Server im Recovery Modus --> Plesk nicht errechbar

videneev

New Member
Hallo Profis,

ich bin im Thema virtuelles Hosting, sowie im Linux Umfeld ein absoluter Anfänger.
Ich habe gestern im Plesk Control panel eine IP Konfiguration vorgenommen, die massive Probleme beim Provider verursacht hat. Deswegen wurde unser Server providerseitig abgeschaltet.

Jetzt ist der Server im Recovery Modus und daher ist das Plesk Control Panel nicht erreichbar. Bevor wir aber den Server wieder Online schalten, muss ich die IP-Konfiguration wieder rückgängig machen, ansonsten verursacht dies beim Online-Schalten das selbe Problem wie vorher.

Der Support-Mitarbeiter hat mir gesagt, dass ich jetzt
- irgendeine Festplatte (welche?) mounten muss
- danach über chroot das Plesk Control Panel starten
- im Plesk Control Panel die IP-Konfiguration ändern
- erst danach darf der Server wieder online genommen werden.

Mit seiner Antwort bin ich komplett überfragt... :(.
Daher meine Fragen an euch:
- Was soll ich mounten? Weiß jemand, was er damit gemeint hat?
- Selbst wenn ich gemountet habe, was soll ich mit chroot machen?
- Wie erfolgt das Starten des Plesk Control Panels?

Ich wäre euch für jeden Tipp dankbar, weil ich jetzt einen massiven Druck von "oben" bekomme und muss so schnell wie möglich (klar, immer wieder das selbe. Am besten schon gestern :-)) alles wieder gut machen.

Anbei die Angaben zum Server:
- openSUSE 11.1
- Plesk 9.2 - 64bit (version Plesk Reloaded)
 
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Ich habe gestern im Plesk Control panel eine IP Konfiguration vorgenommen, die massive Probleme beim Provider verursacht hat.
Da ändert man normalerweise auch nichts, es sei denn, der Provider sagt es einem ;)

- Was soll ich mounten? Weiß jemand, was er damit gemeint hat?
Vermutlich deine normale Serverfestplatte. Gib an der Konsole bitte mal folgendes ein und poste die Ausgabe des Befehls hier:
fdisk -l (<-- das ist ein kleines L)

Du solltest eine Ausgabe ähnlich dieser erhalten
Code:
   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/hda1   *           1        2388    19181578+  83  Linux
/dev/hda2            2389        2434      369495    5  Extended
/dev/hda5            2389        2434      369463+  82  Linux swap / Solaris
Du kannst die richtige Festplatte normalerweise daran erkennen, dass als Dateisystem "Linux" angegeben wird und der Wert unter "Start" kleiner als 10 ist.

Du solltest in dem Rettungssystem einen Ordner "/mnt" haben.
In diesem legst du mit "mkdir /mnt/festplatte" einen Ordner an, in den du die Festplatte einhängen (mounten) kannst.
Dann kannst du die Festplatte mit
mount /dev/hda1 /mnt/festplatte
in dieses Verzeichnis einhängen. ACHTUNG: Das ist jetzt nur ein Beispiel, bei dir könnte die Festplatte auch anders heißen, z.B. /dev/sda1 etc - du müsstest entsprechend im weiteren Verlauf immer /dev/hda1 durch deine Festplattenbezeichnung ersetzen.

Und noch etwas: Der mount- und chroot-Befehl sollten keine Ausgabe erzeugen, wenn alles glatt läuft. Wenn dir diese Befehle etwas mitteilen, solltest du an der Stelle erstmal aufhören und nachfragen.

- Selbst wenn ich gemountet habe, was soll ich mit chroot machen?
Du "chrootest" damit in das Verzeichnis, in dem die Festplatte gemountet wurde. Was das genau ist, steht hier, tut aber im Moment auch nichts zur Sache.

Nachdem du die Festplatte eingehängt hast, tippst du
chroot /mnt/festplatte
ein. Das wars schon und tat garnicht weh ;)

- Wie erfolgt das Starten des Plesk Control Panels?
Hab ewig kein Plesk mehr in der Hand gehabt, es müsste aber der Befehl
/etc/init.d/psa start
existieren. Probier den einfach mal aus und guck, ob du aufs Plesk-Panel kommst.



