Hoster blockiert CPU Funktionen - normal?

Homwer

Member
Hallo,
mir passiert gerade etwas komisches das ich so noch nicht erlebt habe.
Ein Hoster mit dem ich eigentlich sehr gute Erfahrung gemacht hat, bietet einen vServer (KVM) mit Dedizierten CPU Cores an.
Man bekommt also 4 Kerne Exklusiv, auch das CPU Model wird in der Beschreibung genannt.

Ich wollte auf diesem System eine KVM Installieren da man dann einfach mal was testen, ändern, sichern usw. kann. KVM kopieren, testen, kvm zurückschieben.

Dabei stellte ich leider fest, dass der Hoster die KVM Funktion blockiert bzw. nicht freigegeben hat.
Laut Support soll dies 2€ extra pro Kern pro Monat kosten.

Habt ihr so etwas schon mal erlebt.
Das ich bei 4 Kernen "nur" 4 Threads bekomme finde ich ja gerade noch ok. Aber die Funktionen eines "Exklusiven CPU Kerns" zu reduzieren bzw. nicht komplett frei zu geben, dass finde ich extrem.
Ist dies gängige Praxis bzw. normal?
Viele Grüße
 
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Guten Tag,

kommt drauf an wie der hoster die CPU freigibt. Man kann bei KVM sagen - Hostsystem CPU durchreichen - oder eben virtuelle CPU. Auf einer virtuellen CPU kann es immer mal zu Problemen kommen wenn man in der VM noch eine VM aufsetzen will - macht ja auch eigentlich wenig Sinn :). Einfach mal den Hoster fragen, ob er nicht einfach die Hostsystem CPU durchreichen kann statt des virtuellen Kerns.
 
Hallo,
ja das "fragen" habe ich schon gemacht. Leider verlangt man dafür unverschämter weise 2€ pro CPU Kern. Also Pro Thread...
Angeblich sollen es ja Dedizierte Kerne sein und eben keine Virtuellen, deswegen habe ich mich ja für den Server entschieden.
Viele Grüße
 
Leider verlangt man dafür unverschämter weise 2€ pro CPU Kern. Also Pro Thread...

Der perfekte Anlaß, über einen Wechsel des Anbieters nachzudenken ;)
In der Tat ist es schon dreist, 2€ pro Monat(!) für etwas zu verlangen, was effektiv keine Kosten verursacht...
 
Ja soweit bin ich jetzt auch.
Angeblich wird die Funktion per Default nicht unterstützt.
Das mag sogar sein, dann müsste man diese im Bios anschalten. Man hat mir angeboten den Server auf einen anderen Host zu kopieren bei dem die Funktion verfügbar ist.
Gebühren für das Umziehen hätte ich auch bezahlt, kein Problem, aber der Aufpreis pro Kern ist das einfach nicht wert.
 
Wenn du deinen Umzug zu einem neuen Anbieter durch hast, kannst du ja mal verraten, um welchen Anbieter es sich da handelt. Könnte für den einen oder anderen möglicherweise interessant sein ;)
 
Wenn du deinen Umzug zu einem neuen Anbieter durch hast, kannst du ja mal verraten, um welchen Anbieter es sich da handelt. Könnte für den einen oder anderen möglicherweise interessant sein ;)

2€ sind doch vollkommen legitim, schließlich hat der Anbieter auch Arbeitsaufwand für ein vertraglich nicht zugesichertes Extrafeature was der Kunde gerne haben möchte.

Arbeitszeit kostet auch Geld, wann geht das endlich in die Köpfe unserer kaputten Privatkunden Konsumgesellschaft?
 
Angeblich wird die Funktion per Default nicht unterstützt.
Das mag sogar sein, dann müsste man diese im Bios anschalten. Man hat mir angeboten den Server auf einen anderen Host zu kopieren bei dem die Funktion verfügbar ist.

Ich habe bisher eigentlich nur mit VMWare und MS HyperV zu tun gehabt, aber meines Wissens benötigt KVM die Virtualisierungsfunktionen der CPU selber zwingend - sie ist also auf dem Hostsystem im BIOS sicher aktiviert. Und wenn ich mich recht erinnere, ist bei KVM das Nested-Virtualisation-Feature per Default abgeschaltet (kann aber sein, dass mein Wissensstand da veraltet ist). Und normalerweise gibt es einen guten Grund für einen solchen Default-Wert.
Einen anderen Anbieter zu finden, der nested Virtualisation unterstützt, dürfte nicht so einfach werden, da es sehr von der beim Anbieter eingesetzten Virtualisierungssoftware abhängt und natürlich auch vom Willen des Anbieters, sowas anzubieten. Mit einem physikalischen Server dürftest du da wohl weniger Probleme haben, solange du nicht gerade einen wählst, dessen CPUs die Virtualisierungsfunktionen nicht unterstützen.
 
