Server für KMU

Marado

New Member
Hallo zusammen,

ich habe die ehrenhafte Aufgabe erhalten, mich um einen Server zu kümmern.
Wir sind ein kleineres Unternehmen und erhalten zum neuen Jahr ein neues Warenwirtschaftsprogramm.
Hierfür soll auch nun ein zukunftsicherer Server angeschafft werden.
Es sind max. 5 Personen die gleichzeitig auf das Programm zugreifen müssen (wobei 1 Person vom Homeoffice auf das Programm zugreifen muss).

Ansonsten soll der Mailverkehr (nicht sonderlich viel, da ein Ladengeschäft) über den Server abgewickelt werden.
Das neue Programm hat folgende Mindestanforderungen an den Server:

Betriebssystem: Linux oder Windows (NT, 2000, XP, Vista, 7 oder 8)
Prozessor: mindestens 500 MHz (empfohlen: 1 GHz)
Datenbank: PostgreSQL 9 (wahlweise MySQL 5)
Speicher (RAM): mindestens 512 MiB (empfohlen: 2 GiB)
Freier Festplattenplatz: 250 MiB bis 2 GiB (je nach Artikelumfang oder Beleghistorie ansteigend)
Netzwerkanbindung: TCP/IP (empfohlen: 100 Mbit/s)1) mit statischer IP-Adresse (kein DHCP)

Ich habe nun folgendes Angebot bekommen, was mir aber ein wenig übertrieben vorkommt:

Fujitsu Primergy Server TX140
Prozessor: Intel Xeon E3-1220v2 4C/4T 3.10 GHz 8 MB
Arbeitsspeicher: 4x8GB (32GB) DDR3-1600
Festplatten: 4x SAS 6G 300GB 15.000 Umdrehungen
Raidcontroller: RAID CTRL SAS 6G 5/6 RAID CONTR inkl. BBU
Netzwerk: 1x LAN RJ45: 10/100/1000 on board
Grafikarte: VGA on board
Anschlüsse: 1xSeriell, 2xPS/2, 1xRJ45,10x USB,
2xPCIX64, 1xPCIe8
Netzteil: SV 450W Platin HPS Power CORD D 1.8M GREY 2
Eingabegeräte: Maus und Tastatur
Garantie: 5 Jahr Vor-Ort-Service / 4 Std. Reaktionszeit/ Werktags Montag-Freitag von 08:00-17:00 Uhr
Betriebssystem: Windows Small Business Server 2011 Standard inkl. 5 Lizenzen

Notstrom: APC Smart-UPS 1000VA LCD
Gigabit Switch: HP ProCurve Switch 1810-24G v2, 24-Port
Netzwerkspeicher: Seagate BlackArmor NAS 220 2000GB
Externe Sicherung:Freecom ToughDrive 1000GB
Sicherungssoftware:Acronis: Backup & Recovery 11.5 Advanced Server
SBS mit Universal Restore

Außerdem wurde mir noch ein VPN-Router angeboten, für den Zugriff von dem einen Benutzer vom Homeoffice.

Nun meine Frage:
An welchen Komponenten kann etwas eingespart werden?
Kann der eine Nutzer vom Homeoffice nicht einfach über Teamviewer auf einen freien PC in der Arbeit zugreifen?

Falls noch weitere Infos benötigt werden, kann ich das noch gerne nachreichen.

Vielen Dank :)
 
Einsparen? Plakativ könnte ich jetzt sagen eine Maschine nicht von FSC um Ärger einzusparen :D (Bin kein Fan der Maschinen, aber so schlimm ist es nicht)

Mich würde interessieren ob du wirklich die 4h Garantie für 5 Jahre brauchst, die kostet sicher ohne Ende. Und bei den Platten frage ich mich auch, ob da wirklich 4x300er SAS und vor allem 32GB RAM rein müssen. Jetzt rein wenn du Einsparpotentiale suchst. Da laufen doch höchstens 2 VMs drauf oder?

Was soll das "Set" denn kosten?

PS: Teamviewer entfällt, da kommerzielle Lizenz für diesen Zweck zu teuer. Aber da gibts auch andere Lösungen ohne Hardware VPN Router. Vor allem wegen einem Arbeitsplatz...
 
Danke für die Antworten.

Ja das stimmt. Das ist mir auch schon aufgefallen, ob es vielleicht auch Festplatten mit kleinerer Speicherkapazität gibt und ggfs. nur 16 GB Arbeitsspeicher.
Natürlich sollte der Server im Ernstfall so schnell wie möglich wieder laufen. Muss ich mal nachfragen, was es dann preislich so ausmachen würde, mit einem anderen Servicepaket.

