Webserver 1und1 DSL

Hallo alle zusammen ;-)

Ich habe eine Frage, zu der ich nun schon viel gegoogelt habe, aber leider nichts aktuelles gefunden habe (nur wenige Beiträge und die nur von 2005 oder älter).

Zu meinem Anliegen:
Ich habe zuhause noch einen alten MacMini herumstehen und interessiere mich ohnehin für Webserver und die Materie dahinter und nutze einen vServer und einen root Server.
Außerdem gehöre ich zu den glücklichen Menschen, bei denen vDSL möglich ist.
Ich betreibe hobbymäßig einen kleinen Bilderhoster.

Ich möchte mir nun auf dem MacMini einen Webserver aufsetzen (die Leistung des MacMini reicht dafür locker aus) und diesen hinter meiner FritzBox über den vDSL Anschluss betreiben.
Dank vDSL würde die Anbindung auch theoretisch reichen, ich möchte es zumindest einfach mal ausprobieren ;-)

Allerdings käme ich mit meinem normalen Traffic und dem Traffic des Bilderhosters auf einen monatlichen Traffic von roundabout 900GB über den DSL Anschluss.
Ich habe mir die 1und1 AGBs angeschaut, dort steht nirgends, dass der Betrieb eines Webservers am DSL Anschluss verboten wäre (ich habe aber im Netz immer wieder solche Gerüchte gelesen).
Es ist nur die Rede davon, dass man "den normalen Betrieb der 1und1 Server und der Infrastruktur nicht gefährden" darf. Das ist schwammig formuliert... und ich bezahle ja für die Bandbreite und eine "Flatrate", also darf ich doch die Bandbreite auch nutzen oder nicht?

Ich will hier jetzt keine Rechtsberatung, das ist klar.
Ich möchte eher einmal nach eventuellen Erfahrungen anderer fragen, ob es Leute gibt, die soetwas schon praktizieren, und ob es Probleme gab (stellt 1und1 sich quer?), oder ob das alles problemlos läuft.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit ;-)
 
900 GB ist natürlich mal ne Marke....

rein von der Sache her rennt das einwandfrei, ich betreibe auch einen mac mini als Homeserver hinter ner 7390 und hab den einen oder anderen Dienst auch extern verfügbar gemacht. Bin ebenfalls bei 1und1. Der Traffic ist bei mir allerdings in einer völlig anderen Dimension.

Gruß Sven
 
Erfahrung Dritter mit diversen Anbietern:
Die meisten Anbieter setzen bei ihren "Flatrates" auf das fair-use-Prinzip und kündigen meist Kunden, die die interne fair-use-Policy mehrmals leicht oder ein/zwei Mal erheblich überschreiten. Das fair-use-Trafficlimit beträgt bei vielen Anbietern 100GB-200GB, sehr selten bis 500GB. Zudem unterstellen manche Anbieter dem Kunden ab dem Limit eine geschäftliche/gewerbliche Nutzung des Anschlusses und verweisen dann auf die Business-Anschlüsse und kündigen den Privat-Anschluss.

Kurz gesagt: Lies das Kleingedruckte extrem genau und erkundige vorher schriftlich, ob Deine Nutzungsart und der zu erwartende Traffic ein Problem darstellt. Im Zweifel musst Du einen Business-Anschluss buchen.
 
Mit einem 50.000er DSL Anschluss hast Du 1 Mbyte/sec Upload. Ein Root und selbst ein Vserver hast das zehnfache an Bandbreite (~11 Mbyte/sec). Ob Du das Deinen Bilderbetrachtern antun willst, musst Du selbst wissen.

Ansonsten sind 900GB rund 11 Tage Full Speed Upload.

Natürlich musst Du Dich auch um einen DynDNS Account und eine entsprechende Konfiguration des Webservers kümmern.
 
Ich will hier nix unterstellen oder behaupten, aber an den 1&1-Anschlüssen, die ich über längere Zeit genutzt habe, habe ich seltsame Dinge erlebt. Wenn ich da ordentlich Traffic drüber gejagt habe (und da reden wir lange nicht von Leitung ausgenutzt), dann häuften sich die Reconnects enorm und es kam dann auch regelmäßig vor (so ca. 1mal im Monat), dass die Leitung einen ganzen Tag tot war. Das ganze Phänomen kenne ich so von verschiedenen Anschlüssen.

An einem Anschluss gab es später einen Wechsel zu Vodafone, und ab dem Tag lief alles stabil.
 
