Meine Erfahrung mit Strato vServer Linux

HonkXL

Registered User
Hallo,
ich habe mir kürzlich einen Strato vServe zugelegt. Freischaltung, Inbetriebnahme und Einrichtung waren problemlos möglich. 2 Wochen lang lief dann auch alles wunderbar. Dann war mein vServer immer wieder nicht erreichbar. Die Systemlast hatte Werte zwischen 15 und 30 erreicht. Meistens Abends. Die von mir selbst verursachte CPU-Auslastung war zum gleichen Zeitpunkt aber jeweils minimal - zwischen 5 und 10 Prozent maximal.

Nachdem ich mir das 3 Tage lang angeschaut habe, habe ich ein Support Ticket aufgemacht. Antwort war sinngemäß, das sie so viele vServer vermietet haben, das sie keine ausreichenden Hardware-Kapazitäten dafür haben und das sie in Kürze aufrüsten. Bis September(!) sei das Problem dann behoben.

Das kanns doch nicht sein, oder? Hat jemand ähnliches erlebt?

Bin jetzt extra von Webtropia (hatten dauernd Ausfälle, einer davon hat mir den vServer zerlegt) zu Strato gewechselt.
Klar - auf dem Server läuft nichts was geschäftliche benötigt wird. Aber selbst für nen privaten Server ist mir das gerade alles zu schlecht.
 
Das ist auch meine Erfahrung mit Strato. Warte mal bis du auf das Schneckenlangsame Storage, die wenigen Inodes oder die geringen Bean_Counters stößt :-)

Da ist der nicht-hilfreiche Support ja noch fast erfrischend amüsant!

Thomas
 
Antwort war sinngemäß, das sie so viele vServer vermietet haben, das sie keine ausreichenden Hardware-Kapazitäten dafür haben und das sie in Kürze aufrüsten. Bis September(!) sei das Problem dann behoben.

Dieses Überbuchen der Hostsysteme, auf denen die Provider die vServer oder auch neuerdings RootServer installieren, machen mittlerweile alle Provider, die ihre vServer oder RootServer zu niedrigen Preisen anbieten. Da ist der Provider Strato kein Einzelfall.

Wenn du solch ein Problem für die Zukunft aus dem Weg gehen möchtest, so solltest du mal überlegen, ob es nicht besser ist, anstelle eines vServers oder RootServers für etwas mehr Geld einen dedizierten Server zu mieten. Da du dir diesen Server nicht mit mehreren Kunden teilen mußt.
 
Oder du nimmst dir einen vServer bei Anbietern die die Hostsysteme nicht überbuchen. Ein Benchmark hilft da. Das ist aber natürlich keine Garantie dass die Performance immer so gut bleibt...

Thomas
 
Nur zur Verteidigung der vServer-Anbieter: es gibt durchaus auch einige Anbieter, die ihre Host-Systeme nicht hoffnungslos überbuchen - klar, die Ressourcen teilt man sich immer mit anderen, dafür ist ein VPS ja in der Regel auch wesentlich günstiger, als ein Dedicated mit ähnlichen Specs.

Ich fahre z.B. nur noch VPS-Systeme, die zwar ein paar Euro mehr kosten, als die von Strato, aber mit dedizierten Kisten auch mithalten können.
 
Der Vorteil bei VServern ist auch immer noch, daß man sich um die Hardware eigentlich keine Gedanken machen muss - Netzteile, Ram, CPU, HD - bei ded. HW-Servern kann das alles kaputt gehen und dann steht die Kiste, wenn bei einer VM mal warum auch immer das Host-System stirbt (ist ja auch Hardware) wird die VM einfach auf einem anderen Host hochgefahren. Vernünftige Dienstleister machen das von sich aus :-)

Zudem sind, je nach Anbieter VMs viel einfacher an ggf. geänderte Anforderungen bezüglich CPUs / Kerne und Ram anzupassen als ded. Server - und das alles auch noch ohne große Ausfallzeiten. Meist reicht ein reboot.

Solange man also einen vertrauenswürdigen Anbieter für Virtuelle Server hat und nicht sehr spezielle Anforderungen an die Hardware spricht eigentlich nciht viel für ded. Hardware-Server.
 
