aptitude vs. apt-get

Artimis

Registered User
Wie meinen?
Nö, das lässt sich wunderbar mischen. Im Backend benutzen doch sowieso beide wieder dpkg
Nein, bloß nicht! aptitude verwaltet die Abhängigkeiten ganz anders. Wenn man von apt-get umsteigt auf aptitude, ist aptitude "abwärts"-kompatibel. Aber apt-get kann einen das ganze Paket-System zuerpflücken. apt-get nach aptitude zu nehmen, ist im schlimmsten Falle fatal und kann zum Komplettcrash führen.

Und so schreiben se es halt aus Videos ab, macht für mich jetzt keinen Unterschied.
Jo, das ist korrekt, wenn auch weniger gefährtlich. Wenn die DAUs im Video alles abschreiben müssen, schrekcne sie zum einen eher zurück, das Tut überhaupt zu nutzen und lassen so ihre Minimal-Installation sicherer als mit irgendwie draufgeknackter Software, zum zweiten ist es einem irgendwann zu blöde, alles abschreiben zu müssen und man weiß dann irgendwann selbst, was da stehen muss, da man ein Grundverständnis entwickelt.

Das mag für den Standardkäse reichen, aber für weiterführende Tutorials wenn es z.B. um iptables Regeln geht funktioniert das nicht mehr.
Deswegen schrieb ich "Zumindest bei den Basics". Ein Server-Admin muss nicht von allem Plan haben. Und einige Perl-Programmierer hauen einem PHP-Programmierer z.B. gerne Insider-Kommentare um die Ohren, weil sie der Ansicht sind, dass man Perl beherrschen muss. Aber die elementaren Systemdienste, wie man die Konsole nutzt, wo die Start-Scripts der Daemons liegen, was mit den Configs anzufangen ist... Das muss drin sein.
 
aptitude ist ein Paketverwalter für Debian GNU/Linux-Systeme, welcher eine Oberfläche für die apt-Paketverwaltungsschnittstelle bietet. aptitude ist eine textbasierte Schnittstelle, die die curses-Bibliothek benutzt. Es kann benutzt werden, um Verwaltungsaufgaben auf schnelle und einfache Weise zu erledigen.

http://www.debian.org/doc/FAQ/ch-pkgtools.de.html#s-aptitude

Also es benutzt apt, was soll es dann bitte kaputt machen apt-get ist auch nur apt.
 
Ganz einfach: Aptitude installiert und DEinstalliert die Abhängigkeiten gleich mit.
Wenn man nun mit apt-get etwas ins System bastelt, muss man die Abhängigkeiten mitinstallieren.
Diese Abhängigkeiten werden aber von aptitude als verwerfbar betrachtet und ggf. einfach gekillt.
Das Resultat ist ein zerpflücktes System, in dem die Abhängigkeiten nicht mehr vorhanden sind, die DBs werden inkonsistent.

Schonmal aptitude genauer angesehen und geguckt, wie es mit apt-get-Paketen umgeht?
 
Schonmal aptitude genauer angesehen und geguckt, wie es mit apt-get-Paketen umgeht?
Dir ist klar, dass es keine aptitude- und apt-get-Pakete, sondern nur .DEB Pakete gibt, die via dpkg installiert werden, für das APT, aptitude, apt-get, … nur Frontends sind?
 
Dir ist klar, dass es keine aptitude- und apt-get-Pakete, sondern nur .DEB Pakete gibt, die via dpkg installiert werden, für das APT, aptitude, apt-get, … nur Frontends sind?
Omg, genau das ist der Knackpunkt: apt-get kann nur Pakete stur installieren und deinstallieren (ja, via apt dpkg-Pakete).
aptitude aber achtet bei der Installation darauf, was für Abhängigkeiten mitmüssen, und killt alle Pakete, die er als unwichtig und ohnehin nur "AI - automatisch installiert" betrachtet.

