Server-Hardware für KMU

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Deleted member 8894

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Guten Morgen allerseits

Ich bin "Admin" eines kleinen Unternehmens im Bereich online-Multimedia-Marketing und derzeit steht die Frage im Raum, im Büro einen Server anzuschaffen (unsere Web-Dienste laufen bereits auf Servern bei einem externen Provider).
Der Server im Büro sollte folgendes können:
1- File-Server für grosse Dateimengen (grosse Mengen Video-Rohdaten in HD-Auflösung)
2- Eine Kunden-Verwaltungssoftware (Debitoren, Stammdaten, etc.) soll darauf laufen (welche Software ist noch nicht bekannt)
3- Evtl. ActiveDirectory für unsere Mitarbeiter-PC's (momentan alle Windows)
4- Evtl. Mail-Server mit Exchange
5- Evtl. soll der Server mit Final Cut Server zum Verarbeiten von Video-Schnitt-Prozessen ausgerüstet werden (was ein Apple XServe bedingen würde)

1 und 2 sind absolute "must", 3 und 4 eher optional und 5 kommt auf das Gerät an (Virtualisierung ist ja in Zusammenhang mit Apple nicht möglich, oder?)

Das Thema Server ist für mich ziemlich neu. Deshalb erst die Frage: Welches OS würdet ihr empfehlen? Grundsätzlich fühle ich mich als Anwender auf Windows Zuhause :-) Andererseits laufen auf unseren anderen beiden Servern Linux, was auch OK wäre (da Vorteil bez. Sicherheit - oder?). Oder doch alles auf Apple Xserve-Lösung setzen.

Der Vorteil von xserve wäre, man könnte auf einer Mac-Arbeitsstation den Film schneiden und danach zum Verarbeiten an den Server geben und man kann ungehindert an der Workstation weiterarbeiten.

Andererseits befürchte ich, dass auf xserve keine Einbindung der anderen Leistungswünsche möglich ist - oder? Oder ist Virtualisierung in Zusammenhang mit XServe möglich (dann könnte z.B. FinalCut auf Mac OS laufen und der Rest auf Linux/Windows)?

Was für Hardware-Anforderungen würdet ihr für obige Leistungswünsche empfehlen? Und eher Komplett-Pakett von HP/DELL/Fujitsu/IBM oder Marke-Eigenbau und Komponenten möglichst günstig einkaufen?

P.S. Das Ganze "sollte" im angegebenen Leistungswunschumfang nicht allzu teuer ausfallen - also so low-middle-budget. :)

P.S.2. Und keine Sorge, ich werde mir dann noch ein entsprechendes Buch zum ServerOS kaufen und mich in die Materie einlesen um das Ganze möglichst sicher und zuverlässig zu konfigurieren :D
 
Also wenn ihr wirklich Videoschnitt auf dem Ding machen wollt, würde ich von Virtualisierung eher abraten, weil da der Overhead an Leistungsverlust durch die Virtualisierung viel zu groß wird.

Das mit dem Low-Middle-Budget ist auch so ne Sache. Server sind nciht billig und leistungsstarke Server wie man sie für Videoschnitt braucht sind erst recht nicht billig. Von welchem Preisrahmen reden wir denn ungefähr, damit man das besser eingrenzen kann.
 
Also wenn ihr wirklich Videoschnitt auf dem Ding machen wollt, würde ich von Virtualisierung eher abraten, weil da der Overhead an Leistungsverlust durch die Virtualisierung viel zu groß wird.
Ok, dann heisst es entweder ganz Apple oder kein Video-Schnitt (diese Entscheid liegt schlussendlich bei meinen Chefs, die sollten sich dann mal entscheiden :))

Das mit dem Low-Middle-Budget ist auch so ne Sache. Server sind nciht billig und leistungsstarke Server wie man sie für Videoschnitt braucht sind erst recht nicht billig. Von welchem Preisrahmen reden wir denn ungefähr, damit man das besser eingrenzen kann.
Naja, Apple ist ja nicht ganz billig, also da würde ich in etwa 10-15'000CHF bzw. 7-10'000 Euro rechnen.
Für den Win/Linux-Server in etwa gleich, wenn man mit Exchange und Windows-Lizenz rechnet.
Ist das in etwa realistisch?
 
