Remote Console, vKVM etc.

asb

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Hallo,

ich stehe wieder einmal vor der Entscheidung, bei meinem (langjährigen) Hoster zu bleiben, oder mal etwas Neues zu probieren. Ich bin seit etlichen Jahren bei Strato, wo ich diverse Rootserver habe bzw. hatte und mich, zumindest was die Technik angeht, nie mit ernsthaften Problemen auseinandersetzen musste.

Einer der Hauptgründe, warum ich bisher nie von Strato weggegangen bin, ist das "Remote Console" Feature; OVH bietet etwas annähernd ähnliches ("vKVM"), Server4You wohl gar nichts und Hetzner eine "KVM-over-IP" (Setup: 149,- plus 19,- /Monat). Letzeres ist sicherlich schick, aber leider indiskutable teuer; was man mit OVHs vKVM im Ernstfall anfangen kann, weiß ich nicht - habe es nie von innen gesehen. Stratos "Remote Console" durfte ich mehrmals "testen", und sie hat immer tadellos funktioniert. Warum die Konkurrenzanbieter nichts wirklich Entsprechendes anbieten ist mir vollkommen schleierhaft.

Was verstehe ich unter "Enstfall"? Vor allem Situationen, die ich vorab nicht abschätzen kann. Theoretisch denkbare Szenarien: Fehlkonfiguration von NIC oder Firewall, Netzwerk kommt nicht mehr hoch; DoS-/DDoS-Angriffe; Systemdienste wie Lighty, Apache oder MySQL laufen Amok wegen zu großzügig gesetzter resource limits, normales Login nicht mehr möglich.

Letzteres hatte ich ein paarmal in den vergangenen Jahren, und die "Remote Console" hat mich da vor einem harten Reset bewahrt (speziell wenn dicke Transaktionen auf der Datenbank laufen, möchte man ja gerne zuende rödeln lassen und nicht den Stecker ziehen müssen). In manchen Fällen mag auch ein Rescue-System helfen, sich aber direkt am Netzwerk vorbei einloggen zu können ist erstens schneller und zweitens - wie im Falle von hektischer Datenbankaktivität - auch definitiv besser (wobei man ja auch erstmal herausbekommen muss, was exzessive Lastspitzen auf dem Server verursacht; resettet man den Rechner, kann man allenfalls aus den Logfiles versuchen zu rekonstruieren, was da *vor* dem Reboot los war; ist also m.E. auch für Troubleshooting die erste Wahl).

Frage an Euch: Wie kommt ihr bei OVH, Hetzner & Co. ohne "Remote Console" aus? Welche Alternativen gibt es bei diesen Anbietern, wenn es mal zu einer kritischen Situation kommt (also SSH-Login nicht mehr klappt)? Resettet ihr einfach, wenn es mal hakt, oder passieren bei Euch schlichtweg keine derartigen Krisen?

Gruß & Danke, -asb
 
Hetzner bietet ja an, eine LARA an den Server zu hängen. Für Notfälle ganz nett ;) Das haben die sogar mal Nachts für mich gemacht.
Geht natürlich nur, wenn was frei ist. Falls mir "Unfälle" passieren frage ich beim Support bzgl. einer LARA an.

Bei 1&1 gibts bei jedem Server eine serielle Konsole, welche ich hin und wieder vermisse.
 
Die 149 Euro plus 19 Euro im Monat fallen bei Hetzner nur an, wenn man die Lara 24/7 an seinen Server angeschlossen haben möchte.

Im Normalfall reicht allerdings die "OnDemand"-Lara aus, die man im Regelfall sehr kurzfristig für ca. 2 Stunden haben kann.
 
http://wiki.hetzner.de/index.php/LARA ist etwas anderes als die kostenpflichtige Option http://www.raritan.de/produkte/kvm-over-ip/ericg4/? Davon wusste ich bisher noch nichts, interessant. Scheint aber auch so seine Tücken zu haben: http://amish-geeks.de/blog/hetzners-remote-konsole-lara/, selbst wenn eine frei ist und das Problem während der Geschäftszeiten auftritt.