Also der Server so wie beschrieben ca. 4.900 Euro.
 
Mich würde interessieren ob du wirklich die 4h Garantie für 5 Jahre brauchst, die kostet sicher ohne Ende.

Ein 4 stündiger (oder eben längerer) Produktivitätsausfall kostet aber auch. Daher JA, wenn eine Maschine im Beruf verwendet wird: kurze Reaktionszeiten und lange Servicelaufzeiten.

Und bei den Platten frage ich mich auch, ob da wirklich 4x300er SAS und vor allem 32GB RAM rein müssen. Jetzt rein wenn du Einsparpotentiale suchst. Da laufen doch höchstens 2 VMs drauf oder?

So wie ich das verstehe läuft die Kiste auf Windows Server mit 5 CALs. Überlegen sollte man, ob man z.B. Profilspeicherung auf dem Server u.ä. benötigt. Auch eine Überlegung: 5er Terminalserverlizenz und dann die Warenwirtschaft nur per RDP auf dem Server betreiben. Das hätte den Vorteil, dass man eine kontrollierte Umgebung schaffen kann, die Speicherung der Daten zentral ist und man vernünftig Backups machen kann. Ggfalls wäre die Nennung des Warenwirtschaftssystems sinnvoll, damit wir da mal nachsehen können, ob es Netzwerkversionen gibt.

Was ich an dem Angebot nicht verstehe ist das NAS?? Wozu noch ein NAS, wenn der Server selbst einen vernünftigen Raid Controller hat? Lieber steckt man doch in den Server noch mehr Speicher rein. Oder ist das das on-site Backupmedium?

PS: Teamviewer entfällt, da kommerzielle Lizenz für diesen Zweck zu teuer. Aber da gibts auch andere Lösungen ohne Hardware VPN Router. Vor allem wegen einem Arbeitsplatz...

Teamviewer entfällt in erster Linie, weil damit nur EINE Sitzung (nämlich die, die sich auch auf dem Monitor abspielt) betrieben werden kann. Davon abgesehen ist die Performance im Vergleich zu RDP grottenschlecht.

Prinzipiell könnte der Windows Server als VPN Server verwendet werden. Mit Routerlösungen sollte man aber weniger Arbeit und weniger Ärger haben. Außerdem macht es Sinn, VPN in der Nähe des Routers anzusiedeln.
 
Was willst Du denn sparen? Weniger Ram oder weniger Festplatte macht preislich vermutlich max. 500€ aus - wenn Du beides reduzierst.

... dafür wirst Du Dich sicherlich irgendwann ärgern, weil eines von beidem bestimmt doch irgerdwann knapp wird...

Ich würde noch darauf achten, daß das Ding eine red. Stromversorgung hat - Netzteile sterben halt doch ab und zu mal...
 
Das ist die Frage ob es überhaupt Sinn macht oder man nur ein paar Hundert Euro spart und sich später event. ärgert.

Ich kenn mich zwar mit Desktop PCs aus, aber Server ist für mich Neuland und daher wollte ich das mal grob einschätzen lassen, ob das soweit passt.

Das Programm wäre http://www.byterider.de/abisco/systemanforderung

NAS dient als zusätzliches Backup + die exterene Platte

Eine Sitzung wäre ausreichend. Die Person arbeitet bis Mittag im Büro, lässt den PC laufen und arbeitet dann von zu Hause aus weiter.
 
5er Terminalserverlizenz und dann die Warenwirtschaft nur per RDP auf dem Server betreiben. Das hätte den Vorteil, dass man eine kontrollierte Umgebung schaffen kann, die Speicherung der Daten zentral ist und man vernünftig Backups machen kann.
Seh ich genauso!

Das mit dem Netzteil ist aus witzig, wenn marce da recht hat und nur ein Netzteil drin ist, dann will ich den Verkäufer sehen, der ne 4h Garantie ohne redundantes Netzteil verkauft...

