Raspberry pi als Emailserver

sbr2d2

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Hallo,

ich beschäftige mich gerade damit einen Raspberry pi als Emailserver fertig zu machen. Das ganze soll dann hier bei mir Zuhause stehen. Mit ein wenig googlen bin ich auf den Artikel gestoßen.
Nun tun sich da ein paar Fragen auf.
1. Das das senden von Emails aus dem heimischen Dsl nicht so gern gesehen wird, da ja gewisse Ip-ranges geblockt werden?
2. Muß man das Os nehmen welches dort aufgeführt ist oder geht auch ein Debian minimal?
3. Brauche ich später eine Webbasierte Lösung um die Postfächer zu verwalten, was nimmt man da am besten?
4. Es sollen später alle Geräte per Imap verbinden. Ist das ohne weiteres mit jeder Software möglich?

Bin für jeden Tipp dankbar,
Gruß s.b.
 
Soweit ich weiß ist bei Raspian (Debian fork) einiges angepasst worden um die Hardware besser zu unterstützen und die Pythonbindings sollen angepasst worden sein. Mit dem Mailserver selbst kann ich dir nicht weiterhelfen. Achja, falls du vor hast jetzt Debian Minimal zu nehmen, musst du beachten, dass der Raspberry PI kein BIOS hat. Ich glaub die erste Partition ist mit FAT32 formatiert. Wenn du dir selbst das Debian installieren willst, solltest du mal in der Doku nachsehen.
 
Gleich vorweg: Ich habe den Artikel jetzt nicht komplett gelesen, meine Tipps sind also eher allgemein gehalten!
Ich selbst habe auf meinem RPi (wie auf meinen richtigen Servern) einen Postfix/Dovecot Mailserver laufen.
Das dürfte aber nicht ganz dem Artikel entsprechen und erfordert teilweise viel Arbeit für die Einrichtung.


Das das senden von Emails aus dem heimischen Dsl nicht so gern gesehen wird, da ja gewisse Ip-ranges geblockt werden?
Stichwort: Smarthost (über den SMTP-Server eines Providers senden)

Muß man das Os nehmen welches dort aufgeführt ist oder geht auch ein Debian minimal?
Es wird auch mit einem normalen Debian (armel – NICHT armhf!) funktionieren, sofern du nicht den Distributionskernel verwendest. Nimm den von der RPi Foundation oder bau dir selbst einen.


MfG Christian
 
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da ja gewisse Ip-ranges geblockt werden?
Nebenbei erwähnt seien reverse IP und Hostnamen. Hier solltest du also definitiv über einen Provider oder (v)Server relayen wie bereits von DeaD_EyE empfohlen.


Brauche ich später eine Webbasierte Lösung um die Postfächer zu verwalten, was nimmt man da am besten?
Brauchen nicht, ist aber generell bequemer. Ich setze meist für FTP+Mailserver+Mysql ein Froxlor ohne Cronjob auf. Da du hier nur Mailserver steuern willst kommen auch darauf spezialisierte Produkte in Betracht einen wirklichen Unterschied macht es aber meist nicht. Der notwendige Mysql-Server kann auf ein absolutes Minimum abgespeckt werden und braucht dann nur noch ein paar MB Ram.


Es sollen später alle Geräte per Imap verbinden. Ist das ohne weiteres mit jeder Software möglich?
Ja, aber wenn du viele Emails pro Postfach hast und/oder Imap-Idle verwenden willst ist die Auswahl mit Bedacht zu führen. Einige Produkte haben mehr Features oder sind performanter in den benötigten Bereichen.
Courier ist generell ein Allesfresser, verhält sich aber leistungsmäßig seinem Alter entsprechend manchmal wie ein halb versteinerer Dino. Dovecot ist da etwas neuerer/flexibler wenngleich ich damit kaum direkte Erfahrung habe.
 
Vielen Dank schon mal für die sehr brauchbaren Tipps. Dann werde ich mir mal das Raspian zu Gemüte führen und schauen was so möglich ist. Viel wird da ja nicht passieren, der Mailserver halt und ein cronjob mit rsync der täglich ein Backup anlegt auf einem Qnas. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, kommen am Ende noch laufende Kosten für einen Vserver dazu, bzw wenn es geht ein Gmx-konto oder 1und1 zum versenden der Mails.
 
