Traffic über Rootserver leiten

petergun6666

Registered User
Hallo zusammen,

nennt mich paranoid, aber im Zuge der bald Realität werdenden Überwachungsmaßnahmen, die ja soweit ich weiss die Speicherung meiner IP-Verbindungsdaten beinhalten, habe ich mir überlegt, dass ich doch den beim Surfen anfallenden Traffic komplett über meinen Rootserver laufen lassen könnte, damit mein ISP einfach nicht mehr weiss, wo ich mich rumgetrieben habe. Ich habe eine Zeitlang mit TOR und Jap rumexperimentiert, aber das ist von der Perfomance ja so grottig, dass ich es schnell leid war. Meine Paranoia geht auch nicht soweit, dass ich Angst vor Geheimdiensten oder so habe, ich will nur einfach nicht standardmäßig überwacht werden.

Jetzt die Frage: wie setze ich so etwa am einfachsten / effektivsten um? Ich habe in der man-page von ssh etwas von ssh -D gelesen, weiss aber nicht so recht, ob das der richtige Kandidat ist. Oder sollte ich besser einen SOCKS-Proxy auf dem Server laufen lassen? Und wenn, welchen kann man da empfehlen?

Habt Ihr da einen Tipp für mich?

Oder ist meine Idee von vornherein komplett hirnverbrannt?

Besten Dank,

Stefan.
 
Also 1. Darf meines Wissens nach aktueller Rechtsprechung keine IP-Speicherung von Providern mehr vorgenommen werden.

Und 2. denke ich nicht dass Du mittels Umleitung über Deinen Server Anonymität erreichst.
 
Danke für Deine Antwort!

Zu 1.: Ich dachte, dass zwar im Moment keine IP-Daten gespeichert werden dürfen, aber dass in der Zukunft, wenn die Bundesregierung die Überwachungsvorgaben der EU umsetzt, doch wieder gespeichert werden muss.

Zu 2.: Mir ist klar, dass ich keine "echte" Anonymität dadurch erreiche. Es geht mir mehr darum, dass wenn (1) zutrifft, in den Logs meines ISP halt immer dieselbe IP, nämlich die von meinem Server, steht und auf dem werden natürlich keine IPs gespeichert. Ich möchte eben nur diese zentrale Abgreifstelle, die für die Polizei und was weiss ich wen sonst noch geschaffen werden soll, umgehen. Wie gesagt, ich möchte keine Straftaten begehen, sondern ich will nur nicht standardmäßig überwacht werden.

Ciao,

Stefan.
 
also erstmal loggt dein ISP Datum und Uhrzeit deines "Einwahlzeitpunktes" sowie die Dauer und die dir zugewiesene IP-Adresse.
Derzeit ist keine Speicherung deiner weiteren Verbindungsziele geplant.

Zudem solltest du bedenken, die Trafficgebühren für den Server sind wesentlich höher als die für den privaten DSL-Anschluss (ausgehend von einer Flatrate ohne Daten oder Volumenbegrenzung)
 
Der anfallende Traffic wäre in meinem Fall nicht das Problem, weil mein Server weit unter den inklusiven 200GB / Monat bleibt. Soviel kann ich gar nicht surfen :)

Zu Deinem anderen Punkt: eine der Fragen, die für mich noch nicht klar beantwortet sind, ist eben, ob - wie jetzt schon zu Abrechnungszwecken, wenn keine Flatrate vorhanden ist - auch in Zukunft nur die zu einem bestimmten Zeitpunkt zugewiesene IP oder nicht vielmehr auch alle IPs / Servernamen der Dienste, die ich besucht habe gespeichert werden. Das würde ja dann eben die von mir abgelehnte totale Überwachung bedeuten.

Siehe auch beispielsweise:
http://www.heise.de/ct/aktuell/meldung/69995
 
Versteh ich da was nicht? Du willst die Vorteile der dynamischen IP und der damit verbundenen teilweise Anonymität durch eine immer gleiche feste IP, die sogar einen DNS-Eintrag und damit direkt deinen Namen liefert, tauschen? Wozu? Damit bei Anfragen nach Deiner Identität nicht mal mehr der Provider gefragt werden muß sondern ein simpler whois ausreicht?

Denn es ist nicht der Provider, der sich merkt was du im Netz besucht hast, sondern der Host, den du besucht hast. Und der hat es eben dann einfacher, weil feste IP.
 
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