Mailserver Downtime verhindern

Folgende Situation. Ein Reboot ist erforderlich bzw ein großes Update.
Bei uns dauert ein Reboot nach einem Systemupdate 20-40 Sekunden. Ich glaube diese Downtime wäre zu vernachlässigen. Selbst wenn der Reboot mal 2 minuten dauern sollte, dürfte das für den Mailverkehr nicht störend sein.
 
Erstmal danke an euch ihr seit echt mega.
Da wir vorhin bei dem Thema IP Reputation waren, hätte ich noch ein paar Fragen.

Ich möchte Postfix und Dovecot von Grund auf lernen. Vor 2 Wochen hatte ich mit MIAB (Mailinabox) und Mailcow rum gespielt.
Mir war aufgefallen:

Die IP Adressen von Hetzner VPS, waren alle sauber. Vermutlich, weil sie den Port 25 für Neukunden sperren. Ich hatte Emails geschickt an:
"gmail,web,gmx,aol,yahoo,freenet,allinkl.". Alle Emails gingen durch. Kein Spam! Ausser T-online, da sie neue Ip Adressen von Grund auf blockieren.

Jetzt zur meiner Frage: Darf Hetzner oder ein anderen Anbieter, mir die IP Adresse wegnehmen? Aus welchem Grund auch immer...
Habe ich einen Anspruch bei Buchung einer Floating IP, diese zu behalten?
Gibt es einen Unterschied zu den Dedicated Server IP Adressen?

Es wäre für mich ein Horror, wenn ich für meine IP Reputation aufbaue, und irgendwann nimmt mir das Rechenzentrum die IP Adresse weg.
:(
 
Ausser T-online, da sie neue Ip Adressen von Grund auf blockieren.

Ja. Musst Du freischalten lassen. Siehe Mailadresse beim Ablehnungsgrund des Mailservers im mail.log. Ist halt so bei T-Online.

Darf Hetzner oder ein anderen Anbieter, mir die IP Adresse wegnehmen? Aus welchem Grund auch immer...

Habe ich bisher noch nie gehört, dass das ohne trifftigen Grund geschehen ist. Ein trifftiger Grund wäre irgend eine Form von gravierender Vertragsverletzung. (Rechnung nicht bezahlt. Abuse in jedweder Form.)
 
Last edited:
Darf Hetzner oder ein anderen Anbieter, mir die IP Adresse wegnehmen?

Wie Joe auch schon schrieb, natürlich dürfen sie das.

Aus der Praxis heraus, kann ich sagen, es ist sehr selten; aber kommt vor. Insbesondere wenn ganze Hosting-Unternehmen ge- und verkauft werden, kommt man schnell mal in die Zwangslage, Subnetze splitten zu müssen.
IPs sind letztendlich ja auch kein Eigentum des Hosters, sondern er hält auch nur ein Nutzungsrecht an diesen. Auch das kann einem Hoster entzogen werden.

Im normalen Alltag wird der Hoster aber alles in der Richtung vermeiden wollen, weil es eben ein enormer Aufwand ist.

Der sehr viel häufigere Grund für "IP-Verlust" ist eine Kündigung des Servers seitens des Hosters. Das unterschätzen viele Kunden. Nicht nur der Kunde hat ein Kündigungsrecht. Wenn du als Kunde dem Hoster so auf den Sack gehst, dass du ihm teurer kommst, als was du zahlst, bekommst auch schon mal die Kündigung. :p

Deine "Floating IP" und "Dedicated Server IP" sind letztendlich Produkte, die der Fantasie irgendeines Produktmanagers entsprungen sind und welche Eigenschaften so ein Produkt mit bringt, definiert der jeweilige Hoster.
Durch den technischen Bezug der 2 Produktgruppen werden die bei jedem Hoster (sofern überhaupt angeboten) ähnlich heißen.

"Dedicated Server IP" meint nichts anderes, als die IP die fest dem einzelnen Server zugewiesen ist. Bei den meisten Hostern hängt die stumpf am Vertrag des Servers mit dran. Sich einen Server ohne IP zu mieten ist für die meisten Hosting-Kunden halt unpraktikabel :p
Einige Hoster sind aus IPv4 Mangel aber dazu übergegangen, nur noch IPv6 im Vertrag des Servers zu inkludieren und für IPv4 extra Geld zu verlangen. Hetzner gehört dazu.

