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Empfehlungen, RAID Controller

Domi

Member
Hallo Leute, ich wollte mal wissen ob es unter den vielen RAID Controllern gewisse Empfehlungen gibt. Es soll 2x SSD (für OS) und 2x HDD (für Daten) jeweils im RAID 1 angeschlossen werden. Wenn der Controller auch RAID 5 und / oder 6 unterstützt wäre das optional, falls irgendwann mehr Performance benötigt wird.

Bei uns in der Firma im Fujitsu Server ist ein LSI Controller (D2507-C11-GS1) verbaut der zwei SAS Anschlüsse beinhaltet und danach kann ich mich nicht so wirklich orientieren.

Es handelt sich hier um einen Selbstbau Server für einen Bekannten. Ich weiß, bezüglich SLA ist ein fertiges Gerät besser, er möchte aber nicht so viel Geld ausgeben aber dennoch etwas Power haben und sein "altes" Xeon System (ca. 3 Jahre alt) für den Server benutzen. Da wir aber nicht das Onboard RAID verwenden wollen, soll ein separater Controller drauf.

Nun gibt es ja zig Controller, es gibt Controller die eine Cache und eine Batterie haben etc. was für Unterschiede macht das und was kann man empfehlen? Über eine kurze Aufklärung und einen Tipp wäre ich dankbar. Gibt es gute Controller bis 200 Euro oder muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen?

Gruß, Domi
 
Also Zuhause bei mir steht ja ein HP ProLiant MicroServer mit einem Ubuntu und Software Raid (mdadm) und ich bin der Meinung, dass beim schreiben und lesen im RAID 5 mehr Geschwindigkeit zustande kommt, als im RAID 1 welches ganz zu Anfang gefahren wurde. Wenn ich jetzt eine Datei von meinem lokalen PC auf den Server (im Keller) schiebe, kommen Transferraten von grob 110 MB/s zustande... ich mag mich halt irren, bin aber der Meinung das es vorher nicht so schnell war.

Aber an sich könnte auch ein guter Controller ausreichen der RAID 1 macht. Gerade für die geplante Konstellation (2x SSD für OS, 2x HDD für Daten) :)

Gruß, Domi
 
Der große Vorteil von RAID 5 ist, dass nicht so viel Speicherplatz für die Redundanz "verloren" geht (bei RAID 1 immer 50%, bei RAID 5 max. ein Drittel, bei mehr wie drei Platten entsprechend weniger).
Die Lesegeschwindigkeit kann bei beiden Verbünden höher ausfallen als bei einer Platte, wenn abwechselnd von den Platten gelesen werden kann. Die Schreibgeschwindigkeit ist aber ein Problem - es muß immer aus alle Platten geschrieben werden. RAID 1 hat den Vorteil, dass die Verwaltung einfacher ist und kaum Rechenaufwand erfordert, wogegen beim RAID 5 beim Schreiben immer die Parität berechnet werden muß (und beim Lesen daraus die Daten im Falle eines Plattenausfalls).
Du schreibst auch nicht, welches Betriebssystem zum Einsatz kommen soll. Die RAID-Funktionen des Betriebssystems haben nämlich einige Vorteile gegenüber einem Hardware-RAID-Controller, der größte ist die Hardware-Unabhängigkeit. Ansonsten ist die Unterstützung von HW-RAID-Controllern je nach Betriebssystem unterschiedlich gut.
Wenn es doch weiterhin ein HW-RAID-Controller sein soll: Ein Controller mit Cache bringt Performance-maßig schon ein wenig - dann aber mit Pufferbatterie, um Datenverluste zu vermeiden. Eine USV ist in dem zusammenhang auch mehr als sinnvoll.
 
Ups.. also es wird auf jeden Fall ein Windows Server System.. wenn ich mich nicht irre, dürfte eine 2012er Version da sein, aber bitte nagle mich nicht fest welche der Varianten. Ein Datacenter wird es nicht sein und da wir mal vom Essentials gesprochen hatten (sind nur 19 Mitarbeiter, davon auch welche in Teilzeit) gehe ich jetzt mal davon aus.

Also von meiner Seite her, könnte auch ein RAID 1 ausreichen. Hier in der Firma wo ich arbeite ist auch "nur" ein RAID 1 am laufen. Da hängen insgesamt nur zwei HDDs dran (OS + Daten) und ich kann jetzt nicht wirklich sagen "hier ist alles langsam" :)

Gibt es denn einen empfehlenswerten RAID 1 Controller wo man zwei RAID 1 laufen lassen kann mit so einer Pufferbatterie?
 
