Administrationsaufwand von Servern?

Bachsau

Member
Hallo,

seit ich mich im Server-Bereich informiere, treffe ich immer wieder auf Schauergeschichten, wie aufwändig es doch ist, einen Server zu administrieren und damit auf die Managed-Angebote, die damit werben, einem diese Arbeit abzunehmen.

Und jedes mal frage ich mich: Was zum Teufel soll denn so übelst aufwändig sein? Hab ich was verpasst?

Um die Sicherheitsupdates kümmert sich doch z.B. apt bei Debian selbst, oder? Und wenn das Ding erst mal läuft, dann läuft es?

Gruß,
Bachsau
 
Updates spielen sich nicht von allein ein. Du musst apt schon sagen, was er machen soll. ;)
So wie du schreibst, gehe ich mal von einem einzelnen privaten Server aus und nicht von einer ganzen Serverlandschaft für ein Unternehmen. Da werden Konfigurationsänderungen die wenigste Arbeit machen.

Aber ...
Du musst Security Mailinglisten, Exploit-Portale, etc. im Auge behalten und die gemeldeten Bugs/Sicherheitslücken prüfen ob diese dich auch betreffen und entsprechende Workarounds umsetzen, bis der Bug gefixt wurde. Hierfür kann schon sehr viel Zeit drauf gehen.
Dazu kommen dann noch Log File Analysen und anderer "Kleinkram".

Für einen einzelnen privaten Server würde ich den Aufwand pro Woche zwischen 0,5h und 8h schätzen. Abhängig vom Können des Admins, seiner kleinen Helferlein und der Fähigkeit wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden. ;)
 
Naja kommt immer drauf an wie gut man es halt wartet, jedes programm was läuft ist eine Gefahrenquelle. Manche haben bugs so groß wie Scheunentore und manche wiederum sind sehr gut ausgearbeitet und werden gut gepflegt. Desweiteren wenn man selbst eine Webseite betreibt und codet etc. besteht auch immer die Gefahr das über PHP und co. fremde an der Haustür klopfen.
 
Updates spielen sich nicht von allein ein. Du musst apt schon sagen, was er machen soll. ;)
Cronjobs? :D

So wie du schreibst, gehe ich mal von einem einzelnen privaten Server aus und nicht von einer ganzen Serverlandschaft für ein Unternehmen.
Erstmal ja. Über Serverlandschafen können wir vielleicht in paar Jahren reden. :p Wenn ich so'n richtig reicher Sack bin. *lol*

Du musst Security Mailinglisten, Exploit-Portale, etc. im Auge behalten und die gemeldeten Bugs/Sicherheitslücken prüfen ob diese dich auch betreffen und entsprechende Workarounds umsetzen, bis der Bug gefixt wurde. Hierfür kann schon sehr viel Zeit drauf gehen.
Wo finde ich denn sowas? Und was ist relevant?

Dazu kommen dann noch Log File Analysen und anderer "Kleinkram".
Muss ich mir nicht jeden Tag geben, oder? Außer natürlich es scheint was faul zu sein...

Für einen einzelnen privaten Server würde ich den Aufwand pro Woche zwischen 0,5h und 8h schätzen. Abhängig vom Können des Admins, seiner kleinen Helferlein und der Fähigkeit wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden. ;)
Ich bin noch grün. ;) Will jetzt erstmal den Schritt zu einem vServer gehen, später dann vielleicht auch zu einem dedicated.

In Linux-Systemen an sich finde ich mich aber schon zurecht. Setze ich schließlich bereits über zwei Jahre am Desktop ein. Ich kann manpages lesen, und weiß wie man sich eigenverantwortlich Wissen verschafft und es einsetzt. ;) Bisher hab ich also noch jedes Problem gelöst. :D

Desweiteren wenn man selbst eine Webseite betreibt und codet etc. besteht auch immer die Gefahr das über PHP und co. fremde an der Haustür klopfen.
Natürlcih muss ich mich um eigene Software kümmern. Das würde ich jetzt aber nicht unter "Serveradministration" zählen. Das Problem hab ich beim Shared Hosting auch.