Wie man immer sagt - es kommt drauf an. Ein vServer innerhalb eines Massenstorage macht nicht immer Sinn für jeden Kunden. Jeder Kunde hat unterschiedliche Anforderungen an die Systeme. Nach wie vor haben wir im Bereich Dedicated Server ein stetiges Wachstum obwohl wir auch vServer anbieten und es Anbieter wie AWS und co. gibt. Sicher gibt es Flexibilitätsvorteile die nicht außer Acht gelassen werden können. Auch ein Backup per Snapshot ist eine angenehme Sache, doch gibt es hier natürlich gleichermaßen Nachteile wie die genannte I/O Performance. Neben der I/O Performance gibt es aber auch Anbieter die Memory Sharen oder CPUs überbuchen. Der Preis ist eben heiß. Bei einem Dedicated Server ist man eben nur der Einzige Kunde der die Hardware nutzt und shared die Hardware nicht mit hunderten anderen Kunden.

Vor 3 Jahren hieß es noch auf Kongressen - Dedicated Server sind Vergangenheit, alles kommt in die große Wolke - jetzt wird hier schon etwas zurückgerudert, vor 1 Jahr hieß es - Die Anwendungen werden teilweise aus der Wolke entfernt, da die Performance nicht geliefert wird - Fakt ist leider immer, letztlich arbeitet die "Cloud" auch nur auf vielen Dedicated Servern und muss die Daten über das Netzwerk auf die Nodes / Storages transportieren und ein Netzwerk ist 1. nicht Echtzeitfähig aufgrund der Latenz und 2. immer auf die Netzwerkbandbreite beschränkt die es eben liefern kann. Das noch unabhängig der Begrenzung anderer Ressourcen.
Wenn ich als 1 Gigabit Netzwerk habe, erreiche ich eben nur 100 MB/s und nicht 500 MB/s. Wenn ich 10 Gigabit/s Netzwerk habe zahle ich nach wie vor noch extrem viel Geld für die Hardware, dann sind aber andere Faktoren der Bremsklotz. Storages die sich gegenseitig synchronisieren müssen, ... das kostet alles Leistung die der Anwendung am Ende nicht mehr zur Verfügung stehen. Es ist eben leider nicht alles Gold was glänzt.
 
Klar. Beides hat immer noch seinen Existenz-Bereich.

Für den 0815-Kunden sind aus meiner Sicht trotzdem VMs der wesentlich entspanntere Weg - bei einem guten Hoster.

Und selbst mit komplexeren Anforderungen kann man mit VMs mehr als gut fahren. Erlebe ich täglich hier im Büro - seit wir von ded. Hardware auf VMs in einer IAAS-Umgebung gewechselt sind ist mein Leben als Admin um einiges entspannter geworden...

Zugegeben - das Szenario steht und fällt mit dem vertrauenswürdigen und zuverlässigen Dienstleister im Hintergrund. Wobei das bei ded. Hardware auch gilt - solange man nicht Cages oder HE mietet und somit komplett selbst für Hardware verantwortlich ist. Und selbst dann bleibt immer noch der Punkt "wie flott und schnell sind die RemoteHands im RZ".
 
Guten Morgen,

jetzt wird hier schon etwas zurückgerudert

habe ich etwas verpasst? Ich dachte die Serverhersteller kämpfen mit massiven Absatzschwierigkeiten. Projekte wie OpenStack und Abwandlungen boomen.

Virtuelle Systeme können derzeit kostengünstiger mehr IO-Durchsatz anbieten als es dedizierte Server tun. Es muss nur richtig gemacht werden.

VG Felix
 
Wo sich schon netcup und Ip-Projects hier versammelt haben...
Ich habe hier z.B. einen Benchmark zwischen einer Hetzner-VM und einer netcup-VM durchgeführt: https://www.thomaschristlieb.de/neue-vserver-generation-bei-netcup/#more-512

IP-Projects will ich demnächst mit genau den gleichen Tests mal prüfen.
Strato will ich mir nicht mehr extra antun, aber die waren bei meinen letzten Tests deutlich schlechter als Hetzner und netcup. Sowohl Prozessor als auch Platte. Es gab immer mal wieder deutliche Ausreißer in der Latenz. (Was ein deutliches Zeichen dafür ist das in dem Moment alle Prozessoren bzw. die Verbindung zum Storage/das Storage selbst voll ausgelastet waren.)

Das ist alles nicht außergewöhnlich akurat, wissenschaftlich und definitiv richtig. Aber meine Benchmarks sind trotzdem besser als Kaffeesatz lesen.

