RAID1 Festplattentausch zur Sicherung?

Snear

New Member
Hallo!
Nachdem ich in der Vergangenheit schon mehrfach Ausfälle von Festplatten hatte und die Einreichtung des Servers immer wieder Tage gedauert hat, möchte ich mich nun gegen alle Art von Ausfällen absichern.
Ich habe es noch nie gehabt, dass in einem RAID1-System eine Festplatte ausgetauscht werden musste. Bisher sind immer gleich beide auf einmal kaputt gegangen (einmal Brandschaden, einmal defekter RAID-Controller). Das nennt man wohl großes Pech. Mir geht es deshalb nun um die Sicherung der Boot-Partition. Da ich eine Linux-Distribution ohne grafische Oberfläche verwende (Eisfair), ist es nicht so leicht mal eben ein Image der Festplatte zu erstellen.
Daher die Frage:
Ist es möglich in dem Fall, dass beide Festplatten in Ordnung sind einfach eine während des Betriebes auszutauschen? Theoretisch sollte doch dann der RAID-Controller eine Kopie der alten Festplatte auf die neue erstellen. Mit der alten Festplatte hätte ich in dem Fall eine bootfähige Sicherung, oder? Praktiziert jemand diese Art der Sicherung auch praktisch? Wenn ja - mit welchen RAID-Controller? Ich hatte mir den 3WARE 9650SE-2LP für mein Vorhaben ausgeguckt, der unter Linux nach meine Recherche nie Probleme macht.
Bin für jeden Hinweis dankbar!
 
Eine Platte im laufenden Betrieb ziehen würde ich nicht, denn zumindest auf der gezogenen Platte sind die Daten anschließend in einem mehr oder weniger inkonsistenten Zustand.
Letztendlich gibt es zahlreiche Backup-Programme (kostenlos als auch Löhnware), die auch im laufenden Betrieb ein sauberes Backup erstellen können (bei Datenbanken muß man vorher ein paar Vorkehrungen treffen). Sofern du dein Dateisystem komplett sicherst (und wenn es nur mit tar ist), kannst du über eine Live-CD/ein Rettunsgsystem dein System recht problemlos wiederherstellen - sofern dort die Tools für den Restore vorhanden sind. Anschließend muß nur der Bootloader (also z.B. Grub oder LILO) wieder in den Bootsektor der Festplatte geschrieben werden.
 
Vielen Dank für deine Antwort!
Dass die Daten inkonsistent sein können, wenn noch einige Schreibvorgänge aktiv waren, ist klar. Wichtig wäre mir nur, dass es praktisch funktioniert. Heißt: die verbliebene Platte wird gespiegelt sobald ich eine neue Platte reinschiebe und die gezogene ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bootbar. Das wäre also gegeben, wenn ich dich richtig verstehe, oder?
Ich würde so etwas sowieso nur einmal im Monat machen. Sollte das RAID wieder komplett ausfallen, habe ich die Sicherungsplatte, kann davon booten und anschließend das letzte Backup einspielen. Sicherlich gibt es elegantere Lösungen, aber ich will das ganze Prozedere so einfach wie möglich halten. Denn im Ernstfall tut so ein verlorener Tag sehr weh. Und mit Bootloadern und tar kann man als Linux-Laie auch schnell eine Menge Zeit verbraten.
 
Das System mag zwar bootbar sein (auch nur, wenn die Platte hinterher an einem kompatiblem RAID-Controller hängt) aber ob es stabil läuft ist eine andere Frage.
Wenn der Ausfall eines Servers für einen Tag sehr weh tut, dann sollte man sich ein sauberes Wiederherstellungskonzept überlegen, bevor der Ernstfall eintritt und dies dann auch mal testen (Restore auf ein zweites System) und zu Not die Befehle dokumentieren. Es wird dir mit einem stabil laufenden System gedankt.
Bei der Neuinstallation meines gecrashten Servers daheim hat der Restore am längsten gebraucht. Und die Installation von Debian mit allem benötigten Paketen wäre auch schneller gewesen, wenn ich eine schneller DSL-Leitung gehabt hätte.
 
Hallo,

was Du auf jeden Fall brauchst sind HotSwap fähige Platteneinschübe. Du kannst nicht einfach eine Platte so aus dem Server ziehen. Ein solcher Platteneinschub sorgt für die richtige Trennung von Daten und Stromleitungen. Und der Controller muss das Hotswapen auch unterstützen.

Wenn das als Voraussetzung erfüllt ist wird Dein Server auf jeden Fall schon mal booten. Und Du kannst dann die veralteten Daten durch Daten aus dem letzten Backup ersetzen. Das bedeutet also das Du um ein Sinnvolles Backup nicht drum herum kommst.

Du kannst aber auch eine Kopie mit dd und netcat anfertigen. Das geht auch im laufenden Betrieb, so habe ich schon einige Server virtualisiert. Wenn Du hierzu noch fragen hast, kann ich Dir da gerne helfen.

Grüße vom schluppy
 
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