Postfix als Backup-MX und Backscattering-Problem

Lord Gurke

Nur echt mit 32 Zähnen
Hallo zusammen,

ich habe einen Backup-MX unter Postfix für mich konfiguriert und mit replizierter Benutzerdatenbank etc... ausgestattet, damit der Backup-MX auch direkt Mails an nichtexistente Benutzer abweisen kann.
Funktioniert 1A.

Jetzt habe ich jedoch nur eine Antivir-Lizenz für den Mailserver und die ist natürlich auf dem primären System in Gebrauch. Bei größeren Wellen ist der Virenscanner auf dem Backup-System leider nicht schnell genug und lässt die Mails durch - allerdings will der Mailserver auf dem Hauptsystem die nicht haben und lehnt sie mit "550 geh weg!" ab.
In Folge dessen generiert der Backup-MX dann eine Bounce-Nachricht und schickt die an den (gefaketen) Empfänger - im Anhang der Virus.
Ihr könnt euch sicherlicht vorstellen mit welcher Freude die Virenscanner des Empfängers diese Mail... ablehnen. Und zusätzlich den Mailserver auf eine Blackliste setzen.

Als schnellen Workaround habe ich im Augenblick Soft-Bounces aktiviert, damit der Mailserver nichts rausschickt. Das führt aber vermutlich bei der nächsten Welle dazu dass die Queue volläuft und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Gibt es da einen halbwegs eleganten Weg die Bounces zu unterdrücken oder zumindest umzuleiten?
Die Benutzer werden wie gesagt bereits validiert, hier lehnt der Hauptmailserver die Mails erst nach vollständiger Übertragung ab, weil er Viren darin findet, die der Backup-MX nicht gefunden hat.

Auf dem Hauptsystem ist Amavis als Before-Queue Content-Filter eingerichtet, lehnt also Spam und Viren direkt mit "550 will ich nicht" ab.
Ich habe bereits überlegt einen zusätzlichen Port zu öffnen, wo Amavis nicht läuft und der Backup-MX einliefern könnte - aber dann könnte ich es gleich sein lassen weil die meisten Viren über die Backupsysteme reinkommen :rolleyes:

Hat da jemand eine Idee? Muss nicht schön sein, Hauptsache funktional :D


Danke und viele Grüße aus dem Tal
Max
 
Hi Lord Gurke,

die sinnvollste Lösung wäre es, den Backup-MX so leistungsstark auszulegen, dass er auch mit der Spam- und Virenfilterung hinter herkommt, und auf beiden Servern die gleichen Filterregeln zu installieren. Alles andere wäre Gefrickel. Wenn es für das Upgrade kein Budget gibt, dann würde ich den Backup-MX eher ganz abschalten.

CU
Tom09
 
Da stimme ich dir zu 100% zu!
Ich habe jedoch nur diese eine Lizenz, weil der vorherige Inhaber alles auf Kaspersky umgestellt hat und mir diese eine Lizenz (noch fast ein ganzes Jahr gültig) vermacht hat.

Mein Workaround ist jetzt, dass jede Mail die auf dem Backup-MX rausgeht (auch wenn Postfix sie aus der Deferred-Queue holt) nochmal durch den Virenscanner gejagt wird. Das führt dann dazu dass wegen dem Virenscanner hängende Mails nach ein paar Stunden auch dort vollautomatisiert abgetötet werden.
Es ist mit Sicherheit nicht die Beste Lösung, aber sie funktioniert.


Btw: Macht es Sinn, auf dem Backup-MX die Option "soft_bounce" eingeschaltet zu lassen, mit der Postfix keine 5xx-Codes mehr rausgibt?
So dass also in keinem Fall (selbst bei unbekanntem Benutzer oder Viren) die E-Mail hart abgelehnt wird.
Ich bilde mir gerade ein, dass es ja irgendwie ganz praktisch sein könnte, wenn der Backup-MX aufgrund irgendeines Fehlers eine veraltete Benutzerdatenbank hat...
 
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