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Guest
Bewertung der aktuellen Benutzer-/Anfänger-/Oma-Freundlichkeit von Linux
99% der hiesigen Leser kommen wohl mit allen Distros klar (außer Gentoo und Debian). Es sollte aber mal die heiß diskutierte Desktop-Tauglichkeit von Linux bewertet und dabei die meisten lobbesungenen Distros verglichen werden. Mangels Oma habe ich den Test selbst durchgeführt.
Kritischer Bewertung unterworfen wurden die allgemein als benutzerfreundlichst
bezeichneten Distros: PC-OS-2007 , Mandrake One 2008 , Sabayon 3.4f , Slax 6 rc6 , Kurumin 7r3 , Ubuntu 7.10 .
Insgesamt: Am Besten schneidet Kurumin ab, dicht gefolgt von PC-OS. Beide sind gleichermaßen benutzerfreundlich, Kurumin hat viele sinnvolle eigene Erweiterungen, bleibt nur in beryl statt compiz zurück. Die meisten Anwendungen hat Sabayon, dies ist jedoch sehr langsam, selbst wesentliche Anwendungen sind nur nach langem Suchen auffindbar, und viele bleiben hängen oder stürzen ab.
Neben allgemeinen Eigenschaften wurde insbesondere auf folgende Punkte geachtet:
/ Netzwerk: Es sollte unmittelbar (Ethernet / Router) oder narrensicher einfach konfigurierbar (56k Modem, ADSL via
Ethernet oder USB) Internet funktionieren. Vorwegnahme: bzgl. ADSL USB bei keiner Distro erfüllt
/ Partitionen: sollten im Computer-Icon und möglichst auch im Textmodus gemountet sein
/ Windows-Unterstützung: wichtig für Umsteiger. Bewertet wurden NTFS-Schreibfähigkeit (ntfs-3g) und wine
/ Multimedia: 95% der Bevölkerung will mit dem Rechner überwiegend oder nebenbei Filme angucken, viele davon auch umwandeln, beschneiden usw.
/ Textmodus: Hier ist der #mc unbedingt zu fordern, und zwar so unbedingt, daß ich wegen dessen Fehlen in V. 7 meine frühere Installierung von Fedora ganz gelöscht habe.
/ Benutzung als root: Es gibt wohl kaum was Unsinnigeres bei live-CDs, sie nicht als root benutzen zu können, einschließlich ohne Password. Selbst daß man dabei ggf. ins Internet geht, kann abgedeckt werden, indem ein vom Benutzer anfangs willkürlich gewähltes Password auch für anderes gleichzeitiges Einloggen verwendet werden muß. Umgekehrt gehören die Probleme mit Prioritäten, Verboten usw. als nicht-root-User, auch mit sudo, zu dem was potentielle Benutzer mit am meisten abschreckt.
Bewertung:
/ PC-OS-2007: sehr praktisch, und funktioniert einwandtfrei. Booten geht schnell, abgefragt wird nur Sprache, keyboard, insbesondere aber die ggf. Internet-Verbindung in einer sinnvollen Weise, die dann sofort funktioniert. root sowohl im Text- als im Grafik-Modus. 3d-Effekte kann man nachträglich wählen, funktionieren. kmplayer und #mc vorhanden. Schwerster Mangel: ntfs-3g und wine fehlen. Außerdem kaum bluetooth-tools. Durchaus Desktop- und Anfängertauglich.
/ Mandrake 2008: Von der Version 2007 wurde PC-OS abgeleitet. Booten geht sehr langsam, root im Text-Modus, in der Grafik nur nach Verlassen/Neu-Reingehen. 3d-Effekte während dem booten wählbar -- was dann aber oft zu Abstürzen führt -- soweit erst danach gestartet, funktionieren sie aber. Der frühere wizzard für die Internet-/LAN- Einstellung während der Installierung fehlt jetzt leider; nach Öffnen des Systemes nur gezielt/falls schon bekannt zu suchen und schwer zu finden, in der Praxis wird das bei Anfängern zu Problemen mit der Internet-Verbindung führen. Der Netzwerk-Manager ist außerdem zu chaotisch, für meine eth-Karte kommen 5 Untertitel zum Einstellen, alle offenbar überflüssig. Auch viel zu viele bluetooth-tools. Unübersichtlich auch der Pakete-Manager, man hätte ihn so lassen sollen wie bei Mdk 8 ... 10. #mc fehlt. Erheblich weniger tools als bei PC-OS, trotzdem alles komplizierter. Zwar nicht ganz unbrauchbar, aber jedenfalls nachrangig; hoffentlich wird PC-OS-2008 nicht auch so.
