Speicherplatz erweitern

[voehnics]

Hallo,

ich bin immernoch ein Anfänger. Ich nutze schon seit Jahren verschiedene Server und hangeln mich so durch. Mein aktueller Server ist bei Hetzner und diesen habe ich schon lange. Er hat zwei Festplatten (SSD). Die erste ist halb voll und ich frage mich wie ich vielleicht die zweite mitnutzen kann. Ist das überhaupt möglich bei einem laufenden System ohne Datenverlust? Danke für Tipps

 

[nexus]

Ist das überhaupt möglich bei einem laufenden System ohne Datenverlust?

Relevante Verzeichnisse auf das andere Laufwerk kopieren, fstab anpassen, neu starten, fertig.

Edit:
Ich seh da grad was von psa...also vermutlich eine Plesk-Kiste.
Da kann eventuell noch mehr Handarbeit nötig sein...Das kann ich nicht sagen, da ich Plesk nicht nutze.

 

[d4f]

Ich sehe da lauter md* Laufwerke, was auf MDADM-Raid hinweisen würde, also vermutlich dass beide Platten Spiegelkopien voneinander sind.
Am einfachsten "cat /proc/mdstat" und/oder "lsblk" dass man sieht was Sache ist.

PS: Bei einem Server würde ich nie empfehlen Daten nicht mit einer Form von Redundanz + Backup zu betreiben. Egal wie unwichtig die Daten scheinen, beim Ausfall fängt man sonst doch von genau Null an.

 

[Joe User]

Die erste ist halb voll und ich frage mich wie ich vielleicht die zweite mitnutzen kann.

Es werden bereits beide SSD genutzt (Stichwort RAID1) und beide sind gleichmässig gefüllt...

Über die Sinnhaftigkeit der Partitionierung kann man freilich streiten...

 

[voehnics]

Aber die erste ist doch fast leer, oder verstehe ich das System nicht richtig?

 

[Thorsten]

Du verstehst das System nicht richtig. Du hast 2 Festplatten, die gespiegelt (RAID1) und zu einem Laufwerk zusammenfasst sind. /dev/md1, /dev/md2 und /dev/md3 sind Partitionen innerhalb dieses Verbundes - nicht Festplatten.

 

[greystone]

Aber die erste ist doch fast leer, oder verstehe ich das System nicht richtig?

Ja. Das hast Du richtig verstanden. Das MD-Array /dev/md2, was unter /opt/psa eingehängt ist, ist nahezu komplett frei und das ist somit toter bzw. nicht optimal nutzbarer Platz. Bei Deinem Plattensetup kann man das - auf für Anfänger einfache und sichere Weise - jetzt aber nachtraglich nur etwas zurechtfrickeln, was bei Installation ungünstig eingerichtet wurde.

Die Gerätedateien /dev/mdX spezifizieren jedoch nicht die einzelnen Speichergeräte (SSDs, Festplatten) sondern sind Software-RAID-Arrays. In dem Fall vermutlich RAID1-Geräte auf Deinen phyischen Datenträgern - von denen Du vermutlich 2 hast. Diese Datenträger sind vermutlich partitioniert in jeweils 3-5 Partitionen und daraus hat der Installer dann 3 RAID-Arrays konfiguriert.

Wie d4f schon schrieb, zeige die Ausgabe der Befehle lsblk, fdisk -l und cat /proc/mdstat für genauere Informationen zu Deinem System.

Das kann man andererseits aber auch nachträglich noch ordentlich gerade ziehen. Das ist aber nicht trivial und birgt für Anfänger das Risiko, dass man sich sein OS zerschießt und dass dann ohne Expertenhilfe nicht wieder gangbar bekommt.

 

[nexus]

Das ist aber nicht trivial

Wieso?
Server ins Rescue starten, Copy der zu verschiebenden Verzeichnisse auf die 'neue' Partition, in fstab die entsprechenden Mountpoints setzen und Server neu starten (Ob jetzt noch Anpassungen in Plesk vorgenommen werden, muß jemand anderes sagen).
Das sollte selbst ein Anfänger hinbekommen, wenn er zumindest mit dem CLI umgehen kann.

BTW:
Daß man vor solchen Aktionen ein Backup (oder Snapshot) anfertigen sollte, dürfte selbstredend sein.

 

[greystone]

Wieso?

Wenn man Linux-Anfänger ist, sein System über einen automatisierten Installer geliefert bekommen hat und vielleicht noch nicht mal mit der Konsole in Kontakt gekommen ist, dann ist das alles andere als trivial und ich würde das nicht empfehlen. Oder beherrscht Du aus dem Stand heraus ein System, mit dem Du zum ersten Mal in Kontakt gekommen bist? NixOS? Debian GNU Hurd? Plan 9? Also ich nähere mich da ganz laangsaam an.

Sogar ich selbst habe vielleicht max. 1-2 Mal im Leben eine Software-RAID-Größenanpassung im RAID gemacht, weil so etwas bei mir so gut wie überhaupt nicht vorkam. D. h. sogar ich müsste mir die einzelnen Befehle dann erst mal raussuchen und testen. Das man auf dem Vertrautheits- und Kompetenz-Level keine Probleme bekommt ist klar. Aber das ist nicht das Level von voehnics.

 

[nexus]

Wenn man Linux-Anfänger ist, sein System über einen automatisierten Installer geliefert bekommen hat und vielleicht noch nicht mal mit der Konsole in Kontakt gekommen ist...

...dann hat man schlicht und einfach keinen eigenen Server zu betreiben!
Aber das jetzt auszudiskutieren, würde zu sehr ins OT gehen.