Erfahrungen mit dem Anbieter und Entscheidungshilfe

Kurze Erläuterung: nicht "Fieber", sonder "Fiber" oder "Fibre". Damit sind Glasfaserleitungen gemeint.

Dank sehr dünnem Querschnitt und quasi keinem Bedarf für Isolation (kein Übersprechen auf andere Leitungen) kann man in einem Erdkabel sehr viele einzelne Fasern verlegen (wie oben beschrieben). Da bei der Verlegung die Arbeitskosten den größten Anteil einnehmen (die Materialkosten sind auch bei sehr vielen Fasern gering), werden bei Verlegearbeiten gleich deutlich mehr Fasern verlegt als man braucht. Dieser Überschuss ist "dark fibre", da nicht verwendet und somit nicht "hell". In der Dot-Com Zeit wurde ein riesiger Überschuss von dark fibre verlegt, der wohl heute noch nicht ausgeschöpft ist.

Multiplexing: vereinfacht gesprochen kann man auf verschiedenen Farbkanälen Laserlicht durch die gleiche Leitung jagen, ohne dass sich die Signale allzusehr stören. Wenn man nur Laserlicht einer Farbe verwendet, hat man eine Bandbreite X zur Verfügung. Mit 250 verschiedenen Farben (siehe o.g. Beispiele) hat man im Besten Fall 250 mal X an Bandbreite. Da Laserlicht monochromatisch ist (in einem sehr engen Frequenzbereich vorliegt) kann man im physikalisch sinnvollen Laserlichtbereich sehr viele solche Frequenzbereiche für die Übertragung verwenden.

Insofern orientiert sich die Bandbreite, die man wirklich aus einer Faser herausholt, in erster Linie an wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Aktuell BRAUCHT Dein Anbieter einfach noch nicht mehr als 15 Gbit (er muss die Leitung ja auch bezahlen können). An irgendwelchen physikalischen Grenzen ist er damit - wie festgestellt - noch lange nicht. So erklärt sich auch die einfache Möglichkeit auf 80 Gbit upzugraden. Der Anbieter wird das machen, sobald die Netzwerkauslastung es erfordert und er es bezahlen kann.
 
Ja, was soll da sein? Es gibt entsprechende Backbone Ports, Switches, Router und Firmen, die sich auf die Handhabung von Glasfaser spezialisiert haben.

Wie Du am Beispiel von Chris siehst, sind die von mir o.g. Verhältnisse auch im wirklichen Leben im Einsatz.

Aber Experten wie Du wissen das doch eh alles. :cool:
 
Ja, was soll da sein?
Du hast ausreichend gut und richtig beschrieben, dass das Glas an sich noch genug Luft nach oben bietet. Unterschlagen hast Du bisher allerdings Alles, was zwischen dem Ende der einzelnen Fasern und den Servern der Mitleser liegt.
Fang am Besten direkt mit der Empfangseinheit der Lichtwellen und der unmittelbar folgenden Signalwandlern und Mikroprozessoren an. Dort liegen nämlich schon die ersten derzeit ganz real limitierenden Faktoren und dahinter folgen noch Weitere, bevor die Daten überhaupt den Router auf der anderen Seite wieder verlassen können...

Bin gespannt, wie weit Du meine Aussage sachlich widerlegen kannst. Ich lerne gerne dazu, daher schon vorab vielen Dank.
 
Aber auch bei Server-Anbietern geht die Anbindung in absehbarer Zeit ans Limit, denn wir kommen mitlerweile in einen Bereich, wo die Datenmengen schneller wachsen, als Glasfaser verlegt oder neue Modulationsverfahren umgesetzt werden können. Die Physik hat nunmal reale Grenzen.

Ich darf nochmal auf Deinen ursprünglichen Hinweis zurückkommen, der zwei Dinge besagte:
- Es gibt Grenzen weil Glasfasern nicht schnell genug verlegt werden können > widerlegt, da "dark fibre" ausreichend vorhanden
- Modulationsverfahren sind begrenzend > widerlegt, zusammen mit Multiplexing kann man auch durch eine Faser eine unglaubliche Bandbreite quetschen

"Alles was dahinter kommt"...

Wenns Switches wie diesen http://www.juniper.net/us/en/products-services/switching/qfx-series/qfx3600/ zu kaufen gibt, wieso sollte es dann nicht möglich sein, die oben genannten Geschwindigkeiten im RZ "aufs Gleis" zu bekommen? Momentan wird wohl eher auf 10 Gbit Ethernet gearbeitet, aber wie der verlinkte Switch zeigt, gibt es auch schon 40 Gbit Ports und Switches.

