Software Raid Frage

w0bble

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Hallo,

folgende Situation. Ich habe die Aufgabe einen Server einzurichten der als Systemplatte eine 128GB SSD und als Storage 5*2TB HDD hat.
Der Kunde hat den Wunsch die 5*2TB im Software-Raid (mdadm) Raid5 laufen zu lassen.

Meine Frage ist nun was passiert wenn die SSD ausfällt. Besteht bei einem Software Raid die Chance es mit einem neu aufgesetzten OS erneut zu initialisieren? Oder mach die Konfiguration so nur sinn so lange die SSD nicht ausfällt?

Gruß
 
Das ist vermutlich einer der groesste Vorteile von Soft- gegenueber Pseudo- oder Hardware-Raid; steck die Platten in einen x-beliebigen anderen Rechner mit x-beliebigem Linux; Softraid erkannt und einsatzbereit ;)
(Eventuell musst du ihm manuell das Softraid beibringen, aber stellt kein Problem dar.)

Kopier den Inhalt der Systemplatte als Backup auf die RAID-Platten, dann kannst du mit einer Rescue-CD die SSD schnell neu initialisieren.
(Bitte testen bevor der Server in Produktivbetrieb geht *g*)
 
Vielen Dank, für schnelle Auskunft. Ich bin schon dabei eine VM zu basteln mit der ich das ganze simulieren werde. Aber gut zu hören das es prinzipiell geht.
 
Allerdings kenne ich das so, dass die Schreibleistung unter Software Raid5 eher dürftig ist (zumindest von meinem Windows 2008 Server). Ist das unter Linux nennenswert besser?
 
... und zwar weil die miese Schreibperformance von der Art herrührt, wie das Raid/die Redundanz gebaut wird - da kann das OS nix für...

(1 Block schreiben -> 3 lesen, Parity berechnen, 2 schreiben, aus dem Kopf, ohne tiefer nachgedacht zu haben)
 
naja, 'ne Rakete wird damit Raid5 auch nicht - der IO ist einfach "zu groß" - und bei heutigen CPUs sind meist die Platten das beschränkende Element und nicht die Rechnerei für die Parity...

Das bisschen Read-Ahead und Schreibcache der Controller reißt es da auch nicht mehr raus.

Raid5 ist für schreibintensive Anwendungen einfach Murks. Egal ob HW oder SW.
 
und bei heutigen CPUs sind meist die Platten das beschränkende Element und nicht die Rechnerei für die Parity...

Die CPUs sind bei SW Raid5 seltsamerweise gar nicht unbedingt voll ausgelastet und trotzdem ist Linux oder Windows Software Raid schnarchlangsam.

Das bisschen Read-Ahead und Schreibcache der Controller reißt es da auch nicht mehr raus.

Ich habe keine Ahnung welche Controller Du meinst?! Wohl Pseudo-Hardwarecontroller, deren "Software"parityberechnung halt nicht die OS Funktion mit der CPU sondern ein Treiber mit der CPU veranstaltet. Das ist in der Tat nicht besser als Software Raid Controller. Die meisten Onboard Raid Controller zählen zu dieser Sorte (und können deswegen getrost vergessen werden).

Raid5 ist für schreibintensive Anwendungen einfach Murks. Egal ob HW oder SW.

Mit einem ECHTEN Raid Controller (z.B. von Adaptec, Areca, HP, etc.) kann man spielend Schreibraten auf Raid5 von deutlichst über 150-200 Mbyte/sec (oder mehr) erwarten. Selbst solche low-budget Geräte wie die Sharkoon 5 Bay Raid Box, die ich mir vor kurzem für ~170€ besorgt habe, schafft dank ECHTEM Hardware Raid 5 Schreibraten über eSATA oder USB 3.0 von 120-150 Mbyte/sec.

DAS meine ich mit echtem Raid5.
 
Schreibleistung spielt bei dem Server keine sooo große rolle. Er hat sowieso nur 100MBIt anbindung und 12 Mb/s wird wohl auch ein Software Raid 5 schaffen :cool:
 
Welchen konkreten Sinn hat denn die SSD? Wäre es nicht sinnvoller die SSD durch eine normale HDD oder gar einen USB-Stick (oder gleich zwei zwecks Redundanz für's System) zu ersetzen und das gesparte Geld in einen HW-Raid-Controller zu investieren?
 