Thomas

PS: Soweit ich es im Hinterkopf habe überzeugte 1&1 auch nicht bei meinen Benchmarks, im Gegensatz zu Hosteurope. Ob die aber vor oder hinter Hetzner/netcup lagen kann ich nicht mehr sagen!
 
[netcup] Felix;376296 said:
Guten Morgen,
habe ich etwas verpasst? Ich dachte die Serverhersteller kämpfen mit massiven Absatzschwierigkeiten. Projekte wie OpenStack und Abwandlungen boomen.

Virtuelle Systeme können derzeit kostengünstiger mehr IO-Durchsatz anbieten als es dedizierte Server tun. Es muss nur richtig gemacht werden.

VG Felix

Letztlich läuft alles auf Dedicated Servern. Warum die Hersteller Absatzprobleme haben ist letztlich darin begründet, dass die Hardware Leistungsfähiger wird. Wo ich früher 10 Dedicated Server gebraucht habe brauche ich Heute für dieselbe Leistung 1-2. Natürlich steigt auch der Datenhunger und die benötigte Leistung, aber das nicht bei jedem Einsatzzweck. Ich sehe nicht, dass Supermicro Absatzprobleme hat. Meist sind das eher die Hersteller die Ihre Server wie Goldbarren verkaufen wie z.B. HP - die Firmen sind eben nicht mehr bereit jeden Preis zu zahlen.

Wo sich schon netcup und Ip-Projects hier versammelt haben...
Ich habe hier z.B. einen Benchmark zwischen einer Hetzner-VM und einer netcup-VM durchgeführt: https://www.thomaschristlieb.de/neue...tcup/#more-512

Was mich bei deinem Test wundert ist, dass Hetzner hier SSD verkauft aber scheinbar I/O Seitig den SSD Speed auf HDD Geschwindigkeit reduziert. Das ist schon etwas seltsam. Erfreulich ist aber zu sehen, dass Netcup scheinbar gar keine I/O Limitierung durchführt und tatsächlich über 700 MB/s Datenrate auf den SSDs zulässt. Ich hoffe, dass hier nicht viele Kunden pro Host eingeplant sind oder dass hier Mechanismen vorhanden sind, welche die Bandbreite so verteilen, dass ein Kunde nicht dauerhaft die I/O Leistung voll in Anspruch nehmen kann. Das kann aber nur Felix verraten wie die Lastverteilung bei den NetCup VMs durchgeführt wird.

Wir selbst limitieren die normalen VMs ebenfalls auf normale Festplattengeschwindigkeit einfach damit ein Kunde nicht die volle I/O Bandbreite in Anspruch nehmen kann und immer ausreichend Systemressourcen auch für andere Kunden zur Verfügung stehen. Das kann im übrigen SolusVM nicht. Viele Anbieter die daher mit SolusVM arbeiten, haben hier Probleme sobald ein Kunde über einen längeren Zeitraum die volle Festplattenbandbreite für sich beansprucht. -Quelle: Kunde von uns der genau dieses Problem hatte.

Mit deinen Test empfehle ich bei uns noch ca. 2 Monate zu warten, dann haben wir unsere SSD vHost soweit. Bei einem SSD RAID 10 limitieren wir dann aber auch auf normale SSD Geschwindigkeit also ca. 500 MB/s.
 
Das kann aber nur Felix verraten wie die Lastverteilung bei den NetCup VMs durchgeführt wird.

Vielen Dank der Nachfrage.

Wir haben je Node eine große Anzahl von parallel geschalteten SSD-Festplatten im Einsatz. Hinzu kommt je Node ein leistungsfähiger RAID-Controller mit viel Cache und Durchsatz. Somit erreichen wir hier eine Performance, die kein einfacher dedizierter Server jemals hin bekommt. Mit Desktop-PCs die als Server genutzt werden, lässt sich derartiges vermutlich nicht erreichen.

Je VM steht bei unseren neuen Root-Servern ein Mindestdurchsatz für IO zur Verfügung. Dieses sind 550 MByte/s, sprich das was handelsübliche SSDs anbieten. Auch auf gefüllten Nodes erreichen unsere Root-Server der Generation 7 derzeit einen besseren Durchsatz. Sobald unsere neue Generation 6 Monate läuft, werden wir auch IOPS garantieren. Bis dahin sammeln wir weiterhin Erfahrungswerte.

Darüber hinaus können wir auch dank der Cloud in die Breite skalieren, sollte ein Node an seine Grenzen kommen.