2€ sind doch vollkommen legitim, schließlich hat der Anbieter auch Arbeitsaufwand für ein vertraglich nicht zugesichertes Extrafeature was der Kunde gerne haben möchte.

Vertraglich nicht zugesichert?
Wenn man einen CPU Kern verkauft und diesen so genau benennt wie der Hoster, dann erwarte ich doch als Kunde, dass mir dieser Kern wie beworben Exklusiv zu Verfügung steht - mit allen Features die der Kern so kann.
Oder willst du mit erzählen es wäre vollkommen legitim wenn der Hoster z.B. AES-NI Support abschaltet und dann mehr Geld verlangt weil es vertraglich nicht erwähnt war das dieses Feature AN geschalteter ist?

Das Bezahlen des Umzugs hatte ich angeboten :) Aber für das setzen eines Hakens monatlich mehr zu zahlen sehe ich nicht ein.
 
2€ sind doch vollkommen legitim, schließlich hat der Anbieter auch Arbeitsaufwand für ein vertraglich nicht zugesichertes Extrafeature was der Kunde gerne haben möchte.

Wenn es für die Einrichtung wäre, würde ich dir zustimmen. Aber laut TO kostet es ja pro Monat 2€ extra...
 
Bei vServern mancher Anbieter kann es schon mal Diskrepanzen zwischen Werbungsinhalten, unvollständigen Daten und technischen Gegebenheiten geben.
Die gefühlte Realität des Kunden ist eben eine andere als die technische und juristische.

Ein Grund den Anbieter zu wechseln bei Intransparenz oder einen Dedicated zu nehmen, aber selbst da werden ab und an klammheimlich Virtualisierungen als echte Hardware verkauft.
 
Die Aussage von danton ist korrekt. Im BIOS des Hostsystems müssen die Virtualisierungsfeatures der CPU aktiviert sein, sonst bekommt man eine KVM-Vollvirtualisierung schlichtweg nicht ans Laufen.

Wir unterstützen Nested Virtualization auf allen vServern ohne zusätzliche Kosten, raten aber aus Performancegründen davon ab. Eine VM (*) in einer VM ist von der Leistung her nicht der Hit; wenn ein Kunde neben seinem Linux noch Windows betreiben möchte, ist ein zusätzlicher vServer oftmals die bessere Wahl. Aber wir überlassen diese Wahl halt unseren Kunden.

(*) Gilt natürlich nicht für Containerlösungen wie OpenVZ, LXD oder auch Docker - das läuft völlig stressfrei.

Warum der entsprechende Mitbewerber Nested Virtualization standardmäßig unterbindet, kann ich nicht beurteilen, aber da deren Geschäftsführer auch im SSF aktiv ist, werden wir es sicher bald erfahren :)


Viele Grüße
Tim


Ergänzung: Mit "Haken setzen" ist es nicht getan, die entsprechende Option ist ein Bootparameter des Kernels. Eine Änderung erfordert daher einen Neustart des Hosts. Dies also rückwirkend auszurollen ist tatsächlich nicht mal eben machbar.
 
Wir unterstützen Nested Virtualization auf allen vServern ohne zusätzliche Kosten, raten aber aus Performancegründen davon ab.

@PHP-Friends
Ist diese Eigenschaft bei euren KVM-Servern schon standardmäßig eingeschaltet oder muß der Kunde es erst beantragen?
 
Der perfekte Anlaß, über einen Wechsel des Anbieters nachzudenken ;)
In der Tat ist es schon dreist, 2€ pro Monat(!) für etwas zu verlangen, was effektiv keine Kosten verursacht...

Wieso kostet es effektiv nichts, wenn man einem Kunden dedizierte CPUs gibt?
Da belegt ein einzelner Kunde ganze CPU-Kerne für sich, die von keinem anderen Kunden genutzt werden können, so dass du den Host nur mit deutlich weniger VMs auslasten kannst, also effektiv auch die Hardware- und Betriebskosten nur auf weniger VMs umlegen kannst.
Ich sehe da schon höhere Kosten als ohne dedizierte CPU-Kerne.

Vertraglich nicht zugesichert?
Wenn man einen CPU Kern verkauft und diesen so genau benennt wie der Hoster, dann erwarte ich doch als Kunde, dass mir dieser Kern wie beworben Exklusiv zu Verfügung steht - mit allen Features die der Kern so kann.
Oder willst du mit erzählen es wäre vollkommen legitim wenn der Hoster z.B. AES-NI Support abschaltet und dann mehr Geld verlangt weil es vertraglich nicht erwähnt war das dieses Feature AN geschalteter ist?

