[Diskussion] Zensur bei Hetzner mit Drohung den Server abzuschalten

zero5

New Member
Schon ziemlich krass... Wuerde aber eher direkt den Hoster wechseln, als die Seite zu zensieren. Pressefreiheit. ;)
 
Im Hetznerforum wurde von Hetzner geposted, wie das allgemeine Vorgehen bei Abusemeldungen ist. Dort wurde erläutert, dass die zweite Aufforderung dann gesendet wird, wenn der Kunde nicht reagiert hat.

Bis dahin sieht es für mich persönlich so aus: es gab eine Abusemeldung und diese hat bei Hetzner den normalen Gang genommen, den sie nehmen muss, da sonst Hetzner u.U. in der Haftung ist (Kenntnisnahme).
Scheinbar hat der betroffene Kunde bis dato aber noch nicht geantwortet, weshalb die zweite Aufforderung raus ging.

Vor einer endgültigen Sperrung wird aber scheinbar von Hetzner noch einmal eingehender geprüft, wenn ich das richtig verstanden habe.
 
Wieso Zensur? Und wieso Pressefreiheit?
Wer eine Abusemeldung ignoriert und möglichen Rechtsverletzungen nicht nachgeht, kann aus dem Vertrag fliegen. Darauf weist Hetzner hin.
Und wer die AGB bei Hetzner liest, weiß davon.

Wieso eigentlich diese Diskussion? Die Einschränkung von Journalisten in Russland und der Ukraine ist nicht durch Hetzer veranlasst, und existiert schon seit langem.
Hat doch sonst hier niemand interessiert. Jetzt kommt der Unißex und verteidigt die ukrainische Pressefreiheit? Das sieht eher nach Hosterbashing aus. :D

Ist Sommerloch beim SpOn?

2010 hat es doch auch schon Probleme gegeben, weil "illegales" bei Hetzner wie Wikileaks gehostet werden sollte wie bei Beckedahl nachzulesen.
 
Last edited by a moderator:
Die Erklärungsversuche von Hetzner sind lächerlich. Hier wurde eindeutig eine rote Linie überschritten. In der vermeintlichen "Abusemeldungen" geht es konkret um folgende Ankündigung einer Demonstration in Russland: http://glavcom.ua/news/222916.html

Ich kann aber schon verstehen, warum Hetzner der Aufforderung nachkommen wollte. Man wollte nicht das Risiko einer DDoS-Attacke aus Russland eingehen, die mit Sicherheit die eigene Infarstruktur (und Kunden) in Mitleidenschaft ziehen würde.

Hoster in Deutschland sind übrigens nur dann verpflichtet "tätig" zu werden, wenn ein Verstoß nach deutschem Recht vorliegt. Das ist hier nicht der Fall. Anfragen diverser Bedarfsträger, die sich z.B. auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) berufen, sind ebenfalls vollkommen irrelavant.
 
Aussage von Hetzner (in deren Forum, Quelle: http://forum.hetzner.de/wbb2/thread.php?threadid=21630) ist jetzt, dass tatsächlich keine Rückmeldung des Kunden erfolgte, es bisher aber zu keinen Sperrungen kam und man dabei ist zu prüfen und die Abusetickets dann abzuschließen.

Wobei die Mail (wenn der Screenshot auf Heise echt ist, wovon ich jetzt mal ausgehe) tatsächlich sehr scharf formuliert war und den Eindruck erweckte, dass Hetzner der Abusemeldung nachkommen würde und der Kunde löschen müsse.
Das wäre dann wirklich ein starkes Stück.
 
Last edited by a moderator:
Wobei die Mail (wenn der Screenshot auf Heise echt ist, wovon ich jetzt mal ausgehe) tatsächlich sehr scharf formuliert war und den Eindruck erweckte, dass Hetzner der Abusemeldung nachkommen würde und der Kunde löschen müsse.

Das ist eine Standard-Mail von Hetzner. Davon habe ich auch schon etliche bekommen. Da klickt wer auf einen Button im Abuse-System und hinten kommt die Email raus. Das läuft bei fast allen Hostern so.
 
Das ist eine Standard-Mail von Hetzner. Davon habe ich auch schon etliche bekommen. Da klickt wer auf einen Button im Abuse-System und hinten kommt die Email raus. Das läuft bei fast allen Hostern so.
Korrekt, das ist ein Template und ein übliches Mail.


Dass jetzt da ein Problem aufgeblasen wird, liegt an der Krise in der Ukraine und der Sommerloch-Shitstorm-Langeweile in Foren und SM.
Glavsom hat das einfach genutzt, sich als angegriffene darzustellen, ohne bei Hetzner nachzufragen. Politik und Propaganda!
Und SpOn hat das einfach toll gefunden wie jede Onlinemeldung. Qualitätsjournalismus Web 2.0.

Hetzner wird deren Server nicht zumachen. Das ist euere Projektion gegen böse "Zensur".

Warum das Geschrei hier? Wenn es gegen Schwule und Lesben oder jüdische Russen oder Ukrainer in RU oder UA ginge, würde hier niemand den Arsch hoch bekommen.

Euer Blickwinkel ist verdammt selektiv, Internet-Kackssturmismus.

Würdet ihr euch wirklich trauen, würdet ihr mehr Aktivismus zeigen als nur virtuelle Empörung.
 
