Server4You - Stress mit Kündigung

Planet Pluto

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Neben der gerade rollenden Welle der Preiserhöhung und dem, was man hier so liest, überarbeiteten Support, gebe ich euch heute meine Story zum besten:

Im August vergangenen Jahres wurde ein Upgrade unseres bis dahin zwei Jahre alten Rootservers beantragt, der neue Server wurde Anfang September freigeschaltet. Da ich während der Zeit im Urlaub war, gingen mir die drei Wochen Wartefrist prinzipiell erstmal am Podex vorbei, aber dieser Zeitraum ist normal.

Kurzer Exkurs für alle die das Verfahren bei S4Y nicht kennen: Während eines Upgrades laufen beide Server parallel, um den Umzug der Daten zu ermöglichen. Innerhalb der ganzen Prozedur müssen drei verschiedene Formulare eingeschickt werden. Zwei zu Beginn (Bestellung und Bestätigung über Wegfall der 30 Tage Testphase) und eines am Ende, mit dem der alte Server gekündigt wird.

Der Umzug dauerte ein Weilchen, bis Mitte November endlich alles fertig war und ich daraufhin versuchte, mein Kündigungsfax abzuschicken. Aus unerklärlichen Gründen konnte mein Fax nicht zugestellt werden (Maschine verweigerte die Auskunft "Sendung korrekt übertragen") weswegen ich das Formular in einen Briefumschlag steckte und in den Briefkasten warf. Da wir gerade an der Grenze zu einem neuen Abrechnungsmonat waren, rief ich zur Sicherheit die Vertriebshotline an und erklärte denen die ganze Chose. Auskunft des Mitarbeiters: "Ich mache einen Vermerk dass die Kündigung kommt, wir schicken ihnen keine weitere Rechnung".

Beruhigt ging ich an diesem Abend ins Bett. Am nächsten Tag lag in meinem elektronischen Postfach aber schon die neue Rechnung (Freude!) und am Tag darauf lag die Lastschrift auf meinem Konto vor. Ich verfasste ein Ticket an die Buchhaltung und wollte wissen was aus meiner Kündigung geworden ist, außerdem erklärte ich dass ich mein Geld zurückhaben wolle, andernfalls würde ich binnen einer Woche die Lastschrift stornieren lassen. Antwort einige Stunden später: "Vielen Dank für Ihre Mitteilung. Ihr Anliegen ist an die für Sie zuständige Fachabteilung weitergeleitet worden."

Nach einer Woche keine Reaktion, also öffnete ich mein Online-Banking und ließ die Lastschrift sperren. Anfang der nächsten Woche hatte ich daraufhin eine Mahnung im Briefkasten. Und jetzt begann es langsam, richtig lustig zu werden. Ich telefonierte (bzw. versuchte) ewig mit der Buchhaltungshotline, besser gesagt der Tonbandansage. Welche mich nach mehrmaligem, fünfminütigem Warten immer wieder aus der Leitung schmiss. Telefonkosten wegen 0180er-Nummer inklusive. Ich versuchte die Vertriebshotline zu erreichen und erklärte dort den gesamten Vorfall. Man erklärte mir eine Kündigung würde nicht vorliegen, und man habe keine Kenntnis vom Erhalt oder dem Verbleib eines entsprechenden Formulars.

Trotzdem wurde mir zugesichert, würde ich das Formular noch einmal per Fax einschicken, könne man die Kündigung rückwirkend annehmen und die Sache wäre erledigt. Sodenn ging ich auf die Suche nach einem neuen Faxgerät, schrieb alles zusammen und schickte es los. Zwei Tage später rief ich an um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Und wieder wusste man von nichts.

An diesem Tag tat ich im Wesentlichen nichts anderes mehr, als abwechselnd diverse Telefaxe an eine jedesmal eine andere Nummer zu schicken um danach telefonisch anzufragen ob endlich jemand was mitbekommen hätte. Einige Zitate aus den Telefongesprächen:

"Ja, das ist aber gut dass sie jetzt bei mir gelandet sind, denn die Faxanlage der Buchhaltung spinnt schon seit Tagen. Wahrscheinlich habe ich hier das einzige funktionierende Fax im ganzen Haus! Schicken sie es doch bitte an die Nummer xxxxx-xxxxxx zu meinen Händen"

Na gut. Also nochmal. Nächstes Telefonat eine Stunde später:

"Ach ja, sie sind der Herr ....... hmm ... an wen haben sie das geschickt? Ach ja, an den Herrn Sowieso. Gut, passen sie auf, ich geh mal suchen und melde mich wieder bei ihnen"

Eine weitere Stunde später der Rückruf:

"Also gesehen worden ist das vorhin mal, aber wo das Fax jetzt ist kann ich nicht sagen. Irgendjemand hat es wohl verschlampt ..."

Sehr geil. Mittlerweile war auch Weihnachten in sehr greifbarer Nähe, und in den verbliebenen zwei Werktagen hatte ich keine weitere Zeit mich darum zu kümmern. Irgendwann muss der Mensch ja auch mal richtig arbeiten. Zwischen den Feiertagen bekam ich weiterhin Mails von Server4You, in denen man mir mit Abschaltung, Accountsperre und jedesmal mit dem Anwalt drohte.

