Social Media vs. E-Mail

Raven6299

Member
Hallo zusammen,

immer mal wieder wird ja erwähnt, dass die E-Mail langfristig durch Social Media Dienste ersetzt wird. Daher wollte ich mal eure Meinung zu dem Thema hören :D
Für mich sind E-Mail und Social Media 2 paar Schuhe :) Also kann das eine das andere nicht ersetzten. Mal ganz unabhängig von der ganzen Datenschutzrechtlichen Diskussion :rolleyes:

Wie steht ihr zu der Thematik ? (Chatsysteme gabs ja auch vor 10 Jahren schon und E-Mail gibts immer noch)
 
Beobachtung aus dem privaten Umfeld: eMail hat praktisch jeder, FB die meisten. eMails werden von den wenigsten und von noch weniger zeitnah gelesen (korrelliert direkt mit dem Bildungsgrad). Über FB sind fast immer zeitnahe Reaktionen zu erreichen. Zuverlässiger ist nur noch SMS. Das war aber auch schon vor dem Social Network Hype so.

Vom Funktionsumfang her lässt sich beides nicht vergleichen, da FB und Co. mit Nachrichten, Gruppen usw. ganz andere Möglichkeiten der Kommunikation bieten als eMail.
 
Vielen Dank für die Einschätzung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade durch Smartphones auch E-Mails wieder häufiger gelesen werden.

Die Korrelation mit dem Bildungsgrad interessiert micht jetzt aber schon :D

E-Mail halte ich für das idele Kommunikationsmittel um zeitversetzt zu kommunizieren. (Nicht immer will man sofort reagieren). Ich vertrete die Einschätzung dass beide Systeme parallel und unabhängig wie jetzt auch weiterlaufen. Wobei ich auch die Ansicht vertrete, dass Facebook nicht ewig Platzhirsch sein wird. Durch den Monopolverlust könnte sich der Hype evtl. auch wieder etwas legen (einer ist bei dem Netzwerk, der andere bei einem anderen und untereinander ist nicht kompatibel)
 
Ich schmeiße mal das Produkt Microsoft Lync in den Raum :)
Hatte das bei einem Arbeitgeber - war super.
Telefonie und Instant Messaging, und super Integration in Outlook.

Das die E-Mail durch Social Media ersetzt wird bezweifle ich.
 
Dank Push Dienste ist ja auch bei E-Mail eine Kommunikation ohne Zeitversatz möglich. Nutze beispielsweise eine GMX Adresse neben meinem Server + Domain. Und seit ein paar Wochen habe ich anstatt des standard Clients auf dem Handy für die GMX Adresse auch die GMX eigene App. So habe ich auf dem Handy eine saubere trennung von eigenem und GMX Server. Was mir dabei positiv aufgefallen ist, ist der wirklich reibungslose Push Service der GMX App. E-Mails kommen wirklich fast ohne Zeitversatz auf dem Handy an. Quasi sofort, also kann ich, wenn es möglich ist, auch bei E-Mail sofort reagieren. Ist also sogesehen kein Gegenargument mehr. Kommunikation ohne Zeitversatz geht auch bei Mail mit Push, Imap oder Exchange Server mit MAPI, etc.. :) Und wenn ich gerade unter der Dusche stehe kann ich weder auf E-Mail noch auf Facebook Nachrichten reagieren
Ausser es kennt jemand Wasserdichte Hüllen für mein S3 :D

Für mich ist beispielsweise Facebook nichts anderes als eine (aktuell große) Community. Sollte Facebook den Monopolstatus verlieren (wird vielleicht irgendwann langweilig, ist Myspace auch passiert) dann bricht der ganze Kommunikationskanal zusammen. Eine Mailadresse ist einfach was beständiges. Wenn ich brav meine Domain bezahle, kann mein Geschäfts / Gesprächspartner auch davon ausgehen dass meine Adresse beispielsweise in 5 Jahren auch noch gültig ist :D.

Facebook ist für mich ein großer, mittlerweile Werbeüberfluteter Chat :) E-Mail ein seriöses Kommunikationsmittel ähnlich Briefpost.
 
Ich sehe E-Mail als den seriösesten Weg an. Keine Zeichenbeschränkung, dezentral - und damit ideal für Kommunikation auf Niveu. Soziale Netzwerke nutze ich auch, aber ersetzen wird es die Mail für mich nicht.
 
Ausserdem kann ich beispielsweise mit eigener Domain und fester IP theoretisch einen Mailserver im Keller betreiben. Dabei weiß ich WO die Daten liegen und kann sie entsprechend sichern. Ist vielleicht auch ein Kriterium.

Soziale Netzwerke haben seine Berechtigung definitiv. Aber meiner Ansicht nach ist ein Vergleich mit E-Mail nicht wirklich möglich.
 