Der 4h Service hat ausserdem vielleicht nen Haken: Werktags 8-17 Uhr. Das kenn ich sonst nur 24/7... Verstehe ich das falsch oder bedeutet das Ausfall am Fr um 5 nach 5 und die müssen am Montag erst um 12 da sein? :confused:

5k € sind m.E. übertrieben. Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Für einen Bruchteil gibts DL380 G5 (oder inzwschen G6), die das von der Leistung locker wegstecken. Und für Differenz 4000 EUR gibt's mehr als genug Strom ;-)
 
Danke für die Antworten bis hier. Also mal angenommen man würde es per "5er Terminalserverlizenz und dann die Warenwirtschaft nur per RDP auf dem Server" betreiben: wie muss ich mir das ganze vorstellen?

RDP heißt und was wäre eine brauchbare Konfiguration?

Vielen Dank.
 
Ich kenn mich zwar mit Desktop PCs aus, aber Server ist für mich Neuland und daher wollte ich das mal grob einschätzen lassen, ob das soweit passt.
Dr einzige Unterschied zwischen Server und Desktop ist dass er nicht selber anzeigt was er rechnet. Fast alle Hardware-Erfahrungen aus dem Desktop kann man auf die Server beziehen.

Interessant zu wissen ist
- wie teuer kommt 1 Arbeitstag an Totalausfall der Warenwirtschaft?
Beachte dass auf diese 4h Reaktionszeit nochmal die Reparaturzeit kommt welche sich laut Google auf nochmal 4 Stunden beläuft. Falls der Rechner also Freitags um halb 2 ausfällt muss er erst montags um halb 1 wieder laufen - sofern FSC es als machbar ansieht. Ist das akzeptabel?


MMn ist der Server absoluter Overkill für eine solche Umgebung.
Für den gleichen Preis könntest du schon fast 2 Systeme als Redundanz kaufen. Das System kann laut Produktbeschreibung nämlich sogar Replikation - womit du ein hot-failover schnell und günstig mit Hardware von der Stange realisieren kannst. Einzig der Einsatz von zB Intel vPRO's Remote Management, eine KVM oder zumindest einer bare-metal Virtualisierung empfiehlt sich um schnell selbst von zu hause ein erstes Bild des Schadens bei einem Ausfall zu erhalten.

Übrigens ist das System im Client-Server Betrieb augenscheinlich grafisch komplett vom Server entkoppelt - jede lahme Krücke sollte also die ganzen 5 Verbindungen hinkriegen.
Homeoffice ist somit auch kein Problem, einfach ein VPN-Tunnel in die Firma und schon kann derjenige sich auf die Machine verbinden.
 
Also ein Tag ohne System wäre natürlich schlecht, aber es würde gehen (Käufe werden dann nachgebucht). Wobei es länger bei so einem teuren System auch nicht sein sollte, wenn überhaupt oder? Dafür sind ja die ganzen zusätzlichen Sicherungen mit Backup oder zwei Netzteile vorhanden.

So was machen wir denn jetzt am besten? :)
 
So was machen wir denn jetzt am besten?
Das ist von dir abhängig.
Den Grund warum ich den Server als absolute Geldverschwendung ansehe habe ich ja schon beschrieben =)

Die Frage ist nun; will sich jemand in deiner Firma im Problemfall um die Hardware und low-level Software wie Replikation kümmern oder nicht?
Replikation ist natürlich nur notwendig wenn die Ausfallzeit weit unter 1 Stunde betragen sollte - ansonsten kannst du auch einfach die Hardware nochmal als Ersatz vorhalten.

Wobei es länger bei so einem teuren System auch nicht sein sollte, wenn überhaupt oder?
Bei keinem System _sollte_ es sein. Bei allen _kann_ es sein. Probabilität ist ne richtige Sauerei... selbst ein Server mit 99.9999999% Ausfallsicherheit kann öfter ausfallen als einer mit 50%
Allerdings sollte man stets den realistischen Worst-Case (also bsp Direkttreffer durch Blitz und einen entsprechend hohen Stromstoss) als tägliches Risiko ansehen.
In dem Sinne - hast du überhaupt eine On-Line USV oder profesionelle Strom/Lan-Filter? Line-interactive hilft gegen Power-Surges nämlich genau so unzuverlässig wie ein schnöder "Blitzschutz"
 
Hm will sich da jemand drum kümmern...gute Frage. Je weniger Aufwand, desto besser :) Zumal wenn man sich nicht täglich damit beschäftigt und sich dann im Ernstfall erstmal wieder einlesen muss.

Zum Thema Strom kann ich als Laie folgendes sagen: Serverraum hängt an einem separatem Stromkreis. APC Smart UPS wurde uns zusätzlich angeboten. Das wäre ausreichend?

Vielen Dank und vorab schon mal nen schönes Wochenende.
 
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