Webhoster werden

cha

New Member
Hallo,

ich möchte ab Dezember 2010 oder Januar 2011 Webhoster werden.

Ich habe in den letzten Monaten bereits Erfahrungen in der Serveradministration von debianbasierten Linux-Distributionen gesammelt. Bis zum Start meines Webhosters werde ich meine Linux-Kenntnisse weiter vertiefen, um meinen Kunden beste Sicherheit und Stabilität bieten zu können. Anfangs möchte ich Server bei großen Providern mieten und wenn es die Umsätze zulassen, möchte ich später Racks für eigene Server mieten.

Da mir anfangs das nötige Kapital fehlen wird, um eine GmbH zu eröffnen, werde ich meine Webhosting-Lösungen vorerst als Einzelunternehmer anbieten.


Wie sorge ich für ausreichende Backups meiner Server? Obwohl man sich rechtlich in den AGBs absichern kann, dass der Kunde für Backups selbst verantwortlich ist, kann und möchte ich es nicht verantworten, dass der Kunde seine Daten durch einen Hardware- oder Softwarefehler verliert.
Wie soll ich die Datensicherung am besten lösen?

Hat ein Webhoster in der heutigen Zeit, wo es sehr viele günstige und gute Webhoster gibt, überhaupt noch eine Chance zu überleben?

Auf welchen Bereich sollte man sich spezialisieren?
  • Günstiger Hoster und kaum Support
  • Mittlerer Hoster und Support
  • Eher teurerer Hoster und ausgezeichneter Support

Ein Kunde sorgt für unzureichende Absicherung und ein Hacker bekommt seine Zugangsdaten. Dieser verbreitet dann illegales Material über seinen Webspace.
Für welche Sachen haftet der Webhoster?

Ich wäre dankbar, wenn mir erfahrene User meine Fragen beantworten könnten. Danke!

Schönen Gruß aus Österreich!
cha
 
Moischen

Na da hast du dir ja was vorgenommen.
Wie soll ich die Datensicherung am besten lösen?
Normalerweise löst man das in der Größenordnung die du vor hast mit einem oder mehrere Backupserver. Du solltest halt den Festpalttenplatz haben, um mehrere Tage Backups vorhalten zu können.

Hat ein Webhoster in der heutigen Zeit, wo es sehr viele günstige und gute Webhoster gibt, überhaupt noch eine Chance zu überleben?
Ich für meinen Teil glaube, dass man als Webhoster alleine keine Chancen mehr hat. Wenn dann muss man schon einen Mehrwert bieten, indem man Beispielsweise Webanwendungen Entwickelt und die eigenen Kunden dann hostet, oder etwas anderes.

Genrell kann man meines erachtens hier nur noch einen Blumentopf gewinnen, wenn man im höheren Segment ansetzt. Denn die Billigangebote wirst du nicht wirklich gewinnbringend unterbieten können.

Erstelle einfach einen Businessplan mit vernünftiger Marktanalyse, vernünftigen Finanzplänen. Da dürfte sich dann einfach ein Plan-B und auch der Breakeven herausfinden lassen. Ansonsten macht für mich die Plaunung einer Geschäftsidee keinen sinnd.

Ach ja; Zum Schluss ein kleiner Spruch:
Wer kein Geld in die Hand nimmt, wird auch keines ernten können.
 
Hat ein Webhoster in der heutigen Zeit, wo es sehr viele günstige und gute Webhoster gibt, überhaupt noch eine Chance zu überleben?
Ich denke ob man da noch davon leben kann, glaube ich kaum, aber als kleiner Nebenverdienst sollten noch paar Euro zu holen sein.
Ich bin der gleichen Meinung meines Vorredners, wenn du gleichzeitig noch andere Dienstleistungen (Webdesign, Web-Programmierung usw.) erbringst, bekommst Du auch im Webhosting weiter.

Auf welchen Bereich sollte man sich spezialisieren?
  • Günstiger Hoster und kaum Support
  • Mittlerer Hoster und Support
  • Eher teurerer Hoster und ausgezeichneter Support
Bei den günstigen Webhostern kannst Du nicht mithalten (können schon, aber da verdienst Du nichts bzw. machst jeden Monat minus).
Ich würde mich zwischen Mittlerer Hoster und teurer Hoster orientieren.

Ein Kunde sorgt für unzureichende Absicherung und ein Hacker bekommt seine Zugangsdaten. Dieser verbreitet dann illegales Material über seinen Webspace.
Für welche Sachen haftet der Webhoster?

Da kann dir prof. nur ein Rechtsanwalt helfen, aber wenn Du eine gewisse Anzahl an Kunden hast, kannst Du unmöglich alle Websiten täglich überprüfen.
Eine Rechtsanwalt ist hier schon Pflicht!
 
Anfangs möchte ich Server bei großen Providern mieten und wenn es die Umsätze zulassen, möchte ich später Racks für eigene Server mieten.

Glaube mir, das ist keine gute Idee. Wenn du beispielsweise Root-Server bei einem großen Anbieter anmietest und bei einem dieser Server die Hardware ausfällt... dann hast du die Ausfallzeit nicht in deiner eigenen Hand. Dann musst du dich erst einmal gedulden, bis sich die Techniker des Anbieters Zeit für deinen Server nehmen. Ich wünsche dir bereits jetzt viel Spaß beim Erklären :) (Wenn du im Billig-Hosting-Bereich einsteigen willst, wirst du ein paar Hundert Kunden auf einen Server packen. Das meine ich mit "viel Spaß beim Erklären"... :) ).