Naja, Apple ist ja nicht ganz billig, also da würde ich in etwa 10-15'000CHF bzw. 7-10'000 Euro rechnen.
Für den Win/Linux-Server in etwa gleich, wenn man mit Exchange und Windows-Lizenz rechnet.
Ist das in etwa realistisch?
Äh meiner Meinung nach nein. Das gehört ja eher ins High-Budget-Segment. :eek: Das ist wirklich sehr viel für einen Server. ;) Ich denke mit einer Linux/Windows-Kiste kommt man da auch mit der Hälfte durch und hat trotzdem ne brutale Performance dahinter. ;)

Ich würde dir da mal empfehlen, dass du dir die Webseiten von Dell und HP in Sachen Angebote mal genauer anschaust. Es macht einfach Sinn sie bei denen zu kaufen, da du dann auch Garantie hast, wenn mal was kaputt geht etc.

Was soll es eigentlich für ein Server werden? Tower oder 19"?

Welche Kiste von Apple hast du eigentlich als Referenz, klingt so, als hättest du da schon was rausgesucht?
 
Last edited by a moderator:
Äh meiner Meinung nach nein. Das gehört ja eher ins High-Budget-Segment. :eek: Das ist wirklich sehr viel für einen Server. ;) Ich denke mit einer Linux/Windows-Kiste kommt man da auch mit der Hälfte durch und hat trotzdem ne brutale Performance dahinter.
Also mit dem oben genannten Betrag war gemeint, damit auch den Softwareumfang, den Serverschrank und ein UPS/USV abzudecken (evtl. auch ein Bandsicherungs-Laufwerk für E-Mail und Daten der Kundensoftware - oder wie würdest du/würdet ihr diese Daten sichern?).

Ich würde dir da mal empfehlen, dass du dir die Webseiten von Dell und HP in Sachen Angebote mal genauer anschaust. Es macht einfach Sinn sie bei denen zu kaufen, da du dann auch Garantie hast, wenn mal was kaputt geht etc.
Ok, werd ich mich mal umsehen. Muss ich auf was bestimmtes achten (wieviel Arbeitsspeicher würdest du für obige "Wunschliste" (ohne Film-Rendering) empfehlen)? 1 Quadcore oder ein Dual-Quadcore?

Was soll es eigentlich für ein Server werden? Tower oder 19"?
Ein 19", da ich eine skalierbare Lösung möchte, die ich auch ggf. praktisch erweitern könnte.

Welche Kiste von Apple hast du eigentlich als Referenz, klingt so, als hättest du da schon was rausgesucht?
Den Xserve Quadcore mit 6GB RAM, 1TB-HDD, Dual-Channel Fibre-Card und den externen Massenspeicher Promise VTrak E-Class 4x 1 TB SATA RAID-Subsystem (aber 4TB werden uns leider nicht weit reichen und 8TB und mehr sind bei Apple einfach schlicht unbezahlbar)
Aber ich nehme an, eine Anbindung des xserve an einen nicht-Apple-Fileserver (mit Win/Linux) wäre sicher auch möglich, wodurch wir uns den externen Massenspeicher auch sparen könnten?
 
Also wenn das mit Videoschnitt drin bleiben soll, klingt das für mich eher nach 2 Servern. 1-4 ist ein Job für einen Windows Server 2008 R2/Exchange 2007 und 5 ist ein Job für einen X-serve.

Nebenbei: Es gibt durchaus Virtualisierungstechnologien für Mac Os X. Siehe auch:
Für einen Xserve würde sich wohl Parallels Server anbieten.

Wenn Du den Xserve für Videoschnitt verwendest, wird er nicht genug Power über haben, um virtualisiert Windows Server und Exchange (auch nicht grade ein Performancespargespann) zu stemmen. Daher wären wohl 2 Server sinvoller.

Bei Exchange sollte man auch eigenes Hosting vs. Hosted Exchange kostentechnisch abwägen. Das nicht im Haus zu haben kann durchaus vorteilhaft sein (Dialup IP, Backup, Anbindung von Aussen etc.).
 
Bis auf den Videoschnitt würde ich euch einen SmallBusinessServer 2008 empfehlen, Exchange und SQL-Server schon mit dabei. Es sind auch 5 Lizenzen im Preis mit dabei, und so kommt Ihr am günstigsten weg. Hier grosse Platten rein, oder evtl. noch ein NAS anhängen, welches mit ActiveDirectory Berechtigungen umgehen kann.

Den Videoschnittserver könnt Ihr, je nach Bedarf, dann immer noch mit einem Apple abdecken.

viele Grüße
Basti
 
Je länger je mehr bin ich der Meinung, den Videoschnitt auf später zu verschieben und dies dann auf einem extra Apple-Server laufen zu lassen.

