Diskussion: Ist die Piratenpartei eine Themenpartei?

Roger Wilco

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Es gibt sicherlich zahlreiche Themen und Inhalte die offenbar bei den Piraten (IMHO) zweitrangig behandelt werden.
Das hat eine Themenpartei im Gegensatz zu einer Volkspartei so an sich.

Ich finde es erstaunlich, dass einige (viele...) Leute den Unterschied immer noch nicht verstanden haben.
 
Hallo Roger!
Ich finde es erstaunlich, dass einige (viele...) Leute den Unterschied immer noch nicht verstanden haben.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dies keine direkte Ansprache an mich war :). Natürlich trifft so etwas auf jede Nischenorganisation zu. Dummerweise sprechen aber Die Piraten die Sprache der Web 2.0 Generation. Und viele dieser Menschen sind im wahlfähigen Alter ...

mfG
Thorsten
 
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Das hat eine Themenpartei im Gegensatz zu einer Volkspartei so an sich.
Völliger Unsinn, wenn Du Dich mit den Piraten beschäftigt hättest, dann wüßtest Du dass es eben NICHT nur ein Thema gibt! Also bitte, erst informieren!
 
Hallo haggybear!
Entschuldige aber wenn die Piraten dies als ihre Ziele ausmachen ist mir das persönlich viel zu dünn!

mfG
Thorsten
 
MOD: Verschoben nach Smalltalk (das hat nun wirklich nichts mit Plesk zu tun).
Sorry, habe ich nicht aufgepaßt - mein Fehler!

Natürlich trifft so etwas auf jede Nischenorganisation zu. Dummerweise sprechen aber Die Piraten die Sprache der Web 2.0 Generation. Und viele dieser Menschen sind im wahlfähigen Alter ...
Und das ist auch gut so! Ich bin schon sehr lange im wahlfähigen Alter und empfinde die Piraten als eine - endlich mal - wählbare Alternative. In Zeiten von Terrorpanikmache, Ausdünnung des GG sowie Zensurvorbereitung durch die Regierung muss etwas passieren.

Alleine die Aussage von Herrn Uhl (CDU) "Deutschland müsste in Punkto Internetregulierung von China lernen" macht diese Regierung UNWÄHLBAR für mich und für jeden der a) das Internet als Medium des täglichen Gebrauchs sieht und b) damit sogar seinen Lebensunterhalt verdient.

Ich finde es erstaunlich, dass einige (viele...) Leute den Unterschied immer noch nicht verstanden haben.
Wenn alle so klug wären (oder so konservativ) wie Du, dann gäbe es heute euch keine Grünen.

Ich gehe sogar soweit (Achung, meine eigene Meinnung!) und sage, wer heute CDU wählt und aktiver Netznutzer ist hat nichts verstanden und verschliesst die Augen davor das Deutschland sich immermehr einer "digitalen DDR" nähert.

Das hat eine Themenpartei im Gegensatz zu einer Volkspartei so an sich.
Ich dachte bis eben, ich gehöre zum Volke dazu! Anscheinend nicht. Denn wenn es Volksparteien wären, dann würden Sie auch das Volk ansprechen und nicht nur das Volk ab 50 Jahren.

Haggy
 
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dies keine direkte Ansprache an mich war :).
Nein, war es nicht. ;)

Völliger Unsinn, wenn Du Dich mit den Piraten beschäftigt hättest, dann wüßtest Du dass es eben NICHT nur ein Thema gibt!
Ich habe mich mit der Partei beschäftigt. Recht intensiv sogar. Aber warst du mal auf einem der Piratenstammtische und hast mit den Leuten geredet? Oder hast dir das Parteiprogramm mal im Detail durchgelesen?

Zusammengefasst gibt es darin im Wesentlichen die Themen Datenschutz und Urheberrecht/Open Access. Damit qualifizieren sich die Piraten eindeutig als Themenpartei. Aber die Piraten sollen im Moment auch gar nicht mehr sein als das. Ob und wie sich die Partei nach der nächsten Wahl weiterentwickeln wird, muss sich noch zeigen.