Ich sehe E-Mail als den seriösesten Weg an. Keine Zeichenbeschränkung, dezentral - und damit ideal für Kommunikation auf Niveu. Soziale Netzwerke nutze ich auch, aber ersetzen wird es die Mail für mich nicht.
Hmm, das Niveau einer Kommunikation ist m.E. ausschließlich abhängig von den beteiligten Gesprächspartnern. Daher vermag ich auch kein Kriterium zu erkennen, welches Medium (eMail, Social Network) nun "seriöser" sein soll.

Die Frage ist: Wo/Wie findet elektronische Kommunikation im wirklichen Leben statt? Juristische Antwort: das kommt darauf an.

a) im beruflichen Umfeld bzw. privat Kontakt mit Firmen
=> hier ist ganz klar EMail der Standard

b) privates Umfeld (Freundeskreis)
=> da bei mir "IT-verseucht" halten sich EMail und FB die Waage, je nach Einsatzweck

c) Kreisverband in einer großen HiOrg
=> SMS, Telefon, Facebook
=> Anzahl der aktiven EMail-Nutzer sehr überschaubar und abhängig einer Kombination aus Bildungsgrad, IT-Affinität und Stellung in der Hierarchie des Verein.

Fazit: Schon wegen a) wird eMail nicht durch Soziale Netzwerke abgelöst. Aber in c) hat eMail bisher kaum nennenswert stattgefunden, dafür ist zu den traditionelllen Mitteln Telefon, SMS nun Facebook hinzugetreten.
 
Also, ich halte E-Mail immer noch für das zuverlässigere Medium. In meinem Unternehmen wird vorrangig auf eine Kombination von Corporate Mail mit Push Service und Skype gesetzt.

Im Privaten setze ich fast ausschließlich auf E-Mail, Smartphone/SMS.
Hab natürlich auch einen Skype Account und einen FB Account aber zum übermitteln oder besprechen von Vertraulichen Sachen/Daten kommt nur E-Mail oder Telephon zum Einsatz. Niemals würde ich Google/Twitter/FB/WhatsApp und Co private Daten in die Hände spielen.

Das wird konsequent auf PC und Smartphone unterbunden bzw. die Apps kommen gar nicht erst zum Einsatz.

Generell achte ich auch darauf welche Berechtigungen sich eine App auf dem Smartphone einräumt. Sollte das zuviel oder unangemessen sein, dann verzichte ich auf diese App.

gruss,
delta544
 
Desweiteren würde mich mal interessieren was man als "Social Media" überhaupt bezeichnet. Das ist begrifflich der gleiche Unsinn wie Cloud. Theoretisch müsste ich ja dann jede Community (auch dieses Forum) in die Kategorie Social Media einordnen. Genau so wie ich eine "virtuelle Festplatte" bei GMX vor 10 Jahren auch schon als Cloud drive hätte bezeichnen können.

@delta544 Da stimmt ich dir absolut zu. Ich bin auch ehrlich gesagt kein Freund von IMAP (solange der Server nicht bei mir zuhause steht). Ich nutze am S3 natürlich schon Imap um die Mails unterweg lesen zu können. Sobald ich aber zuhause bin wird per POP3 abgeholt und alles was >7 Tage auf dem Server liegt automatisch gelöscht. Man schickt ja doch ab und an mal Kontodaten hin und her oder auch Verträge, etc... Sowas lasse ich einfach am liebsten bei mir auf dem Rechner. Klar kann der auch gehackt werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer als dass es mal ne Facebook DB erwischt. Ausserdem reicht ja theoretisch ein Datenbankfehler in FB bzw. eine fehlerhafte DB Wiederherstellung und dann wäre es theoretisch möglich dass Nachrichten plötzlich öffentlich angezeigt werden, etc... Je mehr man weiß wie die Netzwerke funktionieren desto vorsichtiger ist man irgendwie ....
Letzendlich wird ja alles nur über "True, false" geregelt.
Gab es sogar nicht mal einen Datenbankcrash bei FB der bei manchen Usern die Sicherheitseinstellungen zurückgesetzt hat. Oder gar die Chronik plötzlich lücken aufwies?
 
Last edited by a moderator:
Bzgl. der Nutzung von Cloud-Dienste bin ich dann wohl der exakte Gegenentwurf zu Deiner Haltung, Raven. Ich nutze die Windows Live Dienste sehr intensiv und bewusst, ebenso Google Mail und für Chrome die Bookmark-Syncro.

Ich stelle mir immer die Frage, welches Risiko besteht konkret, wenn da was schiefgeht. Was kann man mit diesen Daten konkret tun? Und ich komme häufig zu dem Schluss, dass es nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage, wie wahrscheinlich ist es, dass mein Rechner ausfällt und ich eben nicht die Backupstrategie konsequent umgesetzt habe, im Vergleich das Microsoft/Google Daten verliert? Aus eigener Erfahrung muss ich mich eher zu ersteren schuldig bekennen.