Was NAS betrifft: da gibt es ja starke Unterschiede, sowohl im Preis wie auch in der Leistung (Synology, IBM, Dell, etc.). Wir haben im Büro bereits ein NAS 2-Platten-NAS von Synology stehen (DS 209+), die ist aber sehr langsam und klein :-)
Auf was muss ich bei NAS achten, wenn es darum geht, grosse Datenmengen hin und her zuschieben und evtl. auch während dem Arbeiten darauf zugreifen zu können? Was ich auch noch nicht ganz begreife ist der Unterschied zwischen NAS und SAN. Wie bereits mal erwähnt, es werden rasch mehrere Terrabyte Daten sein.

Und noch zum Server, ein Quadcore sollte für obiges (ohne Videoschnitt) reichen, oder? 8GB RAM / mehr / weniger?


Übrigens, danke an alle, die bereits so zahlreich geantwortet haben! Echt klasse!
 
Das Problem bei NAS ist immer die (embedded) CPU, die oftmals nicht schnell genug ist.

Zur Unterscheidung: NAS vs. SAN

Ich darf eine Passage aus http://de.wikipedia.org/wiki/Storage_Area_Network zitieren:
In einem SAN erfolgen Datenzugriffe wie bei DAS blockbasierend, wogegen bei NAS der Server bei einem dateibasierten Datenaustausch über SMB/CIFS oder NFS ganze Dateien oder Ausschnitte aus Dateien von einem entfernten Speicherort anfordert.

Ein SAN ist nur etwas für GROSSE Installationen mit mehreren Fileservern, die zusammen an mehreren Frontend Servern hängen und diesen Speicherplatz zur Verfügung stellen. Bei SANs passiert das, indem der SAN-Speicher wie eine Festplatte in dem Frontendserver gemountet wird. Bei NAS liegt der Speicher lokal und ein und derselbe Server ermöglicht den Zugriff auf diesen Speicher per Freigaben (SMB, NFS, SSH, FTP, WebDAV, etc.).

Zum Fileserver:
Das HERZ eines jeden Fileservers ist der Controller! Ohne einen GUTEN, ECHTEN Raid Controller taugt das ganze Ding nix. Einen "echten" Raid Controller erkennt man meistens an einer eigenen CPU und Cache Speicher auf der Karte. Solche Controller gibt es als SAS Controller (SAS ist kompatibel zu SATA) mit 2,4,8,12,16 Anschlüssen. Such Dir einen aus, je nachdem wie viel Speicher Du brauchst, und häng 1 oder 1,5 TB Platten (bestes Preis/GB Verhältnis aktuell) dran. Mach ein Raid 5 oder 6 draus. (Mehr zu Raids hier). Das ganze dann an einen Quadcore mit 8 GB Ram und Du hast eine gute Basis. :D

Bei einem "businesskritischen" Server sollte man gegebenenfalls nicht aus dem Onlineshop bestellen, sondern besser einen Markenserver nehmen, der auch ein angemessenes Service Level Agreement hat. Sonst kann der ganze Schuppen bei Serverausfall nicht arbeiten.

EDIT: Es gibt durchaus PERFORMANTE NAS! Bedenke aber, dass Du bei einem NAS logischerweise keinen Exchangeserver installieren kannst. Davon abgesehen kosten GUTE NAS oftmals so viel wie ein besser ausgestatteter Server. Der Vorteil eines NAS ist in diesem Fall die einfache Verwaltung und die schnelle Einsetzbarkeit. Die "amtlichen" Nas Charts unter http://www.smallnetbuilder.com/index.php?option=com_nas&Itemid=&chart=14 (Die Raid 5 Schreibperformance ist der wunde Punkt bei NAS).
 
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Das Problem bei NAS ist immer die (embedded) CPU, die oftmals nicht schnell genug ist.
Was ist schnell und was ist langsam für ein solche CPU?

Bis Ende 2010 werden wir etwa 10TB an Daten haben.

Zum Fileserver:
Das HERZ eines jeden Fileservers ist der Controller! Ohne einen GUTEN, ECHTEN Raid Controller taugt das ganze Ding nix. Einen "echten" Raid Controller erkennt man meistens an einer eigenen CPU und Cache Speicher auf der Karte. Solche Controller gibt es als SAS Controller (SAS ist kompatibel zu SATA) mit 2,4,8,12,16 Anschlüssen. Such Dir einen aus, je nachdem wie viel Speicher Du brauchst, und häng 1 oder 1,5 TB Platten (bestes Preis/GB Verhältnis aktuell) dran.