Da mir anfangs das nötige Kapital fehlen wird, um eine GmbH zu eröffnen, werde ich meine Webhosting-Lösungen vorerst als Einzelunternehmer anbieten.
Das hört sich nach einem langen und beschwerlichen Weg an. Wenn du selbst kaum Erfahrung im Hosting-Bereich hast und dann nebenbei auch noch Support, Buchhaltung etc. alleine machst, wird das bereits bei einigen wenigen Kunden viel Arbeit. Du solltest dir dann auch als Einzelunternehmer Unterstützung holen.



Obwohl man sich rechtlich in den AGBs absichern kann, dass der Kunde für Backups selbst verantwortlich ist, kann und möchte ich es nicht verantworten, dass der Kunde seine Daten durch einen Hardware- oder Softwarefehler verliert.
Hier verwenden viele Hoster eine simple Klausel in der AGB - es ist also auf jeden Fall machbar. Wie du es machen kannst, möchte ich dir jedoch nicht erklären, nicht, dass ich dann versehentlich Rechtsberatung mache.


Hat ein Webhoster in der heutigen Zeit, wo es sehr viele günstige und gute Webhoster gibt, überhaupt noch eine Chance zu überleben?
Meiner Meinung nach: Nein! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Billig-Hosting-Bereich stark umkämpft ist. Du musst schon Pakete für 50 Cent / Monat anbieten, wenn du preislich mithalten willst. Ach ja, eine .de-Domain sollte da bereits kostenlos inklusive sein :) Wobei du deine .de-Domains wahrscheinlich nicht für unter 28 Cent/Monat bekommen wirst.


Auf welchen Bereich sollte man sich spezialisieren?
Würde eher Richtung Business-Hosting gehen. Aber: Wieso sollte ein Unternehmen zu dir kommen und sich nicht bei einem anderen (vllt. auch großen) Anbieter nieder lassen? Hier hilft nur das Anbieten von vielen Features, wie Ruby on Rails, SVN etc.
Unabhängig davon solltest du jedoch immer top Support bieten :)


Ein Kunde sorgt für unzureichende Absicherung und ein Hacker bekommt seine Zugangsdaten. Dieser verbreitet dann illegales Material über seinen Webspace.
Für welche Sachen haftet der Webhoster?
Der Kunde haftet hier. Aber: Hier muss im Einzelfall abgewogen werden. Denn erlangst du z.B. Kenntnis von diesen illegalen Materialien und unternimmst nichts, könntest du vllt. (ich bin kein Rechtsexperte - sry) mit haftbar gemacht werden.


Generell ist der Hosting-Markt hart umkämpft, wobei du bei günstigen Preisen schnell ungläubig wirken kannst: Potentielle Kunden diskutieren dann in Foren, ob man eigentlich bei diesen Preisen seriös ist und auf lange Sicht auf dem Markt bleibst... sind deine Preise zu hoch, wirkt das natürlich abschreckend.


Im Allgemeinen ist es also keine leichte Sache. Ach ja, die technischen Details müssen dann auch noch geklärt werden. Willst du z.B. eine "normale" (vllt auch "klassische") Methode des Hostings verwenden, sprich einen physikalischen Server mit den entsprechenden Diensten aufsetzen und hier deine Kunden drauf packen? Verwendest du dann mod_PHP oder su_PHP? Dann musst du dir noch ein entsprechendes Verwaltungsinterface raussuchen, vllt. Confixx oder Plesk? Oder Webmin oder SysCP? Oder doch etwas ganz anderes?

Alles in allem staut sich das dann an, von DNS-Tools bis hin zu den Bestell-Scripten und diversen Automatismen, die z.B. Aufgaben für dich erledigen (Domains bestellen, Bestellungen bearbeiten, etc. etc. etc.).

Ich möchte kein Spielverderver sein, aber ich rate dir auf jeden Fall vom Billig-Hosting ab, beim Business-Hosting solltest du dir ebenfalls deine Gedanken machen: Will ich das wirklich machen?
 
Eine weitere Frage, die man sich stellen muss: "Wen nehme ich als Partner, oder kann ich mir für Vertretungsfälle Angestellte leisten, die sich gut genug mit den ganzen Servern auskennen"? Denn was passiert, wenn Du krank wirst oder Dir mal ein paar Tage Urlaub gönnen willst?
 
:D
Hallo,



Hat ein Webhoster in der heutigen Zeit, wo es sehr viele günstige und gute Webhoster gibt, überhaupt noch eine Chance zu überleben?

cha

Meine persönliche Meinung - Nein.

Wie schon beschrieben, du musst den Kunden wirklich etwas bieten, was Sie bei großen namenhaften Anbieter nicht bekommen können.

Leg dir doch 2 unabhängige Bereiche an.

Einmal Premiumhosting mit Backup, Telefonsupport und HighEnd Servern.

Und zweitens, was immer gut geht sind Sachen die gratis sind.Es gibt soviele untalentierte Webmaster die irgendwo Ihren Müll verbreiten (so wie ich :D).

Also etwas alla Beepworld - Gratishosting und dann richtig ordentlich Popups und Banner reinklatschen! (das ist jetzt mein Ernst!)

Und das lässt du unabhängig voneinander laufen. Und die vielen Gratismember kannste dann mit deinem Premiumhosting solange anspammen bis die sich was kaufen :D

Glaub mir ich habs durch ;)

Grüße
 
Lohnt sich eigentlich nur, wenn du eine konkrete Idee hast, wie du an Kunden kommst. Einfach Seite online stellen wird nicht viel bringen und die Chancen mit klassischen Mittel wie Adwords sind - vor allem, wenn du auf Niedrigpreise zielst - nicht rentabel.
 
Um die Frage nach dem Backup zu beantworten: Bacula, alternativ etwas Selbstgestricktes mit rsync und einem zweiten Server (idealerweise in einem anderen RZ).
 
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