RAW Festplattenformat mounten

Lord_Icon

Member
Hi,

ich habe ein kleines Problem.
Und zwar besitze ich eine Überwachungssystem, das einen Festplattenrecoder beinhaltet. Aufgrund eines Softwarefehlers sind die Überwachungsdatein nicht mehr zuordnungsbar. Der Hesteller kann/will mir nicht helfen, ausser mit der Info, das auf den Recoder das OS: trisquel läuft.

Dies habe ich mir nun schon runtergeladen und hatte gehofft, das ich so auf die Rohdaten zugreifen kann.

Ich vermute, das es sich um RAW Filesystem handelt. Dies kann ich aber nicht mounten. trisquel selbst kann damit auch nichts anfangen.

Hat einer eine Idee, wie ich dennoch was erreichen kann ?

Vielen Dank !!!
 
Auf den Recorder selbst komme ich nicht drauf. Zumindest wüste ich nicht wie.

Es handelt sich hierbei um folgendes Gerät:
http://www.lupus-electronics.de/LUPUSTEC_-_Rekorder/Neu%3A_LUPUSTEC_-_LE_800_Plus-p.html

Da es mir bis dato nicht möglich ist, direkt auf den Recoder zuzugreifen, habe ich einfach die Festplatte ausgebaut und hatte gehofft, das ich an die Rohdaten komme. Leider kann ich wie eingangs schon erwähnt nicht mal die Platte selbst mounten.

Den Output von `fdisk -l` und `mount -l werde ich morgen mal posten. Bis zur Zeit nicht in Recoder "nähe"
 
Ich vermute, das es sich um RAW Filesystem handelt.
Raw ist kein Dateisystem sondern eine Partition oder ein Laufwerk welches nicht partitioniert und formatiert wurde. Eventuell ist die Partition kaputt, dies liesse sich mit einem der gaengigen Partitions-Recovery Werkzeuge (zb TestDisk) in der Regel reparieren.
Ich geh davon aus dass entweder ein FAT oder EXT zum Zug gekommen ist. Direkt (also RAW) auf die Platte schreiben ist moeglich aber aufgrund der Komplexitaet und des Faktes dass bereits ein vollwertiges OS gestartet ist eher unwahrscheinlich.

Ich wuerde dir ja H*r*n Boot CD fuer solche Recovery-Aufgaben vorschlagen da es alle ueblichen und unueblichen Werkzeuge mitbringt jedoch beinhaltet es unlizenzierte kommerzielle Software :S
 
Hi d4f,

die Platte ist definitiv in Ordnung. Denn ich kann diese in den Recoder ansprechen und Teile von der Überwachung auslesen.

Würde ich das Filesystem der Platte ändern, könnte ich es mit den Recoder nicht mehr ansprechen.

Filesystem ist also auf alle Fälle in Ordnung.
 
RAw heißt ja gerade, daß keines der (gängigen) Dateisysteme zum Einsatz kommt, sondern die Nettodaten direkt geschrieben werden.
Ich würde den gesamten Dateninhalt der Festplatte mittels "dd if=/dev/sdX ..." extrahieren und mal einem H.264-Stream-Decoder verfüttern.
Wenn ich das Datenblatt richtig lese ist die Festplatte nicht im Lieferumfang, dann ist das Betriebssystem vermutlich auf einem Flash und die Platte enthält nur Videostreams (wie es auch bei PVRs üblich ist).
Eventuell gibt es irgendwo noch Verwaltungsinformationen wie einen Index, über den sich die Schnipsel der Uhrzeit zuordnen lassen.
 
...den gesamten Dateninhalt der Festplatte mittels "dd if=/dev/sdX ..." extrahieren

dd if=/dev/sda of=/dev/sdb

hab ich abgesendet.... das macht er jetzt schon seit über 4h.
Dumm, das iotop nicht installiert ist und das dd nicht wiklich anzeigt, wie lange er noch benötigt. Bzw. wo er ist.

Hab ich denn noch andere Möglichkeiten, gewisse Informationen über den laufenden Prozess zu bekommen ?
in top sehe ich, das er noch läuft und der lastige Prozess ist.
Aber leider nicht über die Transferrate oder ähnliches



Wenn ich das Datenblatt richtig lese ist die Festplatte nicht im Lieferumfang, dann ist das Betriebssystem vermutlich auf einem Flash und die Platte enthält nur Videostreams (wie es auch bei PVRs üblich ist).
Das ist korrekt. Das OS befindet sich nicht auf der Platte sondern im Flash des Recorders.