Ich dachte bis eben, ich gehöre zum Volke dazu! Anscheinend nicht. Denn wenn es Volksparteien wären, dann würden Sie auch das Volk ansprechen und nicht nur das Volk ab 50 Jahren.
Vielleicht solltest du die Begriffe Themenpartei und Volkspartei nochmal googeln.
 
Ich habe mich mit der Partei beschäftigt. Recht intensiv sogar. Aber warst du mal auf einem der Piratenstammtische und hast mit den Leuten geredet? Oder hast dir das Parteiprogramm mal im Detail durchgelesen?
Ich denke ich habe mich intensiver mit den Piraten beschäftigt als Du denkst oder meinst zu denken! Ich bin jede Woche auf dem lokalen Piratenstammtisch bei uns in der Stadt anwesend. Daher kenne ich das Parteiprogramm!
Also bitte; erzähle mich nicht ICH müsse mich erst informieren.

Vielleicht solltest du die Begriffe Themenpartei und Volkspartei nochmal googeln.
Auch hier solltest Du von Deinem hohen Ross absteigen. Ich war jahrelang Mitglied der SPD und kenne den Terminus "Volkspartei". Und einer der wesentlichen Merkmale einer "Volkspartei" ist nunmal das Streben nach einer möglichst breiten Mitgliederbasis und Wählerbasis, in der möglichst viele soziale Schichten und Generationen der Bevölkerung vertreten sind. Und genau DAS lassen die "Volksparteien" vermissen! Die junge Generation wird konsequent übergangen. Die Dinge die nicht verstanden werden sind schlecht und unnütz!

Das waren einige der Gründe warum ich mein Parteibuch an die SPD zurückgegeben habe.

[OT]Der "Umgangston" Deiner Texte macht Deinem Nick alle Ehre...[/OT]
 
Daher kenne ich das Parteiprogramm!
Und was stört dich dann an der Bezeichnung "Themenpartei"? :confused:

Und einer der wesentlichen Merkmale einer "Volkspartei" ist nunmal das Streben nach einer möglichst breiten Mitgliederbasis und Wählerbasis, in der möglichst viele soziale Schichten und Generationen der Bevölkerung vertreten sind.
Richtig, Wikipedia lässt grüßen. ;)

Und genau das ist für CDU/SPD/FDP/Grüne[1] doch derzeit der Fall. Zumindest um einige Größenordnungen eher, als für die Piratenpartei. Oder willst du bestreiten, dass die unter [1] genannten Parteien eine eher breit gefächerte Mitgliedsbasis haben, während die Piratenpartei derzeit (gewollt oder ungewollt) eine spezielle Klientel bedient?

Das derzeitige Programm der Piratenpartei zieht nunmal nur eine bestimmte Sorte Mensch - jung (vermutlich unter 40), netzaffin, liberal eingestellt - an und das ist im Moment auch gut so[tm].

[OT]Der "Umgangston" Deiner Texte macht Deinem Nick alle Ehre...[/OT]
Hä?

@Thorsten: Vielleicht sollte man die Beiträge in einen eigenen Thread abtrennen. Das hat mit dem eigentlichen Thema des Threads (Werbung für den OptOutDay) nicht mehr viel zu tun.
 
Das ist eine Aussage mit der ich etwas anfangen kann. Obwohl ich Sie nicht ganz nachvollziehen kann - aber das muss ich auch nicht.
Ich muss mal eben einen Fullquote nutzen, um verstanden zu werden.

Soziale Gerechtigkeit? Innere Sicherheit? Steuerpolitik? Gesundheitspolitik? ...

Ich bin übrigens CDU-Wähler und bin der Überzeugung, dass es - wie in jeder gesellschaftlichen Zusammenkunft - solche und solche Meinungen gibt. Ich bin gegen Zensur, wie auch mit Sicherheit ein Großteil der Partei, die ich wählen werde. Einzelmeinungen werden, hüben wie drüben, gerne hervorgehoben, um die Unwählbarkeit darzustellen. Ich behaupte, der von Dir zitierte Unionspolitiker wird in der Fraktion sehr alleine darstehen.