Aber zurück zur Frage: wird eMail durch Social Media ersetzt? Nach meinen Erfahrungen nein, beide existieren gleichberechtigt nebeneinander.
 
Bzgl. CloudServices:
Ich hab mir meine eigene Cloud gebaut. Anfangs hab ich meiner Fritzbox per USB eine Festplatte angebunden und jetzt läuft auf meinem vServer OwnCloud.
Mehr Cloud braucht kein Mensch. Da weiss ich was ich hab.

gruss,
delta544
 
Der Vorteil an herstellerspezifischen oder -übergreifenden Diensten vs irgendwelchen externen Tools ist dass es korrekt funktioniert und diese Funktion auch vom Hersteller garantiert wird, respektiv haben diese Funktionen viel mehr Rechte als Zusatzprogramme.
So gibt es schlicht keine echte Alternative zur Skydrive wenn man OneNote synchronisieren will.

Ausserdem gehe ich davon aus dass man im Notfall ein "it just works" Backup braucht statt Risiko zu laufen dass in der eigenen Infra Fehler sind oder gar diese durch einen Virenbefall auf dem Rechner ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.
 
Das sehe ich ein wenig anders.

Also, jetzt mal Abseits der 'Unternehmenspolitik' die ja durchaus was anderes vorschreiben kann, denke ich man sollte immer 'Herr der eigenen Daten' sein und diese nicht an 3.te weitergeben.

Klar, da gibt es mit Sicherheit die ein oder andere Ausnahme und es lässt sich aus welchen Gründen auch immer, nicht vermeiden eine Backupstrategie zu wählen wo man gezwungen ist die Daten bei 3.ten zu sichern, aber ansonsten sollte man sich selbst um eine geeignete Datensicherung kümmern.
Und selbstverständlich sollte man diese auch regelmässig Testen und bei Bedarf anpassen.

Aber wie immer gibt es keine Universallösungen für derlei Probleme.

gruss,
delta544
 
Datensicherung ist bei mir z.B. ein ganz wichtiges Thema. Wichtige Daten sind bei mir mehrfach auf diversen Datenträgern samt Prüfsummen gesichert und werden auch regelmäßig verifiziert und die Backupdatenträger erweitert.
 
Ich denke den Aspekt "E-Mail vs. Social Communication" sollte man nicht über den Punkt "Herr über die eigenen Daten" diskutieren, sondern vielmehr über die tatsächliche Art der Kommunikation.

E-Mail ist ein super Werkzeug für one-to-one und one-to-many Kommunikation. Doch wenn es um many-to-one und many-to-many geht, dann verliert man bei E-Mail schnell die Übersicht (selbst wenn die Diskussion über eine Mailingliste gehen sollte).

Auch bedeutet Social Media/Network/Communication nicht zwangsweise die Aufgabe der Datenhoheit. Schließlich gibt es schon seit einiger Zeit unter dem Oberbegriff "Enterprise Social Network" einige Lösungen die eben diesen Aspekt sicherstellen (Atlassian Confluence, IBM Connections, ...). Genauso gibt es ja auch genug Social Network Ansätze mit einer dezentralisierten Datenhaltung.

Gruß
 
E-Mail ist ein super Werkzeug für one-to-one und one-to-many Kommunikation.
Gruß

Das ist ein gutes Argument. Vermutlich ist das auch der Hauptgrund für die Dominanz der E-Mail im Geschäftssektor. Einfach die Tatsache dass hier mehr direkte Kommunikation stattfindet.
 
Leider ist das auch ein Nachteil.

Ich bekomme täglich Mails die mich nicht interessieren, weil man mal hier auf CC und mal dort auf CC gesetzt wird. Von irgendwelchen Verteilern mal ganz zu schweigen.
Und das Medium E-Mail wird von manchen auch als Chat missbraucht.
Persönlich helfen einem da nur Regeln im Mail-Client...

Allgemein würde hier eine Schulung zum richtigen Umgang mit E-Mails helfen.
Das hinkt aber noch ein wenig :)
 
Leider ist das auch ein Nachteil.

Ich bekomme täglich Mails die mich nicht interessieren, weil man mal hier auf CC und mal dort auf CC gesetzt wird. Von irgendwelchen Verteilern mal ganz zu schweigen. ...
Wie sagt man doch so schön: "Es gibt zwei Wege, einen Krieg auszulösen: Man schickt Panzer mit Granaten – oder Mails mit CC.". (gilt insbesondere im beruflichen Umfeld)
 
Das stimmt natürlich, dieses Problem haben wir auch. Hatten sogar mal nen Kunden der grundsätzlich das ganze Büro angemailt hat. Aber da sollte man die E-Mail an sich nicht dafür verantwortlich machen. Das geht von dem aus, der davor sitzt :D
 
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