Ach und vergess nicht Leds und Widerstände zu kaufen :-)
Dann kannst du den Status anzeigen lassen wie z.B. 10 Mails im Postfach oder Mailserver fragt gerade ab.
 
Nichts für ungut, aber ich finde es nicht sinnvoll, auf einem Raspi daheim einen Mailserver zu betreiben:

  • DSL ist in der Tat nicht optimal für Mail, der Reconnect wird eine "Zwangsdowntime" von einigen Minuten jeden Tag zur Folge haben, bis der DynIP Service die neue IP umgesetzt hat.
  • Das System ist nicht per Raid gesichert, die SD kann auch mal leicht kaputt gehen (insbesondere im Dauerbetrieb).
  • Der Mailspeicher (wenn umfangreicher) wird auf einer externen USB Platte gespeichert werden müssen, die gleichfalls keine Ausfallsicherheit hat.
  • Der Raspi ist schon SEHR schwachbrüstig.
  • Mailpostfächer, z.B. bei VServer- oder Webspaceprovidern kosten quasi nix, die Anbindung und die Leistung ist VIEL Besser.
  • Mail ist WICHTIG, dafür auf die billigste Lösung zu setzen, die man finden kann, finde ich nicht sinnvoll.

Wenn Du übrigens gerne eine Groupwarelösung haben willst, kannst Du mit Hilfe von http://baikal-server.com/ oder Owncloud auch noch Termin und Kontakte syncen.
 
Das Für und Wider hast Du schon gehört. Zum lernen finde ich es nicht schlecht. Ich würde Dir als Betriebssystem Raspian empfehlen, da es ein für den Pi angepasstes Debian ist.
Du kannst alles installieren was Debian kann. Probier es einfach aus, du kannst dabei nur lernen. Und schreibe hier vielleicht Deine Erfahrungen
Den Produktiveinsatz kann ich dir auch nur abraten.
 
Vor einiger Zeit hat ein Hoster hier mal angeboten, Raspberrys in ihrem RZ kostenlos zu hosten.
Mit der Suchfunktion sollte man den Post wieder finden.
Evtl wäre das etwas für dich, dann haste schonmal ne statische IP.
 
Was es das speichern angeht, könnte ich das NAS noch mit einbeziehen. Dadrüber einfach ein Verzeichnis mounten und die Platzprobleme und Sicherheit wären dann auch um ein vielfaches besser. Eine frage noch zu dem NAS-Speicher. In einem anderen Thread der zur Zeit aktuell hier ist, wahl-zwischen-hetzner-und-ovh , wird geschrieben das ein Raid 5 nicht mehr sinnvoll wäre, bzw ein Raid 6 zu bevorzugen wäre. Was hat es denn damit auf sich? Das NAS kann Raid 5, 6 und 10.
Den Pi zu verschicken war jetzt eigentlich nicht geplant. Der soll schon später @home stehen. Wenn der Pi es irgendwann wirklich nicht schafft als emailserver zu arbeiten wird es dann wahrscheinlich ein kleiner von HP.
 
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wird geschrieben das ein Raid 5 nicht mehr sinnvoll wäre, bzw ein Raid 6 zu bevorzugen wäre. Was hat es denn damit auf sich?
Kurze Antwort: Bei mittelmäßig guten 3TB-Festplatten im RAID-5 hast du zirka 50% Wahrscheinlichkeit von Datenkorruption durch unlesbare Sektoren (URE) sowie eine nicht zu vernachlässigende Probabilität dass eine der anderen ebenfalls altersschwachen Festplatten bei der enormen Belastung durch ein Rebuild den Geist aufgibt - also insgesamt sogar unter 50% Erfolgschance.

Etwas Text dazu:
http://www.zdnet.com/blog/storage/raidfail-dont-use-raid-5-on-small-arrays/483
http://www.standalone-sysadmin.com/blog/2012/08/i-come-not-to-praise-raid-5/

Je nach NAS (zumal die Dinger mit ARM-CPU's oder lowcost Atom) ist RAID-6 schlicht eine zu hohe Anstrengung für deren Software-RAID. Generell würde ich bei NAS ein RAID-1 (oder bei entsprechend vielen Platten ein RAID10) empfehlen. Du hast zwar 50% Platzverlust aber dafür generell höhere Lesegeschwindigkeit und hohe Stabilität.