Ich benutze beides abwechselnd und hatte nie Probleme
Bitte nicht, das ist echt fatal!
Pack sonst (wie ich) in die ".bashrc"s ein "alias apt-get='aptitude' " rein. Dann kannst du fröhlich apt-getten und zerstörtst dir nicht die Konsistenz der DBs.

So, und ab sofort bitte mal so tun, als wüsste ich immerhin schon, dass APT-get und APTitude Schnittstellen für APT sind und es nicht für jede Schnittstelle eigene Pakete gibt, OK?
Gehen wir einfach ferner mal davon aus, dass meine Beträge fundiert genug sind, vernüftig beantwortet zu werden und nicht mit "du weißt schon...?" -.-
 
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Ich schließe mich vollumfänglich CentY an: Works for me™.

Omg, genau das ist der Knackpunkt: apt-get kann nur Pakete stur installieren und deinstallieren (ja, via apt dpkg-Pakete).
Also "mein" apt-get löst mir auch Paketabhängigkeiten auf.

Pack sonst (wie ich) in die ".bashrc"s ein "alias apt-get='aptitude' " rein. Dann kannst du fröhlich apt-getten und zerstörtst dir nicht die Konsistenz der Pakete.
OMGWTFBBQ!!! Komischerweise funktioniert dann z. B. `apt-get source [Paket]` nicht mehr und einige Skripte, die auf apt-get zurückgreifen haben komische Nebeneffekte…
 
Omg, genau das ist der Knackpunkt: apt-get kann nur Pakete stur installieren und deinstallieren (ja, via apt dpkg-Pakete).
aptitude aber achtet bei der Installation darauf, was für Abhängigkeiten mitmüssen, und killt alle Pakete, die er als unwichtig und ohnehin nur "AI - automatisch installiert" betrachtet.
Also entweder versteh ich dich falsch oder du hast apt-get noch nie benutzt:
Code:
apt-get install lighttpd
Reading package lists... Done
Building dependency tree
Reading state information... Done
The following extra packages will be installed:
  libterm-readline-perl-perl
Suggested packages:
  rrdtool
The following NEW packages will be installed:
  libterm-readline-perl-perl lighttpd
0 upgraded, 2 newly installed, 0 to remove and 0 not upgraded.
Need to get 374kB of archives.
After this operation, 1171kB of additional disk space will be used.
Do you want to continue [Y/n]?

Bitte nicht, das ist echt fatal!
Pack sonst (wie ich) in die ".bashrc"s ein "alias apt-get='aptitude' " rein. Dann kannst du fröhlich apt-getten und zerstörtst dir nicht die Konsistenz der Pakete.
Wir benutzen auf mehreren tausend Servern beides problemlos nebeneinander. ;)
 
OMGWTFBBQ!!! Komischerweise funktioniert dann z. B. `apt-get source [Paket]` nicht mehr und einige Skripte, die auf apt-get zurückgreifen haben komische Nebeneffekte…
Wenn du sources brauchst, dann lass das Alias eben weg. Es gibt jedoch deutlich mehr Leute, die mit apt-get-aptitude-Mixen ihr System putte machen, als welche, die mit apt-get Sources ziehen. Übrigens: Ich habe tatsächlich ab und an den Bedarf und verwende ein selbstgeschriebenes "source-get" dafür ;)
Aber mal ehrlich: Scripts, die das veraltete apt-get benutzen, wo in Debian 4 (meine ich) sogar darauf hingeweisen wurde, dass man apt-get zugunsten von aptitude über Bord werfen soll, kannst du getrost dreimal mit /dev/urandom überschreiben. ;)

Also entweder versteh ich dich falsch oder du hast apt-get noch nie benutzt:
Jaa, gut, war blöde formuliert. Es geht mir vor allem um das Logging und die Paket-Datenbank, die bei aptitude doch etwas anders und umfangreicher aussieht, was zu Schwierigkeiten mit der alten Verwaltung von apt-get kommen kann.