Was ansonsten bei Hetzner abschreckend war (obskurer "Domain Registration Robot" und Resets kostenpflichtige Zusatzfeatures) scheint sich mittlerweile erledigt zu haben, ist jetzt anscheinend bei Root Server EQ 6 etc. inklusive.

Schwach im Vergleich zu Strato ist dann noch: (a) winziger Backup-Space (100 GB vs. 100%), (b) hohe Einrichtungsgebühren und (c) keine Inklusivdomains (je nach Nutzung ca. 150-250 Euro Zusatzkosten p.a.).

Besser: (a) i7-920 vermutlich schneller als Opteron 1385; (b) 12/16 GB vs. 8 GB bei Strato; (c) EQ-6 bei Hetzner 20 Euro billiger als Strato LR-7.

Bei OVH "Super Plan 2011 Best OF": (a) 16 GB RAM; (b) keine Einrichtungsgebühr; (c) nette Domain-Zusatzfeatures, üppig Traffic und HDD; aber (d) langsamere CPU als Hetzner EX-x.

Sieht nach einer schwierigen Entscheidung aus...
 
Host Europe bewegt sich insgesamt in einer ganz anderen Preis- und wohl auch Leistungsklasse als Strato. Was ich dort für rund 100 Euro pro Monat bekommen könnte, nutzt mir nicht so viel ;)

Klar, alle Profihoster haben solche Features, zumindest also $$$-Option - nur Strato schert da anscheinend im Discountersegment qualitativ (positiv) aus.
 
Frage an Euch: Wie kommt ihr bei OVH, Hetzner & Co. ohne "Remote Console" aus?

Ich habe keine Produktivserver ohne eine Remote Console. Wenn man das Ding wirklich braucht, brennt es meistens - da will ich nicht noch warten, bis ich so ein Teil evtl. 1 Stunde später angesteckt bekomme.
 
Ich habe keine Produktivserver ohne eine Remote Console. Wenn man das Ding wirklich braucht, brennt es meistens - da will ich nicht noch warten, bis ich so ein Teil evtl. 1 Stunde später angesteckt bekomme.

Genau das ist ja mein Problem ;) Die Optionen sind also: (a) Bei Strato bleiben; (b) zu Hetzner gehen und auf das Beste hoffen; (c) zu einem superteuren Profianbieter wechseln; (d) irgendwohin gehen und hoffen, dass schon nix passiert.

@tomasini: Was genau welche Desaster-Features der verschiedenen Anbieter leisten war der Hintergrund meiner Frage.

Klar ist jedenfalls, dass ein Rescue-System nichts mit einer "Remote Console" (in welcher Form auch immer) zu tun hat. Was das vKVM bei OVH genau tut, ist mir vollkommen unklar.

Nimm doch mal bitte meine o.g Szenarien als Beispiel; also Server ist gar nicht mehr oder nur total verzögert über IP erreichbar. Du wisst nicht auf gut Glück resetten, sondern möchtest herausbekommen, was genau los ist. SSH Login scheitert mit Timeouts o.ä. Bei Strato kann ich mich in einer solchen Situation meist noch über die "Remote Console", also am Netzwerkinterface vorbei, auf dem Server einloggen und top, mytop oder Syslogs anschauen - und dann ggf. versuchen, Prozesse manuell zu killen, MySQL neu zu starten oder die Kiste geordnet herunterzufahren.

Was könntest Du in einer solchen Situation mit der vKM von OVH machen?
 
Was könntest Du in einer solchen Situation mit der vKM von OVH machen?

Nichts, denn du hast diese Option durch das Verhindern eines Reboots schon ausgeschlossen...

vkvm bootet nur deinen Server in einer VM....
 
