Ich wurde relativ schnell ausgemustert.
An einem Montag musste ich 6.45Uhr Im Kreiswehrersatzamt auf der Matte stehen. Am Anmeldetresen stand auch schon ein Schrank von "Soldat" in Uniform und meldete mich an. Als er fragte, was ich mir bei der Bundeswehr so vorstelle, antwortete ich mit einem Grinsen: "eine Ausmusterung".
Da war ich gleich Freund für ihn.
Nach einer guten Viertelstunde TV gucken, musste ich auch schon in den Untersuchungstrott. Gewicht und Urin waren ok.
Den Sehtest bestand ich mit bravur. Die Schwester war von meiner schnelligkeit begeistert.... "Mist", dachte ich mir. Hatte aber noch einen Jocker^^
Der Arzt fing auch gleich an zu sabbern, was er für einen tollen Soldaten vor sich hatte... Gesundheitstechnisch war ich top fit. Meinte er zumindest vor der Untersuchung.
Doch bevor es weiterging, schob ich im noch flink meinen Brillenpass vor die Nase
Danach hies es:"Es tut mir wirklich leid für sie. Für sie gibt es keine Tauglichkeitsstufe. Trotzdem gibt es noch viele Möglichkeiten bei der BW tätig zu sein."
Ich musste schon jubeln und bin freude strahlend zum Abmelden an den Eingangstresen gegangen. Der Typ druckte mir meine Wehrdienstunfähigkeit und ABmeldung aus und ich ging zur Tür.
Doch...
Das wars noch nicht. Zwei noch größere SOldaten baten mich dann höflichst: "Kommen sie mit" in ein Büro am Ende des Ganges. Dort musste ich nach einem zehnminütigem Gespräch eine Eidesstattliche Erklärung abgegeben, dass ich mich nie wieder beim Bund melden darf und ich auch nie wieder dort teilnehme. Der Zivildienst war mir auf dem Schreiben auch versagt.
Ich bereue die ganze Sache nicht. Ausgleichshalber, weil ich eigendlich Zivildienst machen wollte, habe ich einen Monat erhenamtlich bei den Johannitern morgens die Kinder zur Schule gefahren. Nachmittags dann die Senioren zu ihren Pflegen. Danach begann das Studium.
So. Wenn man wirklich nicht will, wird man einfach nicht genommen, solange man es auch deutlich sagt. Man kann bei den Tests auch noch etwas nachhelfen.