Noch ein paar Links, warum man aptitude nutzen sollte
(und indirekt, warum man apt-get nicht nutzen sollte):
http://www.debian.org/doc/FAQ/ch-uptodate.de.html
http://channel.debian.de/faq/ch-dpkgundco.html
http://wiki.ubuntuusers.de/aptitude
 
<MOD>
Beiträge aus der Umfrage in einen neuen Thread verschoben.
</MOD>


Auch wenn die Argumentation von Artimis schon in Richtung "Trolling" gehen, muss ich ihm Recht geben:
Man sollte i.d.R. aptitude und apt-get nicht mischen.
Zumindest nicht wenn man den vollen Funktionsumfang (tasks/stages) von aptitude nutzen möchte.

Ein Punkt wo aptitude etwas ins Straucheln kommt, ist wenn task (früher "stages") (z.B. "webserver") per aptitude installiert, aber die updates der einzelnen Pakete über apt-get durchgeführt worden sind. Hier kann es passieren, dass aptitude eine Unstimmigkeit in seiner Datenbank feststellt und meckert.
Aber schlimmstenfalls will er einfach nur die Pakete noch einmal installieren. Die Zeiten wo aptitude dann den Geist aufgab sind schon lange vorbei.

Ein weiterer gefährliche Moment entsteht nicht beim Installieren von Paketen sondern beim Deinstallieren per apt bzw. bei einem Distributions-Sprung wenn z.B. Pakete im neuen Release anders heißen oder nicht vorhanden sind.
Da steht man evtl. mal kurz wie der Ochse vorm Berg, aber "fatal" würde ich dazu nicht gerade sagen.

Wo es sich aber rein gar nicht auswirkt ist bei der oben genannten Installation von "nano". Dieses Paket wird es immer geben und hat eigentlich keine Abhängigkeiten.

huschi.
 
@Artimis

Ich bin schon lange auf aptitude only umgestiegen! Wird dir auch empfohlen im offiziellen irc channel von debian

"<dpkg>aptitude has more advanced conflict/dependency resolution and will often find a solution where apt-get gives up. It can be used from the command line like apt-get plus an interactive resolver makes it much easier to recover from broken dependencies. It has advanced search capabilities (see <aptitude search>)."

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen wieso man aptitude und apt-get gleichzeitig nutzt/nutzen muss!
 
Auch wenn die Argumentation von Artimis schon in Richtung "Trolling" gehen
Sorry :(

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen wieso man aptitude und apt-get gleichzeitig nutzt/nutzen muss!
Der Grund ist schlicht: Weil man keinen Plan hat!
Denn man benutzt in der Regel nur aptitude und apt-get wild durcheinander, wenn man seine Systeme schlicht mit irgendwo im Internet gefundenen Tutorials von Profis bis hin zu Laien aufsetzt :rolleyes:

Es gibt keinen sinnvollen Grund, vor jeder Paket-Installation die "apt-get/aptitude"-Münze herauszuholen und das Schicksal entscheiden zu lassen ;)


Unterm Strich sollte man sich einfach entscheiden, und zwar für eine der beiden Möglichkeiten. Beide nach Laune zu nehmen, macht, wie du, Michael, richtig festgestellt hast, keinen Sinn. Und wenn man sich schon entscheidet, dann ist auch dort klar, was man wohl nimmt, wie du, Michael, ebenfalls bemerkt hast ;)
 
Bei mehreren Admins auf mehreren hundert bis tausend Servern kommt es eben vor dass jeder sein Lieblingstool benutzt. Und nachdem sich dadurch keine Nachteile ergeben wird es so gemacht ;)

