Verständnisfrage: Blade Server

james23

New Member
Hi zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich von Blade Servern. Für eine Studienarbeit muss ich ein Rechenzentrum für ein produzierendes Unternehmen aufbauen. Dieses Unternehmen setzt unterschiedliche Software wie z.B. SAP ERP oder Lotus Notes (als GroupWare) ein. Ich möchte nun z.B. SAP ERP auf einen x86 Server unter Linux betreiben (z.B. mit einem Blade Server Modell). Läuft dann dieses auf einem Rack innerhalb des Blade Systems, oder müssen mehrere Racks über Virtualisierung zusammengeschachtelt werden? Welche Lösungen können z.B. verwendet werden, um eine hohe Verfügbarkeit zu erreichen? Beispielsweise durch Clustern oder? Wie funktioniert das technisch bzw. wie muss der Blade Server aufgebaut werden.

Ich hoffe ich war halbwegs genau mit meiner Beschreibung. :)
Vielen Dank schon mal im Voraus.

Viele Grüße

james23
 
Als erstes solltest du zwischen einer Blade-Lösung und normalen Rack-Servern unterscheiden.

Einfach gesagt ist eine Blade-Lösung eine All-IN-ONE Lösung, bei der du (in unterschiedlichen Höheneinheiten bis zum großen Rack) alles in einer Box hast. Also Server, Netzwerktechnik, Überwachung...

Mit Rackservern schraubst du "einfach" Server in einen Serverschrank und musst dabei selbst die Netzwerktechnik stellen.

Rechenzentrum also != Bladesystem.

Für das Design brauchst du prinzipiell zu Beginn nicht zwischen Rackservern und Bladesystem unterscheiden, da bei beiden Fragen des Netzwerkdesigns, Rechenleistung und allgemeiner Infrastruktur geklärt werden müssen.

Hochverfügbarkeit ist auch immer gerne gefordert - erfordert aber gleichzeitig ein Verständnis über die Möglichkeiten (Aktiv/Aktiv-Server, Aktiv/Passiv...)
Da fehlen wohl noch ein paar Angaben...

Gruß
Markus
 
Gegen welche Ausfälle möchtest du dich schützen?
- Brauchst du Georedundanz?
- Menschliches Versagen?
- Maschinenausfall (Single-Point-of-Failure vermeiden)
Wie hoch darf die Ausfallzeit (planbar / nicht planbar) sein?
Welche Elemente müssen hochverfügbar sein?
- Kann der Server auf dem der Kantinenplan läuft evtl. auch mal ausfallen?
Wie hoch ist das Budget um das geforderte zu erreichen?
- Was kostet dich ein Ausfall?
- Ist der Verlust höher als die Kosten für eine ausfallsichere Lösung?

Mal eben ein Cluster aufgesetzt mag vielleicht bei Bastelprojekten cool sein und beim händischen Failovertest auch funktionieren. Das ganze aber "Business-Konform" zu machen, erfordert einiges an Planung.

Gruß
Markus
 
Mhh so hab ich das noch gar nicht gesehen.
Laut Literatur kostest jede Ausfallstunde umgerechnet 1,2 Mio. €. Also wäre meiner Meinung nach eine Verfügbarkeit von 99,99% die beste Wahl oder?

Ich tu mir allgemein damit schwer, wie ich das Ganze (also die Architektur) am Schluss darstellen möchte. Brauch ich z.B. für den DominoServer für Lotus Notes einen eigenen physischen Server oder lass ich den auf einer VM laufen. Wie viel physische Server benötige ich überhaupt? Kann ich den Mail-Server auch auf dem gleichen physischen Server laufen lassen, auf dem auch das ERP läuft?

Eine letzte Frage, die mir noch unklar ist wäre die Datenhaltung. Sind die Datenbank auf den Festplatten des Servers enthalten oder brauche ich ein sogenanntes SAN oder RAID System oder sind diese wiederum eigene Server.

Sorry für meine vielen Fragen :)

Vielen Dank für deine Hilfe schon mal;)
 
Wieviele Benutzer greifen den im schnitt miteinander auf den Domino Server zu? Bei SAP brauchst du mindestens 2 Server/VMs besser 3 (Dev,Qual,Prod) damit du da auch SAP konform bist...

DCs, Fileserver, Backup, etc wirst du auch noch brauchen müssen damit ordentlich gearbeitet werden kann...
 
Reden wir denn hier dann von einer realen Umsetzung mit fixem Budget und anschließender Realisierung oder ist deine "Studienarbeit" nur theoretisch?

