Facebook vs. Datenschutz

Thorsten

SSF Facilitymanagement
Staff member
Wieder einmal nimmt Deutschland eine ganz besondere Rolle beim Thema ein. Alle jubeln über Soziale Netzwerke und Facebook im Speziellen. Fanseiten und soziale Netze sind beliebter denn je. Nur die Datenschützer gehen in Deutschland (wieder einmal) auf die Barrikaden. Was sagt ihr zum Thema Facebook Fanseiten und Datenschutz? Gerechtfertigt? Übertrieben? Habt ihr eventuell die eigene Fanseite bereits abgeschaltet?

mfG
Thorsten
 
Ich habe auf meiner Webseiten keinen Like-Button eingebaut, sondern verwendet nur einen Button ähnlich wie hier (wobei auch die Grafik von meinem Server geladen wird). Damit bestehen zumindest die datenschutzrechtlichen Bedenken. wie es sie beim Like-Button gibt, in meinen Augen nicht.
Was die Fanseite bei Facebook selbst betrifft: Wenn ich auf den Facebook-Seiten surfe, dann weiß ich selber, daß ich Facebook gewisse Daten liefere - will ich das nicht, darf Facebook nicht nutzen (als Surfer).
 
Ich halte es mal wieder für völlig übertrieben.
Irgendwie muss Facebook doch auch verdienen oder?
Man kann doch nicht einfach nach "Nehmen aber nix geben" leben.
Außerdem, soll halt Facebook wissen, welche Seiten ich mag, dann weiß man halt evtl. dass ich Server und DSLR mag. Und dann? Welchen Schaden habe ich davon?
Keinen. (Außer personalisierte Werbung, aber das kann man ja gewöhnlich abschalten (Amazon))
 
Was geht denn hier? Ich habe nix zu verbergen und daher nix zu befürchten? Nein danke.

Was auf Facebook geht, ist mir ziemlich egal. Wenn da alle hinrennen wie eine Herde Vieh zum Wasser, nicht mein Ding. Die Probleme im Umgang mit privaten Daten sind bekannt.

Was aber einfach nicht klar geht ist, dass Facebook sich ziemlich ungeniert an den Daten von Leuten vergreift, die NICHT bei Facebook sein wollen. Das ist das crawlen mit den Like-Buttons eben so wie die Unart, in die Postfächer der Nutzer zu greifen und dort auch fremde Leute zu tracken. Wenn man sich neu bei Facebook anmeldet, wissen die schon ziemlich gut über das eigene soziale Umfeld Bescheid. Und genau daran stören sich die Datenschützer.

Zu recht, wie ich finde. Es kann nämlich nicht sein, dass ich mich mit einem heiden Aufwand gegen das Tracken durch Facebook wehren muss und letztendlich doch keine Chance habe, wenn ich das nicht will. Wer damit kein Problem hat: Bitte sehr, ihr seid alt genug. Ich will das nicht und ich fühle mich ziemlich verarscht bei dem, was da gerade läuft.

Ach so, was kann schon passieren? In Syrien z.B. sind ne Menge Leute in den schwarzen Sack gewandert, weil sie so naiv waren darauf zu vertrauen, dass bei Facebook schon nix passieren kann ...
 
Last edited by a moderator:
Like-Button: Nie verwendet.
Fanseite: Wird am 30.09.11 gelöscht. (Gleiches gilt für Google Buzz)
 
Facebook nein danke, google weiss mir auch schon zu viel, bekomme schließlich bei jeder Adsense Werbung egal wo www/youtube etc. nur Serverangebote angezeigt :rolleyes:
 
Like Buttons? Nie einen gesehen. Die verstecken sich wahrscheinlich hinter den Platzhaltern von NoScript. :D

Aber ich muss sagen, dass ich solche Datenkraken und ihre Anhänger ("Ich habe nichts zu verstecken") fürchte. Wie soll man Geschmack entwickeln, wenn man keine Wahl hat? Wie soll man sich ein Urteil bilden, wenn man keine Wahl hat?

Ich sehe personalisierte Werbung kritisch. ICH möchte entscheiden in welche Richtung ich mich entwickeln will. Aber was soll man sich darüber aufregen, die große lethargische Masse gibt den Ton an. Das ist die Realität.

Viele Grüße
Thomas
 
Ich habe das Thema nun nicht wirklich verfolgt, verstehe aber die Leute absolut nicht, die mit dem zweischneidigen Schwert durch die Gegend rennen.
Nämlich genau die, die auf der einen Seite nach totaler Transparenz und Offenheit seitens der Regierung und Verwaltungsbehörden schreien - auf der anderen Seite sich in ihren Mauern verstecken, die Scheiben verspiegeln und zumauern und anschließend den einzigen Schlüssel zur Türe wegwerfen.

