Datenschutz? Wozu denn noch?

Womit wir wieder beim Argument *alle anderen schiessen auch Leute tot, dann darf ich das auch* wären.

Es gibt Gesetze. Es gibt Gerichte. Zur Not kann man die Politik anstupfen dass andere Gesetze herkommen. Und wo ein Kläger da dann auch eine Anklage. Gar nichts machen ist jedenfalls der falsche Weg.
 
Wo kein Mecker da auch keine Interessenvertreter die sich dafür einsetzen. So läuft die Welt nun mal. Dass die Lobbyisten in der Überzahl sind bedeutet nur dass auf der Gegengewichtseite zu wenig ihren Arsch hochkriegen. Flagge zeigen erfüllt durchaus manchmal seinen Zweck :)
 
Hallo!

Es wäre ja durchaus wünschenswert, wenn es für Besucher einer Website eine einheitliche Regelung gäbe, die die ungewollte Datenweitergabe verhindern würde. Hier sind aber meiner Meinung nach eher die Anbieter von Browsern gefragt als der Betreiber einer Website.

Das, was in ein access.log geschrieben wird sind Nutzerdaten. Ob diese Daten überhaupt personenbezogen sind, darüber lässt sich wahrscheinlich trefflich streiten. Als Betreiber interessiert mich die Person hinter diesen Nutzerdaten überhaupt nicht. Mir ist vollkommen egal, ob 78.32.xx.yy nun Lieschen Müller oder Horst Schuber ist. Interessant ist für mich, wie lange 78.32.xx.yy auf bestimmten Seiten bleiben, ob sie regelmäßig kommen oder welchen Browser und welche Bildschirmauflösung sie verwenden. Dafür nehme ich die Dienstleistung eines Dritten in Anspruch - u.a. auch deshalb, weil diese ermittelten Daten u.a. im Bezug auf Benutzeraufkommen, Länderverteilung oder auch Verweildauer nicht von mir selbst erhoben wurden. Damit ist ein möglicher Vorwurf der Manipulation von Statistiken von vornherein der Wind aus den Segeln genommen.

Viele Anbieter die (nach eigenen Angaben) dem (deutschen) Datenschutz zu jedem Zeitpunkt folgen, sind für viele schlichtweg zu teuer.

Ich glaube, dass Problem ist eigentlich nicht Google Analytics und die Weitergabe der Daten. Erst wenn Google diese Daten mit anderen Quellen kombiniert und abgleicht, passiert das, was landläufig unter dem Begriff Datenkrake seit Jahren durch die Medien geistert zum Problem. Google speichert BTW auch nicht alles - das ist ebenfalls ein Mythos, der sich seit Jahren hartnäckig hält. Siehe dazu auch der Blog von Oliver.

mfG
Thorsten
 
Ich glaube, dass Problem ist eigentlich nicht Google Analytics und die Weitergabe der Daten.

Doch, genau das ist das Problem. Ohne diese Daten hätten die erst gar nichts auszuwerten.
 
Was mich ja noch viel mehr stören würde, wäre ein googlemail Account (warum das soo toll sein soll, das ganze viele Leute es haben, hab ich bis heute nicht verstanden).

Da ist es doch wohl ziemlich einfach (und es kostet ja nichts, ergo ist man das Produkt und google darf damit alles machen) nach solchen Begriffen wie zum Beispiel "Geburt", "Schwangerschaft", "Baby" zu suchen und schwupps krieg ich tolle Werbung die sich um Baby- Anziehsachen, Baby- Nahrung, Baby- Bücher etc. dreht.

Und dank der tollen Vernetzung der google Dienste kann man so Treffer auf youtube etc. dahingegend "manipulieren", dass solche Interessen im Ranking, auf der Startseite deutlich weiter oben stehen, als bei anderen Benutzern.

Könnte man mit den Tags (welche youtube User gerne vergeben) wunderbar kombinieren.

Was mir letztens beim Surfen übrigens aufgefallen ist: Ich war auf der Zalandoseite und habe zwei, drei Male auf ein bestimmtes Produkt geklickt.