/ Kurumin: praktisch und funktioniert ganz einwandtfrei. Keinerlei Rückfragen beim booten. Geringfügig unübersichtlicher als PC-OS, hat aber auch viel mehr Funktionen -- insbesondere sehr geistreiche eigene Ergänzungen, insbesondere kommander-shells für fast alle Arbeiten. Wie für alles, ist durch eine solche auch das Netzwerk einstellbar, etwa pppoe oder kppp (ADSL/USB fehlt, aber funktioniert auch bei keiner anderen Distro), Verbindungen via eth/router(192.168.X.Y) funktionieren aber automatisch. ntfs-3g vorhanden und funktioniert, wine fehlt. Viele Multimedia-Programme, auch ein eigenes was sehr gut für sehr schwache Rechner ist. 3d momentan nur beryl. Mängel: Grafik funktioniert nicht sofort unter root, nur im Text-Modus, dh. man muß die Grafik abschießen und dann per startx starten. Außerdem könnten sich die wichtigsten wizzards, so wie nach der Installierung, auch beim live-CD automatisch öffnen ... Sprache nur in Portugiesisch. Durchweg desktop- und Anfängerfreundlich. Komisch allerdings, daß in Brasilien - einem Land mit sehr hohem Anwendungsgrad von Linux - nach einer Erhebung stns. des Kurumin-Forums, Slackware die meist-verwendete Distro ist ...
/ Ubuntu und K-Ubuntu, beide getestet. Booten ohne Probleme, aber langsam. Relativ viel und gut ausgewählte Software. 3d-Effekte starten nicht von selbst (jedenfalls nicht bei meinem Rechner mit Radeon 9650), und binnen 5 Min (dann habe ich es aufgegeben) war 3d-Effekte auswählen im Menü auch nicht auffindbar. Auch Internet, bei mir momentan via pppoe, funktioniert jedenfalls nicht automatisch. Kein automount der Partitionen im Text-Modus, in der Grafik wird nur Größe aber nicht Name/Nr. angegeben sodaß man bei gleichgroßen Partitionen rumprobieren muß. Größter Mangel jedoch, daß auch mit Tricks kein Betrieb als root möglich ist, man muß mit sudo rumfuhrwerken, was zu vielen Einschränkungen führt. #mc fehlt. Kurumin ist hier in jeder Hinsicht vorzuziehen, und ich selbst empfehle Ubuntu weder noch installiere ich es für Anfänger - wäre ich nicht von der guten öffentlichen Bewertung vorbelastet, würde ich es sogar noch härter ausdrücken.
/ Sabayon: im Konzept zwar gut, in der Ausführung aber voll mit Macken. Das booten geht sehr langsam. Bei Auswahl von 3d-Effekten immer wieder Rückfall. Auch funktioniert das vorgesehene Einloggen unter root nicht. Ebensowenig ext4dev. Das eigene Menü ist total unübersichtlich, selbst nach langem Suchen findet man wesentliche Funktionen nicht. Außerdem bleiben viele Funktionen oder Programme stecken, einige stürzen ab. Nach 1/2 Stunde habe ich aufgehört das zu testen, ohne es geschafft zu haben daß Internet oder 3d funktionieren. Momentan jedenfalls unbrauchbar, für Anfänger aber auch für ernsthaftes Arbeiten.
/ Slax, Pqui: Bootet schnell und ohne Problem. Automount aller Partitionen, incl. NTFS lesen/schreiben. Großer Mangel: kein Programm zur Einrichtung von pppoe vorhanden, 3d geht nicht, sehr wenig Programme, Slax ist nicht installierbar. Zum allerersten Kennenlernen von Linux ist es schnell, praktisch, einfach, ebenso um Reparaturen (incl. an Windows-Installierungen) zu machen, aber zu arm zum alltäglichen Gebrauch .
