Die Ansicht "ich mache alles selbst, deswegen benutze ich Distri XY", ist totaler Schwachsinn. Wer hat schon die Zeit und das Know-How, den Kernelcode komplett gelesen und verstanden zu haben, immer auf dem neuesten Stand zu sein, auch die Sourcen der Treiber gelesen und verstanden zu haben, das benutzte Dateisystem auf demselben Niveau zu kennen, zu verstehen und anzuwenden, die aufgesetzten Anwendungen, häufig Mail-, Web- und Datenbankserver ebenso auf Sourceebene selbst gelesen, verstanden und für gut befunden zu haben, ggf. selbst Korrekturen vorgenommen zu haben. Das ist unmöglich, kein Mensch kann das alles leisten, jeder muss sich auf andere verlassen und bei Closed-Source Servern, wie Windows Server, muss man es sogar. Beiträge wie: "ich mache das sogar, als Hobby-Server-Frickler", finde ich unerträglich.
Wenn man die ganze Situation so maßlos übertreibt wie Du wirkt das auch mehr Arbeit als es eigentlich ist. Der Source kann Dir als Admin völlig egal sein, Du bist kein Kernelhacker und das erwartet auch niemand.
Du musst auch nicht verstehen wie exakt alles umgesetzt ist. Aber als Admin sollte man über aktuelle Probleme (security bulletins, etc...) informiert sein. Ferner sollte man wissen, was man für die eigenen Zwecke benötigt. Wie Joe schon sagte ist Ext4 experimentell.
Und man muss auch nicht jede x-beliebige Lib kennen (davon hättest Du sowieso nichts).
Dazu gehören eben die Core-Komponenten die man sich installiert. Nutze ich den Apache sollte ich da über die Config bescheid wissen und über bekannte Sicherheitslücken, etc...
Das selbe gilt selbstverständlich auch für den Maildemon. Dafür musst Du aber den Source nicht lesen.
Sicherlich kannst Du noch genauer erörtern warum mein Beitrag "unerträglich" ist. Die Gentoo Installation wird innerhalb von einer halben Stunde ausgeführt, danach hat man ein fertiges Image bei dem man genau die folgenden Entscheidungen zu treffen hatte:
Partitionierung, Profile, Basis-Pakete, Grub, fstab flags und sogar den Kernel kann man automatisch kompilieren lassen.
Und - wenn Du meinen Beitrag BITTE richtig liest - wirst Du feststellen, dass ich Gentoo nur als Beispiel angeführt habe. Eine Debian Installation ist noch simpler, man weiß aber wenigstens welches Dateisystem verwendet wurde und das erst einmal nur die Basispakete installiert sind.
Ich wüsste also gerne warum das "unerträglich" sein soll.
Es ist logischer sich einmal richtig tiefgehend mit einem System zu befassen, weil man dann hinterher genau weiß "achja, stimmt, da könnte es haken, weil ich da X verwende".
Die Alternative ist, dass man ein fix und fertiges System nimmt, keine Ahnung hat was eigentlich wo ist und hinterher dann tagelang in Dokumentationen suchen darf.
Es ist immer schwerer hinterher einen Fehler zu finden (wie dieser Thread beweist), als es gleich richtig zu machen.
Man kann es also runterbrechen auf:
Einmal selbst machen, sich auskennen, über bekannte Probleme und Sicherheitslücken informieren und auf lange Sicht viel Zeit sparen. Rate mal was die Aufgaben eines Admins sind, ein fertiges Image irgendwo hin installieren und sich nie wieder um die Maschine kümmern kann jeder, dazu bräuchte es kein teures Personal.
Da Du ja selbst mit den Kosten argumentierst und mit dem Geld das an Hetzner gezahlt wird: Kunden zahlen Dich auch und werden die gleichen Erwartungen haben, nämlich das Du alles richtig machst. Und genau DAS ist das Problem: frickle ich auf meinem Server rum und nichts läuft mehr trifft es genau eine Person: mich.
Machst Du einen Fehler leiden Deine Kunden darunter, also Dritte.
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Aber egal, wir kommen gerade immer weiter vom Thema ab. Bei Bedarf können wir das per PM weiter diskutieren, interessant ist, warum diese Probleme auftreten.
Wurde jetzt eigentlich schon von Seiten derjenigen (die hier Probleme haben) mit ext3 experimentiert?