Vernetzung eines KMU-Büros

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Deleted member 8894

Guest
Hallo Forum

Wir möchten demnächst in unseren Büroräumen (3 Büros + 1 Serverraum) Netzwerkkabel verlegen lassen.
Wir haben es regelmässig mit grossen Datenmengen zu tun (nur im Intranet). Deshalb ist Gbit-Ethernet naheliegend.

Ich hab schon einiges zu den verschiedenen Kabeltypen (cat. 5, 6,7) gelsen), trotzdem bin ich sehr unsicher, was wir nehmen sollen.

Welcher Kabel-Typ ist sinnvoller zum Verlegen: Cat. 6 oder Cat. 7?
Beide sind ja Gbit-fähig, doch Cat 7 ist besser abgeschirmt, so wie ich erfahren habe.

Würde folgendes Sinn machen?
Kabel vom Typ Cat. 7 zu verlegen, die an RJ-45-Dosen angeschlossen sind - und von den RJ-45-Dosen dann mit Cat. 6 Kabel an die PC's/Server zu gehen (da dort nur die "normalen" Anschlüsse vorhanden sind - also keine GG45- bzw. Tera-Anschlüsse)?
 
Also meiner Meinung nach ist Cat 6 volkommen ausreichend und wird auch noch die nächsten Jahre ausreichen. Da es sich preislich aber nicht sooo viel nimmt würde ich durchaus Cat 7 verlgen, zumindest bis in die Dosen. So ist man auch für die nächste Generation noch gerüstet.

MfG Terminatorthree
 
Wenn die Durchsatzanforderungen wirklich so hoch liegen, würde ich lieber je zwei Kabel zum Rechner ziehen (moderne Boards haben eh häufig zwei Anschlüsse) und bündeln.

Viel wichtiger ist es, die Zahl der Dosen pro Platz gut vorherzusehen. Meist kommt zum Rechner dann noch ein Laptop, ein Netzdrucker, ein IP-Phone, ein Fax... und man braucht doch wieder einen Desktop-Switch.
 
Also die Durchsatzanforderungen liegen nicht konstant so hoch, aber es kommt des öfteren vor, dass GB-grosse Dateien im Netzwerk herumgeschoben werden (v.a. Film(roh)daten oder auch komprimierte).

Da wie gesagt, die Leistung nicht konstant so hoch sein muss, denke ich wäre das mit den doppelten Leitungen absoluter overkill :D zumal wir auch die PC's alle nachrüsten müssten...

Das mit der Dosenzahl hatte ich so gedacht, dass in jedem Büro dann noch ein Gbit-Switch steht, wo die einzelnen Geräte angeschlossen werden (es handelt sich vorwiegend um 1-2 PC's pro Switch und evtl. noch 1-2 Drucker - IP-Phone ist momentan noch nicht vorgesehen, könnte aber noch folgen).

Gedacht war es so, dass pro Büro eine Leitung direkt zum Serverraum führt (maximaler Abstand zum Serverraum beträgt ca. 20 Meter) und dort an den Netgear-Gbit-Switch angehängt wird. In jedem Büro steht ein kleiner Gbit-Switch, wo man dann mehrere Geräte einstöpseln kann. Laptops werden über WLAN ins Netzwerk eingeklinkt.

Was mir immer noch nicht klar ist: wenn wir Cat7-Kabel verlegen, ist dass dann "abwärtskompatibel" zu PC's mit RJ-45-Anschlüssen? (also wie ich in meinem ersten Post im letzten Absatz geschildert hab)
 
Was mir immer noch nicht klar ist: wenn wir Cat7-Kabel verlegen, ist dass dann "abwärtskompatibel" zu PC's mit RJ-45-Anschlüssen? (also wie ich in meinem ersten Post im letzten Absatz geschildert hab)

Ja klar, weil das gar nichts miteinander zu tun hat :) Cat7 ist die "Leitung" ansich und RJ45 ist im Grunde nur der Stecker bzw. das Steckerformat.
 
Moin
Da wie gesagt, die Leistung nicht konstant so hoch sein muss, denke ich wäre das mit den doppelten Leitungen absoluter overkill :D zumal wir auch die PC's alle nachrüsten müssten...
Kabel verlegen heißt ja nicht, das ihr die Leitungen gleich nutzen müsst.

Die Kosten entstehen durch die Verlegung, nicht durch die Kabel. Ein Kabel mehr einziehen das ihr später mal braucht lohnt sich auf jeden Fall.
Nur Kabel die ihr sicher nicht braucht sind überflüssig.