Serverloft bietet auch sowas ähnliches wie Lara an. "iRMC und Fujitsu ServerView". Ich bin mir jetzt nur nicht so sicher, ob man damit auch ins BIOS kam. Zumindest lief die Lösung einwandfrei und man konnte über den eingebauten Webserver auf einen Reboot machen und musste nicht auf das Webinterface vom Anbieter warten.

PS: Einzige negative Erfahrung, die ich mit dem Anbieter gemacht habe, war zum Anfang hin. Aus irgendeinem Grund ließ der Anbieter es zu, dass sich ein Server im Netz eine beliebige IP zuweisen konnte. Was dabei rauskommt, kann sich jeder denken. Das war aber vor einiger Zeit. Die Server sind Top und ich hatte schon zu damaligen Zeit 4 IPv4 Adressen. Das war eigentlich recht unüblich.
 
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Ich habe mal hier im Forum gelesen, dass dieser Dienst gelegentlich versagt hat....
 
Darf ich mal fragen, wie ihr überhaupt eure Server aufsetzt? Immer nur per Install-Image vom Hoster via Webinterface? Mit den beiden og. Features von OVH und Hetzner kann ich einen Server "komplett frei" per Remote über die entsprechenden Rescue Systeme aufsetzen. Natürlich kann ich dann damit auch ggf. gewisse Config-Fehler beseitigen.

Was könntest Du in einer solchen Situation mit der vKM von OVH machen?

Ich hatte leider (bzw. zum Glück) in den letzten 2 Jahren keinen solchen Fall, dass ich wegen Nichterreichbarkeit des Server vKVM nutzen musste. Mein Monitoring warnt mich da i.d.R. rechtzeitig und ich betreue keinerlei Server, auf deinen massig Websiten gehostet werden. Ruf doch einfach mal bei OVH an und frag, was das Ding konkret alles kann. Insb. auch für den Fall einer Nichterreichbarkeit des Servers. Ich werde mich da morgen rein aus Interesse auch einmal informieren. ;)
 
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Meinen vorletzten Server bei Strato habe ich aus dem Notfallsystem mit debootstrap installiert. Ich glaub mit Konfiguration war das eine Sache von 20 Minuten. Auf der Kiste liefen aber auch nur Gameserver und kein Webkram. Also nur so ein paar Tools und Dienste wie portsentry, fail2ban, ntpd, rsync, mc, lftp, bzip2 usw. installiert.

Bis dahin kannst du das auch bei einem Anbieter machen, der keine KVM anbietet.

Danach hab ich irgendwann auch mal den Kernel gewechselt. Obwohl die Standardkernel für Gameserver ganz gut geeignet sind (manche Provider behaupten felsenfest das Gegenteil).

Ich weiß nicht ob es mit neueren Kerneln und Strato immer noch Probleme gibt. Damals war es so, dass man ein Standardgateway verwenden musste. Hat man dieses nicht eingetragen, war der Server nicht erreichbar. Da die IP vom Server aber ein eigenes Subnetz ist, musste man die Route zum Host erst manuell in /etc/network/interfaces eintragen. Wurde das nicht gemacht, konnte auch die default-route nicht in die Routingtabelle eingetragen werden. Möglicherweise haben die ihre Images schon angepasst, damit so ein Problem nicht mehr auftritt.

Da ist eine KVM oder Serielle Konsole doch sehr nützlich und spart eine menge Zeit.

@blupp1: Welcher Dienst?
 
 
Da hatte ich dann wohl ein Jahr lang Glück. Möglicherweise lag das auch dran, dass ich einen eigenen Kernel kompiliert habe und noch nie die Module für ipmi gesehen oder einkompiliert hab. Module von einem alten Kernel nachladen geht ja auch nicht. Ansonsten braucht man die Headerdateien (sind ja bei einem eigenen Kernel sowieso da) und muss es neu aus dem Source kompilieren. Komisch, dass iRMC trotzdem funktionierte.
 
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