Softraid-1 bei einem dedizierten Server?

Master One

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Viele Angebote von dedizierten Servern umfassen zwei identische Festplatten, die sich somit vorrangig zum Spiegeln in einem Softraid-1 anbieten, wie auch beim von mir ins Auge gefaßten Hetzner DS 3000 (2x 400 GB SATA II).

Wenn die Frage der Festplatten-Kapazität (wie in diesem Fall 400 vs 800 GB) keine Rolle spielt, stellt sich nur der Mehraufwand für das Einrichten des Softraid-1, aber dennoch:

Bei getrennter Nutzung der Platten könnte man neben dem Mehr an Festplattenspeicher einen Geschwindigkeitsvorteil erhalten, wenn man festplattenintensive Daten (wie MySQL Datenbanken) auf die zweite Platte verlagert. Bei einem Crash einer der beiden Platten kommt es aber jedenfalls zu einem Datenverlust (rückreichend bis zum letzten Backup), und einer längeren Downtime (je nachdem, welche der beiden Platten es erwischt hat).

Wirklich krass wäre der Einsatz eines Softraid-0, hierbei doppelte Kapazität + Geschwindigkeitsvorteil für das gesamte System, erkauft für Datenverlust und sofortigem Server-Down bei Crash einer der beiden Platten. Wäre wohl überhaupt nur bei einem experimentellen oder Gameserver denkbar (wenn es sich überhaupt remote installieren läßt).

Bei einem Softraid-1 hat man dafür die Gewißheit, daß auch bei einem Crash einer der beiden Platten erstmal alles normal weiterläuft. Kein Datenverlust, und geringere Downtime, da die getauschte Platte lediglich neu in das Softraid-1 eingebunden werden muß.

Downtime gibt es leider in beiden Fällen, da im unteren Preissegment keine Hotswap-Platten eingesetzt werden (dies wurde mir für den Hetzner DS 3000 bereits vom Support bestätigt).

Für mich bedeutet diese Überlegung, daß sowieso nur die Anwendung eines Softraid-1 in Frage kommt (weswegen ich auch prinzipiell keinen dedizierten Server mit nur einer Platte nehmen würde).

Mich würde aber interessieren, ob es tatsächlich jemanden gibt, der in einem solchen Fall die beiden Platten getrennt (oder wahnwitzigerweise als Softraid-0) einsetzt.

P.S. Wie groß ist überhaupt die Gefahr eines Festplattencrashs? Mir ist derartiges auch im Desktop Bereich noch nie untergekommen.
 
P.S. Wie groß ist überhaupt die Gefahr eines Festplattencrashs?
Ich habe so viele sterben sehen, dass ich nichts mehr ohne raid1 mache.
Davon ein ganzer Schwung aus der DTLA-Serie von IBM, wegen denen die damals das HDD-Segment aufgegeben hatten.
Platten sind Verschleißteile.
 
Also durch den Installer im Rescuesystem bei Hetzner ist es kein Mehraufwand sich ein Softwareraid 1 zu installieren.

Desweiteren kann man natürlich auch ein Hardwareraid über Die Laraconsole realisieren.

Aber ich persönlich würde auf keinen Fall ein Raid 0 oder zwei getrennte Platten nehmen.
 
Hallo,

kommt wohl einfach darauf an, wie schlimm es ist wenn Daten verloren gehen. Jahrelang gab es Server der Privatkundenklasse nur mit einer Platte, für meine Anwendungen brauche ich auch weiterhin kein RAID1 und habe es zerlegt.

Bei einem gut besuchten Forum gehen selbst bei täglicher Datensicherung zahlreiche Beiträge verloren, RAID1 also sinnvoll. Sind hingegen weitgehend statische Seiten auf dem Server genügt gelegentliches Backup.

Ähnlich bei den Emails, wer IMAP nutzt und alle Mails auf dem Server sammelt hat gute Gründe für das RAID, wer hingegen seine Mails mehrmals am Tag abholt verliert nicht viele wenn tatsächlich mal die Platte stirbt.