Welche Server auf welchen Maschinen und wie realisiert laufen hängt unter anderem von den 3 Aspekten Sicherheit, Performance und Lizenzen ab.

Sicherheit:
Wo macht eine Aufteilung Sinn?
Wie designe ich ein Netz, dass die Angriffsvektoren möglichst klein sind...?

Performance:
Manche Applikationen vertragen sich nicht zusammen auf derselben Hardware.
Datenbanken mit Gameservern...

Lizenzen:
Je nach Hersteller / Softwareanbieter ist der Einsatz von mehreren Server durchaus sinnvoll.
Möchtest du Beispielsweise eine "kleine" Oracle-Datenbank installieren und machst das in einer virtuellen Maschine, die unter einer nicht von Oracle "empfohlenen" Virtualisierungslösung läuft (zum Beispiel VMWare), darfst du schön den "dicken Hobel" lizenzieren anstelle die Anzahl der CPUs innerhalb der VM.
Also lies dir genau die Lizenzbestimmungen der eingesetzten Software durch...

Gruß
Markus
 
Ist nur eine theoretische Studienarbeit ;)

Nach meiner aktuellen Recherche heraus, werde ich auf mehrere BladeServer setzen, auf denen mehrere VMs laufen. So besitzen geschäftskritische Anwendungen wie z.B. das SAP ERP oder der Mail-Server redundante Server, die einen zentralen Datenbezug mittels eines SAN besitzen.

Meinst du das ist klug, das Szenario so aufzubauen?

Dann muss ich mir nur noch über die verwendeten Betriebssysteme und Lizenzen Gedanken machen oder ?
 
Kann man so machen, aber was sinnvoll ist, müsstest du schon selbst wissen.

Wie ist die Anbindung ans Internet geregelt - musst du die Anbindung der Clients auch bearbeiten, oder musst du rein die "Wolke" Server betrachten?

Prinzipiell benötigst du für die aus dem Internet erreichbaren Server noch eine DMZ bzw. wenn du Clients ans Internet anbinden möchtest mindestens einen Proxy-Server oder entsprechend ähnliche Lösung.

Die ein oder andere Firewall dazwischen würde auch nicht schaden.

Ob dir die Aufteilung auf VMs reicht in Bezug auf die Sicherheit musst du für dich selbst entscheiden. Da sind einfach viel zu viele Aspekte, die das Szenario komplexer machen.

Da es nur für eine Studienarbeit ist, musst du selbst entscheiden, wie weit du gehst.

Stichpunkte, die ich bei einer realen Umsetzung noch bedenken würde
Redundante Internet-Anbindung mit entsprechendem Router / Firewall
DMZ mit kritischen Systemen, wie Mailserver, Proxy, Reverseproxy, (S)FTP-Servern, die von außen erreichbar sein müssen...
Sauber getrennte Dienste (VLANs, Firewallregeln 1:1...)
Getrennte Virtualisierungshosts je nach Sicherheitskonzept (Server, die mit Clients direkt kommunizieren und M2M Server trennen oder kritische von weniger kritischen Servern trennen, oder Internet vs Intranet trennen)
Getrenntes Management-Netz mit dedizierten Adminrechnern oder so genannte Sprungserver, die den Zugriff auf das administrative Netz weiter absichern
Zentrale Verwaltung der Server / Clients (Config-Management)
Monitoring der Infrastruktur (Funktionalität, Performance, Security)
...

Also für ne "einfache" Studienarbeit viel :)

Gruß
Markus

PS: Das ist jetzt nur mal "kurz" runtergeschrieben und entspricht nicht zwingend dem Enddesign, da Dinge wie Angriffsvektoren, Schutzbedarf, Budget jetzt nicht eingerechnet sind.
 
Ist nur eine theoretische Studienarbeit ;)



Nach meiner aktuellen Recherche heraus, werde ich auf mehrere BladeServer setzen, auf denen mehrere VMs laufen. So besitzen geschäftskritische Anwendungen wie z.B. das SAP ERP oder der Mail-Server redundante Server, die einen zentralen Datenbezug mittels eines SAN besitzen.



Meinst du das ist klug, das Szenario so aufzubauen?



Dann muss ich mir nur noch über die verwendeten Betriebssysteme und Lizenzen Gedanken machen oder ?


Warum Blades?
Für deine Umgebung wären zwei oder wen es umbedingt sein muss vier potente Server völlig ausreichend. Ein Bladesystem ist wen man es nicht 3/4 gefüllt hat viel zu teuer sofern du auf das Budget achten musst, der konfigurationsaufwand ist auch einiges höher gegenüber den herkömmlichen Server...
 
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