Rein interessehalber: Was genau hast du denn da geändert? Falls du dir einfach eine "falsche", also eine bereits vergebene IP-Adresse zugewiesen hast, zeugt das nicht unbedingt von übermäßigem Eifer seitens des Providers, das Netz gegen sowas zu sichern.
 
Hallo Lord Gurke,

bei dir merkt man es sofort - der gute Kerl kennt sich aus! Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Ich werde es gleich ausprobieren. Hoffentlich läuft alles glatt.

Da ändert man normalerweise auch nichts, es sei denn, der Provider sagt es einem
ja, das habe ich auch schon verstanden... Leider zu spät :-).

Vermutlich deine normale Serverfestplatte. Gib an der Konsole bitte mal folgendes ein und poste die Ausgabe des Befehls hier:
fdisk -l (<-- das ist ein kleines L)

Hier ist meine Ausgabe:
Code:
   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/sda1   *           1          66      530113+  83  Linux
/dev/sda2              67         197     1052257+  82  Linux swap / Solaris
/dev/sda3             198       60788   486697207+  83  Linux

Es gibt tatsächlich eine "echte" Festplatte, wie du beschrieben hast, nämlich sda1

Rein interessehalber: Was genau hast du denn da geändert? Falls du dir einfach eine "falsche", also eine bereits vergebene IP-Adresse zugewiesen hast, zeugt das nicht unbedingt von übermäßigem Eifer seitens des Providers, das Netz gegen sowas zu sichern.

Dort habe ich eine IP Adresse hinzugefügt. Dabei wurde seltsamerweise ein Gateway hochgefahren, der gar nicht hochgefahren sein sollte. Keine Ahnung, wie sowas überhaupt passieren konnte. Ich selber habe definitiv nichts gestartet - habe nur eine IP Adresse eingetippt. Beim Eintippen habe ich mir schon überlegt, was ich da eingeben soll - habe dann einfach die erste Adresse aus dem IP Berech unseres Servers genommen: xxx.yyy.zzz.1. Danach die Meldung vom Provider erhalten, das dies eine fremde IP ist.
Irgendwie ist das alles dumm gelaufen, nicht genug durchdacht vom meiner Seite...

Demnächst poste ich noch, ob meine Schritte entsprechend deiner Beschreibung erfolgreich waren.
Gruß!
 
Und noch etwas: Der mount- und chroot-Befehl sollten keine Ausgabe erzeugen, wenn alles glatt läuft. Wenn dir diese Befehle etwas mitteilen, solltest du an der Stelle erstmal aufhören und nachfragen.

Nachdem du die Festplatte eingehängt hast, tippst du
chroot /mnt/festplatte
ein. Das wars schon und tat garnicht weh ;)

Hier sind meine Schritte:
- Das Verzeichnis angelegt
- Die Festplatte gemountet
- nach dem chroot habe ich folgende Meldung bekommen:
Code:
chroot: cannot run command `/bin/bash': No such file or directory

Bin ich im falschen Verzeichnis?:rolleyes:

Hier nochmal die komplette Ausgabe:

Code:
root@usloft1011:/# mkdir /mnt/festplatte
root@usloft1011:/# mount /dev/sda1 /mnt/festplatte
root@usloft1011:/# chroot /mnt/festplatte
chroot: cannot run command `/bin/bash': No such file or directory
root@usloft1011:/# ls
bin   dev  home    lib    media  opt   root  srv  tmp  var
boot  etc  initrd  lib64  mnt    proc  sbin  sys  usr
root@usloft1011:/# cd mnt
root@usloft1011:/mnt# ls
festplatte
root@usloft1011:/mnt# ls festplatte/
backup_mbr                    message
boot                          symsets-2.6.27.29-0.1-default.tar.gz
boot.readme                   symtypes-2.6.27.29-0.1-default.gz
config-2.6.27.29-0.1-default  symvers-2.6.27.29-0.1-default.gz
grub                          System.map-2.6.27.29-0.1-default
initrd                        vmlinux-2.6.27.29-0.1-default.gz
initrd-2.6.27.29-0.1-default  vmlinuz
lost+found                    vmlinuz-2.6.27.29-0.1-default
memtest.bin
root@usloft1011:/mnt#
 
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Es ist genau das passiert was ich beim lesen von Gurkes Beitrag gedacht habe, die erste Partition ist eine dedizierte Boot-Partition. Das ganze sieht man auch sehr schön an der Größe. /dev/sda3 wird dich weiter bringen.