Günstig wäre eine Distro zu machen, die die hier genannten wichtigsten Eigenschaften alle enthält.
99% der hiesigen Leser kommen wohl mit allen Distros klar (außer Gentoo und Debian). Es sollte aber mal die heiß diskutierte Desktop-Tauglichkeit von Linux bewertet und dabei die meisten lobbesungenen Distros verglichen werden. Mangels Oma habe ich den Test selbst durchgeführt.
Kritischer Bewertung unterworfen wurden die allgemein als benutzerfreundlichst
bezeichneten Distros: PC-OS-2007 , Mandrake One 2008 , Sabayon 3.4f , Slax 6 rc6 , Kurumin 7r3 , Ubuntu 7.10 .
Insgesamt: Am Besten schneidet Kurumin ab, dicht gefolgt von PC-OS. Beide sind gleichermaßen benutzerfreundlich, Kurumin hat viele sinnvolle eigene Erweiterungen, bleibt nur in beryl statt compiz zurück. Die meisten Anwendungen hat Sabayon, dies ist jedoch sehr langsam, selbst wesentliche Anwendungen sind nur nach langem Suchen auffindbar, und viele bleiben hängen oder stürzen ab.
Neben allgemeinen Eigenschaften wurde insbesondere auf folgende Punkte geachtet:
/ Netzwerk: Es sollte unmittelbar (Ethernet / Router) oder narrensicher einfach konfigurierbar (56k Modem, ADSL via
Ethernet oder USB) Internet funktionieren. Vorwegnahme: bzgl. ADSL USB bei keiner Distro erfüllt
/ Partitionen: sollten im Computer-Icon und möglichst auch im Textmodus gemountet sein
/ Windows-Unterstützung: wichtig für Umsteiger. Bewertet wurden NTFS-Schreibfähigkeit (ntfs-3g) und wine
/ Multimedia: 95% der Bevölkerung will mit dem Rechner überwiegend oder nebenbei Filme angucken, viele davon auch umwandeln, beschneiden usw.
/ Textmodus: Hier ist der #mc unbedingt zu fordern, und zwar so unbedingt, daß ich wegen dessen Fehlen in V. 7 meine frühere Installierung von Fedora ganz gelöscht habe.
/ Benutzung als root: Es gibt wohl kaum was Unsinnigeres bei live-CDs, sie nicht als root benutzen zu können, einschließlich ohne Password. Selbst daß man dabei ggf. ins Internet geht, kann abgedeckt werden, indem ein vom Benutzer anfangs willkürlich gewähltes Password auch für anderes gleichzeitiges Einloggen verwendet werden muß. Umgekehrt gehören die Probleme mit Prioritäten, Verboten usw. als nicht-root-User, auch mit sudo, zu dem was potentielle Benutzer mit am meisten abschreckt.
Bewertung:
/ PC-OS-2007: sehr praktisch, und funktioniert einwandtfrei. Booten geht schnell, abgefragt wird nur Sprache, keyboard, insbesondere aber die ggf. Internet-Verbindung in einer sinnvollen Weise, die dann sofort funktioniert. root sowohl im Text- als im Grafik-Modus. 3d-Effekte kann man nachträglich wählen, funktionieren. kmplayer und #mc vorhanden. Schwerster Mangel: ntfs-3g und wine fehlen. Außerdem kaum bluetooth-tools. Durchaus Desktop- und Anfängertauglich.
/ Mandrake 2008: Von der Version 2007 wurde PC-OS abgeleitet. Booten geht sehr langsam, root im Text-Modus, in der Grafik nur nach Verlassen/Neu-Reingehen. 3d-Effekte während dem booten wählbar -- was dann aber oft zu Abstürzen führt -- soweit erst danach gestartet, funktionieren sie aber. Der frühere wizzard für die Internet-/LAN- Einstellung während der Installierung fehlt jetzt leider; nach Öffnen des Systemes nur gezielt/falls schon bekannt zu suchen und schwer zu finden, in der Praxis wird das bei Anfängern zu Problemen mit der Internet-Verbindung führen. Der Netzwerk-Manager ist außerdem zu chaotisch, für meine eth-Karte kommen 5 Untertitel zum Einstellen, alle offenbar überflüssig. Auch viel zu viele bluetooth-tools. Unübersichtlich auch der Pakete-Manager, man hätte ihn so lassen sollen wie bei Mdk 8 ... 10. #mc fehlt. Erheblich weniger tools als bei PC-OS, trotzdem alles komplizierter. Zwar nicht ganz unbrauchbar, aber jedenfalls nachrangig; hoffentlich wird PC-OS-2008 nicht auch so.