Für mich ist die Piratenpartei so wichtig, wie die Grünen. Sie weisen auf Missstände hin auf ihrem jeweiligen Themengebiet. Das finde ich gut und wichtig. Die Grünen sind gesellschaftlich anerkannt und haben - so meine ich - in den letzten (fast) 30 Jahren auch durchaus Positives bewirkt bzw. Umdenken lassen.

Vielleicht - wenn die Piratenpartei nicht irgendeine Modeerscheinung ist - könnte Sie es schaffen, analog zu den Grünen, eine anerkannte Stellung in der Gesellschaft zu Fragen des digitalen Umfelds / der digitalen Gesellschaft zu erreichen.

Vom Ton her bist übrigens nur Du sehr agressiv, wie ich bis jetzt als passiver Mitleser das sehe. Roger und Thorsten haben nur Fakten in Zweifel gezogen. Nicht gleich persönlich angegriffen fühlen, wenn die Partei, für die das Herzblut durch die Adern rauscht in die Kritik gerät.

Gruß,
marneus
 
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Ich sehe das ähnlich wie marneus.

Klar haben die irgendwo gute und verständliche Ziele, aber wie sollen die Ziele denn umgesetzt und finanziert werden? Davon ist leider nirgendwo die Rede.

Die Ziele sind ungefähr so schwammig wie das Ziel Vollbeschäftigung bis 2020.

Grüße
 
Vielleicht meint er das, was Google zu 'Roger Wilco' findet: Roger Wilco is a real-time voice chat technology that enhances communication among communities of users on the Internet.;)

Für mich ist die Piratenpartei so wichtig, wie die Grünen.
Das sehe ich auch so. Nur leider haben sie sich einen Namen gegeben, der die gesellschaftliche Anerkennung unnütz erschwert.

Gruß Fritz
 
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Gut dann will ich man versuchen meine Beweggründe zu erläutern warum - für mich - die Piratenpartei endlich eine Partei ist, die mal wählbar ist. Ausserdem möchte ich meinen, sagen wir mal, ruppigen Umgangston (wie marneus sagte) rechtfertigen. Sicherlich nicht die beste Diskussionsgrundlage aber manchmal nicht unabdingbar.

Soziale Gerechtigkeit? Innere Sicherheit? Steuerpolitik? Gesundheitspolitik?
Soziale Gerechtigkeit: Dazu haben die Piraten keinen Standpunkt. Absolut richtig, vielleicht kommt der noch oder man holt sich Know-How ins Boot. Aber beleuchten wir die Sache doch mal aus der Kompetenz der letzten Regierungen? Welche Soziale Kompentenz haben denn die 7 Jahre Rot-Grün bewiesen mit der Einführung von Hartz 4? Wieso muss man dieses Thema von einem Manager eines Konzers erarbeiten lassen? Fehlte da etwa die "Soziale Kompetenz"? Und wie hat dort die Opposition gewettert, nun ist es 4 Jahre her und die Kompetenz hat sich nicht gebessert.

Innere Sicherheit: Wenn die innere Sicherheit daraus besteht 80 Mio Bundesbürger unter Generalverdacht zu stellen, ständig zu überwachen und das Grundgesetz mit Füssen zu treten, dann ist das keine Innere Sicherheit sondern Innere Überwachung - und das hat schoneinmal nicht funktioniert!

Steuerpolitik: Nun, auch dazu haben die Piraten aktuell keinen Standpunkt. Aber was hat denn hier die Regierung? Einerseits wird hier vollmundig von Steuersenkungen schwadroniert nur um auf Wählerfang zu gehen und anderseits müßte jeder halbwegs klar denkende Bürger wissen, dass es ohne eine Steuererhöhung gar nicht möglich ist die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Um jetzt mal ein wenig Polemik einzuwerfen, wenn es um den Kompetenzpunkt Steuerlügen ginge, dann gebe ich Dir recht. Da hat die Regierung eine Menge Know-How.

Gesundheitspolitik: Ich denke dieser Punkt bedarf keiner Erläuterung. Sicherlich hat Deutschland immernoch ein sehr gutes Gesundheitssystem aber was wurde denn daraus die letzten Jahre gemacht. Die 10 € Praxisgebühr die einem Geringverdiener die Chance nehmen zum Arzt zu gehen. Oder die gedulteden Praktiken der Ersatzkassen um sich die Taschen zu füllen? Oder das immer größer werdende Loch zwischen Patient 1. Klasse und Partient 2. Klasse.