Wäre das etwas geeignetes? Smart Value ! DELL PowerVault NX300 (SVNX300)


Mach ein Raid 5 oder 6 draus. (Mehr zu Raids hier).

Ist der Leistungsverlust bei RAID6 merkbar grösser wie bei RAID5?
Ich verstehe aus dem Text nicht, warum es für RAID6 eine HDD mehr braucht wie für RAID5 (siehe Grafiken beim entsprechenden Artikelabschnitt).

EDIT: Es gibt durchaus PERFORMANTE NAS! Bedenke aber, dass Du bei einem NAS logischerweise keinen Exchangeserver installieren kannst. Davon abgesehen kosten GUTE NAS oftmals so viel wie ein besser ausgestatteter Server. Der Vorteil eines NAS ist in diesem Fall die einfache Verwaltung und die schnelle Einsetzbarkeit.
Also der NAS würde dann einfach als File-Server eingesetzt werden, das war mir klar bzw. ich hatte gar nicht gewusst, dass dort auch so umfangreiche Betriebsysteme drauf laufen (kann es nur mit unserer Synology DS vergleichen :D).
 
Was ist schnell und was ist langsam für ein solche CPU?

Siehe den Smallnetbuilder Link weiter oben, dann weisst Du was schnell und was langsam ist.

Bis Ende 2010 werden wir etwa 10TB an Daten haben.

Wenn das gleich so viel ist, dann brauchst Du gar nicht unter 8 (1,5TB oder 2 TB) Platten anfangen, denn drunter reichts net. Wenn man ein bisschen vorausschauen will, holt man sich gleich einen Server mit Connectivity für 16 Platten.


Wir reden von mind. 8 Platten, vielleicht sogar 16! Was willst Du denn da mit der 1HE Pizzaschachtel!? Da passen 4 rein und dann Ende Gelände. Also NEIN, das ist GAR NIX.


Ist der Leistungsverlust bei RAID6 merkbar grösser wie bei RAID5?
Ich verstehe aus dem Text nicht, warum es für RAID6 eine HDD mehr braucht wie für RAID5 (siehe Grafiken beim entsprechenden Artikelabschnitt).

Weil bei Raid6 halt 2 Platten ausfallen dürfen (bei Raid5 nur eine). Bei Raids mit vielen Platten machts also Sinn, eine zusätzlich Sicherheitsstufe einzubauen, sonst sind die Platten beim Rebuild ungeschützt. Ich würde mal vermuten, dass sich an der Leistung ggüber Raid 5 nix ändert.

Wenn Du unbedingt ein NAS verwenden willst, dann MUSST Du ein NAS mit 8 Platten verwenden. Für wachsende Datenmengen wohl wirklich gut geeignet wäre wohl ein http://drobo.com/products/drobopro/index.php . Da passt die Performance und das Ding ist modular erweiterbar (mit steigender Datenmenge) Schau dir mal die Videos an.
 
Ein Rebuild über 10TB kann so lange dauern, dass Dir in der Zwischenzeit gerne mal ne zweite Platte abrauchen kann, und dann hilft nur noch das hoffentlich vorhandene Backup ;)

Basti
 
Also bei so abartigen Datenmengen muss man sich schon wirklich Gedanken machen - auch in Richtung Zukunft!
Ich würde für euer Problem auf jeden Fall mehrere Server verwenden - sonst habt ihr definitiv keinen Spaß an der Lösung!

1) Quad-Core, 4GB Ram, 2xSAS-Platten im RAID1, SBS08 für AD, Exchange und eine Verwaltungssoftware (falls ihr natürlich hier auch jede menge Daten habt muss man dann ggf. auf ein Raid 10 oder Raid5 bauen).
2) Dual-Core, 4GB Ram, jede Menge SATA Platten im Raid5 oder Raid6 (je nachdem ob ihr 2010 gleich wieder nen neuen Server kaufen wollt oder nicht - ein Raid kann man nicht einfach erweitern indem man noch ne Platte dazusteckt!!), Debian mit Samba oder auch ein Win-srv (das kommt auf die Rechteverwaltung an).
3) Beim Backup habt ihr da natürlich auch entsprechende Probleme - entweder ein NAS oder einen "günstigen" Server mit SoftwareRaid wie 2) zusammenstellen und per rsync o.ä. backupen.

In Zukunft packt ihr dann einfach weitere Server wie unter 2 dazu - bei den Platten- und Controllerkosten ist das restliche bissel Hardware drummherum ja fast geschenkt ;)

Viele Daten machen nie Spaß - höchstens man kann viel Geld ausgeben.

Grüße Johannes
 
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