Gruß,
Bachsau
 
Cronjobs? :D

Ich würde nicht das komplette Paketmanagement in die Hand eines Cronjobs legen - du kannst nie 100% sicher sein, dass es nicht irgendwelche Probleme mit Abhängigkeiten o.Ä. gibt.
Das ist sicherlich auch Ansichtssache, in den meisten Fällen ist schon verlass darauf - aber ich persönlich sehe gerne was sich an meinem System tut und möchte den Fehlerfall da nie ganz ausschließen.

Da gibt es natürlich auch Distributionsspezifisch unterschiede. Während ich unter Debian bisher selten Probleme hatte ,erinnere ich mich zum Beispiel an einige Probleme mit den Pakten unter archlinux, als vor einiger Zeit python 2.6 ausgerollt wurde und in dem Zuge etliche Pakete neu gebaut werden mussten.
Das aber nur als allgemeines Beispiel - immerhin ist arch eine bleeding edge Distribution die aus eben diesen Gründen auf Servern (meiner Ansicht nach) mit vorsicht zu genießen ist, bzw erhöhten Administrativen Aufwand erfordert (womit wir ja wieder beim eigentlichen Thema sind ;) ).


Wo finde ich denn sowas? Und was ist relevant?

bugtraq und full disclosure sind da schonmal ein guter Anfang, die eigenen mailinglisten deiner bevorzugten Distribution natürlich auch.

Die zusammengefassten Informationen der bugtraq mailingliste findest du auch auf http://securityfocus.com/bid, ansonsten ist zB http://packetstormsecurity.org eine nette Anlaufstelle.

Muss ich mir nicht jeden Tag geben, oder? Außer natürlich es scheint was faul zu sein...

Sicherlich nicht im Detail, einen kleinen Blick zu riskieren schadet natürlich nie - mit ein bisschen Übung siehst du schnell, wenn was faul ist. Grade im bereich Mailserver kann dir da natürlich ein gutes Monitoring viel arbeit abnehmen, so dass du zB siehst, wenn dein Mailaufkommen plötzlich signifikant steigt, oder dein Trafficverbrauch explodiert ;)
 
Last edited by a moderator:
Ja, das ist wahr. Mit MTAs werde ich mich eh noch befassen müssen.

Was Stabilität und so angeht, werde ich defintiv auf Debian stable setzen. Was anderes kommt mir nicht auf 'nen Server.
 
Nunja ich sage mal, es ist zwar viel Arbeit wenn man aber kleinere Helfer hat dann geht das wie von geisterhand (fast) alles von alleine.

Mal zu den Schauergeschichten : Klar jeder kann dir etwas berichten aber man weis ja vorher was man da anfängt oder ;)

Grüße aus Neuss
 
Ich empfinde es etwas anders..

Für mich macht das installieren und sichere einrichten mehr Arbeit als Updates einzuspielen etc pp
 
hehe das stimmt schon. Aber die Aktualisierung deines Servers kann manchmal auch viel Arbeit beinhalten ;)

Grüße aus Neuss
 
hehe das stimmt schon. Aber die Aktualisierung deines Servers kann manchmal auch viel Arbeit beinhalten ;)

Grüße aus Neuss

Ja nur dann (jedenfalls bei mir so) wenn ein Dienst seine Aufgabe verweigert und die Fehlersuche sich mehr als schwierig herausstellt ..
 
Wenn man sich regelmässig kümmert hält sich der Zeitaufwand in Grenzen, zumindest solange es nur Updates sind und man sich vorher ausgiebig informiert.

Je nach Distribution bzw. Betriebssystem hat man unterschiedliche Quellen.

FreeBSD bietet für die Userland-Geschichten die Datei UPDATING wo Hinweise für mögliche Probleme enthalten sind oder aber auch VuXML die entsprechende Lücken dokumentiert.