Vielen Dank für eure Antworten!

Also die Konfiguration des Webservers und DynDNS stellen soweit kein Problem dar (wäre nicht das erste mal bzw. nicht der erste Webserver).
Die Anbindung ist limitiert, das ist keine Frage, das ist mir auch bewusst, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich das merklich auswirken würde.

Meine aktuelle Rechnung gibt mir aber schon ein wenig zu denken...:
Bei diversen Speedtests schwankt die Übertragungsrate merklich(über 2 Wochen beobachtet), zu schlechten Zeiten werden nur 20Mbit erreicht, also ein Upstream von sagen wir mal 4Mbit.
900GB bei 4Mbit wären 22 Tage volle Auslastung, da würde es zu Stoßzeiten schon eng, denke ich.

Allerdings haben die meisten vServer Klauseln, wie diese:
bei einem Durchschnittsverbrauch über 20 Mbit/s in einem zusammenhängenden Zeitraum von mindestens 5 Tagen erfolgt eine Umstellung der Anbindung auf 10 Mbit/s

Und der Unterschied zwischen 10 und 4 MBit...ok, er ist da, aber nichtmehr sooo gravierend.

------------------------------------------------

In erster Linie mache ich mir sorgen um 1und1, ich möchte natürlich keinen Ärger mit denen riskieren.
In den 1und1 AGB steht nichts von einer Limitierung der Bandbreite nach XXXGB (fair-use).
Es gibt (meines wissens nach) auch keine gesonderten business-tarife.
Die Webseite wird auch in erster Linie hobbymäßig und nicht gewerblich betrieben.

Ich werde 1und1 mal eine Mail schreiben, kann die Antwort aber eigentlich schon vorweg nehmen, ich denke nicht, dass die einen Poweruser a 900GB haben wollen, also werden die sagen, nein, ist nicht.
Allerdings liegen dem ganzen ja die AGB zugrunde, in denen ich nichts dazu finden kann, demnach denke ich werden die mir dann nein sagen, ohne es weiter zu begründen...
Schade, denn ich bezahle ja - Mischkalkulatiion hin oder her - für eine Flatrate und eine genannte Bandbreite, also sollte ich die auch ausnutzen dürfen.

Vielen Dank schoneinmal für eure interessanten Beiträge!
 
Ich bin jetzt auch nochmal die AGBs durch und konnte auch nichts finden zu irgendwelchen Begrenzungen bzgl des Traffic. Meine Leitung ist übrigens seit Jahren stabil bei denen. Auch wenn ich zu manchen Zeiten mal zum Poweruser werde.
Gruß Sven
 
http://dsl.1und1.de/modules/frontend-consumer/pdf/1und1_Leistungsbeschreibung.pdf spricht eindeutig von Business-Tarifen (Office Zusatz). Und in http://dsl.1und1.de/DetailsAgbs?linkOrigin=AgbUebersicht&linkId=ct.pop.agb&linkType=txt sind A.6.6 und B.I.1.5 relevant.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Dein Nutzungsverhalten+Traffic an einem Privat-Anschluss nicht ausdrücklich untersagt ist, aber jederzeit als Beeinträchtigung/Gefährdung für die Infrastruktur gewertet werden könnte und Dein Anschluss kurzerhand gesperrt wird.
 
Business-Tarife in der Allgemeinen Leistungebeschreibung, die Passage habe ich auch gelesen, dabei gehts aber um Telefontarife, nicht ums DSL. (oder habe ich da noch eine Passage überlesen?)
Doch wie Du schon sagst, der Punkt mit der übermßigen Beanspruchung ist und bleibt da immer noch als schwammige Formulierung im Hintergrund.

Gruß Sven
 
Ich würde dir raten dir einen Server zu mieten oder zu housen für dein Vorhaben.

In Sachen Traffic kann ich Keyweb empfehlen, dort ist die Traffic Flatrate wirklich eine, jedenfalls habe ich es mit 20TB/Monat über ein knappes Jahr hinweg nicht geschafft sie zu einer Reaktion zu bringen.
 
Gibt es bei 1und1 entbündeltes vDSL? Ich konnte kein entsprechendes Angebot finden, nur eine Telefonnummer für den Kundenservice und einen Verfügbarkeitscheck, der kein entbündeltes vDSL anzeigt.
 
Ja ist entbündelt!

