Also, zunächst zur Begriffsklärung:
"Server" kommt von "servare", was bedienen heißt. Ein Server ist also lediglich der Gegenpart zum Client. Nun kann eine einzelne Anwendung als Server fungieren, was heißt, dass sie lediglich abwartet, dass sich jemand mit ihr in Verbindung setzt ("listen"), im Gegensatz zu Clients, die selbst eine Verbindung aufbauen. Server-Maschinen sind im Gegensatz zu Serversoftware nicht klar definiert. Es handelt sich um sogenannte dedizierte Anwendungsbereiche, die hier zum Tragen kommen. D.h., dass ein Server deshalb Server genannt wird, weil er vornehmlich für Serversoftware eingesetzt wird.
Zu den Server-Maschinen:
Es ist im Prinzip völlig egal, was als Servermaschine genommen wird. Es kann ein ganz normaler Tower sein, ein Notebook, ein Netbook, eine Handy... Ich selbst betreibe einen modifiziertes NAS-Terminal als Server (NSLU2 heißt der Süße und läuft auf Debian). Es gibt allerdings Hardware, die für Server absolut überflüssig ist. Das sind z.B. Grafikkarten und Soundkarten. Denn Server stehen meistens in Rechenzentren oder in der Abstellkammer, weshalb das Anschließen eines Bildschirms oder eines Soundsystems wegfällt. Auch gibt es Hardware, die speziell für den 24/7-Einsatz zugeschnitten ist. So ist etwa der Verschleiß und der Strombedarf geringer und die Kühlung effizienter. Ausfallsicherheit spielt auch eine große Rolle, weshalb z.B. RAID-Kontroller bei Servern zum Einsatz kommen. Auch die Form von Serverhardware unterscheidet sich von den gängigen Home-Cases: Es hat sich das 19"-Rack-Format etabliert, weil man das so schön sparsam stabeln und verpacken kann.
Zu den Server-Betriebssystemen:
Das sind ganz normale Betriebssysteme, die man auch im Home- oder Office-bereich einsetzen kann. Auch kann man ganz normale Home- oder Office-Betriebssysteme auf dedizierte Server-Maschinen aufspielen. Der Unterschied ist, dass die Server-Distributionen einfach dort sparen, wo eh nichts gebraucht wird. So fällt z.B. eine tolle grafische Oberfläche entweder zum großen Teil bei Wind00f oder komplett bei *nix (z.B. Linux) weg und spart so wertvolle Ressourcen ein. Dafür sind Features standardmäßig dabei, die für den Servereinsatz ausgelegt sind. Das trifft zwar auf *nix nicht zu, wo alles mit allem möglich ist, bei Windows ist aber Serversoftware aus dem Hause Microsoft nur in Server-Distributionen enthalten (z.B. IIS). Bei *nix ist es fast egal, welche Distributionen mann nimmt. Nimmt man Home- und Office-Distributionen, sollte man die grafische Oberfläche beim Servereinsatz deinstallieren und Serversoftware installieren, nimmt man Server-Distributionen für den Home- und Office-Einsatz, muss man die grafische Oberfläche nachinstallieren und nicht benötigte Servertools rausschmeißen (was jedoch meistens wegfällt, da Serverdistributionen meistens Minimal-Systeme "ohne alles" sind).
Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick gewähren und deine Fragen zufriedenstellend beantworten
Vielleicht nochmal konkret:
Als Beispiel gibt es von Linux-Ubuntu eine Server Version. Wozu ist die, kann ich die auf einen normalen PC installieren?
Sie hat keine grafische Oberfläche (GUI) und du kannst sie problemlos auf Home- und Office-PCs installieren. Du müsstest nur bei Bedarf die grafische Oberfläche nachinstallieren.
Ich hab hier noch einen alten Compi stehen.
Den kannst du problemlos und uneingeschränkt als Server benutzen, sofern er vernünftig kühlt und nicht zu viel Strom frisst.
Die anderen Fragen verstehe ich inhaltlich nicht