Ich bin gegen Zensur, wie auch mit Sicherheit ein Großteil der Partei, die ich wählen werde. Einzelmeinungen werden, hüben wie drüben, gerne hervorgehoben, um die Unwählbarkeit darzustellen. Ich behaupte, der von Dir zitierte Unionspolitiker wird in der Fraktion sehr alleine darstehen.
Du bist gegen Zensur? Sehr gut , chapeau! Warum wählst Du dann die "Zensoren?". Wenn es wirklich so wäre, dass Herr Uhl mit seinen Äußerungen alleine darsteht, warum hat sich dann die Partei nicht sofort von den Äußerungen distanziert? Das hat niemand getan. Dann könnte ich das als Meinung eines einzelnen gelten lassen! Warum wird jetzt schon über die Ausweitung des ZugErschwG diskutiert? Warum darf Fr. v. d. Leyen Lügen über fremde Staaten verbreiten nur um die Bundesbürger zu blenden damit diese Ihr Gesetz anerkennen? Ausserdem ist es mir umbegreiflich wie die Union einen Ihrer Poliktiker decken kann, obwohl dieser im Besitz von kindenpornographischem Material war. Er wurde wegen des Besitzes bereits verurteilt aber ein Parteiausschluss wurde nicht angestrengt. (Quelle)
Eine Partei die scheinbar so wehement gegen Kinderpornographie vorgeht dultet so etwas??

Und das sind die Beweggründe warum ich die CDU für unwählbar einstufe.

Wobei ich es bei der SPD ähnlich sehe. Die SPD geht mit offensichlichem Größenwahn in den Wahlkampf um propagiert eine Vollbeschäftigung. Wer bitte soll das denn Glauben? Wieso meint die SPD mich derart belügen zu können?

Ich will es hierbei belassen, einfach um meinen Standpunkt klarzumachen.

Vielleicht - wenn die Piratenpartei nicht irgendeine Modeerscheinung ist - könnte Sie es schaffen, analog zu den Grünen, eine anerkannte Stellung in der Gesellschaft zu Fragen des digitalen Umfelds / der digitalen Gesellschaft zu erreichen.
Hierbei gehe ich mit dir völlig konform. Ich hoffe das sehr!

Vom Ton her bist übrigens nur Du sehr agressiv, wie ich bis jetzt als passiver Mitleser das sehe. Roger und Thorsten haben nur Fakten in Zweifel gezogen.
Hatte ich eingangs schon angedeutet. Wobei ich da Thorsten ganz klar ausnehmen muss. Thorstens Äußerungen sind völlig i.O. und absolut wertfrei. Es betrifft andere Äußerung von anderen Mitgliedern; nicht nur innerhalb dieses Thread. So das ein oder andere Mal ist es mir bereits auffallen, das bestimmte User sehr schnippige Antworten geben oder aber auch etwas sehr Oberlehrerhaftes an sich haben was mich unter Umständen stört. Wenn man dazu eine bestimmte Reputation haben muss um in diesem Umfeld argumentieren zu dürfen, dann hätte ich die auch gerne :-) . Wie Du mir sicherlich zustimmen wirst, ist es sehr unangebracht den Diskussionspartner wie eine "dummen Jungen" zu behandeln. Sollte das aber dennoch passieren, muss man sich nicht über Gegenwind beschweren. Ich möchte auch keine schlafenden Hunde wecken oder das es in einen Flamewar ausartet. Wenn Du möchtest, dass ich Dir das näher erkläre, dann gerne per PM. Aber hier soll es mit dieser Erklärung auch gut sein.

Gruß
Haggy
 
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Grundsätzlich ist für mich keine Partei wählbar, die auf denen (und anderen) genannten Punkten, nicht mal ein Konzept hat. Das die "Großen" ihre Vorhaben nachher anders umsetzen / umgesetzt haben, ist sicherlich (besonders in einer großen Koalition) immer eine ganz andere Geschichte. Ich hoffe stark auf eine bürgerliche Koalition nach der Bundestagswahl.