Er hat sowieso nur 100MBIt anbindung und 12 Mb/s wird wohl auch ein Software Raid 5 schaffen :cool:

Bisher hat NICHTS darauf hingedeutet, dass wir hier von einem INTERNETserver und keinem LANserver sprechen. Diese kleine aber doch feine Information hättest Du uns vielleicht mitteilen sollen.
 
Die Anbindung an die Aussenwelt hat doch erstmal rein gar nichts mit der benötigten Geschwindigkeit der Festplatten zu tun. Das ist in erster Linie von der eingesetzten Anwendung abhängig.
Wenn von aussen nur ein Request "Liefer mir!" kommt, die Anwendung aber erst wilde Berechnungen, Formatierungen, etc macht. Kann sie die Platte schon voll auslasten und gibt am Ende doch nur 1 oder 0 zurück. ;)

Ich frag mich allerdings auch, was man bei einem Linux Server mit einer SSD als Systemplatte will, wenn die Daten mit denen gearebitet wird, doch sowieso auf den 2TB SATA Platten liegen. Als Systemplatte lohnt sich eine SSD nur in Workstations/Notebooks, weil da ständig andere Daten gelesen werden. Im Server sollte man sich schon überlegen, für weöche speziellen Zwecke man eine SSD einsetzt. Anderenfalls ist es schade um Geld und in diesem Fall wohl auch ein Faktor der die Verfügbarkeit verringert.
 
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Solche Anbindungen soll es auch noch in dem einen oder anderen LAN geben :cool:

Selbst wenn es im LAN nur 100 Mbit Switch-Ports gibt, macht es trotzdem Sinn, einen Server mit Gbit an den Switch anzubinden, um zumindest mehreren 100 Mbit Ports Full-Speed zu ermöglichen.
 
Selbst wenn es im LAN nur 100 Mbit Switch-Ports gibt, macht es trotzdem Sinn, einen Server mit Gbit an den Switch anzubinden, um zumindest mehreren 100 Mbit Ports Full-Speed zu ermöglichen.

Natürlich kann es ggf. Sinn machen, einen Server mit mehr als 100Mbit/s im LAN anzubinden. Deshalb ist der Schluss, dass ein Server der mit 100Mbit/s angebunden ist, sich im Internet befindet und nicht im heimischen LAN in meinen Augen nicht folgerichtig. Das soll jetzt off-topic aber auch reichen, wollte damit nur sagen, dass er nicht zwingend die Information, dass der Server im Internet unterwegs ist, nicht zwangsläufig vorenthalten hat. Noch ist ja nicht bekannt, wo die Kiste steht ;)
 
Spekulieren kann man viel, solange der OP keine Informationen darüber raus gibt. Genauso könnte man annehmen, dass der Server in einem kleinen Betrieb eingesetzt wird und kein weiteres Geld für die Infrastruktur übrig gewesen ist.

PS: Ich würde auf ZFS setzen, falls du Linux oder besser FreeBSD einsetzt. Die Berührungsängste und die Akzeptanz scheinen noch ziemlich groß zu sein. Auf jeden Fall kennt dann dein SW-RAID das FS. Ein Controller oder MD-Raid kennt dagegen das Dateisystem nicht. Auch werden Schreibzugriffe nicht validiert, was unter anderem auch die Datenintegrität trotz Raid gefährden kann. Bei ZFS klatscht du deine Datenträger einfach ein und packst sie in den großen Pool.
 
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Ich würde auf ZFS setzen, falls du Linux oder besser FreeBSD einsetzt. Die Berührungsängste und die Akzeptanz scheinen noch ziemlich groß zu sein.
Genau, weil professionelle Admins und Entwickler es nach wie vor als experimentell und instabil einstufen und genau deswegen Berührungsängste und geringe Akzeptanz existieren, empfiehlt man es jemandem, der offensichtlich nicht sehr tief in der Materie der Raid- und Dateisysteme drin steckt. (hier fehlt immer noch ein Kopfschüttel-Smiley)
 
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