VM auf virtuellem WinServer

HazTe

New Member
Hallo,
ich bin völlig neu auf dem Gebiet "Server" und habe nun ein paar Fragen, bei denen mir als Laien hoffentlich geholfen werden kann.
Ich habe in Java einen Server mit Hilfe von Serversockets programmiert. Dieser läuft perfekt, wenn ich die .jar Datei auf einem Computer im Heimnetzwerk ausführe und dann von einem anderen Computer über IP und Port connecte.
Nun will ich dies jedoch auf einen externen Server auslagern. Ich will die .jar also auf einer virtuellen Maschine (Windows 7) ausführen und dann über die feste IP des Servers auf die .jar zugreifen/mit ihr connecten.
Nun zu den Fragen:
- Ist es möglich auf einem virtuellen Server eine virtuelle Maschine einzurichten?
- Schafft dies auch ein Laie mit Anleitung?
- Wie würde die Bedienung dieser VM aussehen? Remotedesktopverbindung?
- Funktioniert eine Portweiterleitung von Server zur darauf laufenden virtuellen Maschine?
- Gibt es eine andere Möglichkeit?
Eine Verwendung eines Apache Servers kommt leider nicht in Frage.

Ich hoffe jemand kann sich mir annehmen und versuchen mir zu helfen.
Ich bin über jede Anregung dankbar!
Mit freundlichen Grüßen,
HazTe
 
- Ist es möglich auf einem virtuellen Server eine virtuelle Maschine einzurichten?

Es gibt Virtualisierungen, die die sog. "Nested Virtualization" unterstützen, aber halt nicht alle. Es gibt auch nur wenige Szenarien, in denen das SInn macht. Und der Performance ist das ganze auch nicht zuträglich, da nun zwei Virtualisierungen laufen. Warum nimmst du nicht direkt einen vServer mit Windows und läßt deine Java-Anwendung direkt darauf laufen? Damit hätten sich auch einige deiner Fragen von selbst erledigt.

- Wie würde die Bedienung dieser VM aussehen? Remotedesktopverbindung?

Im Falls von Windows wohl das bevorzugte Mittel, es gibt natürlich auch Drittanbieter-Tools wie VNC o.ä. Anhängig vom Server-Anbieter gibt es ggfl. auch die Möglichkeit, des Zugriffs über eine virtuelle Konsole.
Wenn deine Anwendung im Internet erreichbar ist, solltest du dir natürlich auch die Frage stellen, ob diese auch sicher ist (z.B. was passiert, wenn jemand nicht die erwarteten Daten sendet sondern irgendwelchen Müll? Werden die eingegebenen Daten ausreichend auf Korrektheit geprüft? usw.)
 
Vielen vielen Dank schonmal für die Antwort. Einen vServer muss ich mir also so vorstellen, als würde ich einen PC mit Windows irgendwo laufen lassen, der eine feste IP hat und den ich steuern kann?
Das wäre natürlich die perfekte Lösung für mich!
Der Datenverkehr wird verschlüsselt und jeder Verbindungsversuch muss authentifiziert werden.
 