Wer auf der einen Seite Transparenz fordert, kann diese auf der anderen Seite nicht nach völliger Isolation schreien.
 
Nämlich genau die, die auf der einen Seite nach totaler Transparenz und Offenheit seitens der Regierung und Verwaltungsbehörden schreien - auf der anderen Seite sich in ihren Mauern verstecken

Du kannst doch staatliche Institutionen nicht mit den von ihr betroffenen Menschen gleich setzen. Natürlich erwarte ich von denen, die Entscheidungen im Sinne der Gemeinschaft treffen sollen, dass dies transparent passiert. Da gibt es aber keine gleichwertige Gegenleistung. Wie sollte die auch aussehen und was wäre der Grund dafür? Weil ich erwarte, dass Entscheidungen die in meinem Namen mein Leben betreffend fallen transparent zu sein haben, muss ich meine Privatsphäre ablegen? Was soll das für einen Sinn machen?

Weil ich erwarte, dass mich die Straßenbahn mitnimmt, muss ich ab sofort andere auf meinem Gepäckträger mitfahren lassen? Absurd.
 
Meiner Meinung nach müssten alle mit Papiertüten über dem Kopf herumlaufen die gegen Dinge wie den Like Button sind.

Wenn ihr Urlaub in ein anderes Land macht sehen die Leute dort ja auch wo ihr euch herum treibt. -> Laden des Like Buttons
Wenn ihr ein Foto von einem Gebäude macht zeigt ihr das es euch scheinbar gefällt. -> Klicken auf "Gefällt mir"

Ich stell mir bei solchen Dingen immer die Frage
Wenn mich jemand mitten am Hauptbahnhof fragt ob ich [beliebiges Ding] mag, würde ich mit "Ja", "Nein" oder "Kein Kommentar antworten"?
Wenn ich ihm "Ja" oder "Nein" sagen würde, wieso sollt ich dann auf der Homepage von [beliebiges Ding] nicht auf "Gefällt mir" klicken?

Das ich am Hauptbahnhof herumlaufe kann ich schwer verbergen, wieso darf dann also keiner wissen das ich mich auf www.hauptbahnhof.tld befinde?

PS: Wenn Dinge unverständlich oder schlecht formuliert sind bitte ich um Entschuldigung. Ich wünsche euch noch eine schöne Nacht.
 
Was du bei deiner Sicht der Dinge allerdings gekonnt übergehst, ist die Tatsache, dass ich nicht hier und da mal eine Information preisgebe, sondern immer alles in die gleiche Datenbank wandert. Natürlich ist es total egal, wenn mich jemand am Bahnhof fragt. Wenn derjenige aber von früh bis spät hinter mit herlaufen würde und sich über so gut wie alles von mir Notizen macht (in welches Schaufenster ich sehe, wie lange ich mir die nackte Mutti auf der Bild-Titelseite ansehe, was ich so für Leute treffen und wie viel ich mit denen quatsche, ...) dann würde die Sache doch schon extrem mulmig werden und man würde doch kurz nachfragen, warum da einer hinterher läuft, oder?

Und spätestens, wenn derjenige mit in die Wohnung kommt und mit im Bett kuscheln will, hört der Spaß endgültig auf.
 
Wenn mich jemand mitten am Hauptbahnhof fragt ob ich [beliebiges Ding] mag, würde ich mit "Ja", "Nein" oder "Kein Kommentar antworten"?
Hier ist ein Denkfehler im Vergleich: Jemand muss mich erst ansprechen/fragen!!!
Überall bei diesen Einbindungen wird aber ungefrage diese Frage mit nur folgenden Antworten gestellt und sogar per default ausgefüllt: "ja" oder "kein Kommentar" (Default).

Wie hedemi schon angedeutet hat: Ich möchte Entscheiden, wer welche Daten von mir speichern darf.
Wenn ich per Google im Internet suche, weiß ich das Google Daten von mir speichert.
Genauso wenn ich auf einen Werbebanner klicke. Aber hier handle ich aktiv und bewusst.
Aber Facebook speichert Daten über mich ohne dass ich es weiß bzw. dem zustimme.

Oder wie PapaBear sagte: Ich muss einen Aufwand (evtl. mit technischen Knowhow) betreiben um meine Daten zu schützen.
Und genau das sollte genau andersherum sein.
Und ich habe absolut nichts dagegen, dass Deutschland in dem Fall eine Vorreiterrolle spielt.

Daher meine Meinung: Facebook - gefällt mir nicht!

huschi.
 
Hier würde mich interessieren ob man Twitter auch ähnlich wie Facebook einordnen darf.

@huschi: Ich mag Facebook auch nicht mehr, nachdem ich nach einem Jahr immer noch mit Spam zu kämpfen habe, obwohl ich doch meinen Account "deaktiviert" habe * Komplettes löschen geht da ja wohl nicht.

