Die meisten Länder kooperieren bei Anfragen von Behörden recht gut, wenn es um Gesetzesverstöße geht.
Von Vorteil können Island und co sein, sobald es um privatrechtliche Angelegenheiten wie Abmahnungen geht, denn die meisten ausländischen Hoster reagieren auf Anschreiben von irgendwelchen ausländischen Kanzleien wohl nicht.
Manche hosten auch in den USA, weil dort wesentlich mehr unter "freie Meinungsäußerung" fällt als hier. Dort werden viele Hoster auch erst tätig, sobald nationale Behörden anfragen.
Von daher sehe ich das ganze gar nicht so kritisch: solange Kriminelle sich nicht vor dem Gesetz verstecken können, man aber vor so manchem Marodeur (der falsch gesetzte Kommata in klingende Münze verwandeln möchte) sicher ist, scheint nicht viel dagegen zu sprechen.
Ich selbst würde mir jedenfalls niemals ein Blog oder eine eigene Website ans Bein binden, da ich keine Lust hätte, von der Kanzlei XYZ abgemahnt zu werden, weil die Schriftgröße nicht passte (um das etwas zu überspitzen). Zumal sich auch vermeintlich rechtssichere Angaben nach Jahren dann doch in einen Boomerang verwandeln können (siehe die letzten Urteile zum Thema Lieferzeiten, bei denen die Händler absichtlich konservativ schätzten).