Ein vServer ist ein virtueller Server, der bei einem Server-Anbieter im Rechenzentrum steht. Im Gegensatz dazu bezeichnet ein Root-Server i.d.R. ein Hardware-System, welches du dir nicht mit anderen teilen mußt. Die meisten Anbieter bieten diese sowohl mit Linux als auch Windows an (Windows wegen der Lizenzkosten oft etwas teuer). Bei so einem System mußt du dich um alles selber kümmern, die Sicherheit des Servers, Installation von Updates, Analyse und Prävention von Angriffen etc. - das ist deutlich mehr als die Absicherung eines Windows-PCs daheim. Alternativ bieten viele auch Managed Server an, die vom Server-Anbieter administriert werden - als Kunde hat man hier aber meist nur eingeschränkte Rechte.
Bevor du jetzt aber den nächstbesten Server mietest, solltest du dir über folgendes im klaren sein: Du bist für alles verantwortlich, was auf diesem Server geschieht, auch wenn diese missbraucht wird. Server-Administration und Absicherung ist ein komplexes Thema, die Kenntnisse muß man sich vorher aneignen (also daheim mit einem Zweit-PC oder in einer virtuellen Maschine üben) - das wird hier oft genug gepredigt. Im Internet sind genug böse Leute unterwegs, die nach schlecht gesicherten Servern suchen, um darüber dann ihr Unwesen zu treiben (Spam versenden, Raubkopien verteilen, etc.)
Und bezüglich der Sicherheit deiner selbstgeschriebenen Anwendung: Verschlüsselte Verbindungen und Authentifizierung sind nur eine Seite der Medallie - sämtliche Daten, die vom Client kommen, müssen auf Gültigkeit überprüft werden, Protokollfehler abgefangen werden, etc. Anwender geben in Eingabefeldern nicht nur das ein, was sie sollen, sondern können sehr kreativ werden. Wenn Daten nicht korrekt geprüft werden, können daraus z.B. beim Speichern der eingegebenen Daten in einer SQL-Datenbank sog. SQL-Injection-Lücken entstehen, über die man Kontrolle über die Datenbank erlangen kann, ohne das Kennwort zu kennen.
 
Danke nochmal! Sollte ich mir nun einen Managed Server holen und meine Anwendung ausreichend abgesichert sein, wie ist ein Arbeiten mit dem Server zu erwarten?
Bekomme ich eine IP, einen Remote Zugriff und kann loslegen oder muss ich noch bestimmte Sachen wissen?
 
Auf einem Managed Server hast du oft keine Admin-Rechte. Wenn deine Anwendung keine benötigt, ist das ggfl. kein Problem. Allerdings solltest du dann drauf achten, dass du Zugriff per Remote-Desktop auf das System hast, denn viele Managed Server sind im Prinzip nix anderes wie ein großes Webhosting-Paket, bei dem du dir die Hardware nicht mit anderen teilen mußt - aber sonst mit allen Einschränkungen, die Webhosting hat.
Du bekommst dann vom Anbieter Zugangsdaten und die IP des Systems mitgeteilt, mit denen du dich einloggen kannst.
Da du evtl. mit deiner Anwendung etwas speziellere Anforderungen hast, such dir entweder einen Anbieter mit kurzer Laufzeit (damit du kurzfristig wechseln kannst, falls die Anforderungen nicht ausreichen) oder einen kleinen Anbieter (sind oft flexibler als die großen wie 1&1, strato und Co.) - oder einen Root-Server und jemanden mit der Administration/Absicherung beauftragen, bis du dir selber das notwendige Wissen angeeignet hast.
 
Auf einem Managed Server hast du oft keine Admin-Rechte.
Das machen (unter anderem) wir ganz explizit anders. Zwar erhält der Kunde standardmäßig keinen administrativen (root-)Zugriff, diesen richten wir jedoch gerne ein, wenn der Kunde sich das zutraut. Viele Kunden wollen es gar nicht - aber die anderen möchten wir mit einem Managed-Hosting nicht einschränken, sondern an den notwendigen Stellen unterstützen.

Noch zur Nested Virtualization: Diese ist tatsächlich ziemlich langsam bzw. hat einen enormen Overhead. Das liegt nicht primär am doppelten Virtualisierungslayer (der Overhead von z.B. KVM ist absolut zu vernachlässigen), sondern daran, dass die VM in der VM die hardwareseitigen Virtualisierungsfeatures nicht nutzen kann. Wir haben aufgrund einiger Kundenwünsche Nested Virtualization aktiv, aber viele Kunden haben dann recht schnell festgestellt, dass ein weiterer vServer sinnvoller ist. :D
 
Danke! Haben sie denn auch managed vServer im Angebot? Sieht die Oberfläche dann aus wie bei win7, sodass ich per ftp(s) einfach die Dateien hochladen und per Remote dann ausführen kann?
 
Ja, durchaus haben wir das, allerdings bitte uns bei Interesse an unseren Produkten direkt kontaktieren oder einen Thread im entsprechenden Unterforum eröffnen. Angebote dürfen wir gemäß der Forenregeln im SSF nur im Suche-/Biete-Bereich unterbreiten, und daran möchten wir uns gerne halten. :)
 
Back
Top