"Floating IP" kann technisch unterschiedlich realisiert sein. Viele Hoster machen das via Static-Next-Hop Routing und routen sie damit einfach auf die jeweilige IP des Servers. Dadurch sind die bei einigen Hostern recht banal über eine API des Hosters zwischen den Servern hin und her zu schieben, weil die letztendlich nur den Eintrag in der Routingtabelle am Core-Router ändern.

Andere Hoster bieten dir ganze Subnetze, Vlans, Zugriff auf die Switche, Hardware Firewalls, eigene Router, Uplinks, Kabelfernsehen und ein warmes Mittagessen.
Alles nur eine Frage deines Budgets ;)
 
Der sehr viel häufigere Grund für "IP-Verlust" ist eine Kündigung des Servers seitens des Hosters. Das unterschätzen viele Kunden. Nicht nur der Kunde hat ein Kündigungsrecht. Wenn du als Kunde dem Hoster so auf den Sack gehst, dass du ihm teurer kommst, als was du zahlst, bekommst auch schon mal die Kündigung. :p
Echt? Ich dachte sowas gibts nur beim Shared Hosting. Zum Beispiel steht bei Allinkl. "Keine Chats usw..".
Aber wenn ein kleines oder mittel großes Unternehmen, deren Dedicated Server entfernt werden, da wird ja denen der Boden aus den Füßen gerissen. Ich meine, ein Vermieter kann dich auch nicht einfach kündigen, ohne bestimmte Gründe.
Also wenn das wirklich so ist wie du schreibst, dann ist das echt krass..:oops:
 
Ich meine, ein Vermieter kann dich auch nicht einfach kündigen, ohne bestimmte Gründe.

Private Mietwohnungen und die Strom/Wasserversorgung eben dieser ist so ziemlich das einzige bei dem die Privatperson gegenüber der Vertragspartei gesetzlich geregelt besser gestellt ist.
Alle anderen Verträge unterliegen dem regulären Vertragsrecht und das besagt ganz klar, dass ein Vertrag gemäß den vereinbarten Bedingungen von beiden Parteien gekündigt werden kann.

Ich spreche oben von ordentlichen Kündigungen, also unter Wahrung der Kündigungsfrist. Viele Kunden scheuen lange Vertragslaufzeiten. Wer nur monatliche Vertragslaufzeiten hat, muss aber halt auch damit leben, dass der Hoster innerhalb eines Monats den Vertrag kündigen kann.
Wenn du vertragsbrüchig wirst (da gibts beim Hosting so einige Optionen; bin mir ziemlich sicher, dass manches was ein Hoster in seine AGB schreibt, nicht wirksam sein kann; aber bin kein Anwalt) steht dem Hoster ein Sonderkündigungsrecht zu. Fristlos.

In letzter Zeit haben viele Hoster auch zur Form der Änderungskündigung gegriffen. Meistens wegen Preisanpassungen (Strompreise sei dank). Stimmst du der Preisanpassung nicht zu, ist die Mitteilung gleichzeitig als Kündigung wirksam. Du hast quasi die dauer der Kündigungsfrist Zeit, dem zuzustimmen. Regst du dich nicht oder widersprichst explizit, geht der Server offline. ;)

Also wenn das wirklich so ist wie du schreibst, dann ist das echt krass..:oops:

Ich bin seit 20 Jahren als Admin in der deutschen Hosting Branche für große bekannte Marken tätig. Ich hab schon selbst oft genug Gründe gesucht, um einzelne Kunden los werden zu können. :D
Umso mehr eine Marke auf Massenabfertigung ausgelegt ist, desto eher schiebst du den Kunden ab, wenn er teuer wird. Bspw. weil seine Ressourcennutzung von virtuellen Servern nicht mehr mit der Mischkalkulation vereinbar ist oder er unverschämt viele Supportanfragen stellt oder seine Server so bescheiden pflegt, dass sie ständig kompromittiert werden.