Zu 1und1 habe ich mit meinem vDSL 50k durchweg gute Erfahrung was die Bandbreite angeht gemacht. Ich habe auch ein sehr hohes Traffic aufkommen, sowohl Down als auch Up bin ich meist zusammen bei 500 - 600 GB im Monat manchmal mehr manchmal weniger. Das die Leitung dann weg ist für ein paar Stunden / Minuten oder Tage kann ich nicht feststellen.


Zu deinem eigentlichen vorhaben: Grundsätzlich denke ich, dass ein günstiger vServer hier besser ist denn du darfst den Kostenfaktor Strom nicht vergessen der bei einem 24/7 System auch relativ hoch werden kann.
 
Zur Bandbreitenrechnung noch folgendes: alle unsere Berechnungen gehen von "gleichmäßig verteilter Vollast" aus. Das ist aber ja erfahrungsgemäß nicht der Fall. D.h. zu Stoßzeiten (16-23 Uhr würd mich mal sagen) wäre erheblich mehr Bandbreite sinnvoll, zu anderen Zeiten (in der Nacht) passiert wahrscheinlich gar nichts. Ein Vserver oder Root hat hier die nötigen Reserven, um auch die höhere Nachfrage zu bewältigen.

Deine "Kunden" verstehen garantiert nicht, warum sich die Bilder nur im Schneckentempo über die Leitung quälen. Insofern ist m.E. der Homserveransatz nicht zielführend.

Erschwerend kommt hinzu, dass Du dank Reconnect garantiert jeden Tag einen Zeitraum von <1 Min bis 5 Min komplett nicht verfügbar bist (bis die IP Änderung durch ist). Sicherlich kann man den Reconnect in die Nacht legen, aber trotzdem... professionell ist anders.

Nebenbei: privat darfst Du dann quasi gar nichts mehr auf der Leitung anstellen. Vielleicht stuft Dich auch Google im Index herab.
 
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Dein Nutzungsverhalten+Traffic an einem Privat-Anschluss nicht ausdrücklich untersagt ist, aber jederzeit als Beeinträchtigung/Gefährdung für die Infrastruktur gewertet werden könnte und Dein Anschluss kurzerhand gesperrt wird.

An der Stelle würde ich widersprechen (nicht, was das Sperren angeht). Als Beeinträchtigung oder Gefährdung kann meiner Meinung nach nicht gelten, was per Vertrag zugesagt oder zumindest impliziert wird: Eine DSL-Leitung mit Bandbreite X.

Wenn ich als Kunde einen solchen Vertrag geschlossen habe, dann darf ich doch bitte auch daran glauben, dass ich nichts kaputt mache, wenn ich die mir zugesicherte Leistung so auch nutze. Gerade als technischer Laie, der die Details nicht versteht.

Wenn es wirklich kein Fair-Use gibt, dann dürfte es denke ich ziemlich schwer werden ein Gericht davon zu überzeugen, dass ich zwar X Mbit bekomme und bezahle, aber eine Gefahr darstelle, wenn ich X Mbit nutze. Das ist doch dann wirklich ein Problem des Providers, der mir einen solchen Anschluss verkauft.

Kündigen werden sie natürlich trotzdem.
 
Last edited by a moderator:
Solange "bis zu" gesetzlich zulässig ist, wird kaum ein Gericht einen Prozess wegen der Bandbreitennutzung zu Gunsten des Kunden entscheiden.
Eine Beeinträchtigung kann durch Poweruser auf der geteilten (vor)letzten Meile relativ schnell entstehen, die verkraftet nämlich nicht überall diese Bandbreitenverschwendung. Da tritt der "Wir sind Einzelfall"-Effekt ebenfalls gerne mal ein...
 
Vielen Dank für eure Ausführungen!
Es scheint in der Tat besser zu sein, das mit einem vServer zu regeln.

Trotzdem habe ich noch eine kleine Frage:
Vielleicht stuft Dich auch Google im Index herab.

Die Aussage verstehe ich nicht ganz, wieso sollte google in dem Fall die Seite im index herabstufen? Wegen eventuell längerer Lade-/Reaktionszeiten? Oder wegen der regelmäßigen reconnects und damit der kuzen Nichterreichbarkeit?
 
Keiner weiß genau, wie Google seinen Index zusammenstellt. Aber ja, mindestens die genannten Punkte sind nachteilig, evtl wird auch der ständige Wechsel der Site IP nachteilig gewertet.
 
Back
Top