SSD und HDD parallel

Mr.Check

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Moin moin,

ich spiele im Moment mit dem Gedanken, folgendes Szenario für Webserver umzusetzen:

Live-Daten inkl. Betriebssystem sollen auf einer SSD liegen. Die Daten werden alle paar Minuten per rsync auf die "normale" SATA HDD geschrieben. Für MySQL stelle ich mir vor, das Binlog auf die SATA HDD zu schreiben, um bei Ausfall der SSD ein inkrementelles Live-Backup der Datenbank zu haben. Solange nicht übermäßig viel geschrieben wird, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Datenbank hierdurch deutlich ausgebremst wird. Aber meine Vorstellung muss ja nicht immer mit der Realität deckungsgleich sein :D

Wenn das so funktioniert hätte man ohne den Aufwand eines RAID Datensicherheit für die Datenbank geschaffen und die Dateien der Websiten wären im schlimmsten Fall wenige Minuten alt, wenn die SSD den Geist aufgibt. Aber 100%igen Schutz vor Datenverlust bietet ja auch ein RAID nicht.

Hat jemand von euch schonmal so ein Szenario umgesetzt und Erfahrungswerte? Oder habe ich vielleicht irgendwas Wesentliches vergessen bei meiner Überlegung?
 
Die maximale Kapazität deiner DB(s) ist ja durch die Kapazität der SSD beschränkt. Warum dann nicht gleich ein Setup mit zwei SSDs (als RAID-1) machen und ein richtiges Backup über einen externen Server?
 
Die maximale Kapazität deiner DB(s) ist ja durch die Kapazität der SSD beschränkt. Warum dann nicht gleich ein Setup mit zwei SSDs machen und ein richtiges Backup über einen externen Server?

Also ein zusätzliches Backup über einen externen Server ist sowieso dabei.

Warum nicht zwei SSD? Ist halt deutlich teurer, und wenn das Setup aus einer SSD und einer HDD keine wirklichen Nachteile mit sich bringt... ;)
 
Mit deiner Konstruktion nimmst du dir ja im Prinzip wieder einen Teil der Performance, den dir eine schnelle SSD bietet. Mit rsync müssen zumindest die geänderten Dateien ja von der SSD gelesen und auf die HDD geschrieben werden. Aus Sicht der Performance bekommst du natürlich so richtig Speed, wenn du zwei SSDs als RAID 1 betreibst - im günstigsten Fall kannst du so die Leserate fast verdoppeln (Lesezugriffe werden auf die beiden SSDs verteilt). Und nur mit einem RAID1 hast du eine echte Redundanz, wenn mal eine SSD ausfällt - bei deiner Lösung wäre der Server nach Ausfall der SSD erst mal down.
 
Mit deiner Konstruktion nimmst du dir ja im Prinzip wieder einen Teil der Performance, den dir eine schnelle SSD bietet. Mit rsync müssen zumindest die geänderten Dateien ja von der SSD gelesen und auf die HDD geschrieben werden.

Yo, die Frage ist halt, ob diese Auswirkungen spürbar oder eher theoretischer Natur sind.

Und nur mit einem RAID1 hast du eine echte Redundanz, wenn mal eine SSD ausfällt - bei deiner Lösung wäre der Server nach Ausfall der SSD erst mal down.

Yo, sicher ist ein RAID grundsätzlich eine feine Sache. Allerdings gibt es gerade bei SSD ja schon wieder Nachteile in Bezug auf TRIM wenn man ein Hardware-Raid einsetzt. Einen Ausfall des Servers verhindert RAID 1 ja auch nur bedingt. Es können ja auch diverse andere Komponenten (einschl. des RAID-Controllers) kaputt gehen, die dafür sorgen, dass der Server erstmal offline ist. Wichtig ist mir in erster Linie, den möglichen Datenverlust zu begrenzen.

Hat schonmal jemand mit Software-RAID 1 im Zusammenspiel mit SSD experimentiert? Würde mich mal interessieren, wie die Performance da aussieht..
 