Schnellen Plattentod hatte ich einmal auf einem dienstlichen PC, war noch zu DOS-Zeiten. Quelltext editiert und erfolgreich abgespeichert. Compiler aufgerufen und nix ging mehr, DOS-Fehlermeldung und beim Reboot wurde die Platte nicht mehr erkannt. Das letzte Komplettbackup war ein paar Tage und das letzte partielle Backup ein paar Stunden alt, das Besorgen der Ersatzplatte hat deshalb länger gedauert als die Datenwiederherstellung.
 
]MaX[;146874 said:
Also durch den Installer im Rescuesystem bei Hetzner ist es kein Mehraufwand sich ein Softwareraid 1 zu installieren.
Wie schon in einem anderen Thread erwähnt, kommt auf den DS 3000 FreeBSD als Betriebsystem. Da hilft nur Hand anlegen, was zwar nicht weiter schwierig ist, aber eben doch etwas mehr Aufwand.

]MaX[;146874 said:
Desweiteren kann man natürlich auch ein Hardwareraid über Die Laraconsole realisieren.
Also das verstehe ich jetzt aber nicht. Was hat die LARA mit einem Hardware-Raid zu tun? Ein Hardware-Raid kannst Du nur bekommen, wenn Du bei Hetzner einen Raid-Controller dazu bestellst. Ein Hardware-Raid wäre natürlich die Ideallösung, da das BS darauf keinen Einfluß hat, und bei einem Raid-1 die beiden gespiegelten Platten einfach nur als eine Platte sieht. Aber die Mehrkosten hierfür sind einfach zu hoch (Flexipack + Raid-Controller bedeutet monatlich zusätzlich 21,01 €).

elias 5000 said:
Ich habe so viele sterben sehen, dass ich nichts mehr ohne raid1 mache. Davon ein ganzer Schwung aus der DTLA-Serie von IBM, wegen denen die damals das HDD-Segment aufgegeben hatten. Platten sind Verschleißteile.
Klar, alle beweglichen Teile müssen irgendwann mal dran glauben. Umso mehr wundert es mich, daß hier sogar die günstigsten Desktop Platten nach jahrelangem 24/7 Einsatz keine Probleme bereiten (ich denke, die ältesten Platten, die hier bei uns im Einsatz waren, sind zwei über 10 Jahre alte 3.4 GB IDE Teile, die bis zuletzt in einem P1-200MMX einwandfrei als Softraid-1 ihre Arbeit verrichtet haben).
 
Ein Hardware-Raid wäre natürlich die Ideallösung, da das BS darauf keinen Einfluß hat, und bei einem Raid-1 die beiden gespiegelten Platten einfach nur als eine Platte sieht.

Aber ganz ohne Betriebssystemunterstützung geht es dennoch nicht: Sonst merkst Du erst nach der zweiten Platte, dass die erste sich schon vor ein paar Monaten verabschiedet hatte :o (externe RAID-Systeme, deren Controller von außen gar nicht sichtbar ist, lösen das Problem meist so, dass sie noch einen Netzwerkanschluss haben und Dir im Falle eines Falles eine Mail schicken).

Viele Grüße,
LinuxAdmin

PS: Genaugenommen könnte man ein Testprogramm, das den Controllerstatus abfragt, auch als Userspace-Programm realisieren, aber das ist dann schon ein böser Hack...
 
Du kommst mit der Lara an die Einstellungen im BIOS und da schon ein Controller auf dem Board ist kannst du diesen nutzten. Der Controller ist zwar nicht der beste aber es geht.
 
Aber ganz ohne Betriebssystemunterstützung geht es dennoch nicht: Sonst merkst Du erst nach der zweiten Platte, dass die erste sich schon vor ein paar Monaten verabschiedet hatte :o (externe RAID-Systeme, deren Controller von außen gar nicht sichtbar ist, lösen das Problem meist so, dass sie noch einen Netzwerkanschluss haben und Dir im Falle eines Falles eine Mail schicken). Genaugenommen könnte man ein Testprogramm, das den Controllerstatus abfragt, auch als Userspace-Programm realisieren, aber das ist dann schon ein böser Hack...
Ja, das ist schon klar, mit "ohne Betriebsystemunterstützung" war die nur die Installation gemeint. Für die IBM ServeRaid Controller gibt es z.B. für FreeBSD ein Utility, um den Status abzufragen.

