Serverprovider ignoriert Kündigung und ist nicht erreichbar

Beta

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Hallo.

Ich habe einen Server mit individueller Konfiguration angemietet. Aufgrund einiger technischer Unzulänglichkeiten und einem großen Sicherheitsloch im System des Providers habe ich nach nur sehr kurzer Vertragslaufzeit den Vertrag wieder gekündigt, und zwar Fristgerecht. Da der Server für die geplante Verwendung nicht tauglich ist.

Folgende Probleme haben mich bewogen, den Server wieder zu kündigen:

-Das sogenannte Rescue System ist sehr unsicher. Es startet mit SSH auf Port22 ohne jegliche Firewall, der Login eofolgt mit dem Username "root" und einem nicht änderbaren Defaultpasswort, welches auch noch total unsicher ist ("rescuemode").
Startet man das Rescue System, ist das System innerhalb kurzer Zeit kompromittiert, von irgendwelchen Bot's. Letztens war das System innerhalb von 30 Sekunden kompromittiert, noch bevor ich per SSH eingeloggt habe und das Passwort via Passwd auf der Konsole geändert hatte.

-Das sogenannte Rescue System ist untauglich. Es hat noch nicht mal mdadm drauf, um das Softwareraid zu reparieren/administrieren. Andere wichtige Sachen fehlen auch. Man muss mit Chroot und Debootstrap erst mal eine brauchbare, temporäre Arbeitsumgebung selbst aufsetzen.

-Das Installersystem ist Müll. Es gibt genau 2 Betriebssysteme zur Auswahl. Das Installersystem macht gnadenlos den ganzen Rechner platt. Auch wenn keine technische Notwendigkeit dazu besteht. Es macht einfach alle Festplatten komplett platt. Auch die optionale Backup Festplatte, die damt ihren Sinn verliert.

-Häufige Serverausfälle. Meine Verbindung zum Server bricht mindestens 2 mal am Tag ab oder der Datentransfer stockt.


Da der Server für die geplante Anwendung als Produktivsystem untauglich war, habe ich ihn nur mit einer privaten Zwischennutzung/Experimente/Spielerei für ein paar Wochen verwendet. Ich hatte grade Bedarf für diese Zwischennutzung, so dass er nicht völlig nutzlos war. Allerdings ist auch für die Zwischennutzung kein Bedarf mehr da (War eh nur für ein paar Wochen, wo ich das gebrauchen konnte).
Deswegen habe ich nach nur wenigen Wochen wieder gekündigt. Hatte ja nur einen Monat Mindestvertragslaufzeit.

Das Problem: Der Provider reagiert auf die Kündigung überhaupt nicht. Alle weiteren Anfragen per eMail oder Ticketsystem werden ignoriert.
Es wird allerdings auch kein Geld vom Konto abgebucht.
Der Server ist trotzdem noch online, und ich werde dann wahrscheinlich irgendwann ne Rechnung bekommen, obwohl er eigentlich schon gekündigt ist.

Der Server ist individuell zusammengestellt, es wurde wohl extra für diesen Server Hardware angeschafft. Deswegen wird der Provider sich so quer stellen, da der Server noch lange nicht refinanziert ist. So viele Neukunden, dass der Server direkt an jemand anders vermietet werden kann, dürften die wohl auch nicht haben. Ist so ne ganz kleine Hosting-Firma, ein Einzelunternehmer.
Allerdings denke ich, dass das nicht mein Problem ist. Das ist eben Geschäftsrisiko, und ich habe fristgemäß gekündigt.

Ich möchte jetzt zu Hetzner wechseln (1 vServer + 1 EQ4) aber ich muss erst mal den alten Server los werden, der mich auch schon ca 65 Euro/Monat kostet.

Irgendwelche Tipps zur weiteren Vorgehensweise?
 
Kündigungen würde ich grundsätzliche immer auf dem regulären Postwege schicken - wenn ich einen Nachweis über den Eingangszeitpunkt brauche entsprechend als Einschreiben per Rückschein.
Damit kannst du dann halt beweisen, dass die Kündigung wirklich an $Datum zugestellt wurde - bei einer E-Mail behauptet der Hoster einfach, die wäre nicht angekommen ;)

Wenn eine Rechnung kommen sollte, würde ich mit der Begründung, dass zu $Datum gekündigt wurde, Widerspruch gegen die Rechnung einlegen. Sobald es ums Geld geht, erfolgt eine Reaktion eigentlich immer recht schnell...


Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar!
 
Gekündigt habe ich per normalem Postbrief, aber kein Einschreiben.
Nur die Nachfragen waren per eMail/Ticketsystem.

Vielleicht sollte ich die Kündigung nochmal per Einschreiben hinschicken.

Und vielleicht hinschreiben:
Hiermit erhalten Sie die ursprüngliche Kündigung in Zweitschrift per Einschreiben. Sollten Sie die Kündigung nicht anerkennen, und sich darauf berufen, diese nie erhalten zu haben, teilen Sie mir dies schriftlich per Brief mit.

Dieses Schreiben ist in jedem Falle als Ersatzkündigung anzusehen.
Falls die ursprüngliche Kündigung rechtlich nicht durchsetzbar sein sollte, wird hiermit fristgerecht zum nächstmöglichen Termin, hilfsweise zum 31.01.2011 gekündigt.

Die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung wird hiermit widerrufen.
Zukünftige Rechnungen und Zahlungsaufforderungen sind in Papierform zu stellen. Ich widerspreche hiermit allen Rechnungen und Zahlungsaufforderungen, die mir nicht in Papierform übersandt werden.


"Alles Ignorieren" ist kein sonderlich gutes Geschäftsgebahren. Damit vergrault man einen Kunden garantiert für immer und ewig.
 
Sollten Sie die Kündigung nicht anerkennen, und sich darauf berufen, diese nie erhalten zu haben, teilen Sie mir dies schriftlich per Brief mit.

*Rofl*

Also grundsätzlich genügt folgendes: Kündigung per Telefax mit Versandnachweis. Im Zweifel per Rückshein-Einschreiben, dabei ist es auch egal, ob derjenige das abholt oder nicht - rechtlich genügt hier die Tatsache, dass das Briefstück im Verfügungsbereich des Anbieters liegt.
 
Dein Serverbetreiber ist wahrscheinlich active-servers oder einer deren Reseller ;) Ein Startupskript welches das Passwort setzt und im Interface anzeigt waere alles anderes als kompliziert aber naja.... *seufz*.
Gut dass ich nicht oft die Rescue-Umgebung brauche ;)

Hiermit erhalten Sie die ursprüngliche Kündigung in Zweitschrift per Einschreiben. Sollten Sie die Kündigung nicht anerkennen, und sich darauf berufen, diese nie erhalten zu haben, teilen Sie mir dies schriftlich per Brief mit.
Der Provider soll melden dass er die Bitte zu melden wenn er die Mail nicht erhalten hat, erhalten hat? :D Interessant waere wenn er tatsaechlich meldet ;)
Wenn dein Provider kein Fax hat ist eine Kuendigung auf dem Postweg definitiv das sicherste und einzige durchsetzbare.

Alle weiteren Anfragen per eMail oder Ticketsystem werden ignoriert.
Hmm wenn er nichts abbucht hat er ja wahrscheinlich die Kuendigung erhalten? Falls dein Provider ein Reseller ist so ist die Machine eventuell mit einer anderen Vertragslaufzeit belastet als er sie an dich vermietet hat.
Allerdings solltest du die Machine abschalten da ansonsten der Provider argumentieren kann dass du das Produkt weiter benutzt hast was nur zu weiteren Diskussionen fuehrt (die du aber gewinnen solltest)

"Alles Ignorieren" ist kein sonderlich gutes Geschäftsgebahren. Damit vergrault man einen Kunden garantiert für immer und ewig.
Kunden sieht man nicht gerne ziehen aber mit Freundlichkeit und Hilfe sogar beim Wegzug rettet man mehr als mit Ignorieren - da hast du Recht ;)
 
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