NAS als Server Ersatz ?

Falloutboy

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Hallo,

ich habe in Sachen Server nicht wirklich die Ahnung, brauche für meine kleine 3D Animationbutze (2-3 Workstations, 3 Renderslaves) aber ein zuverlässiges System von dem aus alle Rechner zugreifen können um Bilder abzulegen und Texturen zu laden. So weit ich das verstanden habe hat doch ein NAS Storage Gehäuse wie z.b. das Intel SS-4000E Baxter Creek (Intel SS-4000E Baxter Creek bei HD-Computer) einen aktiven RAID Controller der einen ordentlichen Datendursatz garantieren sollte und auch für RAID5 geeignet ist. Dann brauche ich doch gar keinen Server mit Xeon Prozessor und wassweissich, oder wo liegt da der Denkfehler ?

Danke im voraus für Antworten
Der Ingo
 
Wenn du sonst keine Dienste brauchst, ausser einen Fileserver, ist ein NAS eine aktzeptable Lösung.

Auch wenn das von dir angesprochene System nicht zur billigsten Kategorie zählt, würd ich vorher mal schauen ob schon jemand paar Benchmarks auf das Gerät abgefeuert und evtl. auch mit anderen Geräten verglichen hat.
Einige Geräte liefern dabei doch recht erschreckende Werte. ;)

Im übrigen solltest du dann aber trotzdem nicht vergessen Backups von den Daten auf dem NAS zu machen. ;)
 
Wenn es nur um Dateiablage geht, ist so ein Ding sicher nicht verkehrt.
Schau im Netz mal nach Tests, bei denen tatsächlich gemessener Datendurchsatz auf die Platten und übers Netz angegeben ist.
Bei 3D-Animation nehme ich an, dass da sicher große Mengen an Daten bewegt werden und es wäre sicher schade, wenn die Kisten dann durch ein langsames NAS ausgebremst würden.
 
DIE Institution zum Thema NAS ist SmallNetBuilder - Small Network Help - NAS Section sowie die Performance Charts: SmallNetBuilder - Small Network Help - NAS Performance Comparison Charts - 1000 Mbps RAID 5 Average Write Performance

In diesen Charts dürfte wohl die Raid5 Schreibrate im Gbitnetzwerk der interessanteste Parameter sein, da dies oft die Achillesferse darstellt.

Wie man aus o.g. Chart entnehmen kann, kommt SmallNetBuilder - Small Network Help - Server Killer? Synology DS-508 Reviewed sehr gut weg. Hier findest Du nochmal ALLE (und das sind viele) Features in Deutsch. Ich habe die CS407, die auch nicht verkehrt ist, allerdings ist die Schreibrate mit rund 10 Mbyte/sec zu langsam. Daher meine Empfehlung der 508er.

Prinzipiell ist Deine Herangehensweise sehr zu unterstützen. Server kosten zwar in etwa gleich viel, die Administration und Pflege erfordert aber sehr viel mehr Aufwand und Wissen. In ein NAS kloppt man die 4-5 Platten rein, konfiguriert auf der Weboberfläche alles nötige und kopiert schon Daten drauf, bevor der Server PC überhaupt zusammengebaut respektive installiert ist.
 
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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten, der Service war nämlich ein weiteres Problem eines "richtigen" Servers, einen Systemadministrator kann ich mir nämlich beim besten Willen nicht leisten :-)
 
Ich habe schon mit einigen NAS der Firma Thecus sehr gute Erfahrungen machen können. Siehe Hersteller. Vor allem das N5200PRO finde ich gelungen. Es ist leicht via Web-Oberfläche zu administrieren und bietet von einfachen Windows-Freigaben bis hin zu PDC (Public domain controller) mit richtig viel Platz.

Für mich persönlich war das OS wichtig. Hier kommt ein Derivat von Debian zum Einsatz, was vom Hersteller exakt auf die Bedürfnisse der selbst entwickelten Hardware abgestimmt wurde. Es gibt außerdem ein Thecus Wiki, wo man neben nützliche Infos um das Innenleben auch zusätzliche Open Source Module erhält, um die Funktionen aufzubohren. So kann man bei entsprechender Anpassung z.B. via rsync von einem NAS via VPN IPSec über das Internet zum anderen NAS Daten sichern. Nun, gut, dass ist vieleicht nur etwas für Cracks, aber es ist so denke ich gut wissen, welcher Ansatz dahinter steckt und welche Möglichkeiten noch existieren.
 
Für mich persönlich war das OS wichtig.

Aber das ist doch genau der Punkt bei NAS: Das OS ist (zumindest für den Endanwender) NICHT wichtig (ist eh immer eine an die CPU angepasste Linuxabart).

Alle Funktionen stehen über die Weboberfläche sofort bereit, am OS muss keiner was schrauben (ausser er will das unbedingt). Im Idealfall (und bei Synology ist der Hersteller da sehr dahinter) entwickelt der Hersteller seine Firmware=OS immer weiter.

Bei Synology wurde z.B. auch für Altgeräte vor nicht allzulanger Zeit auf eine superb zu bedienende AJAX Oberfläche umgestellt. Die meisten Oberflächen, die ich bei anderen NAS (per Screenshots) bisher gesehen habe, erinnern mich noch stark an HTML Anfänge. Da ist nix mit modernem Interface...
 