Das mit der Dosenzahl hatte ich so gedacht, dass in jedem Büro dann noch ein Gbit-Switch steht, wo die einzelnen Geräte angeschlossen werden (es handelt sich vorwiegend um 1-2 PC's pro Switch und evtl. noch 1-2 Drucker - IP-Phone ist momentan noch nicht vorgesehen, könnte aber noch folgen).

Gedacht war es so, dass pro Büro eine Leitung direkt zum Serverraum führt (maximaler Abstand zum Serverraum beträgt ca. 20 Meter) und dort an den Netgear-Gbit-Switch angehängt wird. In jedem Büro steht ein kleiner Gbit-Switch, wo man dann mehrere Geräte einstöpseln kann.
Dann solltet ihr auf jeden Fall mit einem eigenen Storage Netzwerk arbeiten. Also getrenntes Netz nur für den Datentransfer. Und das mit einem eigenen Switch. Für die restlichen Geräte dann einen eigenen Switch. Da könnt ihr dann auch ein einfaches 100MBit Netz verwenden.
Oder ihr müsste entsprechend teurere Netzwerktechnik installieren, damit der Datentransfer nicht alle anderen Dienste beeinträchtigt (Stw.: QoS).

Ich würde auf jeden Fall genug Kabel von jedem Arbeitsplatz zum Serverraum verlegen lassen, und dann die Rechner auf einen eigenen Switch packen. Das ist die flexibelste und performanteste Lösung.

Laptops werden über WLAN ins Netzwerk eingeklinkt.
Wenn die Möglichkeit besteht die Rechner über Kabel anzuschließen, würde ich das auf jeden Fall vorziehen.
WLAN nehme ich nur, wenn Mobilität ein Kriterium ist.
 
Hallo,

je nach länge des CAT- Netzwerkkabels, ich würde mal sagen der preisunterschied ist jetzt auch nicht die welt zwischen cat 6 und cat 7 Kabeln.
Verlege einfach CAT 7 leitungen da die einzelne twinandern sind separat abgeschirmt, dies verringert die Dämpfung und je nidriger die Dämpfung ist desto besserer der Datendurchsatz und Datenverlust ist es.

Gruß
Stan
 
CAT 7 Kabel sind aufgrund der Schirmung und meist dickerer Adern (AWG24 oder 22) starrer und verlangen größere Mindestbiegeradien, was insbesondere bei der Verlegung in dünnen Kabelkanälen zum Problem werden kann.

Verteilerswitche in den Büros sind auch ein versicherungstechnisches Problem, wenn sie abends nicht abgeschaltet werden.
Ich würde eher einen größeren Switch (oder zwei, wenn Redundanz eine Rolle spielt) in den Serverraum setzen, der die einzelnen Arbeitsplätze per Gigabit versorgt und selbst an den Servern per 10GB oder einem größeren Bündel Gigabit-Leitungen angebunden ist. Der Switch sollte eine entsprechend leistungsfähige Backplane haben, um ggf. mehrere Gigabit-Datenströme ungebremst weiterleiten zu können.
 
Ich kann da Whistler nur beipflichten.

Bei Deiner Planung mit Rechner an Gbitswitches und diese an zentralem Gbit Switch hast Du ein Problem:

Innerhalb eines Raumes geht die Kommunikation auch wirklich mit Gbit, da alle Rechner darin an einem Switch hängen und zu jedem anderen Rechner IM RAUM die volle Bandbreite vorhanden ist.

Vom Raumswitch zum Zentralswitch hast Du aber ein Bottleneck, da sich diese Gbitleitung alle Rechner eines Raumes teilen müssen.

Wenn man nun davon ausgeht, dass Daten in erster Linie auf einen Server gespeichert werden / von da kommen, kommt das Bottleneck immer dann zum tragen, wenn mehr als ein Rechner pro Raum kommunizieren will.

Daher ist ein zentraler Switch an dem ALLE Rechner gleichberechtigt hängen sinnvoller, auch wenns mehr Verlegearbeit bedeutet.

Wichtig ist auch, dass man Server eigentlich immer performanter als die Clients anbinden sollte. Das ist bei Gbit natürlich etwas schwieriger...

Wenn große Dateien bewegt werden sollen, sollte man weiterhin auf
einige Sachen achten: Redundanz (Raid1 oder 5) und Speed. Um letzteren zu erreichen, ohne die Redundanz aufzugeben, wäre ein Raid 0 aus Raid1 Volumes zu empfehlen. Auch denkbar wäre ein Raid aus SSDs, die sehr gut mehrere Datenströme parallel bedienen können, aber für wenig Platz recht teuer sind. Vielleicht ist ja auch eine Zweiteilung in Arbeitsvolume (SSD) und Archiv (große HDs) denkbar.
 