[BASHING]Aber FreeBSD ist auch für den professionellen Einsatz und nicht so ein Spielzeug-OS.[/BASHING] :D
 
Cronjobs? :D

Würde ich lassen. Zum einen sind die Meldungen, die bei einem Update ausgegeben werden nicht zu unterschätzen, gerade wenn was schief läuft. Zum anderen willst du auf einem Server wissen, was bei einem Update angefasst wird (und was unter Umständen von einem erfolgreichen Angriff installiert wurde) und zu guter Letzt willst du Updates machen, wenn eine Sicherheitslücke publik wurde und nicht erst, wenn dein Cornjob mal an der Reihe ist.

Muss ich mir nicht jeden Tag geben, oder? Außer natürlich es scheint was faul zu sein...

Und wie willst du merken, dass was faul ist, wenn du keine Logs liest? Unter Umständen ist die Zeit zwischen Angriff und Logs lesen die kritische Zeit, wo dein System kompromittiert im Netz steht. Von da her willst du eigentlich so oft wie möglich Logs lesen.

Will jetzt erstmal den Schritt zu einem vServer gehen, später dann vielleicht auch zu einem dedicated.

Macht aber vom Aufwand (und vom Risiko) keinen Unterschied, ob vServer oder Dedi

Bisher hab ich also noch jedes Problem gelöst. :D

Beachte aber bitte, dass du auf nem Server vorher theoretisches Wissen benötigst, um Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Bei nem Desktop kannst du im Falle des Falles halt fixen, bei nem Server ist es dann oft schon zu spät.

Zur eigentlichen Frage: Wenn alles "normal" läuft brauche ich pro Woche und Server ca. 30min. Bei Problemen oder hakeligen Updates deutlich länger. Kommen dann doch mal aufwendigere Recherche-Arbeiten dazu, dann geht da schon richtig Zeit ins Land.

Als Anfänger würde ich auf jeden Fall mehr Zeit einplanen.
 
Und jedes mal frage ich mich: Was zum Teufel soll denn so übelst aufwändig sein? Hab ich was verpasst?

Kleine Geschichte bzw. meine Geschichte:

Ich war einmal ein halbwegs brauchbarer SW Entwickler (PHP, JS...) und hatte für alles serverseitige einen Top Partner (12 Jahre SUN MA), der allerdings einem riskanten Hobby nachging - Snowboarden. Ich mache es kurz. Seit Januar muss ich mit einem vServer alleine klar kommen (und bald mit vielen) - und seit Januar habe ich kein Bit mehr im Sinne von Programmierung gesetzt, sondern ausschließlich Server Administration und Wartung gelernt. Möglicherweise bin ich bei Sicherheitsfragen zu pedantisch, aber ich würde den tatsächlichen Aufwand keinesfalls unterschätzen.

Auf dem Weg in's Jetzt habe ich mir oft einen Managed Server gewünscht, bin aber im Nachhinein nicht unfroh, den Weg gegangen zu sein. Auch wenn hier manche Fragen ungehört verschallen, so wäre ich ohne dieses hervorragende Forum sicher gescheitert.

Wäre ich nicht darauf angewiesen, Projekte, die ich entwickelt habe, auch selbst zu hosten, so würde ich immer zu einem Managed Server greifen.
 
Danke Joe. Das ist ja ausführlich. Wobei die Entscheidung selbst schon fest steht. Ich will endlich "frei" sein, deshalb kommt Shared Hosting nicht mehr in Frage, und einen vServer nehme ich wegen dem Geld.

Zwei Stunden täglich halte ich auch für ein bisschen Übertrieben. Ich muss ja nicht ständig alles auf den Kopf stellen. Grundlagenwissen ist mit Lücken vorhanden würd ich sagen. Ich weiß, wie ein Linux-System aufgebaut ist, wo ich was finde, und kann im groben mit der Konsole umgehen. Was noch fehlt, ist Bash-Scripting, umgang mit Compilern, und – vermutlich ganz wichtig – iptables.

