Wahl zwischen Hetzner und OVH?

Nuck Nuck

Member
Hallo,

bräuchte ggfs. mal Feedback, ob derzeit eher ein dedizierter Server von Hetzner oder OVH zu bevorzugen wäre.

Aufgaben des Servers:

  • Bereitstellung Webseiten
  • Bereitstellung Mailserver
  • Bereitstellung TS3

Von den reinen Leistungsdaten der Hardware kann ich durchaus Vergleiche zwischen den angebotenen Servern ziehen. Ich würde gerne folgende Punkte für mich geklärt haben, die alle eher in Richtung Anbindung und Netzwerk gehen.

  • Erreichbarkeit allgemein
  • Latenz
  • Relevanz des DDoS-Schutz bei OVH

Erfahrungswerte sind gewünscht!

Gruß
Marcus
 
Ich habe mehrere Server bei OVH (insgesamt 14) sowie einen bei Hetzner (im RZ20).
Insgesamt bin ich bei OVH deutlich zufriedener, Hetzner hat scheinbar die Netzwerkausfälle immer noch nicht im Griff.

Mein Server bei Hetzner hat öfter Packetloss als alle anderen zusammen.
Vielleicht ist das auch abhängig davon in welchem RZ der Server bei Hetzner steht, aber meiner im RZ20 ist so gut wie täglich kurzzeitig nicht erreichbar.
Zuletzt gestern Abend gegen 20:00 Uhr.

Was die Latenz angeht ist das wohl auch abhängig davon, welches RZ du bei OVH auswählst. Von meinem Anschluss hier sind es nach SBG ca. 10ms, nach RBX ca. 15ms und zu Hetzner ca. 18ms.
 
Interessant mit der Latenz.
Hättest Du ggfs. da mal ein oder zwei IP Adressen jeweils für einen Ping?

Gerne via PN. Wenn nicht, ist auch ok. Hätte ich Verständnis für.
 
von meinem Anschluss (Vodafone LTE) aus der nähe Stuttgart:

time=48.684 ms nach OVH Sbg
time=55.473 ms nach OVH rbx
time=64.236 ms nach OVH gra

time=64.807 ms Hetzner RZ1
time=63.519 ms Hetzner RZ16

und der vollständikeitshalber:

time=59.402 ms 1und1 Bap


edit: Für Hetzner könnte sprechen:
 
Danke für die privaten Nachrichten mit IP-Adressen und auch für gepostete Werte. Dies hilft mir schon weiter und ich kann zumindest für mich erkennen, dass die Latenz Richtung SBG und RBX von meinem Telekomanschluss geringer ist - gute 10 - 15%.

Beim reinen Speedtest gaben sich beide Anbieter bei mir nichts, da eher mein Anschluss der Flaschenhals ist.

Ok soweit, wie schaut es mit der Besonderheit DDoS-Schutz aus. Wie relevant ist dies? Bzw. wäre dies ein Argument für OVH? Oder könnte man dies eher als Marketing-Gag abzeichnen und ausser Acht lassen?
 
Scheinbar hat OVH schon Attacken abgewehrt, zumindest war da mal etwas auf Twitter zu lesen. Hier im Forum wurde allerdings gerätselt, ob Kunden nicht doch gekündigt wird, wenn Angriffe häufiger werden.
Momentan weiß man dazu aber noch nichts, weil der Schutz noch nicht lange genug aktiv ist.
 
Bzw. wäre dies ein Argument für OVH? Oder könnte man dies eher als Marketing-Gag abzeichnen und ausser Acht lassen?
Das hängt davon ab welche Webseiten du betreibst. Zumal im Gaming-Bereich gibt es viele (geistigen) Kleinkinder welche Computersabotage (DDoS) eher als Scherz ansehen und entsprechend oft und (mit dem Taschengeld finanziert) viel ausüben.
Bei 2 Webhoster wo ich als Admin aktiv bin war der "schlimmste" DDoS ein leichter Synflood, ein drittes Projekt steht regelmäßig unter massiven Angriffen über zig Gigabit - vermutlich da die Kundschaft da deutlich jünger ist und nicht auf professionelle Kunden (Mittelstand-Firmen) ausgerichtet ist.

OVH verkraftet DDoS recht zuverlässig, es dauert aber in der Standard-Version 1-3 Minuten bevor das System einspringt und den Traffic zuverlässig filtert. Sobald es aber aktiv wird ist es wirklich 1a - soweit ich bei einem Angriff erkennen konnte wird kein legitimer Traffic gestört oder blockiert. Für Webseiten könntest du zusätzlich Cloudflare davor schalten wenn DDoS-Risiko besteht. (Achtung: DDoS ist eine Ergänzung zu eigenen Filter aber kein Ersatz für einen echten DDoS-Schutz da bei 0815-Setups lächerlich einfach zu umgehen).