Es ist so, dass innerhalb eines Raumes momentan nur 1 PC angehängt ist und noch 1-2 Drucker pro Raum. Deshalb sollte der Flaschenhals nicht so tragisch sein.
Wir haben nun so entschieden, dass wir pro Büro-Raum zwei Cat.7-Leitungen (geschirmt) verlegen (also 1 momentan jeweils als Reserve dient).
Da wir eine kleine Unternehmung sind, denke ich wird das so reichen.

Im Serverraum werden dann ungeschirmte Cat7-Kabel verwendet um von der Netzwerkdose jedes Raums mit dem Server-Switch zu verbinden - so kann die Erdungsschlaufe verhindert werden.

Der Server selbst hat SSD-Platten im RAID1/0 (4x300GB) und verfügt sowieso nur über 2 Gbit-Ports, also wird wohl sowieso hier ein Flaschenhals auftreten, wenn es hart auf hart kommt.
 
Jo, klingt doch gut! Speziell der Server mit dem SSD Raid ist eine feine Sache!! Braucht Ihr aber nicht auch noch ein Archiv (ist doch gerade für Videorohmaterial wichtig)? Das Archiv könnte man aber auch in einen anderen Server oder ein NAS auslagern.
 
Videorohdaten sind es momentan noch wenige, die wir effektiv lokal im Büro haben, da alles noch outgesourct ist beim Produzent - hauptsächlich sind es die fertig komprimierten Filme der Kunden, die wir da haben (und da wird sich auch noch etwas tun). Die Massenspeicherlösung (NAS) haben wir auch schon ins Auge gefasst, doch müssen wir die Sachen gestaffelt anschaffen, da es doch ziemlich hohe Kosten sind.
 
Eine Frage habe ich noch:

Der Elektriker, der die Leitungen durchzieht, hat von einer Erdungsschlaufe gesprochen, wenn wir Cat. 7 verlegen. Er meinte, dass wir das verhindern können, indem wir von der Netzwerkbüchse an den Server-Switch ungeschirmte Patch-Kabel verwenden. Doch ich finde keine ungeschirmten Cat. 7 Kabel - gibts die überhaupt?
 
So, ich habe nochmals das Internet durchforstet und auch nochmals Wikipedia genauer unter die Lupe genommen.
Wenn ich das nun richtig verstanden habe, sind Cat. 7-Kabel per Definition schon abgeschirmt - also dass es gar keine ungeschirmte gibt. (Zitat aus Wikipedia)
Cat-7-Kabel haben vier einzeln abgeschirmte Adernpaare (Screened/Foiled shielded Twisted Pair S/FTP) innerhalb eines gemeinsamen Schirms.

Nun macht mich aber etwas anderes stutzig, was ich beim ersten Mal durchlesen wohl übersehen hab (Zitat aus Wikipedia):
Heute wird oftmals für qualitativ hochwertige Netzwerkverkabelungen eine CAT-7-Leitung in Verbindung mit CAT6-Netzwerkdosen/-Patchpanels genutzt, was die gesamte Netzwerkstrecke ungeachtet der „guten“ CAT-7-Leitung auf Klasse E oder EA Niveau (CAT-6) degradiert.

Ist es in dem Fall völliger Quatsch, was wir gerade machen - also Cat. 7-Leitungen verlegen, welche dann aber doch an normalen RF-45-Dosen, mit RJ-45-Patchkabel enden?

Und welcher Kabel-Typ nun verwenden? Cat. 6 - ist der ungeschirmt? Die einzigen ungeschirmten Kabel, die ich finde, sind Cat. 5 - aber die sind ja nicht Gbit-fähig - oder seh ich das wieder falsch? :confused:
 
Ich bin kein Elektriker, aber hier mal meine Meinung:

Die Schirmung der Kabel ist für die hohe Datentransferate von 1Gbit oder mehr VORAUSSETZUNG und kann daher nicht weggelassen werden. Eben drum ist ja ein Cat5 (nicht "e") Kabel und darunter nicht Gbitfähig.

Eine "gute" Verkabelung zu verlegen ist nie schlecht, daher macht Ihr auch nichts falsch. Es ist DEUTLICH einfacher, mal eine Reihe neuer Dosen zu setzen (wenn die Standards das erfordern), als die komplette Verkabelung auszutauschen.
 
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