Ich wähle die CDU, weil mich das Gesamtkonzept, der Grundgedanke der Partei und die generelle Ausrichtung überzeugt. Es gibt gewiss einige Punkte, die ich nicht vertrete, aber das große Ganze ist für mich okay. Da hat jeder andere Prioritäten und jeder interpretiert die Entscheidungen für sich und seine Lebenslage anders. Das ist normal, das ist okay. Deswegen gibt es mehrere Parteien!

Zu den Vorfällen mit der Kinderpornographie kann ich nichts sagen. Das beeinflusst auch meine Entscheidung, die CDU zu wählen nicht. Eine Seite, die sich schwarze-pest nennt, Wikipediaeinträge seziert und daraus Schlussfolgerungen zieht, stufe ich auch nicht als seriöse Quelle ein. Wenn das denn alles stimmt, ist das schlimm und traurig, dass solche Menschen nicht aus der Partei geworfen werden. Deswegen ändert sich aber nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung. Hier gibt es vielmehr einen Handlungsbedarf innerhalb der CDU in Sachsen.

Wie ich oben schon schrieb (und andere auch) fehlt der Partei ein Konzept. Es wird erstmal gegeisselt, was alles schief geht. Das ist ja auch in Ordnung, denn es geht viel schief, es werden viele Steuergelder verschwendet (die Beamten sind da das größere Problem als die Politiker) und es werden auch fragwürdige Entscheidungen getroffen.

Die Piraten sind für mich deswegen unwählbar, weil sie keine Alternative vorstellen. Wir sind dagegen! Das machen die anderen schlecht! Wo ist das Programm? Wie will man denn gegen diesen Unrechtsstaat vorgehen? Wie sollen die Gelder eingenommen werden und danach verteilt? Totale Anarchie und Gutgläubigkeit oder doch lieber kontrollierter Rechtsstaat? Wo fängt der Rechtsstaat an und wo hört er nach Auffassung der Piratenpartei auf? Wieviel Überwachung darf es denn sein? Keine, ein bisschen? Nur personenbezogen oder doch mit Rasterfahndung? Wie will man das Gesundheitssystem umstrukturieren? Eine große Krankenkasse für alle oder doch lieber PKV und eine vielzahl von GKV? Wie will man's angehen, wenn man in die Verlegenheit der VERANTWORTUNG kommt? Wie begegnet man den Mittellosen? Wer ist überhaupt Mittellos und wie sehr muss der Staat eingreifen - muss er es überhaupt? Wie komme ich der sozialen Gerechtigkeit nach? Managergehälter restriktieren, freie Marktwirtschaft eindämmen? Wie kriege ich das marode Finanzsystem in den Griff?

Ich habe so viele Fragen, die mir teilweise auch die großen Parteien nicht beantworten können, aber zumindest weiß ich, in welchen Schemen die Parteien grundsätzlich denken.
 
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Grundsätzlich ist für mich keine Partei wählbar, die auf denen (und anderen) genannten Punkten, nicht mal ein Konzept hat.
Nun, das hatten die Grünen zu Beginn auch nicht. Jede neue Partei braucht Zeit und eine Chance zu gedeihen und sich zu entwickeln. Und die gebe ich den Piraten sehr gerne. Aus zwei Gründen:

1) Weil ich mit der aktuellen Politik so unzufrieden bin und ich merke das sich immer mehr Wut in mir anstaut über die aktuelle Regierung bzw. die aktuelle Parteienlandschaft.

2) Weil ich mir seid Jahren wünsche, dass die Politik endlich mal erkennt, das die neuen Medien nicht die Wurzel allen Übels sind und nicht der Generalsündenbock für das eigene Versagen!

Wie gesagt, ich spreche hier für mich. Ich werde die Piraten unterstützen weil ich glaube das es Zeit ist neu zu denken und das das die CDU,SPD,FDP,Grüne, Linke weder können noch wollen.
Die Piraten sind für mich deswegen unwählbar, weil sie keine Alternative vorstellen.
Nun, das stimmt so nicht ganz. In den Bereichen in denen sie sich engagieren offerieren sie durchaus Alternativen und Verbessungen.