Eventuell gibt es irgendwo noch Verwaltungsinformationen wie einen Index, über den sich die Schnipsel der Uhrzeit zuordnen lassen.
Genau.... und hier liegt das Problem, warum ich kein Backup der Daten machen kann.
Der Recoder hat ein Kalender, wo man sich die zu extrahierende Zeitspanne auswählen kann.
Problem dabei: Aufgrund eines Fehlers, wurde die Zeit immer auf den 1.1.2000 zurückgesetzt. Der Recoder selbst hat aber weiter aufgenommen und die Aufnahmezeit auf den 1.1.2000 gesetzt. Somit habe ich an diesen Tag gute 2 Wochen Videodaten. Der Recoder kommt damit aber nicht klar... ich kann den Zeitraum zwar auswählen... hängt sich dann aber auf.

Laut Support und auch Recorder sind die Daten aber geschrieben. Recoder sagt, das über 150GB vorhanden sind. Nur die "Zeittabelle" ist nicht mehr nutzbar. Würde heißen, das ich manuell den gewünschten Zeitraum suchen muß.. was aber okay ist.
 
leider zu spät... den dd ist nun endlich fertig.

per <dir> ließ sich die Platte danach nicht mehr ansprechen.
Ich hatte vorher eine 160 GB platte auf ext3 formatiert und gemountet.
Danach dann den dd befehl abgesendet.

Da sich die platte dann nicht mehr ansprechen ließ, habe ich diese erstmal unmountet und wollte diese dann wieder frisch einhängen.
Leider bringt er nun die Fehlermeldung, dass das filesystem nicht bekannt sei.

Ich vermute mal, das ich jetzt eine 1:1 Kopie von der Quell Platte habe... wo ich dann wieder am Anfang stehe.

Oder hätte ich nicht die gesamte Platte sondern nur die Partition kopieren sollen ?

Also statts:
dd if=/dev/sda of=/dev/sdb
dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1
 
Ich vermute mal, das ich jetzt eine 1:1 Kopie von der Quell Platte habe
Ja. Genau dafür ist dd da. Wenn du als Ziel eine Platte angibst, bekommst du eine 1:1-Kopie. Und zwar sektorenweise inkl. aller "leeren" Sektoren.

Also statts:
dd if=/dev/sda of=/dev/sdb
dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1
Wie wäre es mit:
dd if=/dev/sda of=/path/to/file/on/different/filesystem

Danach hast du den Inhalt der Platte in einer Datei. Und diese könnte (wie Whistler vermutet) ein H.264-Stream sein.
Wobei wenn es sich um einen Stream handelt, du diesen auch als solchen behandeln könntest - also dd gleich ohne of benutzen und stattdessen die Daten per Pipe auf den Input des Decoders geben.

Am besten kopierst du die ersten paar KiloByte der Platte in eine Datei und stellst sie allen zur Verfügung. Darin sollten genug Informationen enthalten sein, um die Natur des Formats auf die Spur zu kommen.

So kopierst du das erste halbe Megabyte:
dd if=/dev/sda of=/path/to/file bs=1k count=512
 
@Joe

Code:
root@trisquel:/home/trisquel# dd if=/dev/sda of=/dev/sdb
d312581808+0 Datensätze ein
312581808+0 Datensätze aus
160041885696 Bytes (160 GB) kopiert, 14806 s, 10,8 MB/s
root@trisquel:/home/trisquel# fdisk -l /dev/sdb

Platte /dev/sdb: 160.0 GByte, 160041885696 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 19457 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x25ca25ca

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdb1   *          13       19458   156185600    7  HPFS/NTFS



@elias5000
Habe die ersten 512KB extrahiert. Nach ein bissel testen mit den VLC-Player (der ja H.264 abspielen kann) bemerkte ich, dass da nix ging. Mittels Hex Editor sieht man, das es sich auch nicht um ein Video Format handelt, sondern um irgendeine Windows Verzeichnisstabelle.
Ich habe es mal als txt Datei angehängt. Wird aber unbrauchbar sein.