Gruß
Michael
 
Ups, das passiert wenn man auf kleinen Festplatten eben keine Bootpartitionen einrichtet...
Selbstverständlich ist es /dev/sda3 :o
Hätte am Besten schreiben sollen, dass die größte der Partitionen die richtige sein wird...
Shame on me...
 
Habe gerade ein umount ausgeführt und danach die richtige Platte angebunden:

so sieht es jetzt aus:

Code:
root@usloft1011:/# umount /dev/sda1
root@usloft1011:/# mount /dev/sda3 /mnt/festplatte
root@usloft1011:/# chroot /mnt/festplatte
usloft1011:/>

Nun versuche ich mal, Plesk zu starten...
 
Hab' jetzt folgendes eingegeben:

Code:
usloft1011:/> cd etc/
usloft1011:/etc> cd init.d/
usloft1011:/etc/init.d> psa start
bash: psa: command not found
usloft1011:/etc/init.d>

er meint, dass psa kein Kommando ist. Habe ich es falsch ausgeführt?
 
Du musst den Befehl einfach nur vollständig, also wirklich
/etc/init.d/psa start
eingeben. Oder alternativ - wenn du schon einmal in dem Verzeichnis bist:
./psa start
:)
 
Hmmm. gar nicht schlecht!
Es scheint etwas zu gehen. Bin gespannt, was daras wird...

Code:
usloft1011:/etc/init.d> ./psa start
Starting xinetd service...                                           done
Starting named service...                                            done
Starting mysql service...                                            done
Starting postgresql service...
 
Nein, leider hat es nicht funktioniert:

Code:
usloft1011:/etc/init.d> ./psa start
Starting xinetd service...                                           done
Starting named service...                                            done
Starting mysql service...                                            done
Starting postgresql service...                                       failed
Starting psa-spamassassin service...                                 done
Plesk: Starting Mail Server...                                       done
Syntax OK
Starting mail handlers tmpfs storage
It seems hard shutdown occured. Recommended to run mchk or mail restore
Starting Plesk...                                                    done
Starting drwebd service...                                           failed
usloft1011:/etc/init.d>
 
Was passiert, wenn meine shell-session geschlossen wird? Bleibe ich nach wie vor im chroot-Zustand, oder soll ich dann beim neuen Anmelden diese Schritte bis zum chroot wiederholen?
 
Du musst den Befehl einfach nur vollständig, also wirklich
/etc/init.d/psa start
eingeben. Oder alternativ - wenn du schon einmal in dem Verzeichnis bist:
./psa start
:)

Wie kann ich erkennen, das Plesk wieder da ist? Im Normalfall habe ich eine URL im IE eingegeben und damit konnte ich mich an der Plesk Console anmelden. Jetzt habe ich nach der URL-Eingabe die Meldung bekommen, dass die Webseite nicht verfügbar ist.
Gibt es sonst noch Möglichkeit an die Console ranzukommen?
 
Hi,

danke dir vielmals für die Unterstützung! Ich habe es doch hinbekommen:
- Plesk konnte nicht gestartet werden, weil die falsche IP Adresse noch definiert war
- ich habe mich dann über chroot mit der Festplatte verbunden
- mithilfe des Tools ipmanager (wird mit Plesk geliefert) die falsche IP Adresse gelöscht
- den Server neu gestartet
--> Ergebnis: Server läuft wieder, Plesk ist erreichbar!
Super! Ich bin glücklich!

Aber dabei haben mir deine Hinweise wirklich sehr geholfen! Zumindest mal habe ich verstanden wo was ist, was man womit essen darf :-).

Grüße!
 
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