Spannend finde ich es auch, wie groß die Furcht der anderen Partein vor den Piraten sein muss, wenn diese schon Argumentationsleitfäden für Ihre Infostände rausgeben müssen, um GEGEN die Piraten zu argumentieren. Normalerweise werden die Sonstigen doch nur hämisch belächelt. Ein Schelm wer böses dabei denkt ;)

Gruß
Haggy
 
Spannend finde ich es auch, wie groß die Furcht der anderen Partein vor den Piraten sein muss, wenn diese schon Argumentationsleitfäden für Ihre Infostände rausgeben müssen, um GEGEN die Piraten zu argumentieren.
Ist das so? Nunja, ich bevorzuge das Vorheben der eigenen Stärken als das Schlechtreden der anderen Parteien.

Wie auch immer. Die Standpunkte sind dargelegt und warum und warum nicht muss jeder anhand seiner Werte-, Gesellschafts- und Lebensvor- bzw. einstellung entscheiden.
 
Hallo!
Wochen, ja Monate sind vergangen. Und was ist bisher passiert: Außer einer massiven Erhöhung des Grundrauschens im Internet nicht viel.

Vorzeigepirat Tauss wird nun doch angeklagt (das ist keine sensationelle Meldung, das war absehbar). Merkwürdiger Weise twittert die sonst ach so aktive Piratencommunity dazu relativ wenig. Hier ist eher von Verschwörung und dem geschickt gewählten Zeitpunkt die Rede.

PS: Wieso muss die Piratenpartei im Falle einer Verurteilung die Lage (zu Tauss) neu überdenken?

mfG
Thorsten
 
Tachchen,
Wochen, ja Monate sind vergangen. Und was ist bisher passiert: Außer einer massiven Erhöhung des Grundrauschens im Internet nicht viel.
Das hat zum einen damit zu tun, dass wir (ich) den Fokus mehr auf die Informationsgebung an den Infoständen gelegt haben. Denn ich habe schlichtweg gelernt, dass viele Menschen a) mit Ihrem Bildwissen hausieren gehen b) die treuen Unionswähler sowieso Diskussionsresistent sind und c) sehr viele die uns kennen und sich mit den Piraten aktiv beschäftigt haben uns wählten oder zumindest sympathisierten.

Meine Versuche mit den Unionswählern zu diskutieren fingen mit Phrasendreschrei (Ein-Themen-Partei, Kinderporno-Partei etc.) und hörten mit dem stumpfen Weggehen des Gegenüber auf, wenn man Argumente vorbrachte. Obwohl es Augenscheinlich den Anschein macht, dass die jetzige Regierung in eine moderne Form der Isonomie steuern will sind sie nicht in der Lage auf Augenhöhe zu diskutieren.

Ich werde vor allem die FDP darauf festnageln, dass sie versprachen die Grundrechte zu schützen. Diese Aussage ist in der Koalition mit der Union gar nicht möglich und die FDP wird schneller Umkippen als Guido es erklären kann.

Ich bin und bleibe Pirat und behalte meinen Idealismus. Und zum Glück verdiehe ich sehr gutes Geld und kann es mir leisten ein Idealist mit Zielen zu sein, und muss nicht den Aussagen der Union/FDP Hoffung schenken dass Sie uns endlich (oder erneut?) in blühende Landschaften lenken.

Es bleiht zu hoffen, dass die Menschen dieses Landes langsam aber sicher den Wandel verstehen. Die Wählerschicht der "Volksparteien" stirbt so langsam aber sicher weg und die Piraten werden sich entwickeln.

Und die Union hat schon in den 80er bewiesen, dass sie ganz Groß im assimilieren von relevanten Themen ist. Die Grünen forderten mehr Umweltschutz und schwups wurde unter Kohl ein Umweltminister benannt - nicht weil die Union das wichtig fand, aber weil man damit hoffte die Wähler den Grünen abspenstig zu machen. Das wird diesesmal nicht klappen; dafür ist die Diskrepanz der Ansätze zu groß und Kompetenz der Unionspolitiker zu klein.