/ Kurumin: praktisch und funktioniert ganz einwandtfrei. Keinerlei Rückfragen beim booten. Geringfügig unübersichtlicher als PC-OS, hat aber auch viel mehr Funktionen -- insbesondere sehr geistreiche eigene Ergänzungen, insbesondere kommander-shells für fast alle Arbeiten. Wie für alles, ist durch eine solche auch das Netzwerk einstellbar, etwa pppoe oder kppp (ADSL/USB fehlt, aber funktioniert auch bei keiner anderen Distro), Verbindungen via eth/router(192.168.X.Y) funktionieren aber automatisch. ntfs-3g vorhanden und funktioniert, wine fehlt. Viele Multimedia-Programme, auch ein eigenes was sehr gut für sehr schwache Rechner ist. 3d momentan nur beryl. Mängel: Grafik funktioniert nicht sofort unter root, nur im Text-Modus, dh. man muß die Grafik abschießen und dann per startx starten. Außerdem könnten sich die wichtigsten wizzards, so wie nach der Installierung, auch beim live-CD automatisch öffnen ... Sprache nur in Portugiesisch. Durchweg desktop- und Anfängerfreundlich. Komisch allerdings, daß in Brasilien - einem Land mit sehr hohem Anwendungsgrad von Linux - nach einer Erhebung stns. des Kurumin-Forums, Slackware die meist-verwendete Distro ist ...
/ Ubuntu und K-Ubuntu, beide getestet. Booten ohne Probleme, aber langsam. Relativ viel und gut ausgewählte Software. 3d-Effekte starten nicht von selbst (jedenfalls nicht bei meinem Rechner mit Radeon 9650), und binnen 5 Min (dann habe ich es aufgegeben) war 3d-Effekte auswählen im Menü auch nicht auffindbar. Auch Internet, bei mir momentan via pppoe, funktioniert jedenfalls nicht automatisch. Kein automount der Partitionen im Text-Modus, in der Grafik wird nur Größe aber nicht Name/Nr. angegeben sodaß man bei gleichgroßen Partitionen rumprobieren muß. Größter Mangel jedoch, daß auch mit Tricks kein Betrieb als root möglich ist, man muß mit sudo rumfuhrwerken, was zu vielen Einschränkungen führt. #mc fehlt. Kurumin ist hier in jeder Hinsicht vorzuziehen, und ich selbst empfehle Ubuntu weder noch installiere ich es für Anfänger - wäre ich nicht von der guten öffentlichen Bewertung vorbelastet, würde ich es sogar noch härter ausdrücken.
/ Sabayon: im Konzept zwar gut, in der Ausführung aber voll mit Macken. Das booten geht sehr langsam. Bei Auswahl von 3d-Effekten immer wieder Rückfall. Auch funktioniert das vorgesehene Einloggen unter root nicht. Ebensowenig ext4dev. Das eigene Menü ist total unübersichtlich, selbst nach langem Suchen findet man wesentliche Funktionen nicht. Außerdem bleiben viele Funktionen oder Programme stecken, einige stürzen ab. Nach 1/2 Stunde habe ich aufgehört das zu testen, ohne es geschafft zu haben daß Internet oder 3d funktionieren. Momentan jedenfalls unbrauchbar, für Anfänger aber auch für ernsthaftes Arbeiten.
/ Slax, Pqui: Bootet schnell und ohne Problem. Automount aller Partitionen, incl. NTFS lesen/schreiben. Großer Mangel: kein Programm zur Einrichtung von pppoe vorhanden, 3d geht nicht, sehr wenig Programme, Slax ist nicht installierbar. Zum allerersten Kennenlernen von Linux ist es schnell, praktisch, einfach, ebenso um Reparaturen (incl. an Windows-Installierungen) zu machen, aber zu arm zum alltäglichen Gebrauch .
Günstig wäre eine Distro zu machen, die die hier genannten wichtigsten Eigenschaften alle enthält.
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