Yo, die Frage ist halt, ob diese Auswirkungen spürbar oder eher theoretischer Natur sind.
Dein rsync muß zumindest einmal die komplette Verzeichnisstruktur abtasten, um zu ermitteln, welche Dateien sich geändert haben.
Nur mal so als Beispiel: DIe inkrementelle Sicherung meines VPN-Servers (Debian 6 mit OpenVPN und BIND) hier zuhause dauert etwa eine halbe Minute. Dabei werden ca 30 MB an Daten gesichert (Log-Dateien und Zonefiles von BIND) - ist eine virtuelle Maschine auf einer SSD. Zum Vergleich: Die Vollsicherung dauer etwa eine Minuten und das sind 500MB - gesichert wird auf ein LTO1. Daran kannst du erkennen, daß alleine das Abscannen der Verzeichnisse auf Änderungen schon recht lange braucht. Und dein rsync wäre ja nix anderes als alle paar Minuten ein inkrementelles Backup zu fahren.

Yo, sicher ist ein RAID grundsätzlich eine feine Sache. Allerdings gibt es gerade bei SSD ja schon wieder Nachteile in Bezug auf TRIM wenn man ein Hardware-Raid einsetzt.
Wenn man sich mal ansieht, wie die Unterstüzung für TRIM aussieht, dann sollte man den fehlenden TRIM-Support bei HW-RAIDs nicht überbewerten (siehe Wikipedia)

Hat schonmal jemand mit Software-RAID 1 im Zusammenspiel mit SSD experimentiert? Würde mich mal interessieren, wie die Performance da aussieht..
Ich kann hier nur wiedergeben, was ein Arbeitskollege im Bezug auf seinen Windows7-PC zuhause kundgetan hat: Die Schwuppdität beim Starten von WIndows hat mit dem RAID 1 spürbar zugelegt (gegenüber nur einer SSD).

Statt einer Mischlösung aus SSD und HDD mit Eigenbauspiegelung könnte je nach Einsatzszenario auch ein RAID1 aus zwei flotten HDDs in Verbindung mit ordentlich Arbeitsspeicher (ist ja recht günstig) fürs Caching u.U. genauso performant sein (und ist evtl. sogar günstiger).

Und was deine Spiegelung alle paar Minuten mit rsync betrifft: Das ist IMHO nur eine Bastellösung zum Spielen aber für einen stabilen Serverbetrieb nicht das Richtige.
 
Nur mal so als Beispiel: DIe inkrementelle Sicherung meines VPN-Servers (Debian 6 mit OpenVPN und BIND) hier zuhause dauert etwa eine halbe Minute. Dabei werden ca 30 MB an Daten gesichert (Log-Dateien und Zonefiles von BIND) - ist eine virtuelle Maschine auf einer SSD.

Das ist aber verdammt langsam... Ich sicher hier stündlich inkrementell mehrere Mio Dateien mit über 100GB und das dauert im Schnitt vier, nie länger als fünf bis sechs Minuten.

Ich kann hier nur wiedergeben, was ein Arbeitskollege im Bezug auf seinen Windows7-PC zuhause kundgetan hat: Die Schwuppdität beim Starten von WIndows hat mit dem RAID 1 spürbar zugelegt (gegenüber nur einer SSD).

Ist das denn ein Software-RAID? Die große Frage ist ja, wo der Unterschied zwischen einem Sw- und Hw-RAID 1 bei zwei SSD ist. De Performance, die über die Performance einer einzelnen SSD hinaus geht, ist mir egal. Wichtig ist, dass das ganze nicht (wesentlich) langsamer wird durch das RAID.

Statt einer Mischlösung aus SSD und HDD mit Eigenbauspiegelung könnte je nach Einsatzszenario auch ein RAID1 aus zwei flotten HDDs in Verbindung mit ordentlich Arbeitsspeicher (ist ja recht günstig) fürs Caching u.U. genauso performant sein (und ist evtl. sogar günstiger).

HDD kommen nicht in Frage. Viel zu langsam und kaputtbar :D

Und was deine Spiegelung alle paar Minuten mit rsync betrifft: Das ist IMHO nur eine Bastellösung zum Spielen aber für einen stabilen Serverbetrieb nicht das Richtige.

Yo, wobei ich die Spiegelung auf HDD nicht als einen "gebastelten" Versuch, ein RAID zu ersetzen, ansehe, sondern als ein inkrementelles Backup in kurzen Intervallen. Vielleicht könnte man diese interne HDD sogar komplett weglassen und inkrementell auf eine andere Kiste sichern, um bei Ausfall der Kiste an die Daten zu kommen, ohne sie anfassen zu müssen :D
 
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