen (Neu-)Kunden abwerben, unter'm Strich ist das aber immer ein Nullsummenspiel. Man bekommt ja auch vom Mitbewerber laufend (Bestands-)Kunden abgeworben. Wohin soll es denn gehen?

In Richtung sog. "Diensteklassen". Den Kunden möchte man aktuell darauf vorbereiten, dass es in Zukunft nicht mehr nur das eine Produkt namens "Internet" geben wird. In Zukunft wird es zum Einstieg ein sog. "Basis-Internet" geben. Will ich aber "zusätzlich" z.B. noch Youtube und Facebook, dann kostet das extra. VoIP und P2P kostet nochmals extra. Im Marketingsprech nennt man das dann "Quality of Service". Das klingt nach Mehrwert und rechfertigt den Aufpreis. Die technische Realisierung erfolgt via DPI, die dafür notwendige Hardware wurde von den Telcos längst angeschafft, man betreibt ja schon heute "Network Management".

Der Durchschnittskunde kennt diese Hintergründe natürlich nicht. Der wird die zukünftigen Preismodelle einfach akzeptieren, dafür sorgt dann schon die PR-Abteilung und ein freundlich in die Kamera läuchelnder Thomas Gottschalk. Aktuell will die Telekom zusätzlich den Eindruck erwecken, Bandbreite sei ein knappes Gut. Diese Botschaft geht primär in Richtung Politik. Das drohende Damoklesschwert für die Telcos heißt Netzneutralität. Die will man auf gar keinem Fall in einem Gesetzestext wiederfinden. Denn sonst funktionieren die schönen neuen Geschäftsmodelle nicht. Ein weiterer Testballon in diese Richtung ist z.B. auch die Kooperation von Spotify und T-Mobile. Traffic von und zu Spotify geht ja nicht vom Inklusivtraffic ab und T-Mobile priorisiert diesen Traffic in ihrem Netz auch höher. Ein klarer Verstoß gegen die Netzneutralität.

Details, z.B.: http://jensbest.net/2012/08/31/telekom-verteilt-gleitcreme-auf-der-ifa-damit/
 
Hallo!

Also in den letzten 10 Jahren hat man uns doch immer wieder die Vorteile von Video on Demand, Musik aus dem Netz, Software via Electronic Delivery und natürlich den quasi unendlich vorhandenen Speicherplatz in der Cloud schmackhaft machen wollen. Nun nutzen wir diese ganzen Produkte und plötzlich machen sich die Telcos Gedanken darüber, dass es eventuell zu Kapazitätsengpässen kommen kann? Tja liebe Telekom, dann löst das Problem mal.

Mögen doch Microsoft, Google und die komplette Spieleindustrie sich an den Infrastrukturkosten beteiligen. Denn mein Windows 7 Service Pack 3, mein Office 365 und das Neue SimCity kommen halt in der Regel direkt aus dem Netz.

Und da diese Software Pakete immer größer werden, ist mir als Verbraucher natürlich auch die effektive Bandbreite meines Zugangs wichtig.

Eine Limitierung der Bandbreite auf Kundenseite aufgrund physikalischer Leitungseigenschaften kann ich in diesem Zusammenhang noch nachvollziehen. Nicht aber die Limitierung des Verbrauchs.

Ich bin klar für die Einführung echter Flatrates – gern auch zu einem akzeptablen finanziellen Aufschlag. Aber bitte nicht mit endlos telefonieren und surfen werben, wenn doch ein Ende absehbar ist.

mfG
Thorsten
 
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