Du könntest natürlich auch einfach die wichtigsten Sätze hierher exzerpieren, statt nen süffisanten Kommentar zu schreiben... :rolleyes:
 
Du könntest natürlich auch einfach die wichtigsten Sätze hierher exzerpieren, statt nen süffisanten Kommentar zu schreiben... :rolleyes:
Ich weiß nicht ob ich das wg. UrhG darf.

Aber bitte.
benji. (Admin) sagte:
WOW, kaum ist man 10 Tage im Urlaub, schon ist man mitten in der politischen Weltbühne gelandet, und persönlich zum willfährigen Schergen mutiert ... Welch eine Dynamik.

Wie auch immer, Kunden die uns schon länger kennen wissen, dass wir nicht Weltpolitik betreiben, sondern alle Hände voll zu tun haben, unsere Rechenzentren und Server zu betreiben. Wir sind politisch neutral, und mischen uns weder in diesen noch in andere Konflikte ein.

Soweit ich es bisher erkennen kann, kam die ganze Dynamik deshalb zustande, weil auf bei uns eingegangene Abuse Beschwerden entweder gar nicht - oder nicht adäquat von unserem Kunden reagiert wurde.

Aber wir werden uns das Ganze nochmal genauer ansehen, und dann sehen wir was zu tun ist.

EDIT: ich habe eben Rückmeldung von unserer Abuse Abteilung bekommen, dass aktuell wegen dem Vorgang kein Server bei uns gesperrt sind. Sollten wir etwas übersehen haben, am besten hier melden. Wir werden unsererseits versuchen die angemahnten Inhalte nochmal genauer zu untersuchen, um die offenen Abuse Tickets korrekt abzuschließen. Was definitiv hilfreich gewesen wäre, wäre eine vernünftige Rückantwort des Serverbetreibers auf unsere Abuseanfragen.

EDIT_2:
Wir haben uns die Inhalte nochmals genauer angesehen (so gut dass über die Sprachbarriere hinweg möglich ist) und sehen unsererseits kein Grund, das Abuse Ticket weiter zu verfolgen. Der Kunde wurde darüber informiert, dass wir das Abuse Ticket schließen, und unsererseits keine weiteren Schritte notwendig sind. Was uns in künftigen ähnlichen Fällen sehr helfen würde, wäre eine Stellungnahme des Kunden. Wenn man die Argumente beider Seiten kennt, fällt eine vernünftige Entscheidung im Abuse Vorgang sehr viel leichter, als wenn nur die Beschwerde eines Beschwerdeführers vorliegt, welche vom Kunden ignoriert wird.

Wie auch immer, es tut uns sehr leid, dass die betroffene Website damit Unannehmlichkeiten hatte.
Vielleicht tröstet es die verantwortlichen Webseitenbetreiber ein wenig, dass ich persönlich Vermute, dass der ganze Vorgang der betroffenen Website unterm Strich sehr viel mehr genützt als geschadet hat.
Quelle: Hetzner-Forum

Damit sollte alle gesagt sein.
 
Last edited by a moderator:
Schreib bitte noch die Quelle direkt vor das Zitat, das gehört in diesem Fall wohl dazu. Evtl auch ob es von einem Offiziellen verfasst wurde oder einem normalen Forumsmitglied.
 
Bestens. Vielen Dank. Das sollte doch zur Deeskalation der Sache beitragen. Nun muss das nur mehr jemand Spiegel verklickern.
 
Schreib bitte noch die Quelle direkt vor das Zitat, das gehört in diesem Fall wohl dazu. Evtl auch ob es von einem Offiziellen verfasst wurde oder einem normalen Forumsmitglied.

Das Zitat stammt von Martin Hetzner, der im Hetznerforum als benji aktiv ist.

Folgendes hat ein Supportmitarbeiter von Hetzner kurz davor im selben Thread veröffentlicht:
Hallo, bitte seht selbst was wir dem Spiegel auf die Anfrage geschrieben haben:

....wir moechten zum genannten Fall keine Stellungnahme abgeben.
Jedoch beschreiben wir Ihnen gerne wie so ein Abuse
Fall verlaufen kann.

a. Hetzner erhaelt eine Abuse Meldung per Mail, Fax usw.
b. Hetzner fuehrt eine formelle Pruefung der Beschwerde durch.
c. Hetzner sendet die Beschwerde an die fuer Hetzner bekannte
E-Mailadresse des Kunden zur Stellungnahme / Behebung mit 24 Std.
Frist zu.
d. Erfolgt nach Fristablauf keine Reaktion/Stellungnahme des Kunden so
wird eine Erinnerung an den Kunden gesendet mit Angabe einer evtl.
Sperrung bei weiterer Nichtreaktion.
e. Bei weiterer Nichtreaktion wird diese Erinnerung dann nach weitern
24 Std. in der Regel nochmals versendet.
d. Reagiert der Kunde weiterhin nicht wird der Inhalt der
beanstandeten Webseite geprueft und ggf. die Sperrung druchgefuehrt um
Schaden fuer den Kunden und Hetzner abzuwenden.

Wir wollten das sich die Lage nicht weiter dramatisiert, dies ist uns jedoch leider wohl nicht gelungen.
 
Back
Top