Wenn du innerhalb des gleichen Hosting-Unternehmens weitere Marken zur Auswahl hast, die dem Bedarf des Kunden gerechter werden, macht man natürlich entsprechende Wechselangebote. Erfahrungsgemäß lehnt die Mehrheit der Kunden im Massengeschäft sowas aber ab und sie mieten sich irgendwo anders ihren 5€ Server um dann 3 Monate später über den nächsten Hoster zu meckern, weil der ja so scheiße sei.
Wenn du hier im Forum mal so 10-15 Jahre zurückblätterst, wirst du seeeehr abenteuerliche Kundenerfahrungen lesen.
 
Wenn du hier im Forum mal so 10-15 Jahre zurückblätterst, wirst du seeeehr abenteuerliche Kundenerfahrungen lesen.
Ich glaub, wenn du die Top10 deiner krassesten Erfahrungen mit 'speziellen' Kunden zum Besten geben würdest, würden die Kundenerfahrungen hier im Forum dagegen verblassen :)
 
Sicherlich. Aber das ist in jeder Branche so, wenn man da lang genug arbeitet.
Hab Angehörige, die als Reinigungskraft in einer Kaufhaus Toilette arbeiten. Was man da für Stories zu hören bekommt, auf welche Arten man alles eine Toilette benutzen kann... Da ist die Hosting-Branche völlig harmlos. :D

Man erlebt viele Absurditäten. Ein (durchaus nette und lieber) Kunde hat sich mir besonders ins Hirn gebrannt. Der hatte 2 physikalische Server und einen virtuellen. Für seinen privaten Fotoband wollte er unbedingt Fotos seiner Server. Die von den physikalischen waren ja kein Problem, aber er hat 2 Wochen mit 3 Kollegen diskutiert, warum er kein Foto von seinem virtuellen Server haben könne.
 
Das unterschätzen viele Kunden. Nicht nur der Kunde hat ein Kündigungsrecht. Wenn du als Kunde dem Hoster so auf den Sack gehst, dass du ihm teurer kommst, als was du zahlst, bekommst auch schon mal die Kündigung. :p
Um etwas aus Hostersicht beizusteuern: "Auf den Sack gehen" bzw. zu teuer im Unterhalt zu sein reicht in der Regel nicht - wobei das Thema Supportaufwand eh wie beim Traffic letztendlich auch eine Mischkalkulation ist - da sich die Annahme, man dürfte als Hoster gar nicht selbst kündigen, hartnäckig hält. Mit einer solchen Kündigung macht man sich also immer extrem unbeliebt, da auch Unbeteiligte den Kunden gerne instinktiv im Recht sehen. Wir haben da eine recht einfache Policy inzwischen (schade, dass sowas notwendig ist): Wer unsere Mitarbeiter am Telefon anschreit und/oder per Ticket beleidigt, fliegt raus. Wenn schlichtweg kein konstruktiver und respektvoller Umgang möglich ist, beenden wir das Ganze. Allerdings ordentlich, nicht fristlos, da wir auch niemandem etwas Böses wollen (und wir auch nie haben prüfen lassen, ob es in solchen Fällen - die bei uns zum Glück sehr selten sind - mitunter für eine außerordentliche Kündigung reichen würde; ohne einen entsprechenden Fachanwalt konsultiert zu haben, erlaube ich mir hierzu keine Einschätzung, zumal das stark einzelfallabhängig sein wird). In unserer betrieblichen Praxis passiert das etwa 2x jährlich.
 
Proprietär oder Open Source? Steht die Software der Allgemeinheit schon zur Verfügung (Link wäre nett :) )?
Ich hatte das nur für mich programmiert. Aber wenn du magst kann ich dir einen Demo Account machen, und dann kannst du damit rum spielen. Die Repo ist privat, habe aber kein Problem damit dir den Code zu schicken wenn du ihn möchtest.

Aber, der Unterschied zu Roundcube sind folgende.
Roundcube speichert nur Kontakte und Notizen in der Datenbank. Die Emails selbst, speichert Roundcube nicht, sondern er zieht die Nachricht vom Mailserver und speichert es im Cache. ( Auch die Attachments sowie Inline Images ).