Da das hier mit dem Antworten so toll klappt, gleich noch ne Frage :
Angenommen ich entscheide mich doch für einen "richtigen" Server, könnte ich den auch zur Not zum rendern benutzen ? Oder ist das totaler Schwachsinn da dann die CPU völlig ausgelastet wird ? Oder klappt das doch, weil der RAID Controller hauptsächlich für den Datendurchsatz verantwortlich ist ?
 
Du könntest einen Server mit z.B. 2 Quad-Core-CPUs nehmen und den Renderer in einer Xen-Domain laufen lassen, die nur 6 oder 7 der 8 Cores nutzen darf. Dann wären ein oder zwei Cores exklusiv für grundlegende Funktionen des Servers (da gibts noch ein paar mehr als RAID) reserviert.

Besser wäre aber, das NAS für Storage zu benutzen (wie du schriebst ist dazu wenig Server-Admin-KnowHow nötig) und für das Rendern extra Hardware anzuschaffen. Bei den stetig fallenden Preisen sollte man da nicht am falschen Ende sparen.
 
Wie mein Vorredner sagt, geht das schon, allerdings steigt mit der Zahl an Anwendungen und an Anwendern, die am Server rummachen die Chance einer Fehlbedienung und eines damit einhergehenden Datenverlusts.

Wenns denn sein muss, dann würde ich allerdings einen "richtigen" Controller nehmen (mit CPU, nicht gerade billig), denn nur ein solcher entlastet die CPU wirklich von den Raid Aufgaben. Die billigen Controller lagern alle Intelligenz in den Treiber aus und lassen somit die CPU alles machen. Als Ergebnis bricht die Schreibrate auf ein Raid5 brutalst ein, sobald der RAM Cache voll ist.

Wenn wirklich Rendern wichtig ist, dann würde ich da auch spezialisierte und dedizierte Maschinen empfehlen. Es gibt ja auch bei professionellen Renderern die Möglichkeit, das im Cluster von mehreren Maschinen erledigen zu lassen.
 
Aber das ist doch genau der Punkt bei NAS: Das OS ist (zumindest für den Endanwender) NICHT wichtig (ist eh immer eine an die CPU angepasste Linuxabart).
Bei den verfügbaren NAS gibt es grob gesagt zwei OS, das eine ist Linux und das andere ist Embedded Windows. Es gibt noch andere OS, aber das dürfte für diese Fragestellung keine Rolle spielen.

Warum zu Beginn schon darauf achten? Nun, ist doch ganz einfach. Wer hier fragt, macht sich Gedanken, bevor er erstmals ein NAS kauft. Und das ist gut so. Denn man kann bei einem intensiven Einsatz eines NAS ganz schnell auf die Nase fallen.

Daher folgendes gilt zu beachten:

1. Es sollte ein (embedded) Linux sein
2. Der Kernel und Die Samba Version sollten aktuell sein.
3. Das Dateisystem sollte EXT2 oder EXT3 sein. Das ist auch robust genug einen Stromausfall zu überleben. Es sind eine Menge NAS mit Linux auf dem Markt, die aber FAT32 als Dateisystem verwenden.
4. Der Hersteller sollte Firmware-Updates anbieten, die auch kleiner Probs beheben. (Das heißt, hier findet eine Pflege statt)
5. Gehäuse-Konzeption im Zusammenhang mit Lüfter. Hier ist ganz wichtig, dass zum einen ein ausreichendes Belüftungskonzept dargestellt wird. Fünf mal 500 GB als RAID ersetzt einen kleinen Heizofen. Lärmpegel: Wer ein NAS nicht gerade im 19" Schrank einsetzt, hat das gerät u.U. unter dem Tisch stehen. Bei einem ungeigneten Lüfter wird es laut und unangenehm.
6. Man sollte sich die verschiedenen Testberichte anschauen und prüfen, welcher Hersteller auch tatsächlich ausreichend technische Daten herausgibt. Auch hier gilt gewissermaßen ein Open Source Konzept, also das Spiel mit offenen Karten.
7. Last but not least, Flexibilität: Wer bereits einiges an Geld in sein NAS investiert, möchte vieleicht dann doch später mal schauen, ob er nicht noch das eine oder andere machen (lassen) kann.
 
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Da das hier mit dem Antworten so toll klappt, gleich noch ne Frage :
Angenommen ich entscheide mich doch für einen "richtigen" Server, könnte ich den auch zur Not zum rendern benutzen ? Oder ist das totaler Schwachsinn da dann die CPU völlig ausgelastet wird ? Oder klappt das doch, weil der RAID Controller hauptsächlich für den Datendurchsatz verantwortlich ist ?

Arbeitsteilung heisst das Zauberwort:
Die Tendenz ist klar, Multiprozessoren / Mehrkernproszessoren sind heute durchaus üblich, große Speicherkapazitäten werden gerne schon in SAN organisiert, usw.

Ich würde die Workstations die Arbeit des Renderns überlassen. Das fertige Produkt wird dann über eine GigaBit-Netzwerkanbindung an den Server / NAS geschickt. Hier wird klar, dass das NAS selbstverständlicherweise über eine GBit-Netwerkschnitstelle verfügen muß. Der Server/NAS stellt lediglich den zentralen Speicher zur Vergügung. Die Verkabelung mit CAT.6 bzw. Cat.7 oder gar LWL.

Es gilt, Flaschenhälse ausfindig zu machen und soweit es geht zu elimineren.
 
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