Beste Grüße aus Karlsruhe

Felix
 
Last edited by a moderator:
Mit Desktop-PCs die als Server genutzt werden, lässt sich derartiges vermutlich nicht erreichen.

Warum sollte das nicht möglich sein. Wenn ich die SSDs und den RAID Controller in einen Server mit Consumer Hardware stecke erreichen die SSDs ja dennoch die Selben Leistungswerte. Früher hatten wir für die vServer auch Desktophardware eingesetzt. Mittlerweile kaufen wir ebenfalls Serverhardware mit recht großen Festplattenstorages, redundanten Netzteilen, ... im Nachgang muss ich aber sagen, dass richtige Serverhardware hier wieder andere Probleme mit sich bringt.

Vielen Dank für die Infos :)
 
... Neben der I/O Performance gibt es aber auch Anbieter die Memory Sharen oder CPUs überbuchen. Der Preis ist eben heiß.

Zu dieser Erkenntnis bin ich leider auch gekommen. Nur muß man heute schon das Wörtchen oder durch und ersetzen, da die Gewinnmaximierung an erster Stelle steht.

Nach wie vor haben wir im Bereich Dedicated Server ein stetiges Wachstum ...

Leider erkennen - zum Vorteil der Provider, weil Kunden halt das Hostsystem und deren Leistungsparameter nicht einsehen bzw. nicht hinter den Kulissen schauen können - nur sehr wenige Kunden das zuvor beschriebene Problem, so dass der Bedarf an dedizierten Servern auch schon aus Kostengründen in Zukunft im überschaubaren Rahmen bleiben wird.
 
Hallo,

danke für die Hinweise. Ich habe seit vielen Jahren vServer (von Webtropia, Server4You und Strato) im Einsatz.

Da es sich bei allen um Hobbyprojekte oder kleinere Dinge handelt, reichte bisher immer die Leistung eines vServers aus. Wenn mal was ne Sekunde länger dauert, oder kurze Lastspitzen sind, kann man damit leben.

Aber: Strato schafft es bei mir halt, das die Webanwendungen (Wordpress und eine Datenbank) über Stunden hinweg gar nicht mehr erreichbar sind. Dann läuft Plesk drauf. Das Plesk-Backup war bei den anderen Anbietern in 3-4 Stunden durch. Bei Strato läuft es immer um die 8 Stunden, wenn es denn überhaupt durchläuft. Datenmenge sind gerade mal 13 GB...

Die Kronze setzt dann diese Mail von Strato auf (siehe unten). Mein Problem ist ja nicht, das der Server langsam ist, sondern das er so langsam ist, das ich über Stunden hinweg nicht mal mehr ne Webseite angezeigt bekomme. Und ein Load von 12 ist im akzeptablen Bereich? Mein Server bei Webtropia hat ne Load von 0.8 bis 1.5...
Bin irgendwie enttäuscht von Strato.


Sie berichteten von einer Zeitweise höheren Load auf dem Virtuellen Server.

Leider ist dies bei Virtuellen Servern Systemisch bedingt. Bei Virtuellen Servern ist die Last auf den Virtuellen Servern auch immer vom "Wohlwollen" der Nachbarn mit abhängig.

Aktuell ist Ihr Server erreichbar, die Load Average liegt mit "12.82, 9.83, 8.83" im akzeptablen Bereich.

Sollten Ihre Projekte eine stabiel gleichbleibende Performance erfordern möchte ich Ihnen den Wechsel auf einen Physischen Server empfehlen.
 
Hab dazu gerade den passenden Screenshot gemacht:

strato-load.png

Naja - jetzt schließe ich das Thema, da er kurz danach mal wieder "bock" hatte und die Load auf 0.8 runterging. Jetzt schaue ich das ich die Daten da wegbekomme und dann kündige ich.

Fazit zu Strato: absolut keine Empfehlung, Finger weg. Für Null Leistung ist auch günstig noch zu teuer.
Wobei Null Leistung auch hart ist: zwischen 2 Uhr Nachts und 6 Uhr morgens war der Server meistens erreichbar...
 
Also wenn du wirklich "günstige" (nicht billige) Vserver suchst, würde ich dir PHP-Friends oder Netcup empfehlen, wobei hier PHP-Friends flexibler und eine bessere DDos Protection hat.

PS: Ich bin bei beiden Kunde.
 
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