Mein Mailclient basiert zu 100% auf PHP IMAP. Er holt sich auch die Daten vom Mailserver, speichert aber jede Email in einer eigenen Datenbank, welche von dir vergeben wird. Das hat den Vorteil, das man spezieller suchen kann. Ebenfalls werden alle Attachments und Inline Images auch extra im Laravel Storage Folder gespeichert. Und anschließend ebenfalls gecached.
Der Nachteil bei meinem Client ist: Es wird Doppelt gespeichert, und verbraucht mehr Speicherplatz.
Vorteil: Du hast die volle Kontrolle über die Emails, weil du sie extra in deiner Datenbank hast. Ebenfalls hast du alle Attachments. Dein Server braucht danach keine Verbindung mehr zum Mailserver, außer es kommen neue Emails.
Die Emails sind "belongsToUser" mit INDEX in der Database.
 
Danke erstmal für das Angebot! :)

Hmm...Da du den Bezug zu Roundcube hergestellt hast, bin ich von einem Webmailer ausgegangen, der direkt an den Mailserver angebunden ist.
Deine Lösung klingt ja eher nach einem serverseitigen Mailclient, wenn ich dich richtig verstehe.
Also quasi eher eine Art Thunderbird Alternative, die auf einem Server läuft...
 
Danke erstmal für das Angebot! :)

Hmm...Da du den Bezug zu Roundcube hergestellt hast, bin ich von einem Webmailer ausgegangen, der direkt an den Mailserver angebunden ist.
Deine Lösung klingt ja eher nach einem serverseitigen Mailclient, wenn ich dich richtig verstehe.
Also quasi eher eine Art Thunderbird Alternative, die auf einem Server läuft...
Thunderbird ist eine Software für den PC. Roundcube und Afterlogics laufen im Browser. Und meiner läuft auch im Browser, welcher mit Laravel programmiert wurde.

Demo:
https://webmail.kas6.com/
demo@kas6.com
HN6ZcVVMbg4Cmy4h
 
Nochmal eine Frage zur IP Reputation:
Gibt es wirklich eine IP Reputation? Und wie wird diese genutzt? Macht das Spamassassin oder Rspamd?
In Postfix selbst ist davon nichts zu sehen, sondern nur:
Postfix Sender Restrictions und Postfix Recipient Restrictions.

Ich habe nämlich eine Mail von meiner Mailbox von Allinkl. an Gmail geschickt. Und diese ging durch..
Code:
YOU WON 10000 Euro
You won 10000. Check the link: https://lotto.de
Anscheint hat Allinkl. eine hohe Reputation, falls es diese gibt. Also die IP von denen.
 
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Ob ein Spamfilter eine Mail als Spam oder Ham klassifiziert, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine IP-Reputation ist nur ein Bestandteil davon. Das bedeutet also, dass andere Faktoren auch eine schlechte Reputation ausgleichen können, sodass eine Mail dann eben doch nicht im Spamordner landet.
Kommerzielle Anbieter betreiben eigene Datenbanken mit IP-Reputationen, aber es geht auch durch Abfrage mehrere Blacklists (DNSBL) - je mehr Blacklists eine IP listen, desto schlechter ist die IP-Reputation. Dabei kann man noch die Listing-Kriterien der einzelnen Listen als Faktor mit einfliessen lassen. Dazu kommen lernende Spamfilter (Bayes, AutoWhitelisting o.ä.), weshalb es wichtig ist, Spam in der Inbox im Spamfilter anzulernen - bei einigen Anbietern durch manuelles Verschieben in den Spam-Ordner und legitime Mail entsprechend aus dem Spam-Ordner in die Inbox zu verschieben.
 
Kommerzielle Anbieter betreiben eigene Datenbanken mit IP-Reputationen
Glaubst du wirklich, das sie extra diesen Aufwand betreiben?

aber es geht auch durch Abfrage mehrere Blacklists (DNSBL) - je mehr Blacklists eine IP listen, desto schlechter ist die IP-Reputation.
Diese Blacklists kann man in Postfix einstellen, das habe ich schon gesehen.

Dazu kommen lernende Spamfilter (Bayes, AutoWhitelisting o.ä.), weshalb es wichtig ist, Spam in der Inbox im Spamfilter anzulernen - bei einigen Anbietern durch manuelles Verschieben in den Spam-Ordner und legitime Mail entsprechend aus dem Spam-Ordner in die Inbox zu verschieben.

Und hier ist wieder meine Frage. Macht das Spamassasin oder Rspamd?:)
Danke für deine ausführliche Antwort :)
 
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