Aber gut ich machs mir ganz einfach und nutze kein Debian mehr :P
 
Bei mehreren Admins auf mehreren hundert bis tausend Servern
:eek: Was habt ihr denn vor? "Wir bilden alle eine liebe Familie und jeder wirft seinen Server in den gemeinsamen Pott, den jeder nach Belieben nutzen kann"?
Bei mir gibt es genau einen root und das reicht. Und alle diese roots, nämlich der eine, können sich notfalls auf einen Paketmanager einigen.
Unprivilegierte User können apt-get sowieso nicht nutzen.
Und ich habe nicht behauptet, dass es zu DB-Inkonsistenzen kommen kann, wenn man auf dem Server in NewYork apt-get nutzt und auf dem in Sydney aptitude, es geht um ein System (wobei ich mich da (erneut) schlau gemacht habe: Es ist so, wie Huschi sagt, inzwischen ist es nicht mehr sooo gravierend wie damals.) ;)

Aber gut ich machs mir ganz einfach und nutze kein Debian mehr :P
Was nutzte denn? Ubuntu? (Scherz)
Ne, FreeBSD oder biste noch bei Linux?
 
CentY CentY ist offline
CentOS Freak

CENTOS

Ich habe anfangs auch aptitude und apt-get parallel genutzt! apt-get zum installieren und aptitude zum suchen! Mittlerweile benutze ich aber nur aptitude.
 
:eek: Was habt ihr denn vor? "Wir bilden alle eine liebe Familie und jeder wirft seinen Server in den gemeinsamen Pott, den jeder nach Belieben nutzen kann"?
Bei mir gibt es genau einen root und das reicht. Und alle diese roots, nämlich der eine, können sich notfalls auf einen Paketmanager einigen.
Es soll auch Leute geben, die das hier beruflich machen und nicht nur privat nen Server rumfahren haben. :rolleyes:

Bei mir ist es übrigens derselbe Grund wie bei Centy. Wir sind über 50 Admins (sind sicher mehr, ich kenn auch net alle Abteilungen :D) die auf mehrere tausend Server zugreifen und das funktioniert mit apt-get und aptitude völlig problemfrei. ;)
 
Naja, den beruflichen Zweig habe ich jetzt nicht vergessen, nur kommt es mir merkwürdig vor, dass 50 Admins für alle Server zuständig sein sollen.
Tretet ihr euch da nicht auf die Füße und weiß da die rechte Hand noch, was die linke tut? Ich kenne es von einem Bekannten, dass da max 3 Admins für einen Server zuständig sind, damit das Ganze übersichtlich bleibt.

Naja gut, ist dann ein Argument ;)

Ich habe anfangs auch aptitude und apt-get parallel genutzt! apt-get zum installieren und aptitude zum suchen!
Das ist auch völlig Problemlos. Solange eine der Paketverwaltung installiert und so in der DB pfuscht ;) Aber wie gesagt: ich habe mich nochmal informiert. So gravierend wie zu Anfangszeiten, wo mir unter Androhung von Todesfolter verboten wurde, apt-get und aptitude zu mischen, ist es inzwischen nicht mehr. Aber u.U. dennoch nicht schön.

Centy
CentOS Freak
Öhm, ja, hätte man drauf kommen können :D
 
nur kommt es mir merkwürdig vor, dass 50 Admins für alle Server zuständig sein sollen.
Ach ja? Und wie soll man sonst mehrere tausend Server verwalten?
Aber nein, damit möchte ich keine neue/unnötige Diskussion anstoßen!!!

Tretet ihr euch da nicht auf die Füße und weiß da die rechte Hand noch, was die linke tut?
Dazu nutzt man entsprechende Dokumentations-Tools. Und schon weiß man immer woran man ist.

ich habe mich nochmal informiert. So gravierend wie zu Anfangszeiten...
Schön dass Du Dich auch noch anderweitig informierst. Warum hast Du uns nicht gleich geglaubt? Reichen Dir meine 15 Jahre Linux-Erfahrung nicht um mir zu glauben?

Fazit dieser Diskussion:
Es mag ja sein, dass Du schon eine Menge Ahnung von Linux hast. Aber Du solltest Dir immer im klaren darüber sein, dass es immer Punkte gibt, bei denen Andere etwas mehr Wissen. Und dieses Wissen sollte man dankbar aufnehmen, statt vehement auf seinem eigenen Wissenstand zu bestehen.

huschi.
 
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