STRATO baut Rechenzentrum in Berlin aus

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Das Internet zieht um

Berlin, 07.11.2013 Ein großer Teil des deutschen Internets zieht um – fast unbemerkt: In einer deutschlandweit einmaligen Aktion baut das Webhosting-Unternehmen STRATO sein Rechenzentrum im laufenden Betrieb aus. Um in Zukunft bis zu 30 Prozent mehr Server betreiben zu können, erweitert STRATO die Strom- und Klimaversorgung in den Datenräumen in Berlin und lässt dazu 55.000 Server mit Kundendaten umziehen. „Das hat vorher noch keiner so gemacht“, sagt STRATO Technikvorstand Christian Müller, „denn wir können ja nicht einen Teil des deutschen Internets einfach für ein paar Monate abschalten. Wir machen alles im laufenden Betrieb – das ist so, als würden Sie zu Hause eine neue Küche einbauen, während Sie ein Sechs-Gänge-Menü für eine Großfamilie zubereiten. Geht, ist aber schwierig.“

Allein im dritten Quartal 2013 hat STRATO über 80 Prozent mehr Neukunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinzugewonnen. „Mit dem Umbau des Rechenzentrums rüsten wir uns für die steigende Nachfrage nach Internet-Lösungen und Speicherplatz“, sagt Müller. Zwar bietet das Berliner Rechenzentrum noch ausreichend Fläche, jedoch reichen Strom- und Klimaversorgung bald nicht mehr aus, um weitere Server ans Netz bringen zu können. „Für 30 Prozent mehr Server im Rechenzentrum benötigen wir auch 30 Prozent mehr Strom- und Kühlleistung. Umfangreiche Energieeffizienzmaßnahmen, wie zum Beispiel die Entwicklung stromsparender Netzteile und Plattformen, reichen nicht mehr aus, um unser Wachstum zu kompensieren.“

Der Ausbau des Rechenzentrums erfolgt in zwei Schritten: Im ersten Schritt bauen die Techniker die Strom- und Klimaversorgung um. Sie ersetzen die alten Stromverteiler, Transformatoren, Leitungen und Klimageräte durch neue, leistungsstärkere Komponenten und erweitern die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Dazu werden drei neue Generatoren und 3500 leistungsstärkere Batterien installiert: Sie übernehmen bei einem Stromausfall in Berlin die Versorgung der Server. Der erste Schritt – die Arbeiten an der zentralen Strom- und Klimaversorgung – ist in weiten Teilen abgeschlossen.

Im zweiten Schritt werden die Datenräume umgebaut. „Dafür müssen Server mit tausenden Websites umziehen“, sagt Müller. Den ersten Datenraum haben die Techniker bereits leergeräumt, indem sie 8730 Server auf andere Räume verteilt haben. Darauf liegen Daten von mehr als 330.000 Kunden. Erst wenn der Raum vollständig umgebaut ist, ziehen die Server wieder ein und die Umbauten am nächsten Datenraum können beginnen. Nach etwa fünf Jahren werden auf diese Weise über 55.000 Server in 700 Serverschränken in fünf umgebaute Datenräume umgezogen sein. Die Techniker werden rund 550 Kilometer Kabel verlegt und mehr als 45.000 Schrauben eingedreht haben.

Im schlimmsten Fall hätte im ersten Schritt des Umbaus bei den Arbeiten an der Stromversorgung der Strom ausfallen können und tausende Websites wären offline gewesen. „Wir hatten immer einen Plan B. Als wir die größeren Notstromgeneratoren im Keller eingebaut haben, stand auf dem Hof mobiler Ersatz.“

„Der Umbau bringt auch mehr Sicherheit und Effizienz: Einige Dienste schließen wir an eine A/B-Stromversorgung an – praktisch ein Energie-Backup für Server“, erklärt Müller. Dabei sorgen zwei komplett unterschiedliche Stromversorgungsstränge zu den Servern für mehr Ausfallsicherheit: Sollte Leitung A ausfallen, übernimmt Leitung B die Versorgung der Server. Bei den Klimaanlagen setzt STRATO ab sofort auf eine Frischluftkühlung, die die Server mit Außenluft kühlt. Das ist effizient und spart Strom.

Weitere Informationen unter www.strato.de
 
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