Da ich die Platte korrekt (und auch mehrmals) schon mit den Recorder und auch mit Linux formatiert habe, dürften solche Daten garnicht zurückkommen.
Auch macht es mich stutzig, das Linux angeblich NTFS meldet... Windows damit aber nicht zurechtkommt.

Deshalb mal ein paar Test.

1: Festplatte mit Windows auf NTFS formatiert.
2: In den Recorder eingebaut und mit diesen Formatiert + ein paar Minuten Video aufgezeichnet und auch erfolgreich wieder abgespielt.
3: Festplatte wieder ausgebaut und an Linux ran. fdisk meldet immer noch NTFS.

Mit Linux auf ext3 formatiert.... Recorder neu formatiert + aufnahme + abspielen.... wieder rein in Linux. Wird dann als ext3 erkannt.

So... Nun frage ich mich, wie der Recorder das macht bzw. wie das RAW System arbeitet. Ich vermute mal, das der Recorder den MBR nicht anfasst.
Linux diesen aber einließt und den letzen Wert erkennt. Sobald ich aber die Platte mit den Recorder formatiert habe, kann Linux damit nichts mehr anfangen. Ein mounten schlägt fehl. Egal, ob ext3 oder ntfs.

Das erschwert jetzt vieles und meine Ideen neigen sich dem ende.
Hoffe, das einer von euch noch tolle Ideen hat. Teste gerne alles
 

Attachments

Schaut sehr nach einer Partition Table aus.
[elias@owashi]~/Desktop% file test.txt
test.txt: x86 boot sector; partition 1: ID=0x7, active, starthead 223, startsector 206848, 312371200 sectors, code offset 0x12
Zeigt fdisk denn nichts an? Wenn nicht, dann könntest du versuchen, die Partitionstabelle zu reparieren.
Wenn du mit Netz und doppeltem Boden operieren willst, kann du eine dd-Kopie nehmen. Dann ist das Original sicher.
 
Die NTFS-Utils für Linux und/oder der Linux-NTFS-Treiber erzeugen durchaus mal inkompatible NTFS-Partitionen, welche Windows dann auch zu Recht nicht mounted. Aus diesem Grund ist der Write-Support im NTFS-Treiber auch als Experimental gekennzeichnet. Umgekehrt gibt es selten Probleme.

Die Platte des Recorders ist also vermutlich fehlerhaft unter Linux mit NTFS formatiert worden und kann deshalb von Windows nicht gelesen werden. Unter Linux wirst Du die Platte aber als NTFS mounten und dann auf die Daten zugreifen können.

Das RAW bezieht sich bei diesen Recordern übrigens aufs Dateiformat und nicht auf die Dateisysteme.
 
fdisk hatte ich oben schon ausgegeben.

Code:
root@trisquel:/home/trisquel# fdisk -l /dev/sdb

Platte /dev/sdb: 160.0 GByte, 160041885696 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 19457 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x25ca25ca

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdb1   *          13       19458   156185600    7  HPFS/NTFS

Ich werde mal über Nacht nochmal ein dd abschicken, damit ich am MBR ein bissel rumspielen kann.
Nur erwarte ich da nicht allzuviel, da der Support meinte, das es sich um ein RAW format handelt. das hat ja mit dem MBR nicht all zu viel zu tun, da ja die blanken Row Daten auf die Platte geschrieben sind. Aber mal schaun.
 
Die Platte des Recorders ist also vermutlich fehlerhaft unter Linux mit NTFS formatiert worden und kann deshalb von Windows nicht gelesen werden. Unter Linux wirst Du die Platte aber als NTFS mounten und dann auf die Daten zugreifen können.

Das ist mir gekannt, das es mit Linux <=> NFTS <=> Windows gibt.
Um das auszuschließen, habe ich die Backupplatte mit Linux als EXT3 formatiert.

In den Recorder eingebaut... wird nicht erkannt... dann formatiert (dann klappte es) und 1-2 min was aufgenommen und wieder erfolgreich abgespielt. VideoDaten sind also drauf.
Dann die Platte wieder an Linux drangehängt und fdisk drübergeschickt.
Dieser meldete immer noch das ext3 format. Ein mounten der Platte schlägt aber nach der recorder-formatierung fehl.

Somit steht das Problem mit NTFS garnicht mehr im Raum.
 
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