V Server, welche gravierenden Unterschiede zu dediziertem Root?

[garfield]

Hallo zusammen,
welche wirklichen Unterschiede bestehen denn zwischen V Server und dediziertem Root?
Bisher habe ich einen Root, denke jetzt dran mir einen V Server bei Strato zu holen, ist günstiger, hat mehr garantiertes Ram als mein Root nämlich 3 GB.
Klappt das mit dem garantierten Ram? Ist doppelt soviel wie bei meinem Root,soll mir laut Strato ständig und garantiert zur Verfügung stehen.
Das doppelte bei Bedarf laut Werbung, also bis 6 GB, aber das garantierte reicht mir schon.
Mit welchen Einschränkungen muß ich bei einem V Server leben?
Ich habe Chats und andere Programme am Laufen die etwas resourcenhungrig sind, bisher ist das kein Problem auf meinem Root.
Absichern, kann ich den genau so sichern wie meinen Root, oder irgendwelche Verbote?
Wie ist denn so die Performance allgemein gegenüber einem Root den ich nur alleine nutze? Das mit dem Virtualisieren kommt mir immer irgendwie merkwürdig vor.
Werden soll es der V Power Server L von Strato, bin schon Jahre bei denen Kujnde mit meinem Root und ganz zufrieden.
Vielen Dank schonmal für eure Ausführungen.

 

[collecty]

Hi Garfield!

welche wirklichen Unterschiede bestehen denn zwischen V Server und dediziertem Root?

Bei Linux Servern sind aus meiner Sicht die wichtigsten VServer-Einschränkungen i.d.R.
- kein eigener Kernel mögich, der VServer verwendet zwingend den Hostkernel
- kein eigenes iptables, keine eigene Zeit (date) - wird beides vom Host mitgenutzt
- eine Vielzahl von überwachten Leistungsparametern (/proc/user_beancounters)

Mit welchen Einschränkungen muß ich bei einem V Server leben?

Durch die überwachten Leistungsparameter aus /proc/user_beancounters (z.B. Parameter kmemsize) kann der VServer seinen zugesicherten RAM nicht beliebig verwenden.

Absichern, kann ich den genau so sichern wie meinen Root, oder irgendwelche Verbote?

Weil ein eigenes iptables fehlt, sind dynamische Reaktionen der Firewall auf Einbruchsversuche nicht möglich. I.d.R. wir nur eine statische Firewalldefiniton über den Host via Contolpanel angeboten.

Das sind soweit die Einschränkungen, die mir am meisten Bauchschmerzen machen.

Gruß, Collecty

 

[Armadillo]

Das ist aber nur bei nicht voll virtualisierten vServern (OpenVZ/Virtuozzo) der Fall, das sollte man vielleicht gleich mal dazu sagen.
Das größte Problem bei diesen Lösungen ist der zugesicherte Ram. Dieser besteht bei dieser Virtualisierunglösung sowohl aus echtem Ram und dem Swapfile des Hostsystems. Deshalb hat der vServer auch kein eigenes Swap-System wo er Daten auf die Festplatte auslagern kann. Dadurch passiert es, dass wenn du viel Ram nutzt, dass das Ganze auf einmal sehr langsam werden kann ohne dass du weißt warum.

Aus diesem Grund ist ein Rootserver deutlich besser. Du hast deine komplett eigenen Ressourcen, kannst die bis zum Anschlag nutzen und musst dir sowohl Festplatten als auch CPU nicht mit Leuten teilen, die aufwändige Berechnungen darauf laufen lassen.

 

[Valentin]

Armadillo und Collecty haben es schon auf den Punkt gebracht: Als vServer-Benutzer musst du mit mehreren Einschränkungen rechnen, die du bei einem Root-Server nicht hast.

Allgemein Beispiele dafür sind schlechtere Performance, teils fehlende Kernelmodule, meist kein eigener Kernel, langsame I/O-Operationen und der Fakt, dass du dir ein Hostsystem mit vielen anderen Kunden teilst (daraus ergeben sich einige Nachteile).

Aber: Es ist von der Virtualisierungslösung abhängig, was für Nachteile du in Kauf nehmen musst. Wenn du dir vorstellen kannst, einen virtuellen Server bei einem anderen Anbieter zu mieten, erhälst du unter Umständen vllt. sogar Zugriff auf alle Kernelmodule oder sogar einen komplett eigenen Kernel.


Was genau möchtest du denn auf einer virtuellen Maschine laufen lassen?

 

[collecty]

Als vServer-Benutzer musst du mit mehreren Einschränkungen rechnen, die du bei einem Root-Server nicht hast.

So allgemein formuliert ist das schon klar, trotzdem finde ich die Frage berechtigt, wo die Unterschiede im Detail liegen.

Was genau möchtest du denn auf einer virtuellen Maschine laufen lassen?

Ob ein preisgünstiger (teilvirtualisierter ) vServer ausreicht, hängt wirklich stark vom beabsichtigten Einsatzzweck ab. I.d.R. sind die vServer für LAMP + Mail ausgelegt. Man kann damit prima Domains hosten, vielleicht sogar etwas Reselling im eigenen Bekanntenkreis betreiben. Die User können sich über Plesk, Confix und Co ihre Mailboxen oder Subdomains selbst einrichten - läuft alles ganz akzeptabel, so lange man nicht auf Sonderlocken steht. Ich hab z.B. versucht, sowas um einen Terminalserver zu ergänzen. Da kam ich dann schnell auf einen hohen failcount bei kmemsize und watchdog hat mir den Abgang von Plesk gemeldet. Jetzt stehe ich vor der Wahl, meine Idee vom Gnome-Termialserver zu Grabe zu tragen oder ein Upgrade auf dedizierte Hardware zu machen.

Weil der vServer stark für den Einsatzzweck "Domainhosting" ausgelegt ist, muß man nicht befürchten, den Server mit Usern zu teilen, "die aufwändige Berechnungen darauf laufen lassen. " Die anderen User nutzen das i.d.R. auch nur für den Zweck, für den es ausgelegt ist. Ich habe mit Virtuozzo z.B. die Erfahrung gemacht, dass reines Domainhosting für wenig Geld ganz gut und stabil läuft.

Gruß, Collecty


Gruß, Collecty

 

[Armadillo]

Weil der vServer stark für den Einsatzzweck "Domainhosting" ausgelegt ist, muß man nicht befürchten, den Server mit Usern zu teilen, "die aufwändige Berechnungen darauf laufen lassen. " Die anderen User nutzen das i.d.R. auch nur für den Zweck, für den es ausgelegt ist. Ich habe mit Virtuozzo z.B. die Erfahrung gemacht, dass reines Domainhosting für wenig Geld ganz gut und stabil läuft.

Das kommt immer ganz darauf an, was auf den jeweiligen Webseiten dann läuft und wie viele Besucher vorhanden sind. Bei größeren Webprojekten is da ganz schnell mal Ende Gelände. Das beeinträchtigt dann die anderen virtuellen Maschinen auf dem Host auch durchaus.

Aber ohne weitere Angaben was genau auf dem Ding laufen soll, kommen wir hier eh nicht weiter und werden uns nur weiter im Kreis drehen.

 

[garfield]

Danke vielmals für eure Antworten, ich bleibe bei meiner eigenen Maschine, scheint mir sinnvoller.
Nochmals schönen Dank.