Welche CPU wird dir denn zugesichert? Je nach CPU-Typ und Virtualisierungsumgebung ist AES-NI nicht virtualisierbar und demzufolge in der VM nicht nutzbar.
Zudem könnte es auch durchaus sein, dass der Hoster dir eine HA-Umgebung bereitstellt und deine VM zwischen verschiedenen Hosts migrieren muss. Mit Host-Passthrough funktioniert das aber nicht, da du dann nur noch zwischen Hosts mit der exakt gleichen CPU-Revision migrierern kannst oder dir die VM einfriert.
 
2€ sind doch vollkommen legitim, schließlich hat der Anbieter auch Arbeitsaufwand für ein vertraglich nicht zugesichertes Extrafeature was der Kunde gerne haben möchte.

Arbeitszeit kostet auch Geld, wann geht das endlich in die Köpfe unserer kaputten Privatkunden Konsumgesellschaft?

Kapitalismus ist eben keine Einbahnstraße.
Der Kunde will am besten maximale Leistung und nichts bezahlen.
Der Anbieter möchte maximale Erträge und keine Leistung erbringen.

Dazwischen einigt man sich dann irgendwo und die meisten finden ihre jeweilige Nische. Nennt sich Marktwirtschaft und hat mit kaputt rein gar nichts zu tun, sondern mit verschiedenen Prioritäten.
 
Wenn man einen CPU Kern verkauft und diesen so genau benennt wie der Hoster, dann erwarte ich doch als Kunde, dass mir dieser Kern wie beworben Exklusiv zu Verfügung steht - mit allen Features die der Kern so kann.
Welcher Hoster und exakt welches Angebot? Sonst lässt sich das nicht beurteilen...

Oder willst du mit erzählen es wäre vollkommen legitim wenn der Hoster z.B. AES-NI Support abschaltet und dann mehr Geld verlangt weil es vertraglich nicht erwähnt war das dieses Feature AN geschalteter ist?
Ja: mehr Features = mehr Stromverbrauch = mehr Abwärme = geringere Lebensdauer = häufigere Supporteinsätze = häufigere Neuanschaffungen = höhere Kosten.

Kurzes logisches Denken hilft...
 
Wieso kostet es effektiv nichts, wenn man einem Kunden dedizierte CPUs gibt?
Da belegt ein einzelner Kunde ganze CPU-Kerne für sich, die von keinem anderen Kunden genutzt werden können, so dass du den Host nur mit deutlich weniger VMs auslasten kannst, also effektiv auch die Hardware- und Betriebskosten nur auf weniger VMs umlegen kannst.
Ich sehe da schon höhere Kosten als ohne dedizierte CPU-Kerne.

Okay...Unter Berücksichtigung einer solchen Mischkalkulation macht das sogar Sinn.
Vielleicht bin ich inzwischen auch einfach zu verwöhnt, da ich nur noch auf Server mit dedizierten Ressourcen setze und möglicherweise sind derartige Extrakosten bei mir im Preis auch schon eingerechnet. Die Zeiten, wo ich immer nur auf die billigsten Angebote schaue, sind lange vorbei. :o
 
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@PHP-Friends
Ist diese Eigenschaft bei euren KVM-Servern schon standardmäßig eingeschaltet oder muß der Kunde es erst beantragen?
Ist immer aktiv, da es sich wie gesagt um einen Kernel-Bootparameter handelt.

Wieso kostet es effektiv nichts, wenn man einem Kunden dedizierte CPUs gibt?
Es ging dem TE doch nicht um die dedizierten CPUs als Kostenfaktor, sondern um die Nested Virtualization als (an sich) kostenfreies Feature. Die dedizierten Kerne unter Berücksichtigung der Nennung des CPU-Modells nannte er m.E., um zu unterstreichen, warum er das "Weglassen" eines Features für unangemessen hält.
 
Hey Gurke,
aus der Leistungsbeschreibung des Hosters, bei dem es 2 Arten von Produkten gibt, virtuelle CPU und dedizierte CPU, alles auf KVM Basis.

In der Produktbeschreibung steht sehr konkret drinne um was für eine CPU es sich handelt.
  • 4 dedizierte CPU-Kerne
  • Intel® Xeon® E5-2680V4 CPU

Da diese CPU Virtuallisierung unterstützt und man diese dediziert zu Verfügung gestellt bekommt, war ich davon ausgegangen dass dies für das gesamte Leistungsspektrum der CPU gilt.
 
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