Ich habe mir ein paar wilde Gedanken dazu gemacht.
Volumentarife fände ich nicht per se schlecht, da ich Monate habe, in denen ich wenig surfe und dann (gerade in Semesterferien) glüht die Leitung schonmal, weil ich Maxdome und Youtube viel stärker nutze. Im Schnitt habe ich zirka 40-60 GB im Monat verbraucht, in Semesterferien oder wenn ein Steam sale war, gab es aber auch Monate, in denen ich zirka 150-200 GB Traffic verursacht habe.
Ich sehe ein, dass ich damit über dem Durchschnitt liege und meinetwegen zahle ich auch gerne für den Traffic. Das Problem wird aber sein: So wie ich die Telekom und Co kenne, werden das Mondpreise.
Ansonsten glaube ich aber, dass die Provider selbst auch keine echten Volumentarife wollen, da man die Kunden per Flatrate viel besser an sich bindet und eine feste Kalkulationsbasis hat, weil die Vertragsdauer 2 Jahre beträgt (last but not least zahlen die Wenigsurfer damit mehr als sie eigentlich müssten). Außerdem kann man die Kunden so dazu bringen, bitte doch die vom Provider bevorzugten Services zu benutzen (Telekom Cloud) oder Kooperationspartner, die ein Entgelt an den Provider bezahlen, damit sie bevorzugt transportiert werden.
Und das ist IMO auch der wirkliche Hintergrund von Trafficlimits: man möchte den Kunden an sich binden. Denn sind Deine Daten erst einmal in der Cloud eines Anbieters und hast Du erst einmal Videos bei einem bestimmten Unternehmen gekauft, möchtest Du das ja auch in Zukunft noch nutzen können. Bei Deinem neuen Provider könnte das aber schwierig werden, da Du dort vielleicht nur ein relativ kleines Inklusivvolumen hast und die Cloud/Videodienste des alten Anbieters (bzw. die Kooperationspartner) dort eben vollständig auf den Traffic angerechnet werden.
Und das eigentliche Problem: Wenn große Unternehmen wie Google (Youtube) für die bevorzugte Behandlung ihrer Plattformen bezahlen, werden die Markteintrittshindernisse für neue Mitbewerber noch viel größer.
Um das mal aus Unternehmenssicht zu beleuchten:
Klassische ISPs haben das Problem, dass die Preise für Flatrates kontinuierlich fallen. Also brauchen sie neue Geschäftsfelder wie zum Beispiel IP-TV. Nur haben viele Kunden eben schon von Haus aus einen Kabelanschluß (viele Mieter) und/oder nutzen Dienste wie Maxdome, weil man bei denen ohne Werbung nur das sieht, was man auch sehen möchte.
Also muss man als Provider irgendwie die eigenen Dienste attraktiver gestalten. Geht das nicht über den Dienst an sich, macht man es über negative Effekt für andere Dienste.
Alternativ bekommt man von den Konkurrenzdiensten Geld, dann ist das auch wieder in Ordnung. Spotify hat beispielsweise eine Kooperation mit T-Mobile, damit wird das Streaming nicht auf das Volumen der mobilen Datenflatrate angerechnet. Soweit ich weiß, gibt es auch schon Länder, in denen Youtube an Provider bezahlt.