Ich habe hier wegen VMWare HW-RAID-Controller im Einsatz (da kein SW-RAID) und nutze dafür Adaptecs - hardwareseitig bin ich sehr zufrieden, aber die Konfiguration über arcconf per Kommandozeile ist schon etwas kryptisch und der Maxview Storage Manager installiert mir definitiv zuviel Müll.
Die LSI Megaraid sollen ja auch recht gut sein, werden hier im Forum immer mal wieder erwähnt.
Ich denke, bei beiden Herstellern kannst du nicht viel falsch machen und im Prinzip nach Feature-Liste und Preis entscheiden. Achte aber auch darauf, was im Server noch für PCIe-Steckplätze (x1, x4, x8, x16) frei sind, und suche den Controller entsprechend aus (x1 passt in einen x4-Steckplatz, aber z.B. nicht umgekehrt - aus mechanischer Sicht). Allerdings werden 200 Euro wohl nicht reichen, außer du schaust auch auf den Gebrauchtmarkt.
 
Hardware RAID 0 / 1 / 10 für den kleinen Geldbeutel schafft der Adaptec 6405E (ca. 154,5 € netto Listenpreis) / 6805E, sogar noch etwas günstiger als der 9260-4i, aber dennoch ein richtiger RAID Controller :) Setzen wir sehr viel bei HDD RAID 10 ein. Der Controller ist eine abgespeckte Variante des 6405 / 6805 und kann daher keine BBU und nicht alle RAID Level unterstützen.
 
Hallo Leute, vielen Dank schon mal für das Feedback... Damit kann ich auf jeden Falls schon mal arbeiten :) Die Adaptec Controller kenne ich noch aus älteren SCSI Zeiten und da waren die sehr gut und stark vertreten. Das wäre auf jeden Fall ein Modell und bei dem Budget sogar total im Rahmen.

Wobei der LSI 9260-4i als Retail mit ca. 320 Euro auch noch drin wäre. Ich werde mich heute oder morgen Abend mal mit meinem Kumpel zusammensetzen und horchen was er so zu sagen hat :)

Kann man bei HW Raid Controllern bedenkenlos zwei SSDs (für das Betriebssystem) in ein RAID 1 hängen, oder ist das nicht so gut weil das Windows System dann glauben könnte es ist eine normale Festplatte?! Ich denke da an die Defragmentierung. Das wäre sub-optimal :D

So könnte man dann nämlich 2x SSD (RAID 1) für OS und 2x SAS HDD für Daten in den Server einbauen. Ist halt nur eine Erfahrungsfrage :)

Gruß, Domi

Nachtrag: Ich habe doch noch etwas vergessen...
Ein Controller mit Cache bringt Performance-maßig schon ein wenig - dann aber mit Pufferbatterie, um Datenverluste zu vermeiden. Eine USV ist in dem zusammenhang auch mehr als sinnvoll.
Was bringt denn diese Pufferbatterie genau für einen Vorteil? Ich hatte dazu schon etwas gefunden, Stichwort BBU und CacheVault... das hatte mich dann aber nur noch verwirrt. Reicht ein ganz normaler Cache nicht aus?
 
Last edited by a moderator:
Hallo!
Was bringt denn diese Pufferbatterie genau für einen Vorteil? Ich hatte dazu schon etwas gefunden, Stichwort BBU und CacheVault... das hatte mich dann aber nur noch verwirrt. Reicht ein ganz normaler Cache nicht aus?
Wegschreiben der Cache Inhalte bei Stromausfall :).

mfG
Thorsten
 
Okay, klingt logisch und macht Sinn... Aber angenommen, ich habe eine USV angeschlossen, wenn der Strom ausfällt, signalisiert die USV ja im Regelfall dem System "hey, du bist nun auf Batterie" wie bei einem Notebook und der Server fängt dann an herunterzufahren. Sind nicht in solch einem Fall die Daten weg geschrieben?

Klar, wenn die USV dann auch noch zicken macht und keine Kraft mehr hat, der Server somit einfach aus geht, ist das jammern groß, aber solch einem Szenario dürfte doch die USV auch vorbeugen. Oder liege ich da falsch?
 
Hallo Domi,

die meisten Storage-Systeme die ich kenne lassen es nicht zu den Cache ohne Batterie zu aktiveren.

Grob gesagt passiert folgendes:
1. Das Betriebssystem sagt dem Storage "Diese Daten sind wichtig. Schreib Sie sofort auf die Platten und komm erst wieder wenn sie definitiv auf einem dauerhaften Medium gespeichert sind!".
2. Das Storage System schreibt die Daten in den (sehr schnellen) Cache und lügt das Betriebssystem an: "Alles geschrieben. Dauerhaft. Ehrlich!"
3. Irgendwann später werden die Daten vom Cache tatsächlich auf die Platten geschrieben ("Irgendwann" ist in Computerzeiten eine Ewigkeit. In Wirklichkeit handelt es sich hier nur um wenige Sekunden)

Wenn zwischen 2 und 3 der Strom ausfällt so kann die Batterie den Cache noch am Leben halten. Und das notfalls über Tage/Wochen. Sobald der Strom wieder da ist werden die Daten dann auf die Platten geschrieben. Somit hält das Storage sein Versprechen gegenüber dem Betriebssystem.