Was es das speichern angeht, könnte ich das NAS noch mit einbeziehen.
Etwas simpler wäre bspw das Verwenden von 2 USB-Festplatten im RAID-1 falls es lokal sein soll. Beachte aber dass bei USB-Festplatten meist SMART nicht auslesbar ist.
Falls das Ganze als zusammengefasste Einheit da stehen soll wäre es möglich ein altes dünnes PC-Netzteil (bspw aus einem Thin-Client o.ä.) für die Spannungsversorgung der 5V RPI und 12V Festplatten zu nehmen.

Falls du eh ein NAS hast sollten aber zumindest die Backups dahin transferiert werden - bspw über tägliches rsync Skript.
 
Falls du eh ein NAS hast sollten aber zumindest die Backups dahin transferiert werden - bspw über tägliches rsync Skript.

War ja so geplant, das täglich ein Backup der wichtigen Daten des Pi mittels rsync auf das NAS geschoben wird.

Falls das Ganze als zusammengefasste Einheit da stehen soll wäre es möglich ein altes dünnes PC-Netzteil (bspw aus einem Thin-Client o.ä.) für die Spannungsversorgung der 5V RPI und 12V Festplatten zu nehmen.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen:) . Habe hier noch ein altes Netzteil liegen, wo ich 4 Platten dran hängen kann. Max belastung von dem Teil ist 50 Watt. Da die Platten grob 5 Watt nehmen sollte es da keine Probleme geben.

Am Ende sieht es später wie folgt aus. Es wird einen Serverschrank geben mit 12 He für die Wand. Da rein kommen dann ein 1 PatchPanel, 1 Switch 24 Port, ein Qnap TS-421 mit 4x4Tb Platten und besagter Pi als Mailserver. Nun habe ich mir mal die ganzen Raidlevel angeschaut und bin bei vllt ein Raid5, eher ein Raid6 oder 10. Werd deswegen wohl noch ein wenig mehr lesen müssen.
[*]Der Raspi ist schon SEHR schwachbrüstig.
Wenn das der Fall sein wird muß dann halt ein Hp-micro ran.

Edit sagt>>Es geht jetzt nicht unbedingt um billig sondern eher um den Stromverbrauch. So ein kleiner Raps nimmt ja kaum was.
 
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Wen du schon ein Nas im Haus hast dann nimm doch das als MailServer...

Die QNap Dinger haben doch alles schon integriert...
 
Ich habe ja schon geschaut nach den Spezifikationen und Plugins usw... Ich muß ehrlich sagen, entweder bin ich zu blind den Teil zu finden, wo steht wie man den Email-server konfiguriert bzw installiert. Das würde das ganze nämlich erheblich vereinfachen. Somit kann ich mir dann das ganze gefrickel sparen.
 
Thx, genau nach so etwas suchte ich. Dann wird es wohl XDove werden. Dann kann ich mir das gebastel sparen :-).
 
2. Muß man das Os nehmen welches dort aufgeführt ist oder geht auch ein Debian minimal?
3. Brauche ich später eine Webbasierte Lösung um die Postfächer zu verwalten, was nimmt man da am besten?

Bin für jeden Tipp dankbar,
Gruß s.b.

Hallo, ich benutze auf meiner VPS den Mailserver XMail ( http://xmailserver.org )
Da ich eine Idee hatte, bei der auch ein Mailserver nötig ist, habe ich es
auch schon gewagt XMail auf dem Raspberry zu compilieren, geht problemlos.
Die Konfiguration ist etwas schwierig bei XMail, geht aber wenn man weiss was man macht.

Zur Account-Verwaltung gibt es ein Add-On namens "PHP-XMAIL", damit
kann man die eMail-Konten und auch MailingListen verwalten, PW's einstellen,
und so weiter.

XMail unterstützt auch die Verwendung von mehreren Domains.

Ausprobieren, kostet nix.

Hoffe dass ich dir helfen konnte.

LG,
BitCrunsher
 
Ich hatte letztens Citadel auf meinem VServer getestet. Ich wusste noch nicht mal, dass es hier in diesem Thread vom OP vorgeschlagen worden ist. Ich bin durch google drauf gekommen.

Fazit: Die Installation ist mehr als einfach und es funktioniert alles sofort.
 
Zur Zeit ist das ganze leider noch auf Eis gelegt wegen geldmangel. Sobald das ganze startet und was es genau wird/geworden ist, geb ich dann hier bekannt. Da werden sich bestimmt später ein paar schwierigkeiten auftun.
 
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