]MaX[ said:
Du kommst mit der Lara an die Einstellungen im BIOS und da schon ein Controller auf dem Board ist kannst du diesen nutzten. Der Controller ist zwar nicht der beste aber es geht.
Interessant, das überrascht mich jetzt doch sehr. Weißt Du, um welchen Controller es sich handelt?

Wenn in einem DS 3000 schon ein Raid-Controller drin ist, warum bieten die dann einen um besagten Aufpreis an?

Also wenn dieser Controller von FreeBSD unterstützt wird, und es dafür auch ein Utilitiy zum Auslesen des Status gibt, wäre das ziemlich ideal.
 
Also in meinem alten DS 7000 ist ein MSI Mainboard verbaut ich weis aber gerade nicht mehr welches. Die Controller die auf den normalen Boards drauf sind, sind nicht wirklich gut, wenn man einen vernünftigen Controller haben will muss man halt etwas in die Tasche greifen.

Es gibt auch irgendwo ein Tutorial wie man das macht entweder im Wiki von Hetzner oder im Forum.
 
]MaX[;146930 said:
Also in meinem alten DS 7000 ist ein MSI Mainboard verbaut ich weis aber gerade nicht mehr welches. Die Controller die auf den normalen Boards drauf sind, sind nicht wirklich gut, wenn man einen vernünftigen Controller haben will muss man halt etwas in die Tasche greifen. Es gibt auch irgendwo ein Tutorial wie man das macht entweder im Wiki von Hetzner oder im Forum.
Leider Fehlanzeige, das Mainboard in einem DS 3000 ist ein MSI K9AG Neo2-digital mit AMD SB600 Southbridge mit integriertem Pseudo-Raid-Controller, den man nicht ohne Treiberunterstützung nutzen kann. FreeBSD / Linux kann zwar den SATA-Controller nutzen, aber den Raid-Treiber gibt es natürlich nur für M$. Somit bleibt es also bei Softraid-Nutzung.
 
Halli Hallo,

wir betreiben einen solchen Server mit 2 * 400Gig ohne SW Raid ;)

Sinn:

Wenn das Ding einen Tag steht ist das nicht weiter schlimm.

Auf der 1 Platte liegt das OS sonst eigentlich nichts, auf der 2ten Platte liegen gespiegelte Daten.

Fällt die erste Platte aus installiere ich das OS neu --> Daten der zweiten sind noch vorhanden.

Fällt die zweite Platte aus, zieht sich der Server die Files neu nach --> Kein Problem.

Schade ist nur das die 380Gig der Systemplatte vor sich hin gammeln....
 
Also das klingt ja ganz gut! Ich dachte auch immer das beim DS3000 kein Raid vorhanden ist, weshalb ich mir schon überlegt habe vielleicht doch die Hardware-Raid Option mitzubestellen.

Demnach müsste die Softraid 1 Funktion sicher auch von Linux Debian 4 unterstützt werden od.?

Ich glaube zudem, dass diese Lösung im Zusammenhang mit Support u. Qualität beim DS3000 sicher besser ist, als bei meinen bisherigen Provider der mir oftmals viele Nerven kostet (Routingprobleme (Mails kommen nicht), Ausfälle usw.). Ich glaub es dürfte nicht schwer zu erraten sein...

Wie ist den bei euch die Erfahrung mit dem DS3000 oder Hetzner allgemein,
ist es besser Hardware-Raid mitzubestellen od. reicht Soft-Raid aus?

Mir ist es nämlich wichtig mich vorher ausreichend zu informieren bevor ich wechsle!

Gruß
Bernhard
 
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