Das ganze ist so wichtig dass das Storage sogar regelmäßig in der Nacht seine Batterie neu lernt (entläd und wieder voll lernt, dabei misst wieviel Energie noch rein passt) und den Cache abschaltet sobald es ein Problem gibt.

Thomas

PS: Bei einem Kunden von uns war der Cache unbemerkt abgeschalten. Das war der Utnerschied zwischen einem zwei Stunden und einem sieben Stunden Backup...
 
Thorsten said:
Wegschreiben der Cache Inhalte bei Stromausfall.

Das ist absolut korrekt, aber ich erlaube mir trotzdem nochmal einen Satz dazu zu schreiben:

Wenn der Strom weg ist, dann ist er weg. Dann ist auch nix mehr mit nochmal schnell auf die Platte schreiben. Der Cache hält die Daten über mehrere Tage so lange am leben, bis der Server und das Storage wieder da ist und holt die nicht geschriebenen Schreibaufträge nach.

ThomasChr said:
Die meisten Storage-Systeme, die ich kenne lassen es nicht zu den Cache ohne Batterie zu aktiveren.

Die meisten Storage-Systeme, die ich kenne, lassen sich mit sanfter Gewalt dazu überreden es doch zu tun. :) Nicht das man so etwas tun sollte. Manchmal kann aber ein Notfall eintreten, in dem man sich entscheidet es doch zu tun: Habe bei einem Kollegen einen Virtualisierungshost mitbeobachtet, der nach dem sich die BBU abgeschaltet hat dann auch von write-back(mit Cache) auf write-through(direkt auf Platte schreiben) umgeschaltet hat. Die Windows-VMs sind alle im Boot hängengeblieben. Die Linux-VMs waren extrem lahm und hatten alle eine extreme I/O-Wait.
 
Alles klärchen, @ThomasChr diese Erklärung war sehr genial. Ich bin ja aus dem IT Bereich aber Top erklärt und dafür bedanke ich mich! :)

Nach was sucht man denn bei Google wenn man jetzt zum Beispiel für den LSI 9260-4i eine Batterie (BBU?) haben möchte? Oder können das nur bestimmte Controller? Wenn ich mir den Artikel von Thomas Krenn anschaue, können das wohl nur die LSI Controller.

Somit bräuchten wir einen LSI 9266-4i als Basis zum Preis von knapp 360 Euro. Ist da schon die Batterie mit bei? Auf dem verlinkten Artikel ist ja rechts ein Controller abgebildet wo ein Powermodul verbunden wurde. Kauft man das dann noch extra? Geht das bei jedem Controller oder nur wie im Artikel beschrieben, mit den Teilen von Thomas Krenn? :eek:

Gruß, Domi
 
Ob für einen Controller eine BBU überhaupt verfügbar ist, evtl. schon integiert ist oder sep. gekauft werden muss verrät Dir das Datenblatt des jeweiligen Controllers.
 
Ja, stimmt.. darauf hätte ich auch mal kommen können.

Dann fasse ich jetzt mal zusammen, so wie ich es im PDF des LSI 9260-4i gelesen habe. Ich müsste also den LSI 9260-4i + LSIiBBU07 (BBU) kaufen. Damit hätten wir dann den RAID Controller + BBU, oder hab ich da jetzt doch noch etwas übersehen?

Das wären dann nämlich grob 300 Euro + 170 Euro (BBU) für ein gut funktionierendes RAID. Ich muss ihm nur erklären, dass das Sinn macht da er den Server ja auch irgendwann in der Firma verwenden / benutzen will.

Gruß, Domi
 
Manchmal gibt's Rundumglücklich-Pakete (Controller, BBU, Kabel, ...) "komplett" mit ein wenig Preisersparnis - ggf. mal beim Händler nachfragen.
 
Endlich weiß ich auch mal den Namen für diese Multi Channel Kabel :) Wie lange halten denn im Schnitt diese Batterien dieser LSIiBBU07 und kann man die Batterien separat kaufen, oder muss man dann diese ganze Einheit austauschen?

Bei uns im Büro haben wir eine USV von APC, da kann man also getrost die Batterie tauschen ohne das man jetzt eine komplette USV kaufen muss und die Batterie hält im Schnitt 3 - 5 Jahre.

Bezüglich "Rundum-Sorglospaket" werde ich mich auch mal beim Großhändler erkundigen, vielleicht haben die so etwas im System. Alternativ, bin auch B2B Kunde bei Alternate... die haben oft gute Preise und vielleicht haben die auch so etwas :)
 
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