Mir wurde es endgültig zu bunt, weswegen ich selber ein Fax mit folgendem Text aufsetzte:

Die Annahme meiner Kündigung wird von Ihrer Firma weiter unnötig hinausgezögert. Wie ich in mehreren Telefongesprächen mit diversen Hotlines erfahren durfte, gab es Probleme mit der Telefaxanlage, oder eingegangene Faxmitteilungen sind verlegt worden. Insofern wundert es mich auch kein bißchen, dass meine ursprüngliche Kündigung vom 17.11.2006 immer noch als "nicht eingegangen" bezeichnet wird.

In der Zwischenzeit buchen Sie weiterhin Beträge von meinem Konto ab, schicken mir im gleichen Zug Mahnschreiben und ignorieren über Wochen meine Anfragen per Hotline oder Supportticket.

Da mein Schreiben inzwischen grob geschätzt sechs mal zugestellt, aber bisher kein einziges mal bearbeitet wurde, verlange ich hiermit bis spätestens den 03.01.2007 die Annahme meiner Kündigung unter vollständiger Einhaltung folgender Punkte:

- Wie im Telefongespräch von der Buchhaltungshotline am 12.12. zugesichert wurde, nehmen Sie die Kündigung rückwirkend zum 18.11. an. Das laufende Mahnverfahren wird eingestellt, ohne dass dabei Kosten für mich entstehen.
- Ich erhalten von Ihnen eine schriftliche Bestätigung über die Annahme der Kündigung und darüber, dass mir gegenüber aus diesem Vertragsverhältnis keine weiteren finanziellen oder anders gearteten Forderungen geltend gemacht werden.

Bis dahin wird dieses Fax täglich zugestellt um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass es zur Bearbeitung kommt. Mit Ablauf der Frist werde ich meinerseits die Angelegenheit zur endgültigen Klärung an einen Anwalt übergeben. Ihre Androhung rechtlicher Mittel und die Verschleppung über nun bald sechs Wochen lassen mir keine andere Wahl. "

Eine Stunde später bekam ich eine Mail als Antwort auf mein inzwischen mehrere Wochen altes Supportticket, in der man mir schrieb das Fax ist angekommen und wird bearbeitet.

Einen Tag später erhielt ich eine Kündigungsbestätigung per Mail. Allerdings zum 18.01.2007

Heute bekam ich die zweite Mahnung über den nächsten fehlenden Monatsbeitrag, denn auch die Lastschrift vom Dezember habe ich anfang dieser Woche sperren lassen. Die Bedingungen aus meinem letzten Fax sind also entweder nicht angenommen worden, oder sind innerhalb der Abteilungen nicht kommuniziert worden. Es bleibt bei einem letzten Brief, den ich dieses Wochenende per Einschreiben und aus mehreren Gründen (Widerruf der Einzugsermächtigung, Widerspruch zur Preiserhöhung, siehe diverse andere Threads) abschicken werden. Wenn die Sache danach nicht vom Tisch ist, suche ich mir Rechtsbeistand.

Ich habe auf gut deutsch die Schnauze voll von diesem Laden, und bedaure sehr mich mit dem neuen Vertrag für weitere zwei Jahre gebunden zu haben.

Vielen Dank fürs Lesen,
Planet Pluto

Hinweis: An den geschilderten Sachverhalten ist nichts übertrieben worden. Alle Mitarbeiter- oder Mailzitate sind original wiedergegeben.
 
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Hallo,

Wow, das ist mal eine komplizierte Geschichte.
Hätte es die ganze Sache nicht abgekürzt wenn du die schriftliche Kündigung nicht einfach in den Briefkasten geworfen hättest sondern als Einschreiben mit Rückschein geschickt hättest? Dann hättest du eine wasserdichte Bestätigung über den Eingang der Kündigung gehabt.
 
Ich hatte mit S4Y mal so ein gleichen Problem. Es ging dabei um eine zwei Domains (Kündigung zum Vetragsende).

Die erste wurde ohne Probleme gekündigt. Die andere Domain nicht. Als ich die Rechnung erhielt hab ich da angerufen..... Mir wurde gesagt "eine Kündigung läge für die zweite Domain nicht vor".

Das ging dann ein Paar Tage so weiter. Ca. 1-2 Monate später erhielt ich auf dem Postweg dann 2 Mahnungen mit 11,88€ je Mahnung 7,50€ Mahngebüheren.

Per Telefon, Fax und eMail interessierte das wohl niemanden. Neben bei bin ich dann zum Anwalt gegangen und hab mir eine Einstweiligeverfügung beim AG beantragen lassen, das S4Y den Server nicht sperren darf. Zu EInsatz ist die EV nie gekommen. Nach dem mein Anwalt denen mal ein Briefchen geschikt hat und denen seine Rechnung drauf gepackt hat weil ich ja gerne meine 11,88€ wieder haben möchte. Dann nach fast 3 Monaten wurde das FAX mit der Kündigung gefunden und ich habe mein Geld wieder bekommen. Der ANwalt hat von S4Y bis heute nichts an Geld bekommen. Okay, was er da jetzt macht ist nicht mein Problem.