Linux from Scratch werde ich mir mal ansehen, aber wahrscheinlich nicht anweden, einfach weil ich noch anderes zu tun hab. Das gleiche gilt für's Ausprobieren verschiedener Server-Distributionen. ;)

Ich hab mir die Desktop-Versionen von openSUSE und fedora angeschaut, und weiß warum die nicht in Frage kommen, weder für einen Desktop noch für einen Server. Das reicht mir erstmal.

Sehr unsicher bin ich mir noch im Bereich der Sicherheit. Ich wüsste z.B. nicht, wie ich mich gegen DDOS-Attacken wehren könnte. Wenn hier jemand noch empfehlungen zu Tutorials, Literatur, u.s.w. hat, immer nur her damit.

Würde ich lassen. Zum einen sind die Meldungen, die bei einem Update ausgegeben werden nicht zu unterschätzen, gerade wenn was schief läuft. Zum anderen willst du auf einem Server wissen, was bei einem Update angefasst wird (und was unter Umständen von einem erfolgreichen Angriff installiert wurde) und zu guter Letzt willst du Updates machen, wenn eine Sicherheitslücke publik wurde und nicht erst, wenn dein Cornjob mal an der Reihe ist.
Schließt eins das andere aus? Nach allem was ich weiß, kann man den updates bei Debian schon vertrauen, und was ist, wenn ich mal nen Tag nicht nach dem Server sehen kann?

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass man apt sogar auf automatische updates einstellen kann, und es schickt dir die Logs dann per E-Mail zu?

Und wie willst du merken, dass was faul ist, wenn du keine Logs liest? Unter Umständen ist die Zeit zwischen Angriff und Logs lesen die kritische Zeit, wo dein System kompromittiert im Netz steht. Von da her willst du eigentlich so oft wie möglich Logs lesen.
Natürlich will ich Logs lesen. Aber nicht jeden Tag zwei Stunden, schließlich sind die Dinger riesig und in weiten Teilen wahrscheinlich meist uninteressant.

Was sind denn gute "kleine Helfer"? Es gibt doch sicher auch Tools, die es einem deutlich einfacher machen, zu erkennen, ob was faul ist, oder nicht?
 
Was sind denn gute "kleine Helfer"? Es gibt doch sicher auch Tools, die es einem deutlich einfacher machen, zu erkennen, ob was faul ist, oder nicht?

In einer vorherigen Beitrag von mir erwähnte ich bereits: Logwatch!
 
Zwei Stunden täglich halte ich auch für ein bisschen Übertrieben.
Man muss immer von der Zeit ausgehen, die man für das Beheben mittlerer Probleme benötigt. So hat man immer einen Puffer, auch wenn man eigentlich keine Zeit hat. Wenn man an einem Tag nur 12 Minuten braucht ist das Prima, 108 Minuten mehr Freizeit. Braucht man wenig später aber mal drei Stunden, dann hat man nur eine Stunde Freizeit geopfert, damit kann die Familie eher leben, als mit zweieinhalb Stunden eingebüsster Freizeit.

Ich muss ja nicht ständig alles auf den Kopf stellen.
Aber Alles, was Du nicht automatisiert hast plus die Auswertung der Automatisierung. Hinzu kommen Mailinglisten, Pressemitteilungen, Ankündigungen, Vorbereiten von grösseren Updates/Upgrades/Serverumzügen, etc.
 
Hinzu kommen Mailinglisten, Pressemitteilungen, Ankündigungen, Vorbereiten von grösseren Updates/Upgrades/Serverumzügen, etc.
Moment mal... Ich betreu hier kein Rechenzentrum. Glaube nicht, dass es die Presse interessiert, ob ich einen vServer aufsetze. :D
 
Andersrum wird ein Schuh draus: Du musst die Pressemeldungen Deiner Distribution(en) und eingesetzten Software verfolgen.
 
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