Negativpunkt an OVH ist dass nach Lust und Laune (zumal die des Geschäftsführers) von heute auf morgen ganze Verträge, Angebote und Produkte geändert, unbrauchbar gemacht, verbessert, verschlechtert, ... werden. Innerhalb eines überschaubaren Zeitraums bei OVH hatte ich von Traffic-Flatrate über SLA-Traffic, über Paid-Traffic, über 95-Percentile Traffic, über wieder Paid-Traffic alles mitgemacht. Dass beim Paidtraffic des Weiteren die Preise sehr billig und plötzlich um das X-fache erhöht wurden hat dem Ganzen dann den Rest gegeben neben regelmäßig auftretenden massiven Problemen mit Packetloss an den Core-Router in Roubaix. (Afaik ist letzteres mittlerweile behoben)

Vorteil an OVH:
- ein sehr stabil und professionell aufgebautes Netz mit professioneller Hardware
- effiziente Kühlung und Technik (falls du grün angehaucht bist)
- viele nützlichen Features aber auch öfter mal "Alpha"-Funktionalität
- Monitoring mit automatischem Notfallticket bei Ausfall

Vorteil an Hetzner:
- Flexibilität der Hardware (Crossover Kabel, Netzwerkkarten, Festplatten, SSD's, ... auf Wunsch ergänzbar)
- auf deutschem Grund und Boden also deutsches Recht (ob Vorteil? ...)
- sehr schneller Support, telefonisch auch nachts erreichbar
- deutschsprachige RZ-Mitarbeiter
- generell bessere Preis/Leistung bei gleicher Flexibilität
 
Wieso eigentlich nur diese beiden Anbieter? Es gibt so viele kleinere (trotzdem noch große) Hoster, die oftmals deutlich individueller reagieren können. Einige, mit denen ich bereits selbst Erfahrungen gesammelt habe: Datafabrik, Keyweb, IPX Server / IP Exchange.

Im Bezug auf OVH kann die Größe oder der hohe Automatisierungsgrad ein Vorteil sein, wenn man was individuelles will, ist man jedoch verratzt. Bei Hetzner kann ich das "Flexi Pack" für grundlegende Dinge (z.B. mehr als 4 IPs, Hardware Raid Controller) einfach nicht akzeptieren.
 
Gerne lasse ich mir auch noch weitere Anbieter empfehlen, weise aber darauf hin, dass ich derzeit nicht bereit bin mehr als 65 Euro pro Monat auszugeben.

Bei Hetzner war ich vor einigen Jahren mal, OVH fand ich jetzt gar nicht so uninteressant von der Hardware her.

Ich bin noch relativ offen...
 
Viel sinnvoller als einen "Server von der Stange" zu nehmen: einem Anbieter sagen was man haben will und einen individuellen Server zusammenstellen. Dann kann man auf Features die man braucht wert legen und bei anderen Dingen zurückschrauben. Auch gut ist, wenn der Server in der Laufzeit erweiterbar ist. Beides ermöglichen kleinere Anbieter oftmals. In jedem Fall ist das (aus eigener Erfahrung) bei Datafabrik und Keyweb möglich.

Was ich praktisch finde: ESXi Server, auf dem die Services getrennt voneinander laufen. Bedingung ist ein Hardware Raid Controller.
 
Was ich praktisch finde: ESXi Server
Ob er das braucht oder es überhaupt sinnvoll ist steht aber noch im Raum. in 99% der Dienst-Separierung tut es ein 0815 Chroot mit Cgroups tadellos und ohne den hohen administrativen, technischen, funktionellen und Ressourcenaufwand einer Paravirtualisierung.

weise aber darauf hin, dass ich derzeit nicht bereit bin mehr als 65 Euro pro Monat auszugeben.
Du musst schon ein paar Voraussetzungen/Anforderungen mitgeben.
 
Gemessen an meinen Anforderungen
  • Bereitstellung Webseiten
  • Bereitstellung Mailserver
  • Bereitstellung TS3

fasse ich das noch mal etwas weiter in Zahlen.

  • derzeit ca. 15 GB Speicherplatz auf HD für die Webseiten
  • derzeit ca. 10 GB belegter Speicherplatz auf HD für die Emails
  • derzeit ca. 60 aktive Domains
  • derzeit ca. 40 Imap-Konten mit ca. 100 eMailadressen
  • derzeit ca. 20 Gb Traffic / Monat

Es ist von einem Anstieg der Werte von maximal 25% auszugehen innerhalb des nächsten Jahres.

Besonderheit bei den einigen Webseiten

Aufgrund der eingesetzten Software ein recht hoch gewähltes PHP-Memory mit 384MB. Daher sollte die Maschine auch ein wenig RAM haben.

Zwingend

RAID1, mindestens SOFT. Externer Backupspace inkl. Backupstrategie ist vorhanden.

Nice to have

2. IP-Adresse
 
Was die üblichen Verdächtigen betrifft ist der EX40-SSD von Hetzner hinsichtlich Preis-/Leistungsverhältnis in dem Preissegment wohl kaum zu schlagen:

http://www.hetzner.de/hosting/produkte_rootserver/ex40ssd

Bei OVH wäre der SYS-E32-3 wohl der direkte Vergleich:

http://www.soyoustart.de/angebote/sys-e32-3.xml

Als nicht schlechte Low-Cost-Variante könnte auch der hier von Webtropia für dich interessant sein:

https://www.webtropia.com/de/superm...micro-root-server-details.html?pid=SMOpteronS
 
Was die üblichen Verdächtigen betrifft ist der EX40-SSD von Hetzner hinsichtlich Preis-/Leistungsverhältnis in dem Preissegment wohl kaum zu schlagen:

http://www.hetzner.de/hosting/produkte_rootserver/ex40ssd

Ist das nicht die Kiste mit dem Netzwerkkartenbug? Scheinbar gibts/gabs da Probleme bei hohem Traffic.
Auch hatte ich vor ±6Monaten Probleme Proxmox zu installieren, die Kiste ist ständig abgeschmiert.
Vielleicht geht's mittlerweile, wollte nur drauf hinweisen!
 
Das Problem mit Proxmox dürfte gegessen sein. Das lag daran, dass der Proxmoxkernel die neue Intel-Architektur nicht sauber unterstützt hat.
 
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