Gepresste sowie gebrannte DVD´s sind von der Funktionsweise im vergleich zur M-Disc verschieden. Gepresste altern, da die Reflexionsschicht oxidiert. Schlimmer bei Doppelschichtigen, da dort 2 unterschiedliche Metalle verwendet werden (Spannungsreihe), ausserdem versagt der Klebstoff.
Bei gebrannten gilt das gleiche und dazu kommt der Farbstoff, welcher abbaut. Deshalb gehen die gebrannten schneller über den Jordan.
Bei der M-Disk wird (zumindest wird das auf der Webseite genannt) ein Speichermaterial ähnlich wie Obsidian verwendet. Das wäre dann nichts anderes als Siliziumdioxid. Oder auch Sand bzw. Stein. Da werden die Daten eingeschmolzen (physikalisch eine erhöhung und vertiefung erzeugt) Wenn ich etwas in Stein ritze ist das in 1000 Jahren auch noch lesbar
sofern nieman den Stein zertrümmert hat.
Da oxidiert nichts mehr.
Ich habe den rund 70 Seiten langen Testbericht gelesen. Kann ich dir nur empfehlen. Zumindest habe ich es danach nicht mehr als Marketing gag empfunden. Gibts umsonst unter:
http://www.millenniata.com/orphan/china_lake_summary
Ausserdem setzen das System Bilbiotheken in Amerika bereits ein.
Der Vorteil ist dass man lediglich beim Brennen den Brenner benötigt. Zum lesen der Discs reicht ein 0815 DVD Laufwerk. Also wird man nicht an den Anbieter gebunden.
Sicherlich sollte man auch das Medium überprüfen. Das ist ganz logisch bei etwas neuem, soviel Skepsis habe ich auch.
Der vergleich mit Band hinkt ein wenig. Hier brauche ich alle 5 Jahre ein neues Medium, welches auch nicht billig ist! Der Streamer ist auch kein Schnäppchen. Rechne da mal rein archivierungkosten für sagen wir mal 30 Jahre. Bei den 400 GB. Da ist nicht viel Unterschied. Ich weiß ja nicht was die 500ter Bänder kosten, aber unser DLT-VS1 mit 160GB kostet 50€ Pro Medium. Da brauche ich für die Menge 3 Bänder, macht 150€. 150€*6, da ich in den 30 Jahren alle 5 Jahre umkopieren muss = 900€ Das ist die hälfte für die gleiche Menge und Archivierungszeitraum. Aber mit dem zusätzlichen Kostenfaktor umkopieren! Und Bänder halten keine 30 Jahre! Da gabs erst bei studio Tonbändern erst eine nette Geschichte. Bindemittel Hydrolyse. Nach wenigen Jahren war das Bindemittel der Metallpartikel nur noch ein einziger stinkender Fettfilm ....
Brand und Diebstahlsichere Räumlichkeiten muss ich auch bei Band, MO, etc.. haben
Sicherlich, es ist ein neues Produkt und wird zurecht mit Skepsis betrachtet (ist doch mit allem neuen so). Die ersten Bluray Brenner waren auch nicht billiger als 600€. Ich verfolge die Entwicklung auf jeden Fall weiter.
Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Skepsis voll und ganz. Ich habe auch schon etliche versprechen diverser Hersteller gelesen die nicht eigehalten wurden. Und das wird mit steigender Datendichte sicherlich nicht besser. Irgendwann glaubt man fast garnicht mehr. Überzeugt hat mich eigentlich, dass hier ein völlig anderer Ansatz der Speicherung verwendet und auf organische Elemente verzichtet wird.
Aber nochmal: Ich habe nichts mit dem Unternehmen zu tun auch wenn das vielleicht so klingen mag ;-) , suche nur verzweifelt seit vielen Jahren ein haltbares Medium, damit der umkopier Horror ein Ende hat. Da liest man sich schonmal die Augen wund an Testberichten und Alterungsmechanismen ;-) Und das ist das einzige was zumindest glaubwürdig und überzeugend diese Versprechen einhalten kann. Dachte dass es hier vielleicht einigen ähnlich geht, aber vermutlich sind hier hauptsächlich Leute unterwegs die täglich veränderliche Daten sichern müssen also Backup. Da ist das System auch meiner Meinung nach ungeeignet.