Erfahrungsaustausch: Virtualisierung auf dedicated Servern

zeaq

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Hallo Forum,

ich spiele mit dem Gedanken, auf meinen dedicated Server bei Strato XEN oder KVM zu installieren und das jetzige Hostsystem (Debian Web- und Mailserver mit Plesk) zu virtualisieren.

Wer hat welche Erfahrungen auf dedicated Servern gemacht? Gibt es Pro's und Contra's für Xen, KVM und Virtuozzo? Läuft das Ganze zuverlässig? Oder sollte man das im produktiven Umfeld immer noch sein lassen?

Wie steht es um die Hardwareanforderungen? Kann es mit meiner aktuellen Hardware funktionieren:

Prozessor: Dual-Core AMD Opteron(tm) Processor 1212 HE
Arbeitsspeicher: 2GB Ram
Festplatten: RAID1 (2 x 250GB)

Betriebssystem für Host und Gast soll Debian werden. Zu Testzwecken würde ich hin- und wieder gerne ein weiteres Debian hochfahren...

Danke für eure Antworten!
Zeaq
 
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Ich bin letztes Jahr mit OpenVZ eingestiegen. Die gute Performance (nur. ca. 5% Verwaltungsoverhead) und die relativ einfache Konfiguration/Installation haben mich im Vorfeld überzeugt. Ich nutze auch ausschliesslich Linux als OS - deswegen ist eine Lösung wie XEN bei mir gar nicht notwendig.

Nach nunmehr 6 Monaten bin ich sehr zufrieden, ich habe 5 Instanzen auf 2 Hosts laufen, davon 3 produktiv. Alles ist stabil und schnell. Das Einrichten von weiteren Containern dauert mit den fertigen Templates ca. 15 Sekunden.

Instanz hochgezogen, rumgespielt und wieder kaputtgemacht - das ist super.

Der einzige Nachteil an dem modifizierten OpenVZ/Debian Kernel ist, dass cpulimit nicht funktionieren, dafür ist der Kernel zu neu. Allerdings kann man mit cpuunits verteilen...
 
Hallo dev und danke für deine Antwort! openVZ hatte ich noch garnicht auf dem Schirm. Was setzt du denn für Hardware ein? Kannst du abschätzen, ob meine 2x2Ghz + 2GB Ram für ein ähnlichen Szenario ausreichen?

Gibt es weitere Erfahrungen bei anderen?

-Zeaq-
 
Ja, reicht locker. Ich habe einmal 2x 2.5 GHz und einmal 4x 2.0 Ghz, jeweils mit 4 GB RAM.

Allerdings hängt der Verbrauch natürlich von der Nutzung ab. Bei 3 Containern (2x mit Apache/SQL und 1x mit reinem FTP) bin ich bei < 1 GB Verbrauch. Die Apaches versorgen bis zu 600 Besucher/Tag - also nicht wirklich viel. Da könnte ich nochmal 5 Maschinen starten, irgendwann ist IO der Flaschenhals, also die Platten...
 
Ich betreibe VMWare Server 2 auf einer Debian 64 Bit Basis mit Q6600 und 8 GB Ram.

VMWare ist sehr komfortabel, die Webadministration ist nett. Wenn man viele Instanzen nebeneinander laufen haben will, ist eine sehr gute RAMausstattung wichtig. Die CPU würde bei Dir sicher reichen, das Ram ist allerdings doch recht knapp. Man kann zwar RAM auf die HD swappen lassen, allerdings ist die Performance dann nicht das wahre (logisch).

Wie in anderen Threads schon besprochen, ist die Möglichkeit den "bridged" Modus zu verwenden, nicht bei allen Hostern gegeben, da hier MAC Restriktionen greifen. Dieser Modus ist aber eigentlich das einzig wahre. Ergo sollte man das in jedem Fall abklären!
 
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Bridge

Hallo Thunderbyte,

danke für die Antwort. Über den Bridge Mode muss ich mich definitiv schlau machen, da Strato meine ich zu den "kritischen" Hostern gehört. Alternativ bleibt wohl nur "NAT". Kannst du einschätzen, wie stark sich das auswirkt?

Die 2 GB waren tatsächlich der Grund, warum ich nach einer Einschätzung gefragt habe. Alternativ erwäge ich den Umstieg auf das aktuelle Gerät mit Quadcore AMD und 4GB. Damit sollte es dann wohl passen.

PS: Wo du VMWare erwähnst - das ist doch vermutlich nur für den privaten Einsatz kostenlos, oder?
 
Naja, NAT hat halt das übliche Problem, dass ein Port nur einmal verwendet werden kann. Wenn man also mehrere virtuelle Webserver in verschiedenen virtuellen Maschinen hat, kann man nur genau einem den Port 80 zuweisen.

http://www.vmware.com/de/products/server/
VMWare Server, ebenso wie ESXi (Bare Metal Virtualisierung) sind meines Wissens so oder so kostenfrei. ESXi wäre sicher die sinnvollere Variante, ist aber, was die HW betrifft sehr wählerisch. Normalerweise baut man sich einen Server nach der Kompatibilitätsliste oder besorgt sich gleich einen Server, der für VMWare ESXi zertifiziert ist.
 
VMWare Server

Hallo Thunderbyte,

Vmware Server klingt echt gut. Ich habe das heute mal installiert und muss sagen, dass ist echt schnell gemacht. Jetzt ist eigentlich das wichtigste Thema der Bridgemode.

Weiß jemand welche der großen Hoster (die ggf. noch Plesk im Sortiment haben) den Bridgemode erlauben?

-zeaq-
 
Wie hier schon in dem ein oder anderen Thread aufgefallen ist, bieten viele "Standardhoster" den Bridged Mode eben NICHT an, oder nur unter Zusatzkosten (z.B. Hetzner).