Nochmal: die Bemessung einer RZ Anbindung wird heute m.E. weniger an technischen oder physikalischen, sondern mehr an wirtschaftlichen Grenzen und Zwängen festgemacht. Das oben von Chris genannte Beispiel zeigt aber eindrücklich, dass sehr schnell auf mehr umgeschaltet werden kann und diese deutliche Steigerung mitunter schon "eingebaut" ist und nur mehr aktiviert werden muss.

Und mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen. Wenn
 
DANKE Thunderbyte deine Erklärung war wirklich sehr gut und vor allem absolut verständlich!

Ich hab mal wieder die Chance genutzt die CEBIT zu besuchen und bei der Messe mich auch mal über das Thema Anbindung informiert. Jetzt weis ich auch was das für Fasern sind. Die sind ja so dünn wie ein Haar, echt heftig :cool: Mit neuen Plex Geräten können die über so eine hauch dünne Faser sogar schon 50 GBIT übertragen. Ich nur noch nicht so populär weil die Geräte mehrere tausend Euro kosten und es werden immer auch beiden Seiten diese Geräte benötigt. Wenn ich jetzt nochmal daran denke das die im Rechenzentrum 64 solcher Fasern haben, ist "theoretisch" eine stolze Anbindung möglich. (64 x 50 GBIT = 3200 GBIT) Ich denke das werden die nie brauchen und die Technik wird wohl auch jedes Jahr immer besser. Der Aussteller auf der CEBIT sagte das noch vor einem Jahr an 20 GBIT gebastelt wurde und man jetzt schon bei 50 GBIT sei. Aktuell arbeiten die an 75 GBIT das sei das noch zu instabil. Häufig brauchen deren Geräte sogar nur eine neue Software und können plötzlich mehr übertragen.
 
Ohne euch jetzt zu sehr in eurer Diskussion stören zu wollen:
Klar gibt es Router, die weit mehr als 15GBit/s können und mit DWDM bekomm ich auch viel mehr als 10GBit/s über eine Faser...aber kann sich der Anbieter (eine GbR) das auch leisten?

Der Server ist gut und günstig. Trotz der guten Angebote scheint der Hoster nicht all zu groß zu sein.
Ich kenne VCServer nicht, deshalb kann ich da nichts Näheres zu sagen, aber den Punkt sollte man zumindest im Hinterkopf haben.

Ich kann zwar (dank eigener, guter Erfahrung) deine Probleme mit Hetzner nicht nachvollziehen, finde es aber verständlich, von einem Anbieter wegzugehen, dem man nicht vertraut.
Als Möglichkeit werfe ich einfach mal IPX in den Raum, vielleicht haben die ja was für dich.
 
Da hast du absolut Recht Jesaja, genau das (wegen Router, Glasfaser...) wurde mir auf der CEBIT auch so erklärt :)

Ist wirklich wahnsinn wie die Technik fortgeschritten ist. Wenn ich mir überlege das es noch nicht so lange her ist als wir noch vor quietschenden Modems saßen :rolleyes:

...aber kann sich der Anbieter (eine GbR) das auch leisten?

Genau deswegen was ich auch etwas skeptisch, wurde aber absolut überzeugt. Der Server läuft stabil und die Anbindung gut. Vor wenigen Tagen bekam ich eine Newsletter Mail von VC Server mit dem Hinweis das die demnächst in eine OHG umgewandelt wird, sich für uns Kunden aber nichts verändert. Bin ich mal gespannt.

Trotz der guten Angebote scheint der Hoster nicht all zu groß zu sein.

Da hast du auch Recht. Deren Rechenzentrum hat laut Webseite Platz für 1000 Server. Die haben glaube ich zwar noch woanders Server stehen, aber das ist dann nicht deren Rechenzentrum. Aber dafür liebe ich es wenn ich dort anrufe und ein Problem habe, das ich nicht wie bei vielen anderen in einem Callcenter lande.

Als Möglichkeit werfe ich einfach mal IPX in den Raum, vielleicht haben die ja was für dich.

Bei IPX Server war ist früher mal, zu deren Anfangszeiten. Die damaligen Angebote waren absolut unschlagbar und der Service erstklassig. Weg gegangen war ich damals erst nachdem die sehr teuer wurden, woraufhin Hetzner folgte. Leider sind auch die aktuellen IPX Angebote sehr teuer. Ein halbwegs vergleichbarer Root Server kostet bei denen mit 24 Monate Laufzeit knapp 110 Euro. Aber vom Service her waren die damals super. Ob die immer noch so sind kann ich nicht sagen da ich schon länger dort weg bin.
 
Jep, war auch bei IPX. War lange Jahre großartig, aber irgendwann haben sie m.E. den Privat-Markt aus den Augen verloren. Mittlerweile sind die Serverangebote kaum mehr konkurrenzfähig.

Der Service ist und war aber in der Tat erstklassig.
 
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