Debian
 
@debian löschen geht ;)

Zu den Bedenken, die teile ich auch.
Andererseits....facebook hat einen Vor- zugleich Nachteil.... wenn man mal länger im Ausland ist so gibt's derzeit kaum eine Möglichkeit so leicht mit seinen Leuten im Inland in Kontakt zu bleiben. Ich hab mal vergeblich versucht nur einen Teil der mir wichtigen Leute auf nen Jabber Server zu bekommen...
"kapier ich nicht.. will ich nicht ..kenn ich nicht .. mir zu unsicher usw usw"
Also was macht man .... naja Wurscht ... also doch ins Facebook....
So kommt dann eins zum anderen, so gesehen finde ich es eigentlich gar nicht schlecht das unsere Datenschützer hier mal eine kleine Party veranstalten.

Gruß Sven
 
@svenr ich trau mich nicht, löschen wird bestimmt auch in die USA übermittelt...

<ironie on> ...und in 10 Jahren haben die dann drüben genug Daten dank Facebook und mir... und wegen löschen vor 10 Jahren bin ich dann nicht mehr "social network-tauglich" und lande direkt auf dem Index und in Guantanamo wegen "zu wenigen Klicks auf dem "Like-Button" und der Dreistigkeit mich der Kontrolle der USA entzogen zu haben...
</ironie off> :)

Debian
 
Hallo!

Meiner Meinung nach wir hier nicht genug differenziert:

Zum einen geht es doch um die Gruppe von Leuten, die Facebook nutzen wollen. Dieser Gruppe sollte bekannt sein, dass der Dienst Daten über sie sammelt und verwertet. Das machen, nebenbei bemerkt, Dienste wie Google Mail und Dergleichen in ähnlicher Art und Weise.

Zum einem muss der Dienstanbieter (in diesem Fall also Facebook) dafür Sorge tragen, seine Mitglieder über Datenerhebung und Auswertung aufzuklären und transparent darstellen. Das ist meiner Ansicht nach auch OK so. Funktionen wie im genannten Freunde Finder müssen dringend überarbeitet bzw. deaktiviert werden – keine Frage. Das ist aber nicht Inhalt der aktuellen Diskussion.

Hier in Deutschland wir aber nun gesagt: Bindet ein Seitenbetreiber ein Social Plugin in seine Website ein und gibt damit den Mitgliedern dieses Dienstes (Facebook) die Möglichkeit diese zu bewerten oder auf der Plattform zu veröffentlichen, begeht er (der Seitenbetreiber) u.U. einen Verstoß gegen den Deutschen und / oder Europäischen Datenschutz. Und aus diesem Grund können wir Ordnungsgelder bis zu €50.000 gegen den Seitenbetreiber erheben.

Das passt in meiner Augen nicht wirklich zusammen.

mfG
Thorsten
 
Leute, es geht hier schlicht nur um die Like-Buttons und um die (gewerblichen) Fanseiten.
Einige von Euch scheinen hier fälschlicherweise Fanseiten und private Profilseiten in einen Topf zu werfen...
 
Bindet ein Seitenbetreiber ein Social Plugin in seine Website ein und gibt damit den Mitgliedern dieses Dienstes (Facebook) die Möglichkeit diese zu bewerten oder auf der Plattform zu veröffentlichen, begeht er (der Seitenbetreiber) u.U. einen Verstoß gegen den Deutschen und / oder Europäischen Datenschutz. Und aus diesem Grund können wir Ordnungsgelder bis zu €50.000 gegen den Seitenbetreiber erheben.

Das Betrifft, so nehme ich an vor allem den Like-Button? Nun stellt sich mir die Frage, wie ich einen Like-Button auf meiner Website einpflege ohne Gefahr laufen zu müssen Arm zu werden?
 
Hallo!

Es betrifft vor Allem den ‚Like‘ Button – grundsätzlich aber alle Elemente, die ohne Aufforderung durch den Benutzer Daten an einen Dritten übermitteln. Also, nach meinem Verständnis, auch jegliche Tracking Software, Werbeanzeigen oder Programmbestandteile einer Website, die von einem Dritten betreiben werden (ausgelagerte Java / ASP Scripte).

Du als Betreiber einer Website kannst im Bezug auf den Einsatz des ‚Like‘ Buttons leider überhaupt nichts tun. Nur Facebook kann dafür sorgen, dass die erhobenen Daten durch Facebook so minimalistisch wie möglich sind.
Die Datenschützer hätten es halt gern, dass ein Besucher auf einer Website über alle erhobenen und verknüpften Daten informiert und aufgeklärt wird bevor es zur Erhebung kommt.

Das wird nur dann sinnvoll, und vor Allem benutzerfreundlich, umgesetzt werden können, wenn alle Beteiligten (Betreiber, Softwarehersteller und Soziale Netzwerke) kooperieren.

mfG
Thorsten
 
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