Was ist so toll an Solaris ?

Eisbär

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N'Abend oder eigentlich schon Morgen,

wenn Ich auf einige Internetseiten gehe speziell sogar Webhoster und bei denen auf ihre Jobangebote klicke, dann kommt mir des öfteren das Gesuch nach einem Solaris-Systemadministrators unter die Augen, obwohl diese keine Server mit Solaris anbieten.
Anscheinend bin Ich mit CentOS und Debian wohl nicht mehr ganz modern, denn Ich verstehe nicht was an Solaris so toll sein soll und auch Wikipedia hat nicht wirklich geholfen.

Kann mir jemand von euch sagen, was an Solaris so toll ist, bzw. wo dieses eingesetzt wird ?


Gruß
Eisbär
 
Ich weiß jetzt nicht, welchen Webhoster Du im Speziellen meinst, aber die meisten, die schon ein Jahrzehnt oder so im Geschäft sind, haben Solaris/SunOS im Einsatz (oder zumindest früher gehabt). Beim Strato-Webcluster z.B. ist es weiterhin so.

Ein schöner Grundlagenartikel zum Thema war mal in der c't, als deren Systeme von der E4500 auf einen x86-basierten Cluster umgezogen wurden - die Sun ist dort übrigens auch weiterhin im Einsatz.
 
Kann mir jemand von euch sagen, was an Solaris so toll ist, bzw. wo dieses eingesetzt wird ?

So spontan fällt mir da folgendes ein:
Solaris
- ZFS
- seit Solaris 2.4(?) stabile Kernel-ABI
- Stabilität allgemein (selbst eine Maschine mit Load von 15 reagiert noch auf der SSH-Shell!)
Hardware
- Webserver rocken mit Niagara-CPUs richtig
- Intel Nehalem-Optimierungen in Solaris 10 05/09

Und im kommenden Solaris 11 das neue Paketmanagement IPS nicht zu vergessen...
 
Last edited by a moderator:
Anscheinend bin Ich mit CentOS und Debian wohl nicht mehr ganz modern
Dir ist schon klar, dass Solaris ein waschechtes UNIX ist und Linux (sowie jegliche Linux Distribution) damit alters- und reifegradmäßig um Längen schlägt, oder?

denn Ich verstehe nicht was an Solaris so toll sein soll und auch Wikipedia hat nicht wirklich geholfen.
Ein Fahrradfahrer wird in der Regel auch nicht verstehen, was an einem Ferrarimotor so toll sein soll.

Kann mir jemand von euch sagen, was an Solaris so toll ist, bzw. wo dieses eingesetzt wird ?
Auf dicken, dicken Kisten, auf Workstations und in professionellen Rechenzentren. Oder in Form von OpenSolaris mittlerweile auch gerne mal auf dem Desktop bzw. Laptop.

Neben dem schon genannten ZFS und der über mehrere Releases kompatible ABI hat Solaris einige sehr nette Features.

Für mich ist etwa DTrace ein ziemliches Killerfeature: Tracing beliebiger Anwendungen zur Laufzeit, ohne dass diese mit speziellen Debugging-Optionen kompiliert werden müssen. Das klappt auch mit Programmen, die ausschließlich in Binärform vorliegen. Und wenn ein Programm DTrace Probes anbietet, sind schöne Sachen möglich, zum Beispiel den Query Plan einer SQL-Abfrage in PostgreSQL oder MySQL zur Laufzeit zu sehen. Oder einfach mal in Echtzeit nachsehen, was ein bestimmter Apache httpd Prozess denn gerade verarbeitet oder welchen Datendurchsatz zum Netzwerk er bringt. Wohlgemerkt alles, ohne zuvor in einen Debugging- oder Tracing-Modus zu schalten.

Auch sind die eingebauten Virtualisierungstechniken (Zones, Xen, Crossbow) nicht von schlechten Eltern.

Daneben bietet Solaris ein komplettes, integriertes System mit zahlreichen wie es so schön heißt "Enterprise Features", die man auf die schnelle gar nicht alle gerecht aufzählen könnte.

Vielleicht willst du ja mal folgende Dokumente über OpenSolaris durchsehen:
heise open - 11.12.08 - OpenSolaris 2008.11 im Test
http://programm.froscon.org/2008/attachments/64_FrOSCon-OpenSolaris-2008-08-23.pdf
http://www.c0t0d0s0.org/presentations/linuxtage2009_graz/linuxtage_graz_2009.pdf
 
Passt zwar nicht ganz rein, aber hat mal einer von euch Nexenta ausprobiert?

Im Moment komme ich leider nicht dazu.
 
Passt zwar nicht ganz rein, aber hat mal einer von euch Nexenta ausprobiert?
Ja, oberflächlich. Vorteil sind eben die vorhandenen Pakete aus Ubuntu. Bei OpenSolaris/Solaris sieht es sonst nicht so super aus mit GNU-Software (ja, es gibt Blastwave und Co., aber die Paketauswahl z. B. von Debian ist schon ein anderes Kaliber). Und der Paketmanager APT ist IMHO auch noch um einiges besser, als pkg oder IPS.

Besonders schick finde ich apt-clone, das das Snapshot-Feature von ZFS geschickt mit dem dist-upgrade Feature von APT kombiniert.

Grundsätzlich läuft Nexenta überall, wo auch OpenSolaris bzw. Solaris 10 läuft. Der Kernel hinkt dem von OpenSolaris naturgemäß immer etwas hinterher, was gerade bzgl. des Features Rootpartition auf ZFS etwas ärgerlich ist.

Grundsätzlich ist Nexenta für einen Storageserver nicht schlecht. Als Desktop ist es nicht geeignet und als kompletter Ersatz für Solaris würde ich es auch nicht unbedingt nutzen. Aber wenn man etwas ältere Hardware herumstehen hat und ein System dafür braucht, ist Nexenta nicht schlecht.
 
Vielen Dank für die Erklärungen.
Die Dokumentationen waren sehr interessant, Roger Wilco.

Es wird wohl Zeit, daß ich mich mehr mit OpenSolaris beschäftige.

Gruß
Eisbär
 
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