Ich betreibe meinen Rootserver bei http://ipx-server.de . Dort ist der BM möglich. Ich habe mir entsprechend viele IPs besorgt.

Vermutlich sind kleinere Hoster bei diesem Feature flexibler. In jedem Fall würde ich VORHER nachfragen, wenn von vorneherein klar ist, dass ein VMWare Server betrieben werden soll. Denn ohne Bridged Modus ist die ganze coole Flexibilität wieder beim Teufel.

Wozu man Plesk braucht, wenn man VMWare Server drauf macht, erschließt sich mir allerdings nicht wirklich. Davon abgesehen kann man Plesk auch immer getrennt von einem Server besorgen.
 
Plesk und KVM

Hi Thunderbyte,

danke für deine Antwort. IPX schaue ich mich auf jeden Fall einmal an. Plesk und VMWare sind aber aus meiner Sicht doch zwei ganz verschiedene Baustellen. Serverarchitektur ist die eine und das Verwaltungsinterface für den Endanwender die andere. Aber bei IPX ist Plesk ja auch erhältlich; losgelöst ist Plesk aus meiner Sicht zu teuer (ich mag mich irren !?).

Gibt es eigentlich auch jemanden, der KVM einsetzt? Das klingt für mich auch vielversprechend.

-zeaq-
 
Alternativ würde ich Proxmox empfehlen, das ist auch eine sehr übersichtliche Geschichte. Einziger Nachteil: der CPU muss Hardware Virtualisierung unterstützen und Software RAID wird ohne kernelgefummel nicht unterstützt.

Ansonsten kann man Proxmox als Betriebssystem herunterladen und installieren, es ist von der Verwaltung her mit einem sehr schicken Backend ausgestattet und unterstützt OpenVZ.

VMWare nutzen wir auch, allerdings nur für einige Firmeninterne Windows V-Server. Mich persönlich hat die Software nicht überzeugt, aber das sollte jeder für sich entscheiden :) Wir selbst arbeiten bei speziellen Anwendungen nur mit Proxmox, da hier auch ein Clusterbetrieb einfach und schnell umgesetzt werden kann.
 
Hallo zeaq,

mein Erfahrungsbericht mit VMWare Server und XEN:

Auf meinem RootServer mit 4 GB Hauptspeicher und einem Prozessor mit 4 Kernen hatte ich zuvor VMWare Server 2.0 installiert gehabt und war schon richtig begeistert dort eigene vServer drauf laufen lassen zu können, die ich dann auch nach Bedarf so konfigurieren konnte, wie ich wollte bzw. brauchte.
Mein Multiserver war damit geboren.

Nur wenn ich mal einen der vServer von 3 Stück, die ich auf meinem Server installiert hatte, so richtig gestresst hatte, indem ich auf einen der vServer Pakete hab schnüren und gleichzeitig ein weiteres Paket hab packen lassen, wurden komischerweise die weiteren 2 vServer und auch das Hostsystem durch diesen einen vServer so richtig ausgebremst. Das Ergebnis z.B eines ls -la bekam ich bei beiden und dem Hostsystem nur sehr verzögert angezeigt.

Wenn ich mich, während der erste vServer gestresst wurde, auf das Hostsystem eingeloggt hatte und den Befehl htop ausführte, wurde mir angezeigt, dass zwei der Prozessorkerne bis auf fast 100 % ausgelastet wurden.

Diesen zuvor beschriebenen Test habe ich dann auch mal mit XEN durchgespielt und habe dabei festgestellt, dass die weiteren vServer und auch das Hostsystem durch den gestressten ersten vServer fast gar nicht gestört wurden. Das Hostsystem zeigte mir, nachdem ich den Befehl htop abgesetzt hatte, eine Prozessorauslastung von ca. 20 % pro Prozessorkern an. Ein ls -la wurde von den beiden weiteren vServern und auch vom Hostsystem meiner Meinung nach schnell beantwortet.

Danach bin ich sogar dann noch einen Schritt weiter gegangen und habe auf dem ersten vServer pro Prozessorkern ein Paket schnüren lassen und ein weiteres Paket per bz2 packen lassen. Die vServer wurden alle mit vier Prozessorkernen laufen gelassen.

Die jeweiligen Pakete, die geschnürt und gepackt werden mussten, waren für jeden Test ca. 4 GB groß, so dass der erste vServer schön lange zu arbeiten hatte und ich die weiteren vServer und das Hostsystem in aller Ruhe beobachten konnte.

Nachdem so extremen Test habe ich mich dann dafür entschieden, auf meinem Rootserver XEN einzusetzen.

Seit ca. 6 Monaten läuft nun XEN sehr zuverlässig unter Debian, Version 5 mit 3 vServern auf meinem Rooserver ohne Probleme.

Da aus Sicherheitsgründen mein Provider es auch nicht erlaubt, meine vServer über das Internet im Bridge-Mode zu erreichen, habe ich mich für das Routing-Verfahren, was nicht mit NAT oder Hostonly verwechselt werden darf, entschieden.
Es hat für mich den Vorteil, dass ich nicht jeden Port, so wie es über NAT oder Hostonly üblich ist, per Firewall-Regel extra weiterleiten muss.
Das Routing-Verfahren verhält sich für mich, als hätte ich meine einzelnen vServer über das Internet über Bridge-Mode, was aber nicht so ist, erreichbar gemacht.

Nachteil für XEN:
Für XEN kenne ich keine kostenlose Administrationsoberfläche, die ein Provider für seine Kunden nutzen könnte, damit Kunden ihre eigenen vServer selber administrieren können.

Nebenbemerkung:
Ich bin kein Proverder, sondern nur eine Privatperson mit sehr hohen Ansprüchen.

Gurß
andreas0
 
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