Dann war ich auf anderen Seiten, die AdSense implementiert hatten, und was kam dort?! Die Original Zalandowerbung mit dem exakt genauen Produkt, das ich vor wenigen Stunden/ Tagen angeschaut habe.

Wenn ich dann solche Blogartikel von "Sicherheit Anders sehen" lese, muss ich wirklich nur noch schmunzeln...:rolleyes:
 
Google Mail hihi. Umsonst ist halt einfach nicht Gratis :D

Ganz fies fand ich die Verknüpfung von Youtube und Google von dem ich nichts mitbekommen habe. Ich logge mich bei Youtube ein, und bin schwuppsdiwupps auch bei der Google Suchmaschine mit eingeloggt. Bis ich das mal gemerkt hatte. Seitdem ruht auch mein Youtube Account. Kann ja wohl nicht sein.
 
Interessant ist für mich, wie lange 78.32.xx.yy auf bestimmten Seiten bleiben

Ist das wirklich für Dich interessant? Ob's nun 78.32.xx.yy oder 78.32.xx.yz sind, ist doch vermutlich egal. Warum also nicht den Hash der IP-Adresse in's access_log schreiben. Dann sind die legitimen Belange aller Seiten erfüllt.
 
Warum also nicht den Hash der IP-Adresse in's access_log schreiben.
Weil das access.log auch andere Aufgaben hat und dafür nunmal auch die vollständige IP-Adresse benötigt wird. Das verstehen aber leider unsere Datenschützer und etliche ihrer Fanboys nicht.
 
Ei jo, aber diese vollständigen Daten muss man ja nich unbedingt ausgerechnet Google zuschicken. :rolleyes:
 
Seit wann bekommen Google und Co Zugriff aufs access.log?
Google und Co bekommen die Daten direkt vom Browser, also beim jeweiligen Browserhersteller beschweren und nicht beim Webseitenbetreiber.
 
Die bekommen die Daten nur wenn so Sachen wie Google Analytics auf dem Webspace installiert ist. Und natürlich muss ich mich da dann beim Webseitenbetreiber beschweren. Er liefert die letzten 5 Meter, er ist hier in der Verantwortung.
 
Falsch, Google und Co bekommen die Daten nur dann, wenn Du Deinem Browser erlaubst, die Daten zu übermitteln. Darauf hat ein Webseitenbetreiber nunmal keinerlei Einfluss, also ist er auch nicht dafür verantwortlich.
Mein Browser übermittelt diese Daten nicht ohne meine Erlaubnis und das kann auch kein Webseitenbetreiber (legal) beeinflussen.

Mein Browser, meine Verantwortung, meine Entscheidung.
 
Kann ich so nich mitgehen, auch wenn ich dein Argument schon irgendwo nachvollziehen kann. Das mit dem Browser gehört da noch mit dazu. Und solange der Einsatz von Google Analytics erlaubt ist kann ich das auch nur empfehlen. Aber der Webseitenbetreiber schafft durch die Anstöpslung von Google Analytics überhaupt erst die Infrastruktur um so schnüffeln zu können. Da muss man ansetzen. Den Dieb daran hindern immer wieder neue Taten zu begehen.
 
Das Hauptproblem ist doch oft, dass es keine adäquaten Alternativen gibt.
Um bei Google Analytics als Beispiel zu bleiben, so gibt es derzeit nur Piwik und das kann man gegenwärtig nur für kleine Websites mit wenig Traffic einsetzen. Bereits bei Webseiten in der Grössenordnung vom RootForum oder dem SSF fallen in nur sechs Monaten mehrere GB Daten an. Das muss die dahinterstehende Datenbank erstmal wegstecken, zummal das Datenbanklayout und die Datenverarbeitung von Piwik gelinde gesagt suboptimal sind. Für grössere nicht-komerzielle Websites ist das schlicht nicht tragbar. Also bleibt für viele Websitebetreiber nur die Wahl zwischen Google Analytics oder kein Analytics.

BTW: Google Analytics anonymisiert die Daten gemäss BDSG, ist also harmlos. Problematischer sind dagegen die ganzen Plugins/Badgets der sozialen Netzwerke und die Zählpixel der diversen Verwertungsgesellschaften.
 
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