Für die Bürger des Landes ist Schwarz/Gelb die denkbar schlechteste Lösung, das werden sie spüren. Aber so paradox es klingt für die Piratenpartei ist es gut. Es wird ihnen noch mehr zulauf bescheren.

Vorzeigepirat Tauss wird nun doch angeklagt (das ist keine sensationelle Meldung, das war absehbar). Merkwürdiger Weise twittertdie sonst ach so aktive Piratencommunity dazu relativ wenig. Hier ist eher von Verschwörung und dem geschickt gewählten Zeitpunkt die Rede.
Wie ich mehrfach sagte, ist das lediglich eine digitale Hinrichtung die so medienwirksam wie möglich geführt wird und dazu noch sehr nah am Rande der Illegalität. Meine persönliche Meinung zählt hier nicht, sondern die öffentliche Wahrnehmung des Falles. Und diese wurde nunmal so inszeniert, dass es für jeden uninformierten Bürger klar sein musste. Angefangen bei der Informationsgebung zuerst an die Bild-Zeitung bis hin zur Immunitätsaufhebung zwei Wochen vor der Bundestagswahl. Nach der Wahl wäre diese sowieso automatisch aufgehoben worden. Jeder Teil wurde aufgeschnappt, reisserisch aufbereitet und in der Presselandschaft breit getreten. Komischerweise hat das die Unions bei Ihren beiden (rechtskräftig verurteilten) Phädophilen nicht zugelassen:

Matthias Sehling - MdB(CSU) / Sozialministerium
Thomas Pietzsch - MdL(CDU/Sachsen)

Anmerken möchte ich noch, dass ich Jörg Tauss seine Geschichte glaube. Und ihn deswegen als sehr dumm einstufe.

Ihr seht, in meinen Ausführungen ist sehr viel Frust enthalten über die aktuelle Lage aber auch eine große Portion Zuversicht gepaart mit der Arroganz, dass ich meine zu wissen wohin uns Schwarz/Gelb führt.

Ahoi all' Ihr Piraten dadraussen....
 
Ich bin und bleibe Pirat und behalte meinen Idealismus.
Hallo Haggybear,
das ist schön und ich gönne Dir auch dieses schöne Gefühl. Idealismus lässt sich auch nicht bewerten und nicht kritisieren, solange er niemandem 'schadet' ;)
Alle, die jetzt euphorisch mitmachen, haben wenigstens eine zeitlang das Gefühl, etwas bewegen zu können. Wenn solche Parteien im Aufbau sind, kann noch jeder eine Aufgabe bekommen, einen Posten bekommen, hat etwas zu tun und glaubt an seine Mission.
In einer Themenpartei hat man es auch leichter. Wer vor dem PC oder im Internet aufgewachsen ist, kommt bei den Piraten schon gut klar. Da blamiert man sich nicht, wenn man in Sachen Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Finanzen, Bildung usw noch nicht so viel Erfahrung hat.

Ob die Piraten mal so 'groß' werden wie die Grünen, mag ich nicht voraussagen. Aber wenn ich heute Frau Künast und Herrn Trittin bei der Wahlwerbung an ihrem Gartentischchen sitzen sehe, wirken sie auf mich schon lange nicht mehr so euphorisch wie vor Jahren. In der Politik sind Euphorie und Idealismus schnell verbraucht. Übrig bleiben die, die damit noch Geld verdienen wollen, oder gerne reden wollen, ohne die Antworten zu registrieren. Die Macht hat das Geld - das wird immer so bleiben, egal welche Farbe eine Partei hat. In einer Partei mitzuarbeiten ist sicher spannender und lehrreicher was Erfahrungen mit 'den Menschen' angeht, als andere nutzlose Dinge zu tun - oder gar nichts zu machen.

Und wenn Du von der Politik die Nase voll hast, gibt es immer noch genug zu tun. (Lies mal bei Wikipedia den Absatz 'Nach der politischen Karriere'

Gruß Fritz

P.S. Die Grünen und grüne Politiker dienten mir nur als Beispiel - das hat nichts mit den Piraten zu tun (ich finde den Namen der Partei immer noch dämlich)
 
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