Aber, wenn man denen mal der Hilfe eines Anwalts in den A***H tritt, dann tut sich etwas. Vorher interessiert die GAR NICHTS!

Aber, seit dem dort Deutsche am Telefon sitzen, bin ich eigentlich zufrieden mit S4Y bis auf das gerade anstehende Problem siehe:
 
Wow, das ist mal eine komplizierte Geschichte.

Ja, ich hatte meinen "Spaß" ...

Hätte es die ganze Sache nicht abgekürzt wenn du die schriftliche Kündigung nicht einfach in den Briefkasten geworfen hättest sondern als Einschreiben mit Rückschein geschickt hättest?

Hinterher ist man halt immer schlauer. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Probleme mit der Firma gehabt hatte, ging ich davon aus dass das nicht nötig sein würde. Zumal die Server auf meine Firma laufen und ich voraussetze dass zumindest bei gewerblichen Kunden etwas mehr auf die Sorgfalt geachtet wird. Fehlanzeige soweit.

Tatsache ist momentan, dass sie die Kündigung zu meinen Bedingungen angenommen haben, worauf ich sie festnageln kann. Wären sie mit den Bedingungen nicht einverstanden gewesen, hätten sie die Kündigung ablehnen können. Sie setzen die Kündigung nun aber nicht zu diesen Bedingungen um, was die neue Mahnung von heute zeigt. Sollte das ganze wirklich über einen Anwalt laufen, haben die Jungs sehr schlechte Karten. Dann bin ich auch so frech und stelle ihnen meine versäumte Arbeitszeit plus die Telefonkosten in Rechnung.
 
Naja, dann hat sich am Ende ja doch nocht für dich alles zum Guten gewendet. Das freut mich :)

Ich seh das als angehender Jurist wohl von einem anderen Standpunkt...Kündigen etc gehen immer per Einschreiben raus.
 
habe genau das gleiche problem,
Kündigungsschreiben am 21.10. raus per Fax.
Sendebericht: OK

Nach dem ich keine Kündigungsbestätigung erhalten habe ich mal angerufen. "Nein keine Kündigung eingegangen". Also noch mal gefaxt, und dann war die kündigung auch bei denen eingetroffen. Sagte man mir zumindest am Telefon.

Wieder keine Kündigungsbestätigung.
Hab mir gedacht, naja egal, passt schon.

Als der Server 2 Wochen nach dem eigentlichen Kündigungstermin immernoch lief und eine Rechnung fürs nächste halbe Jahr eintraf hätte ich den Leuten am Support durch den Hörer fast den Kopf abgerissen.

So. Dann der übliche vorgang bis zur Sperrung des Servers. Ich habe den Fehler gemacht und dann halt das Geld überwiesen.

Heute wieder angerufen: Kündigungstermin: 05.11.07
Was kann ich denn da machen?

Einen RA werden wir eh einschalten weil unser Root Server bereits 22 Stunden offline ist, und das schon das 2. Mal innerhalb von 3 Monaten. Eigentlich genau das gleiche Spiel wie bei dem V-Server.

Kann man nicht anders irgendwie Druck auf S4Y ausüben? Ist ja kein Einzelfall!

Gruß
Stefan
 
Nachdem zwar viele Leute Probleme mit denen haben, die Details aber stark variieren, denke ich mal nicht dass sich gemeinsam z.B. an juristischer Front viel erreichen ließe.

Ich bin zwar normalerweise kein Freund von Miesmacherei, aber vielleicht schreckt es einige potentielle Neukunden ab wenn sie hier und an anderen Stellen lesen was so alles abgeht. Oder wie es ein Kollege ausdrückte: "Die haben mit ihren Billigangeboten so viele Leute an Bord geholt dass ihnen jetzt das Geld ausgeht. Der Strom wird ja auch nicht billiger ..."

Irgendwo ist wohl was wahres dran. Vielleicht waren viele Leute (wir?) damals etwas zu gut gelaunt als wir dachten "hey cool, 30 Euro für nen eigenen Server, das machen wir!" und dabei erwarteten einen rundum professionellen Dienstleister zu bekommen. Aber wir ich bereits schrieb, hinterher ist man immer schlauer. Solange die Dinger laufen, sind sie auch recht gut. Aber wehe es geht mal über grundlegenden technischen Support hinaus.

Ich sags mal so, man muss einfach drauf achten bei so Dingen wie z.B. Kündigung von Anfang an alles richtig zu machen, um seine Nachweise zu haben. Wenn der Dienstleister dann mit Mahnungen pöbelt, kann man wenigstens entsprechend antworten. Von Drohungen von wegen Anwalt nicht abschrecken lassen, sondern sich beraten lassen und dann gleichziehen.

Kunden sollten sich nicht verarschen lassen müssen, und Dienstleister sollten, falls